Katzen aus Kleinanzeigen "retten"

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Delora: Du hattest doch glaub ich einen gesicherten Garten oder? Celia wird wieder etwas Freigang brauchen, aber charakterlich könnte ich sie mir gut bei dir vorstellen. Sie ist Fiv/Felv/Corona negativ und soweit ersichtlich kerngesund. Aber halt noch nicht fertig angezähmt, deshalb noch nicht in der Vermittlung.
 
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Ich habe mit TS-Leuten, was meine TS-Sternchen angeht, auch überwiegend gute Erfahrungen gemacht, muss ich sagen. Mit "meinen" Vereinszüchtern aber ebenfalls (wobei ich da aber auch sehr gesiebt hatte ^^).

Man muss aber auch sagen, dass der Trend - jedenfalls wenn man mal beim Beispiel Ebay Kleinanzeigen bleibt - offenbar immer mehr zum Vermehrerwurf geht und es wirklich schwierig ist, überhaupt einen halbeswegs seriösen Vereinszüchter zu finden. Jedenfalls dann, wenn man nicht so stark auf FB etc. unterwegs ist.

Vor einigen Jahren noch, als ich noch eher mal in die Kleinanzeigen geguckt und nur aus Spaß gestöbert hatte, gab es durchaus noch seriöse Vereinszüchter, die ihre Homepages pflegten und bei den Kleinanzeigen dann und wann einen Wurf bewarben.

Heute findet man, wenn man nach Rassekatzen sucht, zu 90% vereinslose Vermehrer, zu vermutlich 3% seriöse Vereinszüchter und zu 7% Züchter aus der Stammbaumdruckerei *seufz*.
Ich werte das als düsteres Indiz dafür, dass immer mehr wirklich erfahrene und grundseriöse, engagierte Vereinszüchter das Handtuch werfen und ihre Zucht einstellen. Damit meine ich die wackeren Leute, die ihr Zuchtziel über Jahrzehnte hinweg getreulich verfolgen und auch mal drei Jahre ohne Wurf bleiben, weil sie nicht den passenden Kater für ihre Mädchen finden können oder weil ihre Mädels mit dem passenden Kater nicht mögen.

Eine aus meiner Sicht absolut alarmierende Entwicklung, wenn meine (zugegeben immer seltener werdenden) Besuche auf dem Anzeigenportal zum Thema Rassekatzen statistisch relevante Daten ergeben.

Und es bricht mir immer wieder das Herz, wenn ich die Anzeigen sehe, in denen stammbaumlose kleine Würmchen, die keinerlei Chance hatten, in einen verantwortungsvollen Züchterhaushalt hineingeboren zu werden, als "liebevoll aufgezogen" und "wesensfest und gut sozialisiert" angepriesen werden, obwohl der Käufer sogar noch die Entwurmung und alle Impfungen zusätzlich zum Kaufpreis bezahlen soll. Dass diese kleinen Mixkätzchen in Einzelhaft gehen müssen, zum Spielzeug der Neudosis gemacht werden oder gar - als schnöde Lastramis - wie eine Wegwerfware behandelt und später wohlmöglich tatsächlich weggeworfen/ausgesetzt werden, wenn sie unbequem oder langweilig werden und der Reiz des Neuen vorbei ist.

Aber trotzdem: eine Vermehrerkatze zu kaufen, hilft nur dem Vermehrer, nicht aber zur Vermeidung weiteren Katzenelends.

Und ich würde in Anbetracht meiner zunehmenden Beobachtungen bald dahin tendieren, so gut wie alles, was bei Ebay angepriesen wird, für unseriös zu halten, obwohl das garantiert vielen Anzeigen und Anbietern Unrecht tut.

Mit Sicherheit gibt es auch schöne gesunde und verschmuste Katzen bei den Kleinanzeigen und von Privat zu kaufen!

Aber wenn man, wie Delora verständlicherweise, viel Wert auf die Gesundheit des neuen Mitbewohners legt, ist man mit einer Katze, die nachweislich und nach gewissen Standards vorm Verkauf gehalten und ärztlich untersucht und behandelt wurde, wie es beim Vereinszüchter und bei den TS-Orgas üblich ist, doch besser beraten als mit einem Kauf von Privat.
Gerade dann, wenn es sich um ein erwachsenes mittelalterliches oder älteres Tier handelt.
 
Delora: Du hattest doch glaub ich einen gesicherten Garten oder? Celia wird wieder etwas Freigang brauchen, aber charakterlich könnte ich sie mir gut bei dir vorstellen. Sie ist Fiv/Felv/Corona negativ und soweit ersichtlich kerngesund. Aber halt noch nicht fertig angezähmt, deshalb noch nicht in der Vermittlung.

Stundenweisen Freigang auf 30qm. Ist nicht mehr, als bei anderen ein Balkon.

Ich bin gespannt, wie die Maus sich noch entwickelt. Unsere Wohnung ist recht verbaut und bei Scheuchen hätte ich ein wenig Angst, die versehentlich in die Enge zu treiben.
 
Sie neigt nicht zum verschanzen, ist recht zugänglich, aber vom Garten her dürfte es wirklich zu klein für sie sein, also rechne eher nicht mit ihr. 😳

Emmy würde das reichen und sie würde Katzenmäßig auch passen und ist trotz ihres Alters sehr fit und gesund, BB war top - aber sie tut sich mit Menschen sehr sehr schwer, neigt zum verschanzen, da wäre der Anspruch an dich als Mensch recht hoch, was den Umgang mit ihr betrifft...
 
Sammy und Violet hatten viele gesunde Jahre, die Giardien hatten wir bei Lotti dann direkt nach dem Einzug und Frida durfte nur magere 10 Monate bei uns leben, von anscheinend gesund bis tot. Ein Bischen mehr Zeit wäre wirklich schön, auch mal die gesunden Zeiten zu sehen.

Lotti hatte jetzt einen Tag mal Erbrechen, Durchfall und Abgeschlagenheit. Sonst kein Problem, aber nach 3 Jahren Violet-Pflege, monatelanger Frida Hoffnung-Pflege-Bangen und Sammys letzten Jahren mit CNI, SDÜ und FIV... da hat man einfach kein Reserven mehr. Nicht einmal mehr für so einen dusseligen Infekt (auch wenn sie wahrscheinlich nur ne gammelige Maus erwischt hat).

Ich hab die ganze Nacht kein Auge zu gemacht und neben ihr gewacht... andererseits bin ich inzwischen mit Notfalltelefonnummern, Tierärzten und Fahrtrouten eingedeckt und perfekt vorbereitet.

Ich würde es ganz ehrlich erstmal lassen mit einer neuen Katze und dir erstmal Zeit geben.

Meine Erfahrung mit mehren Katzen zeigt mir,dass es keine Garantie gibt für ein gesundes Tier.
Man muss immer damit rechnen, dass ein Tier plötzlich stirbt oder erkrankt.
Ich hab nach Blackys Tod mir in der ersten Woche auch gewünscht,dass ich mir besser nie Katzen geholt hätte,weil es so weh tut,wenn sie sterben.
Mir wurde klar wie froh ich doch bin meine anderen Miezen zu haben.
Und auch wenn ich nach Blackys Tod eigentlich keine weitere Katze mehr wollte (mehr Katzen=mehr Leid), habe ich letztlich meine beiden Pflegekitten doch behalten und bin total happy.
Ich liebe die 2 über alles.
Und ja auch sie waren kürzlich etwas krank mit ner Bindehautentzündung.
Aber so ist das leider mit Katzen.
Missen möchte ich es dennoch nicht.
Gib dir Zeit.
Ich denke du bist evtl noch nicht so weit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es ganz ehrlich erstmal lassen mit einer neuen Katze und dir erstmal Zeit geben.

Meine Erfahrung mit mehren Katzen zeigt mir,dass es keine Garantie gibt für ein gesundes Tier.
Man muss immer damit rechnen, dass ein Tier plötzlich stirbt oder erkrankt.
Ich hab nach Blackys Tod mir in der ersten Woche auch gewünscht,dass ich mir besser nie Katzen geholt hätte,weil es so weh tut,wenn sie sterben.
Mir wurde klar wie froh ich doch bin meine anderen Miezen zu haben.
Und auch wenn ich nach Blackys Tod eigentlich keine weitere Katze mehr wollte (mehr Katzen=mehr Leid), habe ich letztlich meine beiden Pflegekitten doch behalten und bin total happy.
Ich liebe die 2 über alles.
Und ja auch sie waren kürzlich etwas krank mit ner Bindehautentzündung.
Aber so ist das leider mit Katzen.
Missen möchte ich es dennoch nicht.
Gib dir Zeit.
Ich denke du bist evtl noch nicht so weit.

So wird es sein... Ich habe in den letzten 4 Wochen auch meinen krebskranken Hector jeden Tag mehrere Stunden lang gepflegt, weil er auf einmal aufgrund des Hirntumors viel mehr Pflege brauchte, als vorher als der Tumor "nur" im Bauch war. Nachts konnte ich kaum schlafen, weil ich bei jedem Krach erwachte und schauen musste, ob es ihm gut geht, ob er fressen will, ob er Pipi gemacht hat.

Jetzt ist er seit einer Woche frei... und ich ebenfalls. Auch ich dachte nach seinem Tod: Ich möchte keine neuen Katzen mehr, es schmerzt einfach zu fest. Und es raubt so viel Energie, eine kranke Katze zu hüten.

Und dann kuschle ich mit meinen anderen Katzen auf dem Sofa und bin doch so froh und glücklich, die beiden zu haben. Und kann es mir nicht mehr ohne Katzen vorstellen. Aber ehe ich mir überlege, einer neuen Katze ein neues Zuhause zu bieten, kümmere ich mich erstmal um die beiden, denn die haben auch noch kleine Baustellen, die ich mir genauer ansehen muss.

Und deswegen ist es vielleicht auch besser, dass du mal schaust, wie es deiner Katze, die du jetzt hast, geht. Dann lässt du es erstmal sacken... und vielleicht kannst du später etwas besser entscheiden.
 
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Ich habe ja jetzt schon ein paar Monate ohne Frida hinter mir (in denen mein Vater Krebs bekam und von Diagnose bis Tod nur ein paar Tage voller Hoffen und Bangen hatte, ich einen Fußgänger versehentlich anfuhr und sonstige "Kleinigkeiten" mir noch mehr Energie raubten). Ich werde keine bessere Zeit finden, denn ich kann nicht darauf hoffen, dass das Leben mir keine neuen Probleme auferlegt. Ich muss damit umgehen, wenn es so weit ist und dann dir Kraft dafür finden. Aber Lotti braucht dringend jemanden an ihrer Seite. Sie ist einsam und das kann ich mir auch nicht ewig ansehen.

Das ist dann wieder der Grund, weswegen ich ja an zwei Jungtiere gedacht habe oder zumindest eine etwas jüngere Katze (so 4-6 Jahre?), damit ich mich da nicht so schnell wieder trennen muss und da dann wiederum eine etwas jüngere danach "Nachlegen" kann, wenn Lotti nicht mehr da ist. So hätte ich dann vielleicht mal ein paar Jahre Zeit, bis zum Ende.

Bei zwei Jungtieren bin ich halt nicht sicher, ob das hier nicht zu eng ist? Ach, ich muss die Katzen einfach mal beobachten und mit dem Umgang miteinander und den anderen Katzen ansehen, dann mir Lotti dabei vorstellen und abwägen. Das hab ich ja sogar bei Violet geschafft und mit Lotti die perfekte Beikatze gefunden. Gerade Violet, die andere Katzen zu Klump gefetzt hat und ein wahrer Terrorist bei Mensch und Tier war und es war die einfachste Vergesellschaftung, die ich je hatte, weil gerade Lotti so sozial ist.

Wird schon schief gehen, mein Kopf und mein Gespür funktioniert ja noch. Die Angst vor einer Entscheidung ist halt momentan krankheitsbedingt, aber da muss ich durch.
 
Cute Poison und Dysto, ihr habt absolut recht mit dem Hinweis, dass es immer sein kann, dass eine Katze schwer krank wird, eventuell auch pflegebedürftig, und auch stirbt. Das kostet enorm viel Kraft und tut sehr weh, ich habe das jetzt zum vierten Mal durch, dreimal Krebs, einmal eine besonders fiese Variante des Katzenschnupfens.

Und jeden Tag wieder Kampf, bei Nine sogar über Jahre hinweg. :reallysad:


Aber dennoch kann man das Risiko ein bisschen eingrenzen. Und das ist das, was ich mit meinem Hinweis meine, dass man bei Vermehrerkatzen und Katzen von Privat keine Gewissheit hat, dass sie zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg gesundheitlich und anders gut versorgt wurden und aktuell auch gesundheitlich durchgecheckt worden sind.

Die gesundheitliche Versorgung einer TS-Katze (auch wenn sie zuvor vielleicht eine Wundertüte war, z. B. als Ex-Scheuchen) kann um Längen besser sein als in einem durchschnittlichen liebevollen Privathaushalt. Kann. Aber die Standards, die wir hier im Forum anlegen, sind sehr hoch und werden in vielen Privathaushalten eben gerade nicht angelegt. Da wird vielleicht bei Freigängern noch entwurmt und geimpft, aber dass regelmäßig ein Blutbild gemacht würde, am besten jährlich oder gar noch häufiger: da ernte ich im privaten Umfeld bei anderen Katzenhaltern, die es auch wirklich gut mit ihren Tieren meinen, eben doch erstaunte Blicke und den Hinweis, dass IHRE Katze aber gesund ist und sowas nicht braucht.

Im TS wird nicht durchgängig auf alle möglichen Infektionskrankheiten getestet; das hängt auch ein bisschen davon ab, woher die Katzen kommen und wie gut gefüllt der Geldbeutel der jeweiligen Orga ist, denke ich. Aber viele TSer testen auch z. B. auf FIV, wenn es sich um Freigänger handelt, und sie gehen auch Auffälligkeiten nach. Sie lassen nicht zwingend komplett die Zähne sanieren, sorgen aber auf jeden Fall dafür, dass eine normale Versorgung beim Haus-TA stattfindet.
Ähnlich verhält es sich mit seriösen Vereinszüchtern, die ihre Tiere durchgängig gut versorgen und auch Gesundheitsvorsorge betreiben. Ihre Tests sind z. T. andere als die der TS, aber auch hier liegt die Latte höher als bei vielen privaten Katzenhaltern.

Über Vermehrer als Herkunftsquelle möchte ich keine zusätzlichen Worte verlieren. :verstummt:



Delora, ich finde es sehr verantwortungsvoll, dass du dich so um Lottis Bedürfnis nach einer neuen passenden Katze bekümmerst, und möchte dich ermuntern, dass du dich weiter umsiehst. Ich finde es gut, dass du dir diese Fragen stellst und auch Gedanken machst, wo du am besten das neue Familienmitglied finden kannst.

Du hast schon geschrieben, dass du die THe in deiner Nähe durch hast und dort keine passende Katze zu finden war. Dass du auch zwei Jungtiere nehmen würdest, dir aber Gedanken machst, ob deine Wohnung dafür geeignet ist.

Ich hatte schon geschrieben, dass ich, was Ebay und Co angeht, Vermehrer und Privat für ziemlich suboptimal halte und insgesamt TS z. B. auch hier aus dem Forum eine gute Quelle finde. Ebenso Kastraten aus einer guten Zucht.

Hier noch einige Gedanken zur Frage deiner Wohnung.

Ich denke, verbaut kann ok sein, wenn trotzdem eine ordentliche Rennstrecke vorhanden ist. Dass die nicht komplett gerade ist, sondern vielleicht doch eine kleine Kurve macht, muss für die Miezen nicht schlimm sein; sobald sie die Gegebenheiten kennen, passen sie ihr Tempo etwas an und fetzen immer noch wie die Bekloppten durch die Gegend. 🙂

Du hast einen kleinen gesicherten Garten, so verstehe ich deine Schreibe; das kompensiert vieles, was an der Wohnung vielleicht nicht so weitläufig und großzügig gestaltet ist.
Wichtig ist auch, dass du die Katzen jeweils sinnvoll separieren kannst; einmal im Rahmen der Zusafü, aber eben auch, falls mal ein Katz krank sein sollte. Sinnvoll bedeutet ein Raum mit Tageslicht und Aussicht (klares Fensterglas), mit Kratzmöglichkeit und Bettchen und Platz, sich nötigenfalls zurückzuziehen (wie etwa ein Kennel oder ein Pappkarton).
Deine Wohnung ist schon aufgrund deiner Sternchen und Lottis katzengerecht eingerichtet, dazu musst du nichts weiter wissen, und falls du Jungtiere adoptierst, gehe ich davon aus, dass diese mit den vorhandenen Klettermöglichkeiten klarkommen.
Evtl. wäre - bei jungen Kitten - noch verschiedenes kittensicher zu machen (Kabel etc.?), aber das könntest du alles noch erfragen und wäre jeweils nur übergangsweise.

Ich denke, viele Gedanken musst du dir da gar nicht mehr machen, die andere - neue - Dosis sich machen und haben. 🙂

Welche Art von Katze Lotti braucht, weißt du, glaube ich, auch schon, und damit sind schon die größten Hürden geschafft.

Ich wünsche dir, dass du langsam den roten Faden in deiner Suche finden und dann auch weiter verfolgen kannst! Viel Erfolg weiterhin bei der Suche und alles Gute für euch! 🙂
 
Aber trotzdem: eine Vermehrerkatze zu kaufen, hilft nur dem Vermehrer, nicht aber zur Vermeidung weiteren Katzenelends.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass es wenigstens diesem einen Tier hilft.

Ob besagter Vermehrer sich dann weiter an der Produktion und Unterstützung des Katzenelends beteiligt, hat man nie in der Hand - egal ob man bei ihm kauft oder nicht, das kann man einfach als Einzelner nicht weitgreifend genug beeinflussen, da bedarf es anderer Lösungsansätze bzw. Sanktionen von höherer Stelle.

Manchmal ist es einfach so, dass eine Katze aus den unseriösesten Quellen einen direkt ins Herz trifft und vielleicht passt sie sogar perfekt zur vorhandenen Katze. Und wenn das so ist, sollte die Herkunft kein Ausschlusskriterium sein. Für diese eine Katze kann ich dann die Hölle zum Paradies umgestalten (mal bisschen übertrieben ausgedrückt). Und wenn ich die nötigen Tests/Untersuchungen etc. machen lassen kann, die vorhandene Katze keinem Infektionsrisiko aussetze und dem Vermehrer keinen horrenden Betrag in den Rachen schmeiße - dann würde ich auch eine solche Katze nehmen. Sie soll nicht darunter leiden müssen, wo sie hineingeraten ist.

Eure Argumente sind alle gut und richtig und im Grunde sehe ich es genauso. Und niemand sollte beim Vermehrer kaufen um Geld zu sparen und möglichst billig eine Rassekatze zu ergattern.
Allerdings würde ich niemandem einem Vorwurf machen, der aus Mitleid eine Katze aus sogenannt "unseriöser Quelle" holt. Wenn sich dadurch nur ein Leben zum Guten wendet, hat es sich für dieses Tierchen schon gelohnt.

Delora, das ist in deiner Situation wahrscheinlich tatsächlich nicht der beste Weg, v. a. auch in Hinsicht auf den Wunsch nach einer gesunden, "sorgenfreien" Katze. Ich hoffe trotzdem, dass du und Lotti bald fündig werden und viel Freude mit dem Neuzugang (oder mehreren) haben.
 
Leute, ich weiß nicht, warum man so 'ne Religion aus allem machen muss.
Wenns um Schnäppchen-Rassekätzchen per Annonce geht: Finger weg. Eindeutig.

Aber sehr viele erwachsene Katzen, kastriert und ein paar Jahre älter, durchaus nicht krank, landen als "Scheidungswaisen", oder wg. Allergie eines Partners oder Kindes etc. etc. quasi auf der Straße. Viele denken, Tierheim ist schlimm (wir hier wissen, das stimmt nicht). Manche denken, Abgabe im Tierheim kostet, Verkauf über Annonce oder Abgabe eher nicht. Das ist wieder richtig.
Man kann jetzt 1000 Gründe für die Abgabe hinterfragen, und man muss nicht jede Katze aus grässlichsten Tiermessi-Haushalten retten, geht ja gar nicht, ist mörderisch.
Aber man kann durchaus erwachsenen, halbwegs normalen Leuten eine erwachsene Katz' abnehmen, wenn die einen guten Platz suchen UND das Tier ins Suchraster passt.


Also, what the heck...

Viel Erfolg bei der Suche. 🙂
 
Kisu, ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden, aber genau in diese Falle, die Mitleidsmasche, gehen leider viel zu viele von den Kittenkäufern, die beim Bauern oder beim Vermehrer landen.

"Wenn Sie das Tier nicht kaufen, ertränke ich es".

"Bis Freitag müssen die Kitten weg, sonst tut mein Mann ihnen was an".

"Die Mutter greift die Kleinen an, daher müssen sie sofort weg."

Das sind nur einige der "Argumente", mit denen Vermehrer zögerliche Mitleidskäufer festtackern wollen, und auch wenn es das einzelne Tierchen dann "rettet" (aber ist dem wirklich so? Auch Vermehrer kennen inzwischen nicht selten das TSchG zumindest in dem Punkt, dass grundlose Tötung eine Straftat ist *hust*), so sorgt es aber gleichzeitig dafür, dass wieder Plätze frei werden für neue Würfe.

Daher wird auch seitens vieler TS-Orgas dringend davon abgeraten, aus Mitleid einen Welpen oder ein Kitten zu kaufen!

Und genau aus diesem Grund, nämlich dass der Mitleidskauf nichts ändert, sondern das Vermehren und das Katzenelend noch befördert, lehne ich es weiter strikt ab, auch nur eine Katze aus Vermehrerhand zu kaufen!

Uninformierte Käufer, die aus Unwissenheit kaufen oder auf die Mitleidsmasche hereinfallen, gibt es leider auch weiterhin in Hülle und Fülle. Wer sagt also, dass es garantiert wäre, dass das betreffende Kitten/der Welpe getötet, ausgesetzt oder sonstwie ein elendes Schicksal erleiden würde? Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass jemand anders das Tierchen kauft, ob nun aus Geiz-ist-geil-Mentalität, aus Mitleid, aus Dummheit oder aus welchen Gründen auch immer.
Und auch wenn ich bei solchen Käufern die Motivlage kritisiere und ablehne, ist es nicht gesagt, dass das Vermehrertierchen bei diesen Käufern schlecht gehalten würde. Wahrscheinlich anders, das ja, also vielleicht Plüschübel statt Petfun. ******** statt CFF. Catsan statt Premiumstreu. Aber deswegen nicht schlechter als bei mir oder dir.
Auch die Haltung des Kittens beim Vermehrer bedeutet nicht automatisch tierschutzwidrige Zustände.

Entscheidend ist insofern nicht, DASS das Kitten vom Vermehrer wegkommt, sondern dass man sich aktiv GEGEN den Kauf beim Vermehrer entscheidet und damit die Endlosschleife unterbricht, in dem das Mütterchen und der Decker gefangen sind!

Sofern tierschutzwidrige Zustände beim Vermehrer vorliegen, ist es ohnehin sinnvoll, das zuständige Vet-Amt und den örtlichen Tierschutz zu informieren, damit alle Tiere aus dem Haus wegkommen.
Und soweit es um den beispielhaften knorrigen Altbauern in der Mitte vom Nirgendwo auf seinem Einödhof geht, der androht, die Kitten zu ersäufen, wird es solche Einzelfälle hier und da noch geben, vielleicht. Und da mag dann auch die sofortige Mitnahme DER Kitten (also bitte aller Tierchen, die sonst getötet würden, nicht nur das eine..... *hüstel*) angebracht sein (und Polizei, Tierschutz, Vet-Amt usw. ....), aber ich halte das für eine absolute Ausnahme.

Wir sollten aber bitte nicht Deloras Thread nicht mit diesen Einzelpunkten zu sehr ins OT bringen, daher nur noch eine abschließende Bemerkung:

"Der Vermehrer" ist ein Katzenhalter mit "bösen" Absichten, indem er völlig sinnfrei immer wieder neue Katzen in die Welt setzt und seine Zuchttiere ausbeutet. Auch nicht gut hält (Katerkeller etc.). Aber er ist deswegen kein Frankenstein und kann abseits des Katzenthemas ein völlig normaler, angenehm wirkender Mensch sein. Genauso wie der Hühnerbauer, dessen Eilegemaschinen in der Gemeinschaftsvoliere eingeknastet sind, und der Schweinemäster, dessen Tiere ihr Leben auf einem unfreundlichen Spaltboden fristen müssen.
Der im Rahmen der geltenden Gesetze sein Vieh konventionell haltende Landwirt ist für Tierschützer vielleicht ein Teufel in Menschengestalt, er ist aber trotzdem noch weit entfernt von Tierquälern, die ihr Nutzvieh un- oder unterversorgt lassen, die Ställe nicht ausmisten usw. Oder aber auch von Tiermessis, bei denen sich 50 Katzen eine Einzimmerwohnung teilen und auf den Überresten ihrer Kitten schlafen müssen oder wo die Hunde verdreckt und verfloht im ehemaligen Kälberstall ohne Futter und Wasser eingesperrt werden.

Ein Katzenvermehrer kann im Auftreten genauso freundich und liebevoll wie ein seriöser Vereinszüchter wirken, er bleibt trotzdem ein Vermehrer, bei dem man kein Tier kaufen sollte. 🙂
 
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