Katze jagt mindestens 5 Tiere am Tag

  • Themenstarter Themenstarter LianaUndTasya
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Naja, nicht jede Katze jagt täglich oder wöchentlich oder monatlich. Ich hatte noch nie "Jäger". Und bei vielen Katzen auf einem Haufen würde ich sagen, sind die "Beutetiere" auch noch mal mehr auf der Hut. Und selbst dann ist das Ganze recht lokal begrenzt.
Zum einen: Kann man sich wirklich so sicher sein, das die Katze nicht jagt? Nur weil sie nichts heim bringt heißt es ja nicht, das sie nicht jagt. Wenn man in einem Dorf 20 Freigänger hat, wo die Hälfte regelmäßig jagt, kann das ein Problem sein, wenn sich gerade da Tier ansiedeln wollen, die sonst selten geworden sind. Und das ist denn ein Problem, wenn ein passendes Gebiet nur wegen Katzen für eine Tierart raus fällt, die es eh schon schwer hat.
Wenn du mehr Räuber auf einem Gebiet hast, als angemessen wäre (da Katzen ja in der Regel nicht für ihr Überleben jagen müssen, dann wäre die Katzendichte ja geringer) dann ist das für Beutetiere schnell ein Riesenproblem. Da bringt auf der Hut sein auch nichts, weil es einfach ein Unterschied macht. Für eh schon selten vorkommende Arten kann das denn das Zünglein an der Waage sein. Und das ist denn ein Problem, und führt denn zu den Diskussionen. Berechtigterweise.
 
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Leider finde ich die Quelle nicht mehr, aber ich hörte letztens, wie ein Zoologe meinte, es würde Studien darüber geben, dass a) die Vögel eine hohe Räuberdichte (= viele Freigänger) in ihrer Umgebung bis zu einem gewissen Grad durchaus kompensieren würden und b) dass mitnichten in Gegenden mit wenig Freigängern dann automatisch die Vogelpopulation wachsen würde.

Ich spreche jetzt für unsere Breitengrade! Neuseeland und ähnliche Gefilde sind sicher eine andere Sache. Hier bei uns finde ich die Argumentation mit der "invasiven Spezies" aber nicht 100% schlüssig, immerhin gibt es hier Katzen nun nicht erst seit gestern und streng genommen sind wir Menschen dann auch eine invasive Spezies hier.

Und mir schwirrt irgendwo im Hinterkopf herum gelesen zu haben, dass wir tatsächlich ein massives Mäuseproblem bekämen, wenn es keine freilaufenden Katzen mehr gäbe (was ja aber eh eher ein akademisches Szenario ist).

Das klingt jetzt so , als würde ich nach Argumenten suchen, die Freigang rechtfertigen und zu einem gewissen Maß ist das sicherlich so. Genauso wie Wohnungskatzenhalter nach Argumenten suchen, um ihre Art der Haltung zu rechtfertigen. Mir geht es aber vor allen auch darum, verschiedene Argumente in den Raum zu werfen, dies "Freigänger sind böse und vernichten unsere heimische Fauna" (jetzt seeeehr überspitzt formuliert) ist mE zu einseitig. Ich will nicht in Abrede stellen, dass Katzen bzw. eine hohe Freigängerdichte in einer Gegend ein Problem darstellen können, aber sie sind mE nicht die Hauptursache. Anstatt also Freigänger einzusperren (und damit ggf. psychischem Leid auszusetzen), wären für mich sinnvolle Stellschrauben eher, nicht ständig mehr Lebensräume zu zerstören und natürlich auch, sich mal auch von staatlicher Seite der Streunerproblematik ernsthaft anzunehmen.

Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass hier von 3 Freigängern nur 1 nennenswert jagt und mir wäre es tatsächlich auch lieber, sie würden es gar nicht tun, weil mir die Beutetiere durchaus leid tun. Und tatsächlich ist das auch einer der Gründe, warum wir uns (ohne Not) nicht auch noch einen 4. Freigänger anschaffen.

Aber ich habe mich nun einmal bewusst für Freigänger entschieden und kann mir derzeit, so wie wir leben, partout nicht vorstellen, sie im Haus einzusperren, während wir es uns draußen im Garten aufhalten (Garten einzäunen wäre grundsätzlich eine Option, hier aber mit sehr großem Aufwand verbunden und ganz ehrlich möchten wir auch nicht in einem Hochsicherheitsgrundstück wohnen (und ich hätte auch nicht die Nerven für Wohnungshaltung, weil ich da viel mehr helikoptern würde). Mag egoistisch sein, aber das ist jede Entscheidung in puncto Katzenhaltung irgendwo - allein die Tatsache, ein Haustier halten zu wollen, ist ja irgendwo schon egoistisch).

Nein, das ist bei einem Freigänger schwer möglich aber man kann den Schaden reduzieren: ich habe 2 Freigänger, die lasse ich in den frühen Morgenstunden nicht raus und nachdem sie ja bevorzugt Dämmerungsjäger sind hol ich sie auch davor rein. Nachts gibt es bei mir keinen Freigang und das haben alle bis dato gut akzeptiert.
Wenn ich bemerke, dass aktuell gerade Vögel flügge werden (wie unlängst die Rotschwänzchen) dann lass ich sie gar nicht raus. Die kurze Zeit müssen sie aushalten. Ist ja auch nach Operationen usw. nötig.
Das hier finde ich aber z. B. einen durchaus gangbaren Weg, wir schauen auch, den Freigang in der Brutsaison etwas einzuschränken.
 
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Zum einen: Kann man sich wirklich so sicher sein, das die Katze nicht jagt?
Ich bin zu 200% sicher, dass meine nicht jagt. Das einzige, für das sie grad mal eine Pfote hebt ist, wenn ihr ein Falter um die Nase flattert. Ansonsten sind die Vögel so frech und hüpfen ihr vor der Nase rum, sie bewegt sich nicht.
Also ja, ich weiß, dass meine nicht jagt.
 
sie im Haus einzusperren, während wir es uns draußen im Garten aufhalten
Das ist auch das Problem, das wir grad haben. Wenn's schön ist, sind wir die meiste Zeit draußen, wenn wir daheim sind. Da ist es unmöglich, sie in der Zeit einzusperren und uns vielleicht vom Fenster aus beobachten zu lassen. Sie will mit uns draußen sein, was ja verständlich ist.
 
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Das ist auch das Problem, das wir grad haben. Wenn's schön ist, sind wir die meiste Zeit draußen, wenn wir daheim sind. Da ist es unmöglich, sie in der Zeit einzusperren und uns vielleicht vom Fenster aus beobachten zu lassen. Sie will mit uns draußen sein, was ja verständlich ist.
Es ist halt immer eine Abwägungssache. Wir haben Freigänger unter anderem auch, weil wir uns nicht so einschränken wollen und sie zu unserer Lebenssituation gut passen. Dann muss ich aber auch in Kauf nehmen, dass Sally uns hin und wieder "Geschenke" bringt.
 
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Zum einen: Kann man sich wirklich so sicher sein, das die Katze nicht jagt? Nur weil sie nichts heim bringt heißt es ja nicht, das sie nicht jagt. Wenn man in einem Dorf 20 Freigänger hat, wo die Hälfte regelmäßig jagt, kann das ein Problem sein, wenn sich gerade da Tier ansiedeln wollen, die sonst selten geworden sind. Und das ist denn ein Problem, wenn ein passendes Gebiet nur wegen Katzen für eine Tierart raus fällt, die es eh schon schwer hat.
Wenn du mehr Räuber auf einem Gebiet hast, als angemessen wäre (da Katzen ja in der Regel nicht für ihr Überleben jagen müssen, dann wäre die Katzendichte ja geringer) dann ist das für Beutetiere schnell ein Riesenproblem. Da bringt auf der Hut sein auch nichts, weil es einfach ein Unterschied macht. Für eh schon selten vorkommende Arten kann das denn das Zünglein an der Waage sein. Und das ist denn ein Problem, und führt denn zu den Diskussionen. Berechtigterweise.

Also bei meinen bin ich mir auch sicher, dass sie so gut wie gar nicht jagen, sonst würde ich die Tiere zumindest irgendwo im Garten finden. Oder ausgekotzte Tierteile...
Was möchtest du mit deiner Argumentation denn sagen? Keine Freigänger weil sie Beute jagen?
Der Mensch zerstört die Lebensräume und nimmt den Tieren immer mehr ihre natürliche Umgebung und somit sollten Katzen in der Wohnung gehalten werden?
Ziemlich abstrus.

Die ganze Wohnungshaltung hat das Katzenproblem ja verstärkt, durch die vielen Abnehmer ist auch die Nachproduktion gestiegen. Als ich noch jung war kann ich mich nicht erinnern, dass irgend jemand Wohnungskatzen hatte. Da gab es eher noch mehr Freigänger wie jetzt. Und auch mehr Artenvielfalt.
 
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Was möchtest du mit deiner Argumentation denn sagen? Keine Freigänger weil sie Beute jagen?
Nein, es würde schon helfen wenn sich da jeder Gedanken drüber macht, was Katzen so anstellen können. und das es nicht bloß mal ein Vogel oder so ist, sondern das sie, wenn es halt blöd zusammen läuft, gravierend ins System eingreifen können. Dessen sollte man sich bewusst werden. Und vielleicht auch, das es durchaus nicht abwegig ist, das mal ein Freigängerverbot kommt. Was denn? Zeitweise Ausgangsperren gab und gibt es doch schon, woanders wird immer wieder diskutiert. Dem kann man vielleicht entgegenarbeiten, wenn man gesprächsbereit ist und bereit ist, sich mal einen Kopf drüber zu machen.

Der Mensch zerstört die Lebensräume und nimmt den Tieren immer mehr ihre natürliche Umgebung und somit sollten Katzen in der Wohnung gehalten werden?
Natürlich ist es nicht nur die Katze, aber eben auch. Und unter Umstände der Faktor, der am einfachsten zu ändern ist. Denn darauf läuft es doch meistens hinaus.
Die ganze Wohnungshaltung hat das Katzenproblem ja verstärkt, durch die vielen Abnehmer ist auch die Nachproduktion gestiegen. Als ich noch jung war kann ich mich nicht erinnern, dass irgend jemand Wohnungskatzen hatte. Da gab es eher noch mehr Freigänger wie jetzt. Und auch mehr Artenvielfalt.
Ich weiß nicht, wann das war, wo du noch jung warst, aber unter Umständen gab es da eben einfach noch mehr unbebaute Fläche, mehr Wildwuchs, weniger Schottergärten und Unkrautvernichtungsmittel. Wenn du auf einer Fläche 1000 Eidechsen hast, macht das nicht viel aus, wenn übers Jahr mal 20 von Katzen erwischt werden. Sind aber nur noch 20 Eidechsen da, dann macht das sehr wohl was aus. Das ist das, worauf ich hinauswill. Wir können nicht mehr von früher ausgehen, wir müssen von jetzt ausgehen.
Es geht doch nur drum, die Jagdambitionen der Katzen nicht mit einem Schulterzucken und ist halt so ab zu tun. Das geht unter Umständen nicht mehr, je nachdem, wo man wohnt und was sich da ansiedeln könnte, würde man es lassen.
 
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Zum Erhalt der Artenvielfalt ist es aber auch - mindestens genauso - wichtig, einen vielfältigen Lebensraum zur Verfügung zu stellen.

Ich habe hier sicher 3 die jagen, vermutlich aber 4.

In meinem Garten leben: Feldmäuse, Spitzmäuse, Wühlmäuse, mindestens 1 Maulwurf, Eichhörnchen, Eidechsen, Blindschleichen, mindestens 1 Erdkröte, massig Vögel....

Trotz der Jäger. Aber auf dem Grundstück sind Stauden, Büsche, kleine Bäume, wilde Ecken, morsche Holzreste, Trockenmauern... Genug Verstecke und Lebensraum für alle
 
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Nein, es würde schon helfen wenn sich da jeder Gedanken drüber macht, was Katzen so anstellen können. und das es nicht bloß mal ein Vogel oder so ist, sondern das sie, wenn es halt blöd zusammen läuft, gravierend ins System eingreifen können. Dessen sollte man sich bewusst werden. Und vielleicht auch, das es durchaus nicht abwegig ist, das mal ein Freigängerverbot kommt. Was denn? Zeitweise Ausgangsperren gab und gibt es doch schon, woanders wird immer wieder diskutiert. Dem kann man vielleicht entgegenarbeiten, wenn man gesprächsbereit ist und bereit ist, sich mal einen Kopf drüber zu machen.


Natürlich ist es nicht nur die Katze, aber eben auch. Und unter Umstände der Faktor, der am einfachsten zu ändern ist. Denn darauf läuft es doch meistens hinaus.

Ich weiß nicht, wann das war, wo du noch jung warst, aber unter Umständen gab es da eben einfach noch mehr unbebaute Fläche, mehr Wildwuchs, weniger Schottergärten und Unkrautvernichtungsmittel. Wenn du auf einer Fläche 1000 Eidechsen hast, macht das nicht viel aus, wenn übers Jahr mal 20 von Katzen erwischt werden. Sind aber nur noch 20 Eidechsen da, dann macht das sehr wohl was aus. Das ist das, worauf ich hinauswill. Wir können nicht mehr von früher ausgehen, wir müssen von jetzt ausgehen.
Es geht doch nur drum, die Jagdambitionen der Katzen nicht mit einem Schulterzucken und ist halt so ab zu tun. Das geht unter Umständen nicht mehr, je nachdem, wo man wohnt und was sich da ansiedeln könnte, würde man es lassen.

Ich bin 48 ;-) Wenn nur noch 20 Eidechsen da sind, dann hat das einen Grund. Und der ist nicht die Katze. Wenn sie jetzt noch den Rest vernichten sollte – ok tragisch. Aber sorry, meinst du, die Eidechsenpopulation hätte sich ansonsten tatsächlich wieder erholt oder wären die restlichen 20 Eidechsen dann nicht auch eben früher oder später dem Menschen zum Opfer gefallen.

Mir ist die Argumentation wirklich nicht klar und ich finde sie zu weit hergeholt. Und wie gesagt, dann müsste man so konsequent sein und gar keine Haustiere halten.
Katzen leben schon sehr lange bei uns und immer im Freigang, die Wohnungshaltung ist da noch ganz neu dagegen.
 
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Und mir schwirrt irgendwo im Hinterkopf herum gelesen zu haben, dass wir tatsächlich ein massives Mäuseproblem bekämen, wenn es keine freilaufenden Katzen mehr gäbe (was ja aber eh eher ein akademisches Szenario ist).
Genau so ist es.

Eine weibliche Maus wirft im Jahr zwischen 20 und 70 Junge.

Gerade im urbanen Raum kann das zu einem Problem werden.
Hier Jagen kaum Greife oder Hundeartige

Nebenbei ist die Maus ein Hauptüberträger sämtlicher Tier-Seuchen.

Dementsprechend ist die Jagd auf Mäuse durch eine Hauskatze absolut sinnvoll.
Damit will ich nicht sagen, dass ich mich über den grausamen Todeskampf der Maus in den Fängen einer Katze freue.
Ich habe bisher noch jede Maus, die meine Katzen nicht verspeist haben, aus Respekt vor dem Lebewesen, an geeigneter Stelle vergraben.

Nebenbei: Wer schon mal gesehen hat, was die Maus erlebt, wenn sie in einen Horst zur Fütterung der Jungvögel gebracht wird, wird sich vielleicht sogar fragen, ob die Katze nicht besser gewesen wäre...
 
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Ich bin 48 ;-) Wenn nur noch 20 Eidechsen da sind, dann hat das einen Grund. Und der ist nicht die Katze. Wenn sie jetzt noch den Rest vernichten sollte – ok tragisch. Aber sorry, meinst du, die Eidechsenpopulation hätte sich ansonsten tatsächlich wieder erholt oder wären die restlichen 20 Eidechsen dann nicht auch eben früher oder später dem Menschen zum Opfer gefallen.
Im Vogelforum wurde von einem Fall berichtet, ein Betriebsgelände einer Firma, relativ groß, mit idealen Bedingungen für eine bestimmte Eidechsenart, zum ansiedeln. Ich weiß nicht mehr, welche Art das war. Die Eidechsen hatten keine Chance sich dort anzusiedeln, nachgewiesen durch Katzen. Solche Fälle meine ich. Orte, wo sich wieder Tierarten ansiedeln können, die vorher nicht (mehr) da waren, aber keine Chance haben, weil der Druck durch Freigängerkatzen zu groß ist. Oder es wird mit Renaturisierungsmaßnahmen versucht, wieder Brutpaare bestimmter Vogelarten anzusiedeln, und kann denn zuschauen, wie alle Erfolge zunichte gemacht werden, von Katzen, die ja nicht mal für ihr Überleben jagen müssen (in der Regel). Kann man da nicht verstehen, das es Leute frustet?

Es ist doch inzwischen so, das man als Tierhalter sich auch um die negativen Seiten (ob nun berechtigt oder nicht) Gedanken machen muss, schon um zu verhindern, das da von Seiten des Gesetzgebers irgendwann mal was kommt, an das ich mich dann halten muss. Da geht man doch lieber vorher drauf ein, damit man eher Kompromisse erwirken kann, wo jeder was von hat. Denke ich mir jedenfalls.
Aber vielleicht sehe ich das als eher Hundemensch auch anders, meine Hunde dürfen halt nicht jagen, egal wie ich das finden würde.
Finde es nur traurig, wenn diese Thematik so einfach abgetan wird.
 
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von Katzen, die ja nicht mal für ihr Überleben jagen müssen (in der Regel).
Naja, von dem was ich so gelesen habe, ist man (sprich Katzenfreunde und Vogelfreunde) schon einig, dass die Hauptgefahr von herrenlosen, unkastrierten Streunern ausgeht, die tatsächlich fürs Überleben auf die Jagd angewiesen sind und die versorgten Freigängerkatzen mit Besitzer einen weitaus geringeren Anteil ausmachen. Zumal, wenn sich die Diskussion auf einer sachlichen Ebene abspielt.

Nicht von ungefähr plädieren Tierschützer ja schon seit Jahren für eine umfassende Kastrationspflicht und Kastrationsaktionen, um die Streunerpopulation einzudämmen. Leider ist die Relevanz solcher Maßnahmen bei den entscheidenden Stellen wohl noch nicht angekommen.
 
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Sehr interessante Diskussion und Ansichtsweisen! Möchte ggf darauf hinweisen, das ich dazu mal einen eigenen Diskussionsthread eröffnet habe, damit das hier evntl nicht zu sehr ausartet , wollte OT doch nur Tipps wie man das Jagdverhalten der Katze evntl etwas eindämmen kann 🤔

Katzen - Invasive Spezies?

Ich glaube übrigens kaum, dass es bei uns so schnell ein Freigängerverbot geben wird, wie soll man das denn kontrollieren? Die Kastrationspflicht besteht in Österreich landesweit seit 2005 und trotzdem halten sich viele noch immer nicht daran , wissen nicht mal was davon… obwohl diese Maßnahme in mehrerer Hinsicht viel Sinnvoller wäre.
 
Im Vogelforum wurde von einem Fall berichtet, ein Betriebsgelände einer Firma, relativ groß, mit idealen Bedingungen für eine bestimmte Eidechsenart, zum ansiedeln. Ich weiß nicht mehr, welche Art das war. Die Eidechsen hatten keine Chance sich dort anzusiedeln, nachgewiesen durch Katzen. Solche Fälle meine ich. Orte, wo sich wieder Tierarten ansiedeln können, die vorher nicht (mehr) da waren, aber keine Chance haben, weil der Druck durch Freigängerkatzen zu groß ist. Oder es wird mit Renaturisierungsmaßnahmen versucht, wieder Brutpaare bestimmter Vogelarten anzusiedeln, und kann denn zuschauen, wie alle Erfolge zunichte gemacht werden, von Katzen, die ja nicht mal für ihr Überleben jagen müssen (in der Regel). Kann man da nicht verstehen, das es Leute frustet?

Es ist doch inzwischen so, das man als Tierhalter sich auch um die negativen Seiten (ob nun berechtigt oder nicht) Gedanken machen muss, schon um zu verhindern, das da von Seiten des Gesetzgebers irgendwann mal was kommt, an das ich mich dann halten muss. Da geht man doch lieber vorher drauf ein, damit man eher Kompromisse erwirken kann, wo jeder was von hat. Denke ich mir jedenfalls.
Aber vielleicht sehe ich das als eher Hundemensch auch anders, meine Hunde dürfen halt nicht jagen, egal wie ich das finden würde.
Finde es nur traurig, wenn diese Thematik so einfach abgetan wird.

Naja ohne die Fälle jetzt zu kennen sag ich mal, wenn man sich überlegt, wer vorher da ist (die Katzen) und dass dann neu angesiedelte Tiere, die sich von sich aus dort nicht angesiedelt hätten (weil der Mensch vorher schon zerstört hat, z.B durch ein großes Betriebsgelände) und dann gekillt werden, dann ist das schon bitter anzusehen, aber auch nachvollziehbar. Vielleicht haben auch die Umstände nicht genügend gepasst. Btw gibt es neben Katzen auch noch andere frei laufende oder fliegende Jäger. Und richtige Renaturierungsmaßnahmen sind eben auch nicht immer einfach und brauchen ihre Zeit. Der Mensch zerstört gerne schnell und wundert sich dann, dass es so einfach nicht mehr rückgängig zu machen ist;-)
 
Ich habe mich gestern gefreut, wie brav meine Süße doch hört, wenn ich es mitbekomme, dass sie "auf Jagd" ist.

Sie ist am Abend in einem großen Baum im Garten rumgeklettert - mit ziemlich eindeutiger Jagdabsicht. Und als ich sie dort gesehen habe, habe ich sie gerufen. Und was machte mein braves Mädel? Kam direkt vom Baum runter (der ist wirklich hoch, also so knapp 10 Meter dürften es sein) und hat sich freudig maunzend die Belohnung abgeholt für ihr braves Verhalten.

Zumindest wenn man es mitbekommt, kann es also ähnlich wie beim Hund also schon auch helfen, wenn die Katze gut "hört". Und meine Kleine ist ein ehemaliges Wildchen.

Mal so den Baum - mit Katze - zur Ansicht (bei anderer Gelegenheit):

IMG_5305 Groß.jpeg
 
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Naja ohne die Fälle jetzt zu kennen sag ich mal, wenn man sich überlegt, wer vorher da ist (die Katzen) und dass dann neu angesiedelte Tiere, die sich von sich aus dort nicht angesiedelt hätten (weil der Mensch vorher schon zerstört hat, z.B durch ein großes Betriebsgelände)
Die wurden da nicht angesiedelt, sie sind von alleine gekommen, weil das Gelände ideal war für sie.
 
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sorry fürs OT aber das passt grad ins OT ;-), wenn auch in Bezug auf die Wildkatze:
„Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl"
Naturschutzprojekt fördert mehr Lebensraum für Wildkatzen

Wildkatzen sind keine Hauskatzen aber genau das sagt doch aus, wie es ist. In einem funktionierenden Lebensraum sind (jagende) Katzen keine Bedrohung sondern eine Bereicherung.
Und wenn der Lebensraum eben nicht mehr so ideal ist und z.B. einige heimische Tiere fehlen, und dafür mehr Betonwüsten und karge Gärten oder Felder an Felder stehen, dann sind sicher nicht die Katzen schuld. Und können immer noch eine Bereicherung sein, siehe Mäusefang. Oder chillen sowieso einfach nur draußen und sind mehr Revierchecker als Jäger...
Ich sag mal, wo wenig Beuteangebot ist, da gibt es eben auch nicht viel zu jagen.

und sorry, von wegen generelles Freigängerverbot...wie grausam ist denn diese Vorstellung. Warum sollten die Katzen die leidtragenden sein für das Fehlverhalten oder auch einfach nur den Hass von manchen Menschen.

Aufklärung und Aufmerksamkeit ist wichtig und ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, Katzen für eine ganze Weile mal nachts bzw in der früh / zu neuralgischen Zeiten drinnen zu lassen. Aber sowas wie ein generelles Verbot halte ich sowieso für unrealistisch, dann fordere ich Förderungen für Freigängerhalter, die, sofern sie einen Garten haben, diesen Katzen- und Tiergerecht gestalten haha;_)
 
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Ich habe hier auch zwei Jäger, einer der bis zu vier Mäuse 🐭🐭🐭🐁 pro Tag bringt, was er sonst noch erbeutet und frisst weiß ich nicht, und einen blitzschnellen Vogelfänger, aber die haben hier ein Paradies und jeder Vogel 🐦 könnte sich in Sicherheit bringen.
Wobei ich weiß daß meine beiden die einzigen erfolgreichen Jäger hier in der Siedlung sind.
 
sorry fürs OT aber das passt grad ins OT ;-), wenn auch in Bezug auf die Wildkatze:
„Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl"
Lässt sich gar nicht vergleichen, der Bestand der Wildkatzen wird sich den verfügbaren Beutetieren anpassen, das ist bei Hauskatzen ja nicht der Fall.

Und wenn der Lebensraum eben nicht mehr so ideal ist und z.B. einige heimische Tiere fehlen, und dafür mehr Betonwüsten und karge Gärten oder Felder an Felder stehen, dann sind sicher nicht die Katzen schuld. Und können immer noch eine Bereicherung sein, siehe Mäusefang. Oder chillen sowieso einfach nur draußen und sind mehr Revierchecker als Jäger...
Ich weiß nicht warum du nicht richtig liest. Es geht auch und gerade um Fälle, wo der Lebensraum ideal wäre, aber es zu viele Katzen als Beutegreifer auf diesem Raum gibt.
Ich sag mal, wo wenig Beuteangebot ist, da gibt es eben auch nicht viel zu jagen.
Nein, da ist es noch schlimmer, wenn die wenigen Tiere weggefangen werden. Trotz wenig Beuteangebot gibt es ja womöglich viele Katzen, die werden ja gefüttert, müssen ergo nicht abwandern und sich was anderes suchen. Du hast also mehr Druck auf die Beutetiere, als es normalerweise der Fall ist.
Aber sowas wie ein generelles Verbot halte ich sowieso für unrealistisch, dann fordere ich Förderungen für Freigängerhalter, die, sofern sie einen Garten haben, diesen Katzen- und Tiergerecht gestalten haha;_)
Ich hoffe das ist ein Scherz. Es ist eh ein Wunder, das es noch möglich ist, ein Tier zu halten und die Unannehmlichkeiten auf die Mitmenschen abzuwälzen (siehe Beschwerden über fremde Beete als Katzenklo, belagerte Gartenpolster, Belauern von Volieren, jagen anderer Haustiere (kenne eine Kaninchenhalterin die hat ein paar Kaninchen an einen Maine Coon verloren)). Ich muss auch zusehen das meine Kaninchen an Ort und Stelle bleiben und die Hunde sowieso, das Geld dafür kriege ich auch nirgendswo wieder, nicht mal anteilig. Dürfte halt keine Tiere halten, wenn ich das nicht will oder kann. Bei Katzen hat man den Luxus noch, die einfach vor die Tür zu lassen. Trotzdem gibt man dabei die Verantwortung für das Tier und sein Tun nicht ab. Das scheinen manche Katzenhalter irgendwie doch mal zu vergessen.

Ich bin gar nicht für ein generelles Freigängerverbot, ich halte das aber nicht für so unrealistisch, das es kommt. Wäre auch einfacher zu kontrollieren, als eine Kastrationspflicht, schon von daher würde ich das nicht ausschließen, das das nicht doch mal kommt.
Noch eher aber vermutlich eine zeitweise Ausgangsperre, wie sie es ja schon in einigen Orten gibt. Dann muss man sich auch Gedanken machen, wohin mit dem Freigänger, oder?

Ist halt ein komplexes Thema, eine einfache Lösung wird es da nicht geben.
 
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ich halte das aber nicht für so unrealistisch, das es kommt. Wäre auch einfacher zu kontrollieren, als eine Kastrationspflicht, schon von daher würde ich das nicht ausschließen, das das nicht doch mal kommt.

Wie stellst du dir sowas denn vor? Wenn man eine Katze draußen sieht, sie einfangen und zum Tierheim bringen? Na die werden sicher eine Freude haben. Die Katze verpflichtend sichtbar kennzeichnen mit Halsband und Adresse wo sie hingehören, da dann hingehen und eine Geldstrafe einfordern? Was, wenn ich der Katze dann kein Halsband umbinde?
Und wer soll das überhaupt kontrollieren? Eine Katzenpolizei?

Eine Kastrationspflicht ist schon schwer zu kontrollieren, zumindest bei weibchen. Bei Männchen sieht man es sofort und manche boxen diese ein, lassen sie kastrieren, lassen sie wieder frei. Das ist meiner Einschätzung nach schon einfacher (wenn auch nicht einfach) als eine Freigängerkatzenpatroille zu starten 😉 noch dazu irgendwo am Land, und/oder mit Scheumietzen.
 
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