Revolverfrau
Erfahrener Benutzer
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- Zwickau
Nachdem ich erstmal wieder aufgeholt habe, möchte ich der ganzen OT-Diskussion doch noch einige Worte hinterher rufen:
a) Abi in Sachsen - war nicht ohne, aber auch nicht unschaffbar. Trotzdem war ich meist später daheim als meine Eltern. Einfach, weil ich noch Sport getrieben habe (auf Zwang meiner Mutter in diesem Falle) und auch noch ehrenamtlich aktiv war. Schulzeit ist aber eben auch nicht nur die Zeit, die man in der Schule mit dem Hintern die Stühle blankschubbert, sondern eben auch Nacharbeit einiger Fächer, Hausaufgaben, Vorträge, Versuchsreihen etc. das läppert sich schon zusammen.
b) Im Haushalt mithelfen war Gang und Gebe. Sicher, in der pubertären Trotzphase habe ich es meinen Eltern nicht leicht gemacht, aber dennoch gehörte das dazu. Ebenso wie es für meine Eltern dazu gehörte, dass es ein kleines Taschengeld gab. Das Eine hatte mit dem Anderen nicht viel zu tun.
c) Meine Eltern haben nie etwas anderes als Vollzeit gearbeitet. In den Urlaub sind wir mal eine Woche Zelten an die Ostsee gefahren, ins Voigtland oder an die Mecklenburgische Seenplatte. Einmal hatten wir einen richtig großen Urlaub. Auf den haben wir alle gemeinsam fast 10 Jahre gespart. Da gings für 2 Wochen nach Schweden. Nicht ins Hotel (das hätten wir uns nie leisten können), sondern in ein Haus und jeden Tag wurde gemeinsam gekocht. Ein Haus kann sich hier keiner leisten. Ich denke jeder ist geprägt von der finanziellen Welt, in der er/sie aufwuchs. Es gibt in Deutschland so viele arme Menschen, dass es einen schon gruseln kann. Ich habe 1 1/2 Jahre, da ich keinen Job mit meinem 1,7 Universitätsabschluss fand im Bundesfreiwilligendienst gearbeitet. Jede Woche meist über 40 Stunden. Da dürfte ich mir 200 € behalten zusätzlich zu meinen H4. In dieser Zeit habe ich mich gefreut, dass ich in einer WG wohnen konnte und mein Freund mir ab und zu unter die Arme griff ohne mir Vorhaltungen zu machen. Die Haltung von Katzen haben wir uns da aber versagt. Aus dem einfachen Grund, dass wir nicht hätten adäquat für sie sorgen können. Auch heute machen wir finanziell keine großen Sprünge. Wir haben Mieten in 2 Städten. Kein Auto. Aber für die Katzen eben erstmal genug auf der hohen Kante um jetzt nicht einen Rückziehen machen zu müssen.
Und eben darauf wollte ich mit meinen vorherigen Beiträgen hinaus. Wenn das Geld (nur bezogen auf Futter/Streu/Erstausstattung/1xjährlich Impfen&Check-up) nur gerade so für eine Katze reicht, dann würde ich verzichten. Außer es ist eine ausgewiesene ältere Einzelkatze und ich habe entweder jemanden in der Hinterhand der zur Not mal die Arztkosten auslegen kann oder mir ist bewusst, dass ich die Katze dann abgeben muss (was für sie aber auch nicht schön ist und sie sehr stresst, weshalb ich das von vornherein - zumindest für mich so weit wie möglich - ausschließen wollen würde).
Breymja: Ich gebe Dir bei vielen Dingen recht, denke aber, dass die Sorge und Verantwortung für ein Lebewesen (das schließt auch Kinder ein) immer auch damit verbunden ist, ob ich sie mir "leisten" kann. Dass es inzwischen soweit ist, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland dies nicht mehr ruhigen Gewissens sagen kann, ist furchtbar, aber geht in meinen Augen, was diesen Thread angeht zu weit. Jeder zukünftige Katzenhalter sollte eben immer nur bedenken, was für das Tier am besten ist, denn das kann sich nicht wehren. Der Mensch hat die Möglichkeit, die Dinge in die Zukunft zu planen und darauf hinzuarbeiten, auf etwas kurzfristig/langfristig zu verzichten, weil er einem Lebewesen nicht schaden will. Warum sollte er diese hart erarbeiteten Eigenschaften nicht nutzen, sondern nur zu seinem Vorteil (Ich möchte jetzt eine Katze, sofort!) agieren? Warum sich nicht engagieren statt einfach zu "besitzen"?
a) Abi in Sachsen - war nicht ohne, aber auch nicht unschaffbar. Trotzdem war ich meist später daheim als meine Eltern. Einfach, weil ich noch Sport getrieben habe (auf Zwang meiner Mutter in diesem Falle) und auch noch ehrenamtlich aktiv war. Schulzeit ist aber eben auch nicht nur die Zeit, die man in der Schule mit dem Hintern die Stühle blankschubbert, sondern eben auch Nacharbeit einiger Fächer, Hausaufgaben, Vorträge, Versuchsreihen etc. das läppert sich schon zusammen.
b) Im Haushalt mithelfen war Gang und Gebe. Sicher, in der pubertären Trotzphase habe ich es meinen Eltern nicht leicht gemacht, aber dennoch gehörte das dazu. Ebenso wie es für meine Eltern dazu gehörte, dass es ein kleines Taschengeld gab. Das Eine hatte mit dem Anderen nicht viel zu tun.
c) Meine Eltern haben nie etwas anderes als Vollzeit gearbeitet. In den Urlaub sind wir mal eine Woche Zelten an die Ostsee gefahren, ins Voigtland oder an die Mecklenburgische Seenplatte. Einmal hatten wir einen richtig großen Urlaub. Auf den haben wir alle gemeinsam fast 10 Jahre gespart. Da gings für 2 Wochen nach Schweden. Nicht ins Hotel (das hätten wir uns nie leisten können), sondern in ein Haus und jeden Tag wurde gemeinsam gekocht. Ein Haus kann sich hier keiner leisten. Ich denke jeder ist geprägt von der finanziellen Welt, in der er/sie aufwuchs. Es gibt in Deutschland so viele arme Menschen, dass es einen schon gruseln kann. Ich habe 1 1/2 Jahre, da ich keinen Job mit meinem 1,7 Universitätsabschluss fand im Bundesfreiwilligendienst gearbeitet. Jede Woche meist über 40 Stunden. Da dürfte ich mir 200 € behalten zusätzlich zu meinen H4. In dieser Zeit habe ich mich gefreut, dass ich in einer WG wohnen konnte und mein Freund mir ab und zu unter die Arme griff ohne mir Vorhaltungen zu machen. Die Haltung von Katzen haben wir uns da aber versagt. Aus dem einfachen Grund, dass wir nicht hätten adäquat für sie sorgen können. Auch heute machen wir finanziell keine großen Sprünge. Wir haben Mieten in 2 Städten. Kein Auto. Aber für die Katzen eben erstmal genug auf der hohen Kante um jetzt nicht einen Rückziehen machen zu müssen.
Und eben darauf wollte ich mit meinen vorherigen Beiträgen hinaus. Wenn das Geld (nur bezogen auf Futter/Streu/Erstausstattung/1xjährlich Impfen&Check-up) nur gerade so für eine Katze reicht, dann würde ich verzichten. Außer es ist eine ausgewiesene ältere Einzelkatze und ich habe entweder jemanden in der Hinterhand der zur Not mal die Arztkosten auslegen kann oder mir ist bewusst, dass ich die Katze dann abgeben muss (was für sie aber auch nicht schön ist und sie sehr stresst, weshalb ich das von vornherein - zumindest für mich so weit wie möglich - ausschließen wollen würde).
Breymja: Ich gebe Dir bei vielen Dingen recht, denke aber, dass die Sorge und Verantwortung für ein Lebewesen (das schließt auch Kinder ein) immer auch damit verbunden ist, ob ich sie mir "leisten" kann. Dass es inzwischen soweit ist, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland dies nicht mehr ruhigen Gewissens sagen kann, ist furchtbar, aber geht in meinen Augen, was diesen Thread angeht zu weit. Jeder zukünftige Katzenhalter sollte eben immer nur bedenken, was für das Tier am besten ist, denn das kann sich nicht wehren. Der Mensch hat die Möglichkeit, die Dinge in die Zukunft zu planen und darauf hinzuarbeiten, auf etwas kurzfristig/langfristig zu verzichten, weil er einem Lebewesen nicht schaden will. Warum sollte er diese hart erarbeiteten Eigenschaften nicht nutzen, sondern nur zu seinem Vorteil (Ich möchte jetzt eine Katze, sofort!) agieren? Warum sich nicht engagieren statt einfach zu "besitzen"?