Katze jagt mindestens 5 Tiere am Tag

  • Themenstarter Themenstarter LianaUndTasya
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Lässt sich gar nicht vergleichen, der Bestand der Wildkatzen wird sich den verfügbaren Beutetieren anpassen, das ist bei Hauskatzen ja nicht der Fall.


Ich weiß nicht warum du nicht richtig liest. Es geht auch und gerade um Fälle, wo der Lebensraum ideal wäre, aber es zu viele Katzen als Beutegreifer auf diesem Raum gibt.

Nein, da ist es noch schlimmer, wenn die wenigen Tiere weggefangen werden. Trotz wenig Beuteangebot gibt es ja womöglich viele Katzen, die werden ja gefüttert, müssen ergo nicht abwandern und sich was anderes suchen. Du hast also mehr Druck auf die Beutetiere, als es normalerweise der Fall ist.

Ich hoffe das ist ein Scherz. Es ist eh ein Wunder, das es noch möglich ist, ein Tier zu halten und die Unannehmlichkeiten auf die Mitmenschen abzuwälzen (siehe Beschwerden über fremde Beete als Katzenklo, belagerte Gartenpolster, Belauern von Volieren, jagen anderer Haustiere (kenne eine Kaninchenhalterin die hat ein paar Kaninchen an einen Maine Coon verloren)). Ich muss auch zusehen das meine Kaninchen an Ort und Stelle bleiben und die Hunde sowieso, das Geld dafür kriege ich auch nirgendswo wieder, nicht mal anteilig. Dürfte halt keine Tiere halten, wenn ich das nicht will oder kann. Bei Katzen hat man den Luxus noch, die einfach vor die Tür zu lassen. Trotzdem gibt man dabei die Verantwortung für das Tier und sein Tun nicht ab. Das scheinen manche Katzenhalter irgendwie doch mal zu vergessen.

Ich bin gar nicht für ein generelles Freigängerverbot, ich halte das aber nicht für so unrealistisch, das es kommt. Wäre auch einfacher zu kontrollieren, als eine Kastrationspflicht, schon von daher würde ich das nicht ausschließen, das das nicht doch mal kommt.
Noch eher aber vermutlich eine zeitweise Ausgangsperre, wie sie es ja schon in einigen Orten gibt. Dann muss man sich auch Gedanken machen, wohin mit dem Freigänger, oder?

Ist halt ein komplexes Thema, eine einfache Lösung wird es da nicht geben.

Also Hauskatzen werden schonmal versorgt. Wenn man bedenkt, dass eine Katze ca. 15 Mäuse täglich bräuchte für eine komplette Selbstversorgung, dann wird schon klar, dass das eigentlich kein noch so „begnadeter“ Freigängerjäger schafft.

Also den Fall den du beschrieben hast, waren die Eidechsen und die Vögel. Dazu habe ich mich geäußert, mag sein dass in dem Fall die Eidechsen von den Katzen gekillt wurden und sonst jetzt noch leben würden. Aber das heißt nicht, dass das flächendeckend passiert. Sonst hätten wir schon lange keine Beuetiere der Katze mehr, die existieren. Und vorher hat eben der Mensch schonmal so viel zerstört dass halt nur noch so wenig übrig sind. Aber dann jetzt den Katzen die Schuld geben und solche Konsequenzen ins Spiel zu bringen, finde ich schon unerhört;-)

Für mich klingt es schon als ob du dafür bist.

Dann bin ich dafür, dass auch Hunde nur noch in der Wohnung gehalten werden und auch nicht mehr Gassi geführt werden, ich fühle mich dadurch belästigt und bedroht. Außerdem wühlen die die paar wenigen Grünflächen in der Stadt auf, überall in der Natur flaken die Scheiss-tüten rum. Etc. (nein, nicht ernst gemeint) Also sorry, willst du das Leben verbieten und alles reglementieren, und dich dann freuen, wenn in einem begrenzten Stück Land wieder ein paar Eidechsen wohnen, bis sie der Mensch dann mit dem Betonmischer platt macht.
 
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Der Unterschied zwischen Wildtieren und domestizierten (Haus)tieren ist gewaltig. Wildspezien regulieren sich zu großen Teilen (nicht immer, durchaus) selbst und somit auch die Population ihrer Beutiere.
Domestizierte Haustiere dagegen besitzen einen anderen Status im Ökosystem. Und dazu kommen noch Individuen, die durch Überzüchtung und Vermehrer letztendlich als Streuner und wilde Katzen (nicht Wildkatzen!) enden.

Wenn man sich die Berichte aus vielen Teilen der Welt ansieht (nicht unbedingt nur bezogen auf Deutschland), sieht man, wie gefährlich die Katze sein kann.
In Australien z.B haben wilde und streunende Katzen teils zur Auslöschung von 20 Spezien beigetragen, 124 weitere sind durch sie bedroht laut den Zahlen der Regierung.

Natürlich ist der Mensch mittlerweile auch auf dem Stand der Invasion. Wir verkleinern Ökosysteme und setzen Spezien in diese, die dem Ablauf der Fauna nicht helfen.
Bereits im frühen 20ten Jahrhundert haben Forscher, primär in den USA, sich mit dem Thema (Haus)katze und Jagen - welche Auswirkungen hat es auf unsere Umwelt? Und 1910-1920 herum war die Welt noch nicht so betoniert und von Menschen bevölkert wie es heutzutage der Fall ist.
Auf Inselstaaten führen jagende Hauskatzen oft zur Dezimierung von Spezieszahlen, insbesondere bei Kleinnagern und Vögeln. Mitunter werden wilde und streunende Katzen in solchen Bereichen eingefangen und weggebracht (oder in extremen Fällen auch getötet, was ich jedoch nicht richtig finde).

Zudem führt die "Ökonomie der Angst" dazu, dass in Bereichen mit hohem Jadganteil (egal durch welche Spezies) Beutetiere sich weitaus weniger vermehren, um den Jägern weniger Beute zu bieten. (Population impacts of free-ranging domestic cats on mainland vertebrates on JSTOR)

Es ist schon wichtig, dass man - neben den menschgemachten Faktoren - anerkennt, dass jagende Katzen in nicht wenigen Bereichen der Welt signifikanten Schaden bei der Population von nativen Spezien anrichtet.
Natürlich trägt der Mensch seinen Teil dazu bei, jedoch geht es hier nicht darum, ob Faktor A oder Faktor B schlimmer ist und somit weniger Daseinsberechtigung hat, sondern darum, dass man als Katzenbesitzer auch durchaus Mittel und Wege hat, die lokale Fauna zu schützen (z.B eben mit Ringen an Bäumen oder das Rauslassen zu Zeiten, wo Beutetiere nicht aktiv unterwegs sind) ohne das Tier einzusperren
Ein Freigängerverbot wäre da nicht hilfreich. Die Katze hat schon ihre Daseinsberechtigung in der Natur, jedoch ist es nun einmal ein Fakt, dass es nicht wenige Probleme mit den Zahlen von Beutetieren gibt. Vielleicht hier nicht so hoch wie in anderen Teilen der Welt, aber so wie Katzen sich derzeit vermehren durch schlechte Haltung und unaufmerksame Halter (die ihre Tiere unkastriert nach draußen lassen oder vermehren & die Nachkommen dann aussetzen) wird das nicht auf ewig gut gehen.
 
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Das Hauptproblem sind tatsächlich eher die verwilderten Katzen als die Hauskatzen:

Bedroht die Hauskatze die Artenvielfalt? - NABU


Außerdem ist es eher so, dass gerade in Siedlungsgebieten (also da, wo die meisten Freigänger leben) kein Rückgang der Vogelpopulation zu beobachten ist, eher im Gegenteil.
 
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Wie stellst du dir sowas denn vor? Wenn man eine Katze draußen sieht, sie einfangen und zum Tierheim bringen?
So ist es bei Hunden bspw. total normal.
Also sorry, willst du das Leben verbieten und alles reglementieren, und dich dann freuen, wenn in einem begrenzten Stück Land wieder ein paar Eidechsen wohnen, bis sie der Mensch dann mit dem Betonmischer platt macht.
Das ist doch jetzt keine Diskussionsgrundlage mehr.
Außerdem ist es eher so, dass gerade in Siedlungsgebieten (also da, wo die meisten Freigänger leben) kein Rückgang der Vogelpopulation zu beobachten ist, eher im Gegenteil.
Nochmal, es geht nicht nur um Vögel. Und sicher nicht einmal um jeden Ort. Aber es gibt Gebiete, Orte, Tierarten wo die Katze ein Problem darstellt. Kann man das als Katzenhalter nicht auch verstehen?
 
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Kann man das als Katzenhalter nicht auch verstehen?

Es geht nicht darum, was man verstehen kann und was nicht sondern darum ob es wirklich ein signifikantes Problem gibt, für das Freigängerkatzen verantwortlich gemacht werden können. Und das ist zumindest in D nicht der Fall.

Wenn eine heimische Tierart nur noch an ganz wenigen Stellen überhaupt überleben kann, dann hat das nichts mit den Freigängerkatzen zu tun sondern damit, dass ihr ursprünglicher Lebensraum und ihre Lebensgrundlage auf die Fläche gesehen "ausstirbt" und wenn man das verhindern will, dann muss man Schutzgebiete für diese Tierarten schaffen.

Solche Schutzgebiete funktionieren aber eh nur, wenn der Mensch dort nur kontrolliert eingreifen darf, also wird es in solchen Schutzgebieten auch nur sporadisch mal Freigängerkatzen geben, wenn überhaupt.
 
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Wenn eine heimische Tierart nur noch an ganz wenigen Stellen überhaupt überleben kann, dann hat das nichts mit den Freigängerkatzen zu tun sondern damit, dass ihr ursprünglicher Lebensraum und ihre Lebensgrundlage auf die Fläche gesehen "ausstirbt" und wenn man das verhindern will, dann muss man Schutzgebiete für diese Tierarten schaffen.
Viele der durch Überjagung ausgestorbene Tierarten hatten durchaus genug Raum für die Entfaltung. Wenn zuviele Jäger auf einem Gebiet Angstwirtschaft auslösen, dann verringert sich die Zahl der Nachkommen immer weiter, teils bis zum Aussterben.
Das hat wenig mit dem Menschen und Bebauung von Flächen zu tun, zumindest in den Gebieten wo verwilderte, streunende und freilaufende Hauskatzen Zugang zu den Tierpopulationen haben.

Ich denke nicht, dass auf vielen Inselstaaten mit relativ geringer Anzahl an Einwohnern die Bebaung das primäre Problem ist.
Natürlich ist das Zurückggehen der Lebensräume weltweit ein Problem, es wird jedoch auch unterstützt eben durch das Vorstellen von neuen Jägern in der Fauna bzw. der Masse, in welcher diese sich vermehren aufgrund der zahlreichen Ressourcen (u.A durch den Menschen und Fütterung).

In DE ist das derzeit nicht so stark wie in anderen Teilen der Welt, aber es ist nun einmal faktisch nachgewiesen, dass freilaufende Katzen (egal ob Streuner, wildlebend oder domestiziert/Hauskatze) das Aussterben von diversen Kleintierarten antreiben bzw. verschnellern.
Das ist keine Annahme, die aufgrund von Abneigung gegenüber Freigängern getroffen wurde, sondern auf faktischer Grundlage basiert.
 
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Aufgrund von ein paar wenigen Gebieten, in denen die Katzenproblematik sicherlich ein Problem ist, kann ich aber nicht über ein bundesweites Freigängerverbot nachdenken. Ich will persönlich gar nicht über ein Freigängerverbot nachdenken, da ich es für ein Verbrechen und massive Tierquälerei halten würde.

Man kann auch nicht pauschal sagen, dass sich Wildtiere selber regulieren und es deshalb einen enormen Unterschied zu domestizierten Tieren gibt.
Keine Tierart reguliert sich mehr selber, sobald der Mensch (schädlichen) Einfluss hatte.
Wer ein einfaches Beispiel dazu sehen möchte, lade ich gerne ein, hier zu mir in die Eifel zu kommen und einmal mit mir in unserem Revier anzuschauen, welchen Schaden z.B ein einziges Windrad neben einem 125ha großen Mischwald anrichtet.
Oder das damals sinnlose Ausrotten von Wolf, Luchs und Bär.

Ich könnte jetzt ganz selbstgerecht behaupten, dass ich mehrere zehntausend Euro in die Hand genommen und meinen Garten gesichert habe um meine Katzen nicht zu Problemjägern werden zu lassen, aber das wäre gelogen. Der Hauptgrund war, dass ich mögliche Gefahren für die Beiden ausgrenzen wollte. Wäre das Lebensumfeld besser, wären sie auch Freigänger.
Ich denke, bevor man ernsthaft darüber nachdenkt, dass man frei lebende Katzen dauerhaft einsperrt, kämen Dinge wie Kastrationspflicht und Zuchtverbot viel eher als eine verhältnismäßige Maßnahme in Frage.
 
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So ist es bei Hunden bspw. total normal.

Das beantwortet meine Frage nach dem „wie genau“ nur dürftig..

Hunde kann man nicht mit Katzen vergleichen. Niemand muss sich vor einer freilaufenden HausKatze fürchten, der Hund kann einem Menschen (vorallem Kindern!) viel schneller gefährlich werden. Außerdem reißt er im Ernstfall viel mehr und auch größere Tiere

Ich glaube eine sinnvollere Maßnahme wäre ein Mix aus beiden Seiten der Diskussion - Schutzräume für die Beutetiere bieten, wenn möglich gesicherter Freigang für die Katze oder bestimmte Ausgehzeiten planen und natürlich das Kastrieren und ordentliche Pflegen , Füttern, der Katzen

Die eine Tierart einzusperren um eine andere zu schützen find ich persönlich nicht ganz durchdacht 😉



Ich frage mich auch, wie das mit dem Kastrieren und ordentlich Pflegen der Katzen in den gefährdeten Inselstaaten so aussieht. Sind es wirklich rein die gepflegten , kastrierten Hauskatzen die die Fauna rundum zerstören ?
 
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Ich frage mich auch, wie das mit dem Kastrieren und ordentlich Pflegen der Katzen in den gefährdeten Inselstaaten so aussieht. Sind es wirklich rein die gepflegten , kastrierten Hauskatzen die die Fauna rundum zerstören ?
In Australien gibt es keine übergreifende Kastrationspflicht, das ist ähnlich wie in DE abhängig von der Region wo man lebt - lokale Kastrationspflichten gibt es durchaus und in den normalen Wohngegenden und Co. werden die Tiere wohl auch gut versorgt, so wie man es in DE eben kennt.
In den kleineren Inselstaaten kamen die dort eingeschleppten Katzen aus Europa, wo ein Großteil wildlebend ist, aber auch domestizierte Hauskatzen von der Bevölkerung drunter sind.
Das Problem von freilaufenden Katzen ist dort aber immer noch vorhanden, nur gibt es da eben keinen Besitzer, der den Freigang der Katze reguliert.

Auch reine, gepflegte und kastrierte Hauskatzen können mehr jagen als sie brauchen und zur Angstwirtschaft bei Beutetieren beisteuern, das ist kein exklusives Phänomen bei Streunern oder wildlebenden Exemplaren ohne Besitzer.
 
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In Australien gibt es keine übergreifende Kastrationspflicht, das ist ähnlich wie in DE abhängig von der Region wo man lebt - lokale Kastrationspflichten gibt es durchaus und in den normalen Wohngegenden und Co. werden die Tiere wohl auch gut versorgt, so wie man es in DE eben kennt.
In den kleineren Inselstaaten kamen die dort eingeschleppten Katzen aus Europa, wo ein Großteil wildlebend ist, aber auch domestizierte Hauskatzen von der Bevölkerung drunter sind.
Das Problem von freilaufenden Katzen ist dort aber immer noch vorhanden, nur gibt es da eben keinen Besitzer, der den Freigang der Katze reguliert.

Auch reine, gepflegte und kastrierte Hauskatzen können mehr jagen als sie brauchen und zur Angstwirtschaft bei Beutetieren beisteuern, das ist kein exklusives Phänomen bei Streunern oder wildlebenden Exemplaren ohne Besitzer.

wenn es ein land nicht mal schafft die kastrationspflicht durchzusetzen… das hat Österreich immerhin mal hingekriegt aber ja, die kontrolle ist ein anderes thema 😀
 

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