Eigentlich, consti, war das keine bewusste Entscheidung. Ich schreib mal ein bisschen ausführlicher, wie es gerade hier aussieht. Vorsicht, es wird lang. Und ich fürchte, auch emotional.
Nachdem ich Ende April versucht hatte, die Katzen für längere Zeit zusammenzulassen, habe ich die Gittertür im Mai wieder zugemacht, weil wir ein paar sehr unschöne Jagdszenen zwischen dem Knopf und Emely hatten und Emely sehr panisch reagierte.
Ja, und seitdem versuche ich mit allen möglichen Mitteln, die beiden aneinander zu gewöhnen:
Feliway, Zylkene, Calmin
Leckerlis-Runden erst mit geschlossener, dann mit offener Gittertür
Gemeinsames Fummelbrett
Begleiteter Ausgang mit Bodyguard
Ich spiele mit dem Knopf, versuche, ihn zu beschäftigen und müde zu spielen und clickere mit allen drei Katzen (getrennt natürlich).
Bei den gemeinsamen Sachen wie Fummelbrett, Leckerlis-Runden oder begleiteter Ausgang kam es immer wieder dazu, dass der Knopf Emely gejagt hat, obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe, es zu vermeiden. Und jedes Mal war Emely danach sehr verschreckt. Es hat dann oft Tage gedauert, sie dazu zubekommen, wieder an der Gittertür Leckerlis zu nehmen. Sie verzichtet dann lieber.
Ich bin inzwischen verzweifelt, weiß nicht mehr, wie ich weiter vorgehen könnte.
Aus lauter Verzweiflung habe ich den Knopf jetzt angeleint, wenn ich die Gittertür aufmache. Und trotzdem: es ist immer dasselbe: er sucht Emely.
Wenn sie auf dem Boden ist, läuft sie sofort davon, wenn sie den Knopf sieht. Und er hinterher.
Wenn sie oben auf dem Schränkchen oder Kratzbaum sitzt, setzt er sich davor und wartet.
Sobald sie sich bewegt, springt er auf sie drauf oder versucht es zumindest.
Mit Leine kommt er nicht an sie ran. Sie hat dann weniger Angst und läuft nur so weit, bis sie merkt, er kommt nicht hinterher.
Wenn Emely sich auf dem Kratzbaum umdreht und schläft, geht der Knopf nach so einer halben Stunde weg. Ist ja langweilig. Aber wenn sie dann die Position wechselt, ist es sofort zurück.
So sind die Abläufe, immer.
Ich weiß nicht, was die Katzen gerade aus diesen Begegnungen lernen. Verfestigen sich die bestehenden Strukturen? Oder wird Emelys Angst und der des Knopfens Anreiz, Emely zu jagen, durch die Gewöhnung an diese Begegnungen geringer?
Ich weiß, dass diese Situationen absolut unnatürlich sind, aber ich weiß nicht, wie ich normale Situationen schaffen könnte. Das ist das Problem. Den Knopf auf Emely draufspringen zu lassen und abzuwarten, das schaffe ich nicht. Da ist meine Grenze. Aber wie ich es schaffen soll, dass Emely und der Knopf ohne Gittertür leben können, weiß ich eben auch nicht.
Der Knopf hat sich gut entwickelt hier. Es gab immer wieder Fortschritte bei den allgemeinen Sachen, aber eben nicht in der Beziehung zu Emely.
Es ist jetzt so, dass Emely einen Teil des Tages separiert ist und der Knopf mit Simba zusammen in der restlichen Wohnung ist. Und einen Teil des Tages (und in der Nacht) ist der Knopf hinter der Gittertür.
Ich sehe in der augenblicklichen Situation nur drei mögliche Szenarien:
1. Ich lasse es die Gittertür auf und schaue was da kommt. Vielleicht gewöhnen sich die zwei aneinander. Aber ich habe eher die Vermutung, ich lebe dann mit einer panischen und unsauberen Emely.
2. Ich lasse die Gittertür zu und lebe mit Katzen, die ich immer beschränken muss
3. Ich gebe den Knopf weg
Wenn jemand noch eine andere Idee hat?.....nur her damit!
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hatte gehofft, der Knopf gewöhnt sich ein und alles wird entspannter, hatte gehofft, die Maßnahmen zeigen Wirkung. Aber seit Mai sehe ich keine Verbesserung in der Beziehung zwischen den beiden. Der Eingewöhnungsbonus ist langsam aufgebraucht.
Und irgendwann ist es ab einem bestimmten Punkt nur noch Wahnsinn, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten (frei nach Albert Einstein).😢