Katze zu früh und allein - ich wurde angelogen!

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Hier im Forum werden solche Menschen "Vermehrer" genannt. :stumm: Es sind wohl die einzigen Menschen, die tatsächlich mit Katzenvermehrung Geld machen. :dead:

Die, die wirklich verantwortungsvoll züchten, nur Tiere, die alt genug sind und niemals in Einzelhaltung abgeben, auf Erbkrankheiten testen usw. Diese Leute verlangen zwar doppelt so viel für ihre Kätzchen, aber durch die höheren Ausgaben können diese Leute trotzdem froh sein, wenn sie kein Minus machen. Hier im Forum unterhalten wir uns regelmäßig darüber, wie man einen guten Züchter finden könnte. Ein erster Anhaltspunkt scheint mir zu sein, ob nur reinrassige Tiere mit Stammbaum gezüchtet werden. (Meine persönliche Lösung ist, nur Tiere aus dem Tierschutz aufzunehmen.)

Edit: Der Stammbaum selber kostet nur ca. 30€. Aber um einen zu bekommen, muss man sich bei der Zucht an gewisse Mindeststandards halten wie z.B. nicht zu viele Würfe pro Katze, Vorsorgeuntersuchungen und Mindestabgabealter. Diese Mindeststandards sind zwar oft sehr niedrig, aber immerhin.
 
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Wie kann einer einen Kater guten Gewissens so abgeben. Icj bin am verzweifeln und heule. 😭 ich weiss einfach nicht mehr was ixj machen soll, dabei will ich nur das es ihm gut geht.

Du hast aus Unwissenheit eine Katze beim sog. Vermehrer gekauft, Jenni.

Vermehrer sind Leute, die (gern nennen sie sich auch "Züchter" oder "Hobbyzüchter", wenn sie angebliche Rassekatzen züchten, aber nicht einem Katzenzuchtverein als Mitglied angehören) Katzen bzw. "Rassekatzen" (aber OHNE Stammbaum!) züchten und unterm Strich billiger als ein Vereinszüchter verkaufen.

Immer dann, wenn eine junge Katze keinen eigenen Stammbaum hat (also einen, der direkt auf die zu verkaufende Katze ausgestellt ist, von einem seriösen Katzenzuchtverein!), handelt es sich um ein Vermehrertier. Ich rede hier jetzt von Verkäufen der Kitten von Privatpersonen, also nicht vom Tierschutz!
Besonders dann, wenn das Tierchen mit einer angeblichen Rassezugehörigkeit beworben wird (wie bei dir die Rasse "Perser"). In dem Fall wird der Vermehrer einen höheren Kaufpreis verlangen, als wenn er eine rasselose Katze ("Lastrami" :pink-heart:) wie z. B. ein Kätzchen vom Bauernhof, verkaufen würde.
Dein Perserchen hat wahrscheinlich zwischen 250 und 450 Euro gekostet (das sind realistische, gängige Vermehrerpreise in Schland) ohne Impfung oder sonstige Gesundheitsvorsorge. Und natürlich ohne Stammbaum.
Potentielle Erbkrankheiten und Parasiten gibt es gratis obendrauf, wenn man Pech hat. Giardien z. B. (Erreger, die u. a. starken Durchfall verursachen können). Oder HCM (eine erbliche und unbehandelt tödlich verlaufende Herzerkrankung der Katze).

Ein Perserkitten mit Papieren (also vom seriösen Vereinszüchter) kostet um 600-700 Euro und ist immer zweifach geimpft und wird keinesfalls vor der 12. Lebenswoche abgegeben. Im Idealfall erst mit 16 oder 20 Wochen und bereits kastriert. Du musst ja die Kastration im betreffenden Alter auch noch finanzieren (ca. 100 Euro beim Kater, um 100-150 Euro bei der Kätzin). Da verringert sich der Preisunterschied zwischen Stammbaumkitten und Vermehrerkatze schon wieder etwas. ^^

Was aber deutlich mehr ins Gewicht fällt, ist die Nachhaltigkeit (um das Thema einmal in "neudeutsch" zu beschreiben 😉):
Viele Gedanken macht man sich, völlig zu Recht!, wie die Tiere gehalten werden, die wir essen wollen. Oder deren Eier. Oder deren Milch wir trinken wollen.
Wie aber werden die Eltern der Katzen gehalten, die wir kaufen wollen?

Beim Vermehrer ist es ohne weiteres möglich, dass der Decker im Keller hausen muss, ohne weitere kätzische Gesellschaft, weil er markiert und bei einer Haltung in der Wohnung die Bude vollpinkeln würde.
Und das Mütterchen muss sich ihr Futter durch immer wieder neue Würfe in geringen Abständen verdienen, während der Decker auch an andere Kätzinnen "vermietet" wird, damit Geld (Decktaxe) ins Haus kommt.

Es gibt tödlich verlaufende Infektionskrankheiten der Katze, die beim Sexualakt übertragen werden können. Der seriöse Vereinszüchter is verpflichtet, die Elterntiere vor dem Deckakt auf solche Krankheiten testen zu lassen, und darf mit infizierten Katzen nicht züchten.

Es gibt Erbkrankheiten der Katze (HCM wurde bereits erwähnt), auf die der Vereinszüchter seine Zuchtkatzen vor dem Einsatz in der Zucht testen lassen soll bzw. muss (je nach Zuchtrichtlinien seines Vereins).

Für die Kätzin gibt es ein Mindestalter, vor dem sie nicht gedeckt werden werden darf, in den Zuchtrichtlinien, und eine Höchstzahl von Würfen innerhalb von 24 Monaten. All dies dienst zur Gesundheit der Zuchttiere und damit das Mütterchen nicht ausgelaugt wird von dem anstrengenden Geschäft des Kinderkriegens. 😉

Beim seriösen Vereinszüchter muss der Deckkater innerhalb der Familie, in der Wohnung, leben dürfen. Falls er markiert, wird der Vereinszüchter ihn kastrieren lassen. In manchen Fällen ist es möglich und zulässig, dass er in einem eigenen Katerhaus wohnt, dann aber mit täglichem mehrstündigen Menschenkontakt und mit mindestens einem verträglichen Artgenossen zusammen.
Ausschließlich im Keller (= ohne angemessene Belichtung und Belüftung der Räume) darf bei seriösen Vereinen keine Katze (oder Kater) gehalten werden. Auch im Tierschutz gibt es dazu genaue Vorstellungen, die m. W. zumindest als Empfehlung vorhanden sind, wobei man aber noch darauf warten muss, dass sie ins Tierschutzgesetz integriert und damit fest verbindlich für alle Katzenhalter werden.

Auch sonst müssen in der Vereinszucht bestimmte Mindestrahmenbedingungen hinsichtlich der Haltung und Gesundheitsvorsorge der Zuchtkatzen und ihres Nachwuchses eingehalten werden - all das muss der Vermehrer nicht und spart damit sehr viel Geld.

Nur auf diese Weise ist es möglich, mit der Zucht von Katzen Geld zu verdienen, also dauerhafte Überschüsse über die Kosten zu erzielen. Vereinszucht ist - über die Jahre gesehen! - immer Zuschussgeschäft (sonst wäre es ein Gewerbe im steuerrechtlichen Sinne und damit auch steuerpflichtig!).

Aus diesen Gründen - vor allem aber wegen der Haltungsbedingungen für die Elterntiere! - sollte man ausschließlich beim seriösen Vereinszüchter kaufen, wenn man ein Rassekitten haben möchte!

Auch wenn der Kaufpreis höher ist als beim Vermehrerkitten!
Aber dieser Preisunterschied amortisiert sich schnell, wenn die Vermehrerkatze Giardien mitbringt oder gar HCM usw.!

Und letztlich sind auch Tierschutzgesichtspunkte enorm wichtig:
Denn es gibt mehr als genug Katzen in Deutschland, und aufgrund der hohen Reproduktionsrate der Streunerkatzen gibt es jedes Jahr eine größere Katzenschwemme. Man kann schon fast von einer Katzenplage reden, wenn man an die vielen unkastrierten Streunerkatzen denkt, die im Frühjahr und im Herbst immer wieder ihre Jungen bekommen und die ungewollt in Schreberkolonien, auf Industriebrachen oder rund um die Bauernhöfe leben.
Da braucht es im Grunde gar keine Kitten, die in Menschenhand produziert werden, und wenn es eine Rasse sein soll, dann kommt ausschließlich die seriöse Vereinszucht in Frage, eben wegen der Haltungsbedingungen und der Nachhaltigkeit. 🙂

Und warum züchten Vermehrer unter diesen Gesichtspunkten wie bei deinem Katerchen langhaarige Katzen?
Because I can. Weil sie es können. Weil es nicht verboten ist. :grr:
Zumindest in Deutschland nicht.....

Und genau deswegen adoptiere bitte dein zweites Kitten vom Tierschutz! Oder gib wirklich das Geld für ein Stammbaumkitten aus.
 
Bin da. Allerdings mit Handy im Wartezimmer....

Grundsätzlich besser ein Kumpel. Pflegis sind besser als gar keine Gesellschaft. Nun hab ich Minnie und Karla gerade umgesetzt.

Wo bist Du denn?
 

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