Ich tendiere nun wirklich dazu, dass es ein Trotzhaufen ist
Bitte vergiß die Vorstellung von Trotzverhalten. Katzen setzen ihre Ausscheidungen nicht als Trotz ein. Überlege bitte, was dazu für gedankliche Vorgänge notwendig wären:
1. "Meine Menschen lassen mich nicht raus. Ich ärgere mich darüber."
2. "Was mache ich damit sie mich rauslassen? Gute Idee, ich mach ihnen vor die Katzenklappe, damit sie verstehen was ich will."
3. "Wenn sie nachher kommen und das sehen, dann wissen sie bestimmt, dass was hier nicht stimmt und ich darf raus."
Geht das? Antwort: Nee. Absolut nicht!
Katzen verstehen sehr viel aber die gedankliche Erfassung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind ihnen nicht möglich. Menschen neigen oft dazu ihre eigenen verstandesorientierten Planungsmöglichkeiten auf die Tiere zu übertragen. Tiere verstehen sehr sehr viel, aber damit sind sie überfordert. Sie leben in der Gegenwart - im Jetzt.
Was könnte es dann sein?
Wie sieht denn das Katzenrevier draußen aus? Gibt es viele Nachbarskatzen? Wird viel ums Territorium gekämpft? Evtl. auch Streunerkatzen? Vielleicht auch Marder und Füchse?
Die Katzenklappe ist eine Öffnung im Katzenrevier, die vorher noch nicht da war. Vor Einbau der Katzenklappe war man sicher. Jetzt ist da ein Durchgang. Dass das Öffnen nur mittels Chipauslesen funktionert, kann man einer Katze nicht begreiflich machen. Sie versteht, dass man dort jetzt ein und ausgehen kann. Jeder! (nach Katzenverständnis eben) Daher würde ich mal gucken, wie es draußen wirklich aussieht.
"Sehnsüchtige Katzenblicke nach draußen" können tatsächlich auch bedeuten, dass Katze versucht, die Lage dort draußen zu überwachen. Man ist schließlich nicht allein. Evtl. muss man, um das Revier zu sichern, die Flagge hissen, d.h. für alle möglichen Eindringlinge klar und deutlich machen, dass in diesem Haus schon jemand wohnt. Meist setzen Katzen dazu Urin, manchmal auch Kot ein.