Ich habe heute mal Bilanz gezogen (und das soll hier kein Wettbewerb werden, wer die höchsten TA-Kosten hatte!).
Aber alleine Hummels TA-Besuche kommen bislang auf gut über 1000 EUR in der Zeit vom 05.10. - 15.11.16
Hinzu kommen teure Medis wie EPO, diverse Heel-Ampüllchen, Infusionen, zubehör, etc. .
Hummel ist grundsätzlich bedingt versichert (bedingt wg. ihrer Calici-Vorerkrankung und der Tatsache des Versuches).
Die Frage ist einfach: Welcher durchschnittlich Mensch kann sich welche Versorgung für sein Tier leisten?
Ich meine, man muss sich als Tierhalter dessen bewusst sein, was für (zumindest ungefähre) Kosten auf einen zukommen können und sich dann entscheiden, ob man sich so ein "teures Hobby" wie eine Katze zulegen möchte.
Katzenhaltung kann nunmal sauteuer werden. Vor allem chronische Krankheiten oder eine OP kosten nunmal viel Geld. Wem das nicht klar ist, nun, der wird über die vielen Ausgaben früher oder später (spätestens wenn die Katzen älter werden) jammern...
Wenn man kaum Geld hat, sollte man sich kein Tier leisten, das hohe Kosten verursachern kann, oder sich überlegen, wie er zu mehr Geld kommt, meine ich.
Sicher geht es mal los mit dem Thema Tierkrankenversicherung.
Aber voerkrankte und ältere Tiere sind schwer zu versichern?
Ist es wirklich mittlerweile Luxus, diesen Tieren ein zu Hause zu schenken?
Definitiv ja, finde ich schon. Bei chronisch kranken oder älteren Tieren ist nunmal mit hohen TA-Kosten zu rechnen. Klar ist es ein Luxus, wenn man solchen Tieren ein Zuhause gibt, es sei denn, man bekommt als schlechtverdienender Halter irgendwie finanzielle Unterstützung.
Die Alternative wäre ja nur, ein krankes Tier nicht behandeln zu lassen...
Ich mach das mal am Beispiel von FORL fest.
Hier stehe ich in einem absoluten Gewissenkonflikt
.
Aufgrund des privat angeeignetem Wissen weiß ich, FORL ist schmerzhaft, sehr schmerzhaft.
Dentales (oder wenigsten fachlich korrektes digitales) Röntgen ist zur Diagnoseerstellung unabdingbar.
Das widerum ist teuer und die meisten Katzenhalter wissen um diese Möglichkeit nicht einmal und wenn sie s wissen würden könnten sie es finanziell nicht stemmen.
Sind das deswegen schlechte Katzenhalter?
Wenn sie wissen, wie schmerzhaft FORL ist und nicht entsprechend behandeln lassen, sind sie schlechte Katzenhalter, finde ich schon, ja. Man läst dann ja ein Tier bewusst leiden. Zur Katzenhaltung gehört nunmal auch eine angemessene medizinische Versorgung.
Mittlerweile runzle ich die Stirn, wenn es Beiträge hagelt wie:
- noch den fPLI, TLI, FT4, noch ein Herz-Sono, noch ein Abdomen-Sono, eine Zweit- oder Drittmeinung, eine Lavage, ein CT, ein komplettes Kotprofil, alle Urinparamater.
Welcher normal verdienende Mensch kann das finaziell stemmen?
Ich meine nicht, dass die Tipps, was man untersuchen könnte, bzw Behandlungsvorschläge aus dem Forum gemeint sind, nach dem Motto "lass dies und jenes untersuchen, sonst biste nen schlechter Katzenhalter" Kein User wird hergehen und die "gehagelten" Tipps zur Behandlung so auch umsetzen und niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er nicht jeden Tipp umsetzt.
Im Gegenteil finde ich es gut, wenn so viele Infos wie möglich kommen, was wo wie beim TA untersucht werden könnte. Welche Tipps und Behandlungsempfehlungen dann tatsächlich umgesetzt werden, wird doch dann vor Ort mit dem TA besprochen.
Als Carlos mal sehr krank war konnte man erst im Nachhinein feststellen, dass es "nur" ein Infekt war. Aber eben es ging ihm akut sehr schlecht, er baute schnell ab, hatte wirklich viel Flüssigkeit in der Lunge, und die TÄ äußerte Verdacht auf alles Mögliche, incl felines Asthma (chronisch), tumoröses Gewebe, etc (aber auch harmlosere Möglichkeiten). Durch die vielen Tipps aus dem Forum konte ich mit ihr viel sicherer durchsprechen, welcher Diagnoseweg der sinnvollste ist. Es stand zB auch "Lungenspülung" im Raum, aber abgesehen von den hohen Kosten (die ich, wie wohl jeder, ob nun arm oder reich, natürlich scheue) und abgesehen davon, dass so eine Lungenspülung für das Tier anstrengend ist, riet sie mir dazu, dies erst zu tun, nachdem dies und jenes ausgeschlossen wurde (erstmal schauen, wie die Medis wirken, was ein Herzschall bringt etc...)... Also sicher gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, und ich finde es nur gut, wenn im Forum darüber informiert wird, aber eben man muss immer abwägen, welche nun sinnvoll sind.
Ein uninformierter Halter kann das nicht abwägen. Er muss darauf vertrauen, dass er keinen Abzocke-TA vor sich hat. Ein informierter Halter ist eben auch über möglicherweise unsinnige Behandlungsmögklichkeiten informiert. Er kann dann abwägen, was er für sinnvoll hält und da finde ich es nur gut, wenn viele Infos aus dem Forum kommen. Es wird ja nicht geraten "mach dies und das und jenes", (alles, was möglich ist), sondern es wird meist geschrieben was man als allererstes untersuchen lassen sollte... Also es wird ja meist dazugeschrieben, welche der vielen Vorschläge Priorität haben und nach diesen (meist Standardunteruchungen) kann man oft schon klarer sehen, welche weiteren Behandlungen möglich sind...
Lange Rede, kurzer Sinn, ich meine, die vielen Tipps aus dem Forum sind keine "Forderung", diese auch alle umzusetzen.
Auch was chronische Krankheiten betrifft. Carlos hat Arthrose, gut, das ist nun nicht so kostenintensiv, aber es gibt so viele Behandlungsmöglichkeiten und es ist doch nur gut zu wissen, was über die Standardbehandlung hinaus noch möglich ist. Was ich dann davon in Anspruch nehme, entscheide doch dann ich... je nach Grad der Erkrankung.
Woran liegt es, dass die medizinische Versorgung von Tieren gefühlt immer teuer (und exklusiver) wird?
Ich finde es gut, dass auch für Tiere immer mehr medizinische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Beispiel FORL - vor einigen Jahren war es noch Standard, Beton in die Löcher zu füllen
🙁, also da lege ich gern mehr Geld für eine gute Behandlung hin. Man muss doch nicht jede sinnlos teure Behandlung auch in Anspruch nehmen... Der Tierhalter entscheidet, nicht die Behandlungsmöglichkeiten oder Tipps aus dem Forum.
Was kann man im Zeitalter der digitalen Information tun, um trotzdem noch Spaß und Freude an seinen Tieren zu haben, ohne dass es das letzte Hemd kostet und man jedesmal bei jedem schiefen Blick die Paranoia bekommt?
in Forum fragen
🙂 Finde ich. Denn sich über verschiedene Katzenkrankheiten zu informieren ist zwar einer gute Sache, kann aber auch unnötige Panik verursachen. Ich meine schon, das Forum informiert gut, was für Behandlungsmöglichkeiten es "heutzutage" gibt. zB Herzkrankheiten, da bekommt verständlicherweise jeder Katzenhalter erstmal Panik, aber in Wirklichkeit können die meisten Herzkrankheiten gut behandelt werden und dazu brauchts nunmal ne recht teure Diagnose (Herzschall).
Alles in allem habe ich gar nicht den Eindruck, dass "das Forum" den Anspruch verbreitet, der Katze "jede" Behandlung, die möglich ist, zukommen zu lassen. Wer die vielen Tipps zur Behandlung so auffasst und sich unter Druck gesetzt fühlt bzw sich als schlechter Katzenhalter sieht, weil er sie nicht alle umsetzt, hat etwas missverstanden, meine ich.
Ich nehme auch nicht alle Möglichkeiten in Anspruch. Klar hätte man Carlos auf links drehen können, aber eben ich habe (mit GsD viel Hintergrundwissen aus dem Forum) mit der TÄ dann gut absprechen können, was sinnvoll ist und was nicht und habe dann auf einige Unteruchungen verzichtet.
Man muss nunmal immer abwägen zwischen Geldbeutel und Sinnhaftigkeit einer teuren Unteruchung. Das gehört nunmal zur Katzenhaltung. Bei manchen Symptomen sind nunmal bestimmte teure Untersuchungen unumgänglich, andere kann man sich unter Umständen sparen...
Man weiß das vorher. Carlos hatte mal eine Phase, da musste ich mit ihm ständig zum TA, hier etwas, da etwas, manches harmlos, anderes chronisch, irgendwie kam alles zusammen, und dann mussten noch Leos Zähne gemacht werden... ich dachte auch eine zeitlang, ich versinke in den Kosten
🙁 und es hört nie auf... Aber so kann das nunmal sein, wenn man Haustiere hat...
Ich hatte mir vor vielen Jahren überlegt, Tierkrankenversicherungen abzuschließen und habe mich bewusst dagegen entschieden. Man muss, wenn man Haustiere hat, sich nunmal Gedanken darüber machen, was ist, wenn auf einmal (oder dauerhaft bei chronischen Krankheiten) Kosten auf einen zukommen. Ob und wie man die stemmen könnte. Oder wer helfen kann. Wer das nicht tut und dann bei Krankheit sein Tier unbehandelt lässt, ist ein schlechter Tierhalter, finde ich schon
😳
Wobei man als Anfänger recht ahnungslos ist. Das ist keine Schande, man wird dann eben zu gegebener Zeit damit konfrontiert. Aber eben ein Tier bewusst unter einer Krankheit leiden zu lassen, obwohl eine Behandlung Besserung bringen könnte, es aber zu lassen, weil "kein Geld da", da meine ich schon, müsste ein Umdenken stattfinden.