Hallo!
Ich frage mich einfach, aus welchem Blickwinkel "hochwertig" definiert wird: Aus Sicht der Menschen, die Muskelfleisch, Filetfleisch etc. appetitlich finden und die auf der anderen Seite beim Gedanken an Krallen, Schnäbel, Haut, Federn, Gedärme, Hirn etc. der Ekel überkommt? Oder aus Sicht der Katze, die die Maus etc. eben im Ganzen frisst und dabei wesentlich mehr sog. "Abfallstoffe" als reines Fleisch zu sich nimmt.
Ich habe ein bisschen den Verdacht, dass es mit dem als "hochwertig" bezeichneten Futter ähnlich sein könnte wie mit dem Futter in den attraktiven lila Verpackungen: Es ist eben der Mensch, der das Futter kauft, und den gruselt es vor den genannten Substanzen, während er reines Fleisch (und ggfs. auch Innereien) appetitlich findet und dies dann auf seine Katze überträgt.
Ich persönlich empfinde Abfallprodukte der Natur als weniger schädlich als chemische Abfallprodukte. Katzen sind darauf ausgerichtet, Parasiten und Bakterien, die über Fell, Klauen + Ähnliches aufgenommen werden, für gewöhnlich die Stirn zu bieten, unter Anderem auch durch ihre recht aggressive Magensäure. Das Problem an dieser Stelle ist, dass die Magensäure nicht darauf ausgerichtet ist, chemische Zusätze, Zucker und ähnliche Späße aufzulösen. (Man könnte noch weiter gehen und argumentieren, dass dem Trofu ein bestimmtes Natriumsalz (TNPP) zugesetzt wurde, was zur Zahnreinigung beitragen soll. Problem an dieser Stelle ist aber, dass dieses Salz die Magensäure neutralisieren kann. Man kann sich vorstellen, dass eine neutralisierte Magensäure Eindringlinge nicht mehr umfassend zerstören kann…)
Weiter: Hochwertiges Futter enthält eigentlich nicht nur Muskelfleisch, sondern auch Innereien wie Herz, Leber. (Bei hochwertigem Futter üblicherweise deklariert.) Es ist damit an dieser Stelle der von der Natur gegebenen Nahrung näher als die lila Packungen.
Auch das ist eine Frage, die ich mir stelle: ist eine ausreichendere Versorgung mit Proteinen etc. für die Katze wirklich gesünder? Ich denke wahrscheinlich nicht, denn die Katze ist ja darauf ausgelegt, mit dem auszukommen, was die Natur ihr an Beutetieren und damit an "Inhaltsstoffen" bietet. In diesem Fall ist, denke ich, der Vergleich Mensch-Katze einmal gestattet: beiden tut es auf lange Sicht nicht gut, überversorgt zu sein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die (Mit-)Ursachen vieler Krankheiten der Katze auch in diesem Zusammenhang zu suchen sind.
Selbst hochwertiges Futter erreicht manchmal nur die Mindestvorgaben des für die Katze vorgesehenen Proteinbedarfes. Bei Nahrungsüberschuss in freier Natur sind mir keine Konsequenzen für den Jäger bekannt (Außer, dass die arg dezimierte Beute sich später wieder auswirkt, aber das ist bei Haustieren nicht der Fall); im Gegenteil: Sie sind wohlgenährt und robuster als ihre Artgenossen.
Zum Krankheitsansatz: (Leider) füttert nur ein Bruchteil der Bevölkerung annehmbares Futter. Die lila Packungen regieren nach wie vor den Markt. Ein Großteil aller möglichen Krankheiten dürfte daher von dem am meisten verkauften Futter stammen.
Zum Wasserentzug: Ich stütze mich auf meine eigene Erfahrung. Mein erster Kater starb nach 4-jähriger Trofu-Fütterung an einer Kombination aus Leukose und Nierenversagen. Bei meiner 2. und jetzigen Katze wurde nach 2-jähriger Trofu-Fütterung akute Dehydration festgestellt. Nach ausschließlicher Nafu-Fütterung war sie nicht mehr dehydriert.
Für mich vollkommen ausreichende Gründe, Trofu nur noch als Leckerlie zu geben.