Ich nehme dich mal hierhin, damit wir den anderen Thread nicht zumüllen und weil ich finde, dass die Diskussion hier besser hin passt.
Oje, ich habe doch nicht erwähnt, dass so was gar nicht geht (nur weil ich persönlich es anders machen würde, oder es kritischer betrachte). Aber ich bin mir natürlich bewusst, wie ungestüm und wild besonders kleine Kinder sein können, und das ich es wichtig finde, da ein Auge auf beide Seiten zu haben, Mensch und Tier. Zumal jedes Kind und jedes Tier ganz unterschiedlich ist. Nicht jedes Tier kann gut mit Kindern und nicht jedes Kind weiß (bereits) gut, wie es mit Tieren umgehen sollte. Und leider (auch wenn das bei den Usern hier sicher nicht zutrifft) wissen auch nicht alle Eltern, wie man den Umgang mit Tieren richtig lehrt. Oft, weil sie das Tier selbst als weniger wichtig erachten (oft sind diese dann keine "Familienmitglieder", sondern einfach nur "da", habe ich leider schon erlebt).
Ich gebe dir teilweise Recht, denn man muss die Situation jedes Mal individuell betrachten.
Manche Kinder und Katzen sind super easy im Umgang und bei anderen hat man mehr Arbeit und Anstrengung als Eltern.
Mein Sohn z.B. ist ein ganz wilder. Wenn er mittags nach Hause kommt, läuft er direkt zu den Katzen. Welche er dann erwischt, jene wird leidenschaftlich (und gnadenlos) durchgeknuddelt. Ich habe noch nie in meinem Leben einen anderen Satz öfter gesagt als "Lass sie los." Wenn er sie aber in Ruhe lässt und mal eine Ruheminute einlegen muss, dann kommen sofort mehrere Katzen zu ihm zurück. Daher denke ich, dass es ihnen eigentlich ganz gut gefällt und sie sehr wohl seine Absicht verstehen.
Es gab aber natürlich auch solche Situationen, in denen ich dachte, dass es ihnen in seinem Überschwang weh tun könnte: Wenn er sich z.B. komplett auf sie drauf legt. Dann bin ich jedes Mal aufgesprungen und habe ihn weg genommen und auch ausgeschimpft. Zum Glück ist mein Kind noch relativ leicht und die Katzen sind allesamt sehr groß und kräftig, mit Ausnahme von April, die noch zart ist.
Als die Pflegekatzen April und Sam noch klein waren, also kleine Kitten, durfte mein Sohn nicht ins "Pflegezimmer". Einerseits wollte ich nicht, dass er sich emotional an sie bindet, andererseits hatte ich aber auch Angst, dass er ihnen mit seiner überschwänglichen Liebe weh tun könnte. Nicht unbedingt Sammy, denn der war schon immer groß, kräftig, kompakt. April jedoch ist ein spezieller Fall. Sie war unterentwickelt, ob nun aufgrund von Krankheit und Hunger oder genetisch, weiß man nicht. Sie war sehr geschwächt, taub, mit einem angegriffenen Gleichgewichtssinn, sie hatte mit Sicherheit eine Ohrenentzündung, vermutlich auch irgendein Kopftrauma, Unfall oder nicht, weiß ich nicht. Sie hat sehr lange gebraucht, um stärker zu werden und ihre Muskeln zu entwickeln. Selbst jetzt landet sie nicht immer auf den Füßen, wenn sie springt oder gar fällt, daher muss man bei April super vorsichtig sein. Aus diesem Grund habe ich die Pflegis ein halbes Jahr oder sogar etwas mehr von meinem Sohn fern gehalten.
Diese spezielle Erfahrung hat mich vorsichtig werden lassen und ich denke oft genug, dass man keine kleinen Kitten zu kleinen Kindern setzen sollte. Auf der anderen Seite sind natürlich nicht alle kleinen Kitten so empfindlich und nicht alle kleinen Kinder so wild wie meiner. Es kann funktionieren, aber ich würde immer ziemlich aufpassen.
Was ich glaube, das am besten funktioniert, ist, wenn die Katzen vorher schon da sind und gleich auch die Schwangerschaft miterleben. Wir hatten vorher schon 4 Katzen, die damals von meinem schwangeren, riesigen Bauch total fasziniert waren. Sie haben regelrecht hinein gehorcht. Nach der Entbindung waren sie allerdings nicht besonders am Baby interessiert.