Ich bin grundsätzlich dafür Tiere als Tiere anzusehen und nicht zu vermenschlichen. Dazu gehört auch für mich, das ich mich nicht zur Geisel meiner Katzen mache, im Sinne von Explorationsverhalten (Erkundungsverhalten) ist normales, arttypisches Verhalten und damit darf die Katze überall rumlatschen (ich weiß AnjaBienchenMikesch hat das so nicht gemeint). Sicher gehört das zum normalen Verhalten, aber meine Katzen müssen das ja nicht ausleben, wenn ich gerade am Essen machen bin oder esse.
Auch gegen runtersetzen, rausschieben, runterschieben habe ich nichts. Mir geht einzig darum, das im Nackenfell packen und zu Boden drücken, unter den Wasserhahn zerren oder klapsen völlig überzogenen, gewaltätige Handlungen sind. Wenn das ganze nun damit begründet wird, das Körperlichkeit ja unter Tieren normal ist, dann wird mir anders.
1.) Bin ich kein Tier! Hier wurde sehr gut erklärt, warum die Maßregelung also nicht funktionieren kann.
2.) Ist Körperlichkeit im Grunde nichts Verwerfliches, kommt halt nur wieder darauf an, was einige daraus machen.
Wenn ich von meinen hyperaktiven Kind in einem vollen Supermarkt Aufmerksamkeit haben möchte, dann berühre ich ihn an den Armen und sehe ihm direkt in die Augen ggf. gehe ich die Hocke, um auf gleicher Höhe zu sein. Das ist auch Körperlichkeit aber ohne die Spur von Gewalt.
Wenn der Hund meiner Freundin sich an der Leine hochschaukelt, dann berührt sie ihn im hintern Drittel des Körpers, er dreht sich dann fragend um und ist aus der Situation raus.
Wenn meine Katze auf der Arbeitsplatte rumturnt, während ich Koche, dann schiebe ich sie mit dem Ellenboge langsam runter, d.h. ich schiebe sie Richtung Ende der Arbeitsplatte und irgendwann springt sie von alleine runter, danach breite ich mich ordentlich aus und mache es ihr damit unbequem.
In all diesen Bespielen wird Körperlichkeit eingesetzt, trotzdem wird niemand gedemütigt, es wird nicht geschrien oder mit Angst gearbeitet und erstaunlicherweise funktioniert alles, aber eben ohne Gewalt.