Medizinisch NOTWENDIGE Versorgung; wo fängt s an; wo hört s auf?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
A (nett)

A (nett)

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(S)paradies Katzachstan
Das Thema treibt mich im Moment ein wenig um.

Ich bitte darum, in diesem Tröt fach- und sachlich zu diskutieren; ohne Vorwürfe und Angriffe.

Vorweg vielleicht noch ein paar Sätze.
Ich gehörte bislang auch zu denen, die absolut verständnislos und unreflextiert verbal auf User "einprügelten", für die es keine Selbstverständlichkeit war, alle möglichen und unmöglichen Untersuchen an ihrem Tier vorzunehmen?😳🙁.

Grundsätzlich mache ich persönlich in der Wertigkeit zwischen Mensch und Tier keinen Unterschied.
Und eigentlich wollte ich diesen Aspekt gar nicht zur Diskussion stellen; aber vielleicht ist gerade DAS der Schlüssel?!
Fakt ist heute: Hat ein Tier mal seine Pfote über meine Haustürschwelle gesetzt, gehört es zur Familie mit allen Wenns und Achs.

Ich habe heute mal Bilanz gezogen (und das soll hier kein Wettbewerb werden, wer die höchsten TA-Kosten hatte!).
Aber alleine Hummels TA-Besuche kommen bislang auf gut über 1000 EUR in der Zeit vom 05.10. - 15.11.16
Hinzu kommen teure Medis wie EPO, diverse Heel-Ampüllchen, Infusionen, zubehör, etc. .
Hummel ist grundsätzlich bedingt versichert (bedingt wg. ihrer Calici-Vorerkrankung und der Tatsache des Versuches).

Die Frage ist einfach: Welcher durchschnittlich Mensch kann sich welche Versorgung für sein Tier leisten?

Sicher geht es mal los mit dem Thema Tierkrankenversicherung.
Aber voerkrankte und ältere Tiere sind schwer zu versichern?
Ist es wirklich mittlerweile Luxus, diesen Tieren ein zu Hause zu schenken?

Ich mach das mal am Beispiel von FORL fest.
Hier stehe ich in einem absoluten Gewissenkonflikt:grr:.
Aufgrund des privat angeeignetem Wissen weiß ich, FORL ist schmerzhaft, sehr schmerzhaft.
Dentales (oder wenigsten fachlich korrektes digitales) Röntgen ist zur Diagnoseerstellung unabdingbar.
Das widerum ist teuer und die meisten Katzenhalter wissen um diese Möglichkeit nicht einmal und wenn sie s wissen würden könnten sie es finanziell nicht stemmen.
Sind das deswegen schlechte Katzenhalter?

Mittlerweile runzle ich die Stirn, wenn es Beiträge hagelt wie:
- noch den fPLI, TLI, FT4, noch ein Herz-Sono, noch ein Abdomen-Sono, eine Zweit- oder Drittmeinung, eine Lavage, ein CT, ein komplettes Kotprofil, alle Urinparamater.
Welcher normal verdienende Mensch kann das finaziell stemmen?

Was hat sich geändert ggü. der Zeit von vor 10/15 Jahren?

Woran liegt es, dass die medizinische Versorgung von Tieren gefühlt immer teuer (und exklusiver) wird?

Was kann man im Zeitalter der digitalen Information tun, um trotzdem noch Spaß und Freude an seinen Tieren zu haben, ohne dass es das letzte Hemd kostet und man jedesmal bei jedem schiefen Blick die Paranoia bekommt?

Es ist ein schwieriges Thema wie ich finde...aber vielleicht gibt es ein paar gute und vernünftige Lösungsansätze.

Ich freue mich auf jeden Fall auch eine konstruktive Diskussion und hoffe, dass der Tröt nicht direkt in der Versenkung oder Quarantäne landet.
 
A

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Ich möchte das mal von einer anderen Seite angehen: aufgrund persönlicher Erfahrungen im menschlichen Bereich gibt es neben der Frage, was medizinisch möglich ist, für mich vor allem die Frage, bis zu welchem Punkt die heutigen technischen und medizinischen Möglichkeiten auch Sinn machen - bis zu welchem Grad der Einschränkung der Lebensqualität eine medizinische Behandlung zumutbar ist.

Ich habe zwei Freigänger, die ihren Auslauf brauchen und lieben. Natürlich gehe ich mit ihnen zum Tierarzt, wenn es nötig ist. Und beide mussten auch schon ein paar Tage Stubenarrest aushalten.

Aber da war jedes Mal klar, dass es ein absehbarer Zeitraum war und sie hinterher wieder fit und fröhlich los konnten.

Notwendige Versorgung hört für mich dort auf, wo die dauerhaften und nicht reversiblen Einschnitte in die Lebensqualität so groß sind, dass sie den (möglichen) Gewinn an Lebenszeit überwiegen.

Manchmal (das muss aber bitte der konkrete Einzelfall verantwortbar ergeben) kann das auch heißen, dass die Diagnostik nicht zu Ende geführt wird, wenn sie zwar Sicherheit aber keine Behandlungsmöglichkeit bringt.
 
Ich habe über diese Frage auch schon nachgedacht. Auch, wie das ist, wenn man ja gern würde, aber es finanziell einfach nicht stemmen kann.

Zu einer wirklich guten Antwort bin ich nicht gekommen, außer, dass ich supergern einen Tieraztkostenfond für bedürftige Menschen bzw. deren Tiere erstellen würde. Ich hoffe auch, dass ich Snows Medikamente irgendwie spenden kann (das sind z.t. unangebrochene Schachteln mit Schmerzmedikamenten und Blutdruckmedikamenten), um jemandem, der sich um eine gute Versorgung seines Tieres bemüht, es finanziell aber nur gerade so schafft, zu helfen.

Und dann die andere Frage: Menschen sterben, weil keine vernünftige medizinische Versorgung verfügbar ist - während ich hunderte Euro ausgegeben habe, um Snow ein vernünftiges Leben zu sichern. Und für meine eigene Beruhigung auch mal ein Echo mehr hab machen lassen.

Mein Fazit nach Snows Tod: von dem Geld, das ich bislang für Tierarztkosten ausgegeben habe, sollte ich besser ein Patenkind in einem sehr armen Land unterstützen. Vielleicht mache ich das auch. Vielleicht ist es Hybris von sehr reichen Menschen (und das bin ich im Vergleich zu einem Großteil der Weltbevölkerung, auch wenn ich hier "nur" durchschnittlich verdiene), so viel Geld in ein chronisch krankes Tier zu investieren, während anderswo Menschen nicht mal sauberes Wasser haben...

Meine persönliche Grenze für ein Tier wäre (solange ich es mir leisten kann), wenn eine Untersuchung oder Behandlung nur Geld kostet, aber keine Konsequenz im Sinne einer Lebensverlängerung UND einer verbesserten Lebensqualität hat. Ein CT zum Staging bei gesicherter Krebserkrankung könnte so eine theoretische Grenze sein, wenn es nur meinem Bedürfnis nach Information diesen würde, da ich eine Chemo bei einem Tier ablehne.Wenn es aber darum ginge, zu entscheiden, ob einekurative Therapie (z.B.OP) noch möglich wäre, würde ich nicht zögern, die Diagnostik durchführen zu lassen und dann alle noch zumutbaren Schritte einzuleiten, um meinem Tier zu helfen.

Wenn eine Untersuchung hilft, die Prognose oder die Lebensqualität zu verbessern , weil ich dann eine optimale Therapie suchen kann und ich sie mir leisten kann, würde ich sie machen.

Andererseits:Katzen sind mein Hobby. Andere Menschen reisen, haben ein teures Auto oder so. Auch das kostet. Von daher: solange ich es mir leisten kann, werden meine Katzen optimal medizinisch versorgt.

Und: wenn ich die Verantwortung für ein Tier übernehme, habe ich auch die Verantwortung, ihm unnötiges Leid (und undiagnostizierte, unbehandelte Erkrankungen wie FORL führen eben zu Leid) zu ersparen. Man ist auch für ein Tier nicht nur in guten Zeiten da.
 
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In der Human-Medizin gibt's den Begriff: aus-therapiert.

Was nichts anderes bedeutet, als nehmt euren Opa mit nach Hause und lasst ihn in Frieden sterben.

sollte bei Tieren auch gelten, oder?

Ich bin bei Mensch und Tier (ist nur meine persönliche Meinung) dafür, nicht alles bis zu letzten auszureizen.

Warum einer alten, kranken Katze noch Stress machen? Sie nochmal und nochmal zum Ta zerren? Damit es dem Menschen besser geht? Damit der Mensch im Forum posten kann: ich hab aber ALLES gemacht? Ich bin sowas on toll?

Mir wurde hier im Forum gesagt, ich werde es merken, wenn es zu Ende geht mit meiner Katz....

und genau so war es.

Birgit
 
Ich finde, das ist eine sehr gute Frage. Und durchaus sinnvoll sich darüber mal auszutauschen.

Ich würde alles für meine Tiere machen und auch niemals irgendwelche Notwendigen Dinge NICHT vornehmen lassen, aus Geldgründen.
Wenn man sich ein Tier anschaffen will, sollte man auch eine finanzielle Grundlage haben. Entweder man tritt in eine tierkrankenversicherung ein oder man legt sich selber (am besten schon Monate vorher) pro Monat einen gewissen Betrag zur Seite, die eben zur Not für den Tierarzt ausgegeben werden kann. Es kann schnell mal ein Notfall sein wo man 400 - 500 Euro los ist.

Dann ist aber die Frage, wann ist etwas NOTWENDIG. Manchmal habe ich leider das Gefühl, dass es vielen Tierärzten nicht mehr unbedingt darum geht in erster Linie den Tieren zu helfen, sondern nur noch darum Geld zu verdienen. Dann wird hier noch ein Ultraschall gemacht, dort noch dies und jenes obwohl das vielleicht gar nicht notwendig war. Klar es kann nie schaden zusätzliche Werte zu bekommen aber eben nur bis zu einem bestimmten Grad. Bei Ärzten der Humanmedizin ist es ja auch oft so, dass nur Blutabgenommen wird und Urin kontrolliert, wenn man was hat. Um Sono eingriffe oder Ultraschall muss man meistens förmlich betteln und dann auch nur mit einer Wartezeit von 2 Wochen bis man einen Termin bekommt. (Das sind zumindest meine Erfahrungen, vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Pech).
Der Punkt ist der, dass die Katze bzw, das Tier ja nicht versteht das diese ganzen Sachen alle gemacht werden um ihr zu helfen am Ende. Sie kann nicht verstehen weshalb sie vielleicht eine Woche in einer Tierklinik, fern ihrer Familie leben muss. Es ist einfach Stress. Deshalb würde ich das wirklich nur machen wenn es absolut notwendig ist.

Beispiel: Ich hab eine 15 jährige Katze, die Lilly und im Sommer ist mir aufgefallen, dass die eine Woche fast keinen Hunger hat und so gut wie nichts gegessehn hat (sie hat keine Zähne mehr und kriegt deshalb meistens püriertes Hähnchen oder Pute o.ä.). Sonst war sie eigentlich ganz fit. Aber ich wollte das trotzdem abklären lassen. Lieber ein Gang zu viel zu TA als ein Gang zu wenig, dachte ich mir. Ich gehe also in die Tierklinik und der Tierarzt meinte direkt er würde gern das Blut untersuchen und dies und das und jenes und sie müsse jetzt 3 Tage dort bleiben. HALLO? Eine komplett gesunde Katze die bei vollem Verstand 3 Tage in einer fremden Umgebung bleiben muss, in der fremde Leute komische Dinge mit ihr machen (aus ihren Augen)? Der Arzt hatte sich die Katze nicht mal wirklich angeguckt, sondern das gleich so beschlossen. Das war mir zu doof. der ganze Spaß sollte 300 Euro kosten. Und das bloß weil ich aus lauter Vorischt einfach mal nachfragen wollte ob sie einen gesunden Eindruck macht oder woran das liegen kann mit der Essensunlust. Ende vom Lied war, dass ich sie wieder mitgenommen hab und 2 Tage später hat sie wieder normal gegessen. Ich glaube es war einfach eine Sommerträgheit. Vielleicht habe ich auch übertrieben gleich zum Tierarzt zu gehen aber ich wollte mich einfach absichern weil es mir komisch vorkam.

Also. Lange rede kurzer Sinn. Bevor man die Katze unter unnötigen Stress aussetzt lieber noch ne 2. Meinung einholen. Wenn es allerdings ein Notfall ist, dann sollte man natürlich sofort agieren und dann sollte einem der Geldbeutel auch egal sein (solange es nach dem Eingriff eine Chance auf Heilung oder wenigstens Besserung gibt).

Anderes Beispiel: Habnoch eine andere Katze mit einer Kloake, das ist eine Missbildung bei der die Katze nur einen Ausgang hat (Vagina und Poloch sind eins). Lebenserwartung ist 10 Wochen gewesen, nun ist sie 4 einhalb Jahre alt. Wird täglich geduscht und macht das alles mit, genießt die Aufmerksamkeit. Irgendwie hat sich das ganze eingespielt. An manchen Tagen ist sie mega schlapp aber n Tag später springt sie durch den Garten. Der Arzt meinte am Anfang er findet diesen Fall sehr "spannend", weil das wohl nicht allzu häufig vorkommt, so eine Missbildung und meinte er würde gerne operieren und versuchen da hinten die ausgänge irgendwie zu richten. OP hätte 800 Euro gekostet und ich hatte das Gefühl er möchte da irgendwie rumexperimentieren. Haben uns dagegenentschieden nach dem MOtto "never change a running system". Ein langes Leben wird sie damit wahrscheinlich nicht haben und sie ist ein Pflegefall ohne Ende (dadurch ja auch inkontinent) ABER sie ist fröhlich und sie Liebt das Leben und wir genießen jede Sekunde mit ihr.
 
Was hat sich geändert ggü. der Zeit von vor 10/15 Jahren?

Nichts.

Wer damals bereit war, seinem Tier beste Behandlung zuteil werden zu lassen, der musste ebenso tief in die Tasche greifen, Zeit opfern. Das war auch schon vor 35 Jahren so. Aufwändige Behandlungen, ob beim TA oder in der Klinik, waren damals doch nicht günstig. Damals waren lediglich die Wartezeiten länger, weil nicht diese TA-Dichte herrschte.

Ich bin seit Mitte August jeden 2. Tag mit Moritz bei der TÄ. Haarsträubend, was sie mir erzählt. Frustrierend, was sie erlebt. Sie erlebt selten, dass sich jemand um sein Tier bemüht, vor allen Dingen, wenn es letztlich "sowieso nichts bringt". Entweder sie sieht die Patienten nie wieder oder es wird auf die letzte Abrechnung gedrängt. Ich wollte mit ihr niemals tauschen, auch nicht einen einzigen Tag.
 
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Interessantes Thema!

Grundsätzlich gehöre auch ich zu denen, die durchaus schnell beim Tierarzt auflaufen. Also sobald ein Tier erkennbares Unwohlsein oder Schmerzen zeigt.

Zur Grundversorgung gehören für mich außerdem die notwendigen Impfungen und Zahnsanierungen sowie ab einem gewissen Alter regelmäßige Blutuntersuchungen.

Bei heilbaren Krankheiten/Unfällen die notwendige Behandlung.

Aber hier kann es für Menschen mit geringerem Einkommen schon schwierig werden.


Für Hunde-Sternchen Reni habe ich nach einem Jahr durch die Tumorentfernung u. Kastration auch mal eben fast 1.000,00 Euronen hingeblättert.
Habe ich gerne gemacht und wir haben dadurch noch rd. 15 Monate Zeit gewonnen.

Andere hätten direkt nach der OP vielleicht noch eine Chemotherapie begonnen...
Aber hier beginnt dann der Punkt an dem ich grüble. Es geht mir persönlich hier weniger ums Geld sondern um die Lebensqualität des Tieres.
 
ok, sehr schräg was man so als Mensch erlebt: aber was erlebt das Tier?
 
Zur Grundversorgung gehören für mich außerdem die notwendigen Impfungen und Zahnsanierungen sowie ab einem gewissen Alter regelmäßige Blutuntersuchungen.

Bei heilbaren Krankheiten/Unfällen die notwendige Behandlungen

Für mich seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Nicht nur einmal kam ich dadurch aber an meine finanzielle Grenze. Was tun? nun ja, meine Tiere mußten versorgt werden, gespart habe ich an mir.

Durch eine eigene schwere Erkrankung kam für mich noch ein weiterer Gesichtspunkt dazu, die Lebensqualität.

Heute versuche ich abzuwägen, alles medizinisch notwendige muss und wird durchgeführt. Aber ich lass meine Tiere nicht "unnötig plagen". Eine schwierige Gratwandung!
 
Ich nutze nicht alle Möglichkeiten die es zur Diagnostik gibt und ich habe kein schlechtes Gewissen dabei.

Dazu muß man aber auch sagen, daß ich medizinisch etwas mehr Wissen als die Durchschnittsbevölkerung habe und zudem eine Haustierärtzin die alles so mit mir bespricht, dass ich verstehe und deren Urteil ich vertrauen kann.

Für mich sind dabei nicht die Kosten der Hauptgrund dass ich nicht alles ausreize, weder von der Diagnostik her noch, dass ich weite Wege zu verschiedenen Fachärzten auf mich nehme, es liegt an dem ungeheuren Stress dem meine Katzen durch Tierarztbesuche ausgesetzt werden.

Wenn ich bemerken würde, dass eine Diagnose nicht zutrifft oder die Behandlung nicht anschlägt würde ich abwägen, ob man mit "mehr" nicht besser helfen könnte, außerdem weiß ich, dass meine Tierärztin auch offen sagt, wenn ihr Grenzen erreicht sind und ich besser zu einem Facharzt oder in eine Klinik gehen sollte.

Durch die Erwartungshaltung die einem hier im Forum teilweise entgegenschlägt (wenn man einen Rat gibt was gemacht werden könnte hat der Fragende das gefälligst auch so umzusetzen), würde ich sehr genau abwägen, ob ich mich hier in medizinischen Dingen beraten lassen möchte. Meine Befürchtung ist, dass es eher darauf herauslaufen würde dass ich mich dann rechtfertigen muß und eine Verteidigungsposition einnehmen müsste.

Außerdem ärgert mich, dass sich einige User offensichtlich für allwissend halten und alles was die Tierärzte sagen sowieso Mist auf den man nichts geben sollte.

Ich weiß, dass nicht alle Katzen gleichermaßen gestresst sind und Tierärzte nicht alle gleich kompetent und seriös sind. Vielen kranken Katzen wurde durch die Tipps im Forum auch schon weiter geholfen.

Aber die Emotionen die teilweise aufwallen können schon zu sehr arroganten und verletzten Posts führen, ich nehme mich da übrigens auch nicht raus.
 
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Anett,
danke für das Thema!
Auch wenn ich zu denjenigen gehöre, die auch eher einmal zuviel zum TA gehen als einmal zu wenig: Ob immer gleich das MRT sein muss? Muss ich jede Diagnostik machen, auch wenn das Untersuchungsergebnis ziemlich sicher nichts an der Therapie ändern wird? Geht immer nur der Goldstandard?

Für uns gilt, dass selbstverständlich alles, was Leid und Schmerz für das Tier bedeutet - wenn möglich - nach Goldstandard diagnostiziert und behandelt wird. Aber: Es gibt Fälle, da ist es durchaus gerechtfertigt von diesem Goldstandard abzuweichen. Entweder, weil es dem Tier aufgrund des aktuellen Gesundheitszustands nicht zumutbar ist oder weil der Besitzer oder die Besitzerin sich die ganze Sache schlicht nicht leisten kann. Und auch in letzterem Fall finde ich es gerechtfertigt zu überlegen, wo Abstriche vertretbar sind.

Ich nehme bewusst immer ältere/kranke Tiere, wenn hier ein Platz frei wird. Weil ich weiß, dass diese Katzen es sehr schwer haben, noch einmal einen Platz zu finden. Und bisher hat es der Geldbeutel ja auch immer hergegeben.
Und ja, ich finde auch, dass sich in der veterinärmedizinischen Versorgung in den letzten 10 Jahren eine Menge zum Positiven verändert hat. Es ist aber auch zu einem Markt geworden, an dem einige sich eine wirklich goldene Nase verdienen. Leider ist es (zumindest für unerfahrene Tierhalter) sehr schwierig da die Spreu vom Weizen zu trennen und zu entscheiden, ob der Ultraschall jetzt wirklich noch etwas bahnbrechend neues bringt oder nur mein Gewissen beruhigt.

Ich glaube, am besten klappt es, wenn wir uns selbst gut informieren, vernetzen, voneinander lernen und dann in der Lage sind, im Einzelfall eine gute Entscheidung zu treffen.
Und in manchen Fälle habe ich hier auch schon gedacht: "Nun bleibt mal auf dem Teppich!" Und das gilt nicht nur für die Tierarztthemen.

So, nun gehe ich mal wieder in meinen Stamm-Thread - ihr wisst schon: Was ich heute beim Tierarzt.....:grr:
 
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Ich bin auch eher jemand, der eher Zuviel als zu wenig zum TA fährt.

Aber unabhängig vom Geld habe ich mich schon mal gefragt, ob man Katzen auch "krank untersuchen" kann...dass sie evtl mit einer Kleinigkeit dem TA vorgestellt werden, der dann manche Dinge (aus finanziellen Gründen?) untersucht oder unabsichtlich eine falsch Diagnose stellt und Medikamente verordnet und letztendlich geht es der Katze schlechter als vorher.

Schon ein paar Mal habe ich gelesen, dass z.B. Herzprobleme vermutet wurden, die Katze Herz-Medis bekam und irgendwann stellte sich raus, dass sie doch nichts am Herzen hatte.

Ein harmloses Beispiel: Bei meinem Kater war es z.B. damals so, dass er immer gemischten Kot hatte (erst normal, dann weich). Es wurden u.a. häm. Ecolis fest gestellt. Meine TÄ sagte dann aber, dass selbst diese nicht unbedingt Krankheitsanzeichen auslösen und dass es unter TÄ strittig wäre, dies medikamentös zu behandeln. Ich habe dann nichts gegeben, sondern nur Futtersorten verändert. Ohne die häm. Ecolis anzugehen, hat sich alles geregelt und seit längerer Zeit gibt es tolle Würstchen. (Zuvor hatte ich nach ABs immer Darmaufbaumittel gegeben. Das hatte aber nie geholfen, manchmal sogar eher im Gegenteil).

Ich frage mich: Ab wann sollte man der Katze den TA-Besuch zumuten und sie medikamentös (ABs etc) behandeln lassen und bis zu welchem Punkt verlässt man sich auf die Selbstheilungskräfte des Körpers? Ab wann macht man selbst/ der TA die Katze krank (z.B. durch Stress oder falsche Medikamente)?

Soll man schon nach einem Tag zum TA, wenn die Katze lediglich ruhiger als sonst ist oder wartet man noch einen weiteren Tag, in dem Wissen, wie gut Katzen Krankheiten verbergen können? Ich finde das wirklich schwierig.

Beim Menschen denke ich manchmal auch: Man kann immer irgend etwas finden, was nicht in Ordnung ist....oder wie viele Rücken-OPs gibt es, die völlig unnötig waren....
 
Ich arbeite in der Pflege und erlebe immer wieder auch Mensch stirbt trotz medizinischer Bemühungen einmal. Und ich erlebe auch viele alte Menschen, die nicht mehr wirklich wollen.
Die Frage aller Fragen ist doch für Mensch und Tier bis wohin ist das Leben lebenswert. Das ist nun mal für jeden anders.
Meine Oma hat (vor ca. 40 Jahren) ihren Dackel etliche Jahre noch mit Tabletten und OP's mit gezogen, der Hund war schon länger Blind und in der Beweglichkeit extrem eingeschränkt. Damals hat meine Mama den Kopf geschüttelt.
Um wieder Jahre viele Jahre später ihren Retriver, mit dem Schubkarren vom Gassi gehen (5 Meter) wieder Nachhause zu bekommen.
Tja und ich hab nicht sehen wollen das mein Kater alt wurde und erst recht gebraucht zu sehn das er es nicht allein schafft , aber wohl Schmerzen hat.

Das alt werden, wie das sterben ist nicht immer einfach.

Privatpatient Katze ist natürlich ein gern gesehener Gast. Ich habe meine zwar auch Versichert und gehe eher öfter, aber die Sache mit dem Vertrauen zu TA ist schwierig.Zumal ja oft sehr viel Emotionen die Beziehung zur eigenen Katze die Sache nicht immer objektiver macht.
Meine Katze hat Durchfall und ich mach mir sorgen ohne Ende, ich habe selbst Durchfall - nehme Tabletten und geh zur Arbeit. Tja es ist schwierig und nicht nur eine Frage des Geldes, aber natürlich auch das.
Als bei mir die dritte Katze einzog war das ja auch ein Thema, was wenn und in wie weit wird es allgemein teurer?! Die laufenden Kosten und auch die Check ups und Impfungen gehen, aber wenn hier alle plötzlich krank wären wäre das nicht nur finanziell ein desaster.
Als meine Tochter krank wurde und ich zwei Haushalte (und voll Berufstätig) zu stemmen hatte, inkl. Krankenhausbesuche usw. habe ich gemerkt wie sehr das an einem zehrt. Aber das merkt man erst wirklich wenn es eigentlich vorüber ist.
 
Ich frage mich: Ab wann sollte man der Katze den TA-Besuch zumuten und sie medikamentös (ABs etc) behandeln lassen und bis zu welchem Punkt verlässt man sich auf die Selbstheilungskräfte des Körpers? Ab wann macht man selbst/ der TA die Katze krank (z.B. durch Stress oder falsche Medikamente)?
Ich würde mich da schon für den TA-Besuch entscheiden. Aber eben erstmal für eine vernünftige Diagnostik. Ob man z. B. eine Dysbakterie dann unbedingt schulmedizinisch behandeln muss, stelle ich auch infrage.

Und dann gibt es natürlich auch den Unterschied, ob eine Miez bei 28 Grad Hitze mal "schlecht gefressen" hat oder ob ein Tier seit drei Tagen keinen Kot abgesetzt hat und "ungewöhnlich ruhig" ist. Und eben alles dazwischen.
 
Die Behandlungen sind in den letzten Jahren nicht teurer geworden, die Tierärzte haben ja schon lange keine Preisanpassung ihrer Gebührenordnung (trotz Inflation) bekommen und verdienen im Vergleich zu Tierärzten in anderen Ländern deutlich weniger. Von "teuren" Behandlungskosten zu sprechen, ist meiner Meinung nach relativ... Das Spektrum der Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten und damit auch der Kostenrahmen ist jedoch in den letzten Jahren immer stärker erweitert worden. Alleine die Verfügbarkeit von Röntgen und Ultraschall in beinahe jeder Praxis ist gewachsen. Die großen Kliniken bieten immer öfter CT, MRT, Strahlentherapie, Herzkatheter-OP's und vieles mehr an. Sogar Dialyse ist keine Zukunftsmusik mehr. Und das empfinde ich als großartige Entwicklung.

Das alles hat natürlich seinen Preis. Aber jedem ist selbst überlassen, wie weit er mit seinem Tier in Diagnostik und Therapie gehen kann und will, solange es objektiv für das Tier vertretbar ist. Oft wird argumentiert, dass eine aufwändige Diagnostik und Therapie dem Tier nicht genug Nutzen bringt, die Erhöhung der Lebensqualität nicht gewährleistet ist, etc. Da gibt es je nach Alter und Konstitution des Tieres sicher Einschränkungen, aber meistens halte ich das für vorgeschobene Gründe, weil man eben nicht die finanziellen oder zeitlichen Möglichkeiten hat oder aufbringen möchte. Schnell gilt ein Tier als "austherapiert", obwohl das (aus medizinischer Sicht) noch lange nicht der Fall ist.

Ich denke, man sollte ehrlich zu sich selbst sein und seine eigenen finanziellen und zeitlichen Kapazitäten stets individuell berücksichtigen. Manchmal hat man einfach nicht alle Möglichkeiten, um die komplette Palette der Tiermedizin auszuschöpfen. Deshalb ist man kein schlechter Mensch. Man kann mit dem Tierarzt aber offen darüber reden, was für die jeweilige Situation das beste Behandlungskonzept ist. Und wenn es bei schwerer Krankheit die Euthanasie ist, dann ist das leider so. Es kann ohnehin niemand vorhersagen, ob ein Tier auch nach teurer, aufwändiger Therapie garantiert wieder gesund wird, bzw. eine gute Lebensqualität erreicht.

Vielleicht drei Beispiele aus meiner eigenen Tierhaltung:
Unser Hund (Golden Retriever) hatte mit 8 Jahren einen bösartigen Tumor am Bein. Prognose bei dieser Art Tumor ohne Therapie: keine 2 Jahre. Die Optionen waren: Wuchern lassen, Beinamputation, Teiloperation (vollständige Entfernung nicht möglich), oder Teiloperation mit anschließender Bestrahlung. Nach vielen schlaflosen Nächten, Rechnerei und Abwägungen haben wir uns für die OP mit anschließender Bestrahlung entschieden. Kosten ca. 2000€, keine Krankenversicherung. Nach 2 Jahren kam der Tumor wieder, noch mal Bestrahlung, diesmal ohne OP, noch mal 1000€. Unser Hund ist letztendlich 13 Jahre alt geworden und nicht am Krebs gestorben. Keiner hätte uns damals garantieren können, dass wir noch 5 wunderschöne Jahre mit ihm erleben würden. Wir hatten damals aber eben auch die finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten. Es hätte aber auch anders ausgehen können, das ist mir klar.

Vor ein paar Monaten ist mein Kaninchen schwer krank geworden. Eine Zahnerkrankung und ein schnell wachsender Gesäugeleistentumor kurz hintereinander. Therapieoptionen: Euthanasie oder OP. Wir haben erst die Zähne operieren lassen und ein paar Wochen später den Tumor. Für das Kaninchen war beides eine Tortur, insbesondere der Halskragen nach der zweiten OP. Drei Wochen nach der zweiten OP ist es leider gestorben. Im Nachhinein fragt man sich, ob es das wert war, dem Tier das alles zuzumuten. Ich habe oft gedacht, ob es für das Kaninchen nicht besser gewesen wäre, wenn es bereits in der Narkose der ersten OP geblieben wäre. Aber auch hier: Es hätte ja auch anders ausgehen können und es hätte noch ein paar schöne Jahre haben können.

Bei einem anderen unserer Kaninchen ist am Montag ebenfalls ein Tumor (vermutlich an der Gebärmutter) gefunden worden. Therapieoptionen: Operation, bei Verschlechterung Euthanasie.
Den Tumor therapieren wir nicht, weil es unsere Lebensumstände gerade nicht hergeben. Ich bin hochschwanger und könnte mich in dieser Situation nicht zuverlässig intensiv um ein frisch operiertes Kaninchen kümmern. Wenn es ihm schnell schlechter gehen sollte, wird es erlöst. Wenn es ihm in ein paar Monaten noch gut geht und es vertretbar ist, wird es vielleicht operiert. Muss ich dann mit der Tierärztin besprechen. Wichtig ist für uns momentan nur, dass wir für das Tier das Beste daraus machen und es keine Schmerzen hat. Auch wenn es vielleicht nicht die optimale Therapie erhalten wird. Leider ist das manchmal so.

Ich denke, es geht vielen Tierhaltern so und man darf sich kein schlechtes Gewissen einreden. Man sollte nur ehrlich zu sich selbst sein und für das Tier eine Entscheidung treffen, mit der das Tier (!!!) gut leben kann. Wenn man das nicht selbst beurteilen kann, kann man mit seinem Tierarzt die beste Lösung finden.
 
Vor einigen Jahren hatte ich noch 10 Katzen, jetzt nur noch 6 und es werden wohl auch nicht mehr wie 3-5 Katzen in Zukunft werden. Auslöser dieser Überlegungen war Michi. Ich habe ihn 1x-jährig als schwer herz- und nierenkranken Kater übernommen und er hat mich ich Schnitt 300 Euro pro Monat gekosten in den 1 1/2 Jahren, die er dann noch lebte. Die anderen neun Katzen kosteten mit Futter und Tierarzt auch ungefähr 400 Euro pro Monat. Danach kam ich ans grübel, was los ist, wenn alle meine Tiere älter und krank werden. Das würde mir finanziell das Genick brechen.

Derzeit ist Timida stationär beim TA. Vorher war sie von Samstag bis Dienstag in der Tierklinik (Kosten fast 700 Euro nur mit Pflege, Nasenspülungen, keine OP, keine Narkose). Am Dienstag mittag nahm ich Timida nach Hause, weil ich dachte, dass sie zuhause besser futtern würde. Leider war das nicht der Fall und daher brachte ich sie zu meinem sehr guten Haustierarzt. Dort ist sie immer noch: Mittwoch Narkose, Setzen einer Futtersonde, Nasenspülung, Abbruch der Narkose. Donnerstag aufpäppeln. Freitag: Nasenspülung, Entnahme einer Gewebeprobe, da Verdacht auf Tumor. Ich könnte Timida jetzt zuhause weiter über die Sonde füttern. Leider bin ich momentan sehr viel bei meinen Schwiegereltern, da beide in ein Altenheim umsiedeln sollten. Jetzt bleibt Timida bis Montag in der TA-Praxis. Von den Kosten lasse ich mich überraschen. 🙁

Als mein Kater Zorbi vor 3 Jahren plötzlich gelähmte Hinterpfoten hatte, war mir eigentlich gleich klar, dass das jetzt das Ende bedeuten würde, 19 Jahre alt, blind und taub, da hätte jeder TA-Aufenthalt nur Quälerei und wenig Lebensqualität bedeutet.

Es ist wie beim Menschen. Man fängt eine Behandlung an und weiß dann nicht, wann man sie am besten beendet. Der Fall meiner früheren Nachbarin: Vor über 4 Jahren fällt sie im Wohnzimmer ins Koma, wird nicht wieder aufwachen, aber wird seitdem künstlich ernährt. Sie wird bald 86 Jahre alt.

Seitdem habe ich eine Patientenverfügung, damit mir das nicht passiert. Ich bin darin ziemlich rigoros, keine lebensverlängernden Maßnahmen, die vielleicht ein paar Tage, Wochen oder Monate bringen, aber dafür die Lebensqualität auch in den restlichen Tagen kaum vorhanden ist. Keine Wiederbelebungsmaßnahmen - tot ist tot.

Bei meinen Tieren versuche ich auch zu unterscheiden zwischen
akutem Notfall wie z. B. letztes Jahr bis Oskar (der leider auch beim TA nicht überlebte) oder jetzt bei Timida
ernsthafte Krankheit, bei der es aber reicht, wenn am nächsten Tag der TA drüber schaut
und eigentlich Lappalien. Die Sorte, bei denen ich mir ein Pflaster auf den Schnitt machen würde oder ein Schmerzmittel nehmen würde, ohne daß ich selbst zum Arzt gehen würde. Da zähle ich z. B. die gelegentlichen Kotzereien oder Durchfall und kleine Schrammen.

Aktuell mache ich mir natürlich viele Gedanken um Timida. Sie ist jetzt 14 Jahre alt. AB schlägt anscheinend nicht an. Der TA hat den gleichen Gedanken wie die Tierklinik, dass es ein Tumor in der Nase sein könnte. Durch den ständigen Ausfluss aus der Nase futtert sie kaum etwas. Jetzt hat sie eine Sonde und kann dadurch ernährt werden. Sie war allerdings am Dienstag ziemlich schwach und ich mußte sie auf das Katzenklo tragen. Wenn ich sie letzten Samstag nicht in die Klinik gebracht hätte, wäre es möglich, dass sie das Wochenende nicht überlebt hätte. Wenn es wirklich ein Tumor ist, dann werde ich auch sehr genau auf Timidas Lebensqualität achten müssen. Aber auch auf meine.
 
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Wir haben 1983 mit Katzenhaltung angefangen.

Es wurden dann 4 .......und die waren kaum krank , trotz Kitekat& Felix

Die erste ( Dusty) ist mit 15 J. gestorben ( worden ) , dann 17, 20 und die letzte mit 21 Jahren.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht so fit bei Erkrankungen wie heute , weil sie , außer mal DF , nichts hatten. Ich kannte kein FIV, FIP , FeLV , usw.

Als ich mit Dusty zum TA bin ( weil sie viel trank und in der Wanne saß ), wurde Blut abgenommen und gesagt , sie hätte ein Nierenversagen und müsse eingeschläfert werden . Ich fragte noch , ob es mit Infusionstherapie nicht besser werden würde...nein , das würde nichts bringen.

Ich habe damals auch dem TA vertraut und so wurde Dusty getötet .

Später habe ich mir oft Vorwürfe gemacht ( und mache sie mir noch heute !) und überlegt , ob es so richtig war.

Seit Eros seine CNI hat und dieses Jahr seinen Zusammenbruch mit nicht messbarem Krea hatte und er auch erlöst werden sollte , habe ich mich dagegen ausgesprochen , weil ich immer Dusty vor Augen hatte . Ich habe Eros eine Chance eingeräumt und er hat sie genutzt...mit einem anderen TA.

So etwas wie mit Dusty passiert mir nicht mehr , ich glaube nicht mehr alles beim TA und hinterfrage auch und versuche mich selbst zu informieren.

Es ist allerdings sehr wichtig einen guten TA an seiner Seite zu haben.

Eros geht es super ......er hat , trotz seiner schlechten Nierenwerte, seine Zahnsanierung gehabt, weil ...besser werden die Werte mit schlechten Zähnen nunmal nicht allein. Das ist in dem Fall eine Endlosspirale.

Ich nehme ja auch gerne ältere Katzen , auch mit Handicap, auf und bin mir der evtl. anfallenden Kosten voll bewußt .

Man muß sich aber bewust sein , das auch bei jungen Katzen etwas sein kann ...als Linus seinen Kreuzbandabriss mit Patellafraktur hatte ( weiß der Geier , wie das passiert ist ), waren eben mal 900€ für die OP fällig, Folgekosten noch mal ca 500€...ganz genau weiß ich es gar nicht mehr.

Arthuro und Baldur haben hohe Kosten verursacht , das alles bereue ich nicht ...die Kater haben durch die Behandlungen profitiert .

Ich würde , damit es meinen Tieren gut geht alles machen lassen , wenn es nicht zuviel Stress verursacht und es dem Tier keine Schmerzen bereitet.

Ich würde nie eine meiner Katzen in einer Tierklinik unterbringen .Das ist , finde ich , unzumutbarer Stress für mein Tier.

Ich werde nie eine meiner Katzen , länger als 1 Woche zwangsernähren , auch Medikamentengaben , die dem Tier zwangsweise eingegeben werden müssen, welches dem Tier natürlich enormen Stress verursacht , würde ich gut abwägen.

Ich habe es bei Arthuro erlebt , daß er Angst hatte , wenn ich auf ihn zuging , weil er dachte , ich würde ihm wieder etwas eingeben.....nie mehr !

Ich würde keiner meiner Katzen eine Chemo zumuten .

Ich war heute mit Siddy zur Nachkontrolle , nach Zahnextraktion von 8 Zähnen am Dienstag und der TA erläutert mir immer alles genau anhand der Röntgenbilder .

Er hat mir jeden Zahn gezeigt , hat mir die verschiedenen Forl Stadien gezeigt und betont , daß er nicht vernünftig arbeiten könne ,ohne das Dentalröntgen , weil er es bei Forl nun mal nicht sieht ...er sagte mir , daß oft ein Röntgen von den Besitzern , aus Kostengründen, abgelehnt würde.

Das ist natürlich dem Tier gegenüber äußerst unfair , weil es dann weiter mit Schmerzen leben muß. Aber er sagte auch ...90% der Besitzer würden nach seiner Aufklärung dann doch zustimmen.

Also lautet mein Fazit

solange meine Tiere von einer Behandlung profitieren ...bekommen sie diese , wenn nur der TA profitiert , dann nicht.


LG

Susann
 
Nichts.
Wer damals bereit war, seinem Tier beste Behandlung zuteil werden zu lassen, der musste ebenso tief in die Tasche greifen, Zeit opfern. Das war auch schon vor 35 Jahren so. Aufwändige Behandlungen, ob beim TA oder in der Klinik, waren damals doch nicht günstig. Damals waren lediglich die Wartezeiten länger, weil nicht diese TA-Dichte herrschte.

Dann habe ich mit meiner ersten Generation vermutlich einfach Glück gehabt.

Mir ging es ähnlich wie Susann:
Wir haben 1983 mit Katzenhaltung angefangen.

Es wurden dann 4 .......und die waren kaum krank , trotz Kitekat& Felix

Die erste ( Dusty) ist mit 15 J. gestorben ( worden ) , dann 17, 20 und die letzte mit 21 Jahren.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht so fit bei Erkrankungen wie heute , weil sie , außer mal DF , nichts hatten. Ich kannte kein FIV, FIP , FeLV , usw.

Ich war mit den ersten beiden Grützköppen jährlich beim impfen: Kostenpunkt: ca 60 EUR pro Jahr und Katze.
Keine Erkrankungen bis auf Durchfall oder mal 3 Tage Nahrungskarrenz.

Seit 2012 habe ich das Gefühl, die TA-Kosten fressen mich auf.


Ich würde mich da schon für den TA-Besuch entscheiden. Aber eben erstmal für eine vernünftige Diagnostik. Ob man z. B. eine Dysbakterie dann unbedingt schulmedizinisch behandeln muss, stelle ich auch infrage.

Da bin gerade ich grundsätzlich mit im Boot; aber auch hier steht die Kostenfrage für mich im Mittelpunkt.
Ich kann für verhältnissmäßig kleines Geld die schulmedizinische AB-Kanone abballern oder aber - wenn ich es finanziell gestemmt bekomme - eine THP kontaktieren und 5-7 Monate lang mit teuren hp Ampüllchen, Sanum-Tröpfchen, Heilpilzen und Kügelchen behandeln (so wie bei Kasi geschehen).
Aber nochmal: Welcher durschnittlich verdienende Mensch kann das leisten?
Und ist der, der es nicht leisten kann deswegen der schlechtere Tierhalter?

Mein Patenspatzkater hatte 2015 eine FORL-OP: Kostenpunkt 700 EUR.
Reaktion meiner Freundin: "Nie und nimmer könnte ich mir zwei Katzen leisten. Die 700 EUR werde ich mir über lange Zeit "vom Mund" absparen."

Also lautet mein Fazit

solange meine Tiere von einer Behandlung profitieren ...bekommen sie diese , wenn nur der TA profitiert , dann nicht.

LG

Susann

Sehe ich genauso; aber wer entscheidet ob mein Tier von einer Behandlung profitiert?

Sicher wird für Katzen schon die Dialyse angeboten; sicher gibt es schon Organtransplantationen (den ehtischen Aspekt lasse ich hier mal bewusst raus!). Aber möchte das Tier so eine Behandlung oder sind das lebensverlängernde Maßnahmen die das Tier mehr stressen als ihm nutzen und letzlich lediglich meiner Gewissensberuhigung dienen, alles, aber auch wirklich alles für das Tier getan zu haben😕.
Und auch hier wieder: die Kostenfrage.

Ich habe gestern Abend lange mit einer lieben Forine telefoniert und wir haben u.a. auch über dieses Thema diskutiert.
Im Laufe der Diskussion habe ich für mich die Erkenntnis erlangt, dass es wohl tatsächlich so ist, dass man für das mühsam erworbene Wissen auch einen entsprechenden "Gegenwert" erwartet. Den Gegenwert stelle ich mir in der Form vor, dass meine Tiere alle bumperlgesund sind.
Da macht uns aber eben die Natur einen Strich durch die Rechnung und diesen Faktor habe ich bislang schlichtweg negiert😳.
 
Dann habe ich mit meiner ersten Generation vermutlich einfach Glück gehabt.

Ja, mit Sicherheit. Unsere Saschi hatte 1981 einjährig (und bereits kastriert) irgendeinen bösen Unfall im Freigang. Ich erinnere mich dunkel an die Diagnose Bruch des Kreuzgelenkes. Die niedergelassene TÄ riet ohne Umschweife zur Einschläferung. Wir entschieden uns dagegen und suchten die nächste TK auf. Die befand sich nicht um die Ecke, Saschi wurde fortan täglich, später aller 2 Tage über die Autobahn rüber gefahren. Über Wochen. Und wurde gesund. Das war ein finanzieller, zeitlicher und nervlicher Kraftakt. Für uns wäre die Befolgung des Rates der ersten TÄ schonender gewesen, aber nur für uns.

Seit 2012 habe ich das Gefühl, die TA-Kosten fressen mich auf.

Das Gefühl kenne ich und frage mich, ob sich manche Besitzer, die sich ohne groß nachzudenken für Katze Nr. 4, Katze Nr. 5 oder mehr entscheiden, sich dessen auch nur ansatzweise bewusst sind? Selbst bei gutem, geregelten Einkommen gelangen die über ihre finanziellen Grenzen, wollten sie für jede erkrankte Katze die bestmögliche medizinische Versorgung. Ohne Vollversicherung für jede einzelne Katze geht da m. E. gar nichts. Aber die wird ja oft als unsinnig und im Verhältnis zu teuer abgelehnt.
 

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