Das Thema Vergesellschaftung sehe ich - jedenfalls wenn es "nur" um zwei Katzen geht - als nicht sooooo schwierig an, Katzenchaos.
Wir sind selbst da zwar recht naiv rangegangen, aber bis auf Nicki (den Piraten) klappte es mit Nero und Jeannie recht gut, die sich vorher ja auch nicht kannten und dann ja auch die doofe Kater-Katze-Kombi waren. Jeannie war zudem schon über sechs Jahre alt und Nero angeblich ein Jungspund von ca. einem Jahr (lt. Tierschutz; der TA sagte dann, dass er wohl eher ein gestandener Kerl von 3-5 Jahren wäre). N. b.: Nero war absolut gesund und kein Handicat; Jeannie war chronisch magenkrank (die Vergiftung mit Rattengift).
Als Nicki einige Zeit später dazu kam, gab es zwischen Jeannie und Nicki auch keine Probleme; nur halt dass Nero und Nicki sich nicht wirklich liebten - Nero wollte lieber seine Ruhe, Nicki wollte raufen und hasste andere Kater (was wir erst später erfuhren
).
Jeannie kam mit beiden Katern sehr gut klar und war erwiesene Chefin, obwohl sie ja nur so eine halbe Portion (große geratene Ratte ^^) war.
Und als Nine nach Neros Tod und schließlich Pfötchen nach Jeannies Tod jeweils neu einzog, hatte Nicki mit diesen beiden Kleinen auch keinerlei Probleme. Mit Jeannie (damals dann schon krebskrank), dem halbblinden Nicki und Nine als IBD-Fellchen hatte ich damals drei Handicats, und als Nicki nicht mehr war und Pfötchen kam, ebenfalls wieder.
An Nine hatte ich damals keine großen Vergesellschaftungsansprüche gestellt: es sollte zu dem Paar spielfreudiger halb blinder Kater und krebskranke Kätzin ein junges und lebhaftes Tierchen, kein Kater, dazu, damit Nicki jemanden zum Spielen hätte und Jeannie ihre Ruhe.
Dass Nine dann ebenfalls eine Chronikerin war, war sozusagen, dass "es" mich wieder gefunden hatte - nicht weil ich aktiv nach einem Handicat gesucht hätte (gesucht hatte ich, zugegeben, nach einer Orientalin oder Siamesin mit Stammbaum und aus einer verantwortungsvollen Cattery).
Pfötchen kam, weil Jeannies Platz frei wurde und Nicki seine beiden Weiber, die graue und die getigerte, sehr liebte und deutlich war, dass er auch einen Mehrmädelshaushalt wieder würde gut vertragen können.
Die (gesunde) Mercy war zu Nickis Entzücken ein weiteres Prachtweib in seinem höchstpersönlichem Harem, in erster Linie aber Pfötchens Leitkatz (wie schon anderweitig ausführlich beschrieben), und Moody erforderte die sorgfältigste Suche und Auswahl als Nines neuer Gatte.
Nach Moody haben wir in der Tat sehr lange gesucht, nachdem Nicki tot war, und unerwartet war er für Pfötchen eine Herausforderung (die beiden Siamesen sind - aber das ist absolut unabhängig von der jeweiligen Körperbehinderung! - eben immer wieder mal eifersüchtig aufeinander und giften sich dann mit ausgesuchten kätzischen Gehässigkeiten gegenseitig an).
Wichtig finde ich insofern auch den Pflegeaufwand!
Wir haben hier jetzt drei Katzen, die mehr oder minder regelmäßig Medis benötigen. Pfötchen immer wieder mal was für ihren Magen und Darm (Blähungen, SAB simplex); Moody seine Augentropfen, Nine ist derzeit die mit den meisten Medis (AB, Metacam und die Gallentabletten).
Sowas kostet Zeit, und die geht v. a. auf Mercys Kosten, die so gern angelt und jagt und für die ich dann wirklich deutlich weniger Zeit aufbringen kann als mit weniger Medis (Nine ist da leider sehr zeitintensiv).
Mercy hat die glückliche Veranlagung, als Sonnenschein geboren worden zu sein. Sie kann mit jedem Katz und hat nur sehr selten mal richtig schlechte Laune. In Moody hat sie insofern einen tollen Spielgefährten für all die Mädchenspiele, die Mercy so liebt (und da sie ja als einziges Mädel in einer Jungstruppe groß geworden war, ist sie Katerspiele auch gewöhnt und kann sich da auch gut durchsetzen bei Bedarf
😀).
Von daher muss ich mir um Mercy nicht gar so viele Gedanken machen, aber es ist schon so, dass man sich überlegen sollte, wieviele Handicats die eigene freie Zeit trägt!
Für mich persönlich sind die vier (und die Oris sind ja auch als gesunde Tiere nicht ohne Ansprüche!) insofern die Oberkante dessen, was ich gegenwärtig mit der Berufstätigkeit und allem anderen händeln kann.
Aber die Vergesellschaftung der jeweiligen Katzen war für mich nicht durch die Behinderung geprägt, sondern durch den Charakter der Katzen in der jeweililgen Situation.
LG