Ja, es ist anstrengend. Das sehe ich bei der Züchterin unserer Norweger, die das natürlich als Hobby betreibt, aber sich ihre Zeit für den Job als Selbstständige einigermaßen frei einteilen kann. Denn leben kann man von der Katzenzucht sicher nicht. Ganz im Gegenteil, man buttert meist mehr Geld hinein, als nach der Abgabe der Kitten übrig bleibt.
Urlaube, Wochenendkurzreisen - das kannst du dir alles abschminken. Auf Dauer.
Ein profundes Wissen brauchst du über Katzenernährung, Verhaltensweisen von Katzen, die Gesundheit von Katzen. Das sollte aber jeder Katzenbesitzer ohnehin intus haben.
Zum Züchten brauchst du noch profunde Kenntnisse über Katzengenetik, Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht von Katzen. Außerdem Rassestandards und du musst dir Zuchtziele setzen. Und du benötigst Menschenkenntnis, denn an jeden Interessenten wirst du sicher nicht verkaufen wollen, wenn dir am Wohlergehen deiner Kitten etwas liegt. Da tauchen genug komische Vögel auf.
Meine Frau und ich wären dem Züchten grundsätzlich nicht abgeneigt, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass das vielleicht etwas für unsere Rente ist - wenn überhaupt. Davor hätten wir als Berufstätige gar keine Zeit.
Stell dir vor, du hast einen Wurf Kitten und die Mutterkatze stirbt an Komplikationen - trotz intensiver tierärtzlicher Versorgung. Sowas kommt vor. Dann sitzt du für mehrere Wochen da und musst ein halbes Dutzend Kätzchen alle zwei Stunden mit der Flasche füttern - rund um die Uhr. Kätzchen, die sich noch nicht selbst putzen können und den anderen Katzen in deinem Züchterhaushalt geht das am Popo vorbei. So kann Züchten auch aussehen. Und du musst alles daran setzen, dass dieser Waisen-Wurf trotzdem gut sozialisierte, freundliche Tiere werden. Wir haben zwei solche Katzen und es sind ganz wundervolle Familienmitglieder - aber wir haben live miterlebt, wieviel Arbeit da drin steckt. Das kann man sich kaum vorstellen.
Sei mir nicht böse, aber das klingt mir bei dir nach einem ein bisschen unausgegorenem Jugendtraum.