Hallo, ich bin neu hier und durch Denise hier hingekommen. Ich stehe mit Denise in täglichem Kontakt, aber leider kann ich außer meinem guten Willen, ein wenig psychischer Aufbauarbeit bei Denise und den Bachblüten und der Homöopathie auch nichts anbieten.
Ich freue mich, dass ihr, obwohl ihr Denise nicht kennt, erkannt habt, dass sie ALLES für Merle tun würde.
Ich finde es absolut toll, wie ausführlich und verständnisvoll ihr hier alle antwortet. Ich finde die Tipps und Erklärungen für Merles Verhalten sehr verständlich, und sie hören sich für mich auch logisch an. Ich bin total positiv überrascht. Deshalb schreibe ich jetzt auch, weil ich noch mal eure Meinung lesen möchte.
Denise ist gerade wieder recht verzweifelt, weil Merle ja wohl doch nicht so lange bei der Pflegestelle bleiben kann, bis sich das Richtige für sie findet. Und Denise kann sie leider wirklich nicht zurück nehmen. Das würde alles nur verschlimmern und schon allein wegen der Enge der Wohnung für Merle überhaupt keinen Nutzen haben.
Ich bin Heike, die Pflegestelle in Erkelenz für einen Gnadenhof. Neben der Gnadenhofarbeit kümmert sich dieser Verein besonders um die Kastration und Versorgung von Streunerkatzen und um die Sozialisierung und Vermittlung von Streuner-Kitten.
Es ist ein ganz kleiner Verein, quasi ein Familienbetrieb, wobei der Mann auch noch Vollzeit arbeiten geht und die Frau tagsüber alles alleine stemmt.
Ich habe mit ihr mal über Merle gesprochen. Habe ihr extra gesagt, dass ich nur ihre Einschätzung möchte, denn ich weiß, sie sind auch immer überbelegt und finanziell am Ende. Und das Frühjahr und die Kitten kommen erst noch.
Na ja, jedenfalls hat sie mir für eine allerletzte Notlösung angeboten, Merle in ihrem Katzenhaus aufzunehmen, wenn Denise dafür eine ihrer Katzen nimmt, für die die Wohnungshaltung und die Größe der Wohnung okay wäre.
Das Tier Refugium, also der Verein, von dem ich spreche, hatte vor kurzem einen ähnlichen Fall.
Ich muss dazu sagen, dass es absolut nicht das ist, was wir alle für Merle als das Beste betrachten. Erst mal sind dort natürlich viele Katzen. Außerdem ist keiner dort ausgebildet für solche Fälle.
Aber Antonia, die Frau vom Tier Refugium, hat zumindest viel Erfahrung mit Streunerkatzen.
Sie hat mir von dem anderen Fall Folgendes erzählt:
Eine Frau kam zu ihrer Tierärztin, um ihre Katze einschläfern zu lassen. Diese Katze, Mausi, hatte sie schon öfter angegriffen und böse verletzt. Nach dem letzten Angriff, der nachts im Bett standfand, und bei dem die Katze der Frau auf den Kopf und ins Gesicht gesprungen ist, gekratzt und gebissen hat, konnte die Frau einfach nicht mehr. Als sie das Krankenhaus wieder velassen konnte, packte sie die Katze ein und brachte sie zu der Tierärztin. Diese schläferte Mausi aber nicht ein, sondern rief das Tier Refugium an. Dort brachte die Frau die Katze dann hin. Antonia sah also genau, was die Katze Mausi der Frau angetan hatte.
Mausi kam ins Katzenhaus. Wie Merle mochte auch Mausi keine anderen Katzen. Sie ging ihnen dort aus dem Weg.
Von Menschen ließ sie sich streicheln, sie griff dort auch niemanden an. Aber hochheben ließ sie sich nicht. Als das mal ein Besucher versuchte, musste er danach auch ärztlich versorgt werden.
Ein Paar mit viel Platz, ohne Kinder und andere Tiere, kam, verliebte sich in Mausi und hat bei ihr alles erreicht, was sie sich nur wünschen konnten. Mausi hat dort viel Platz, aber sie liegt auf dem Schoß, lässt sich tragen, sitzt auf der Schulter.
Natürlich können wir nicht erwarten, dass es mit Merle auch so geht. Aber es scheint zur Zeit die einzige Stelle zu sein, die Merle überhaupt aufnehmen würde.
Denise schreibt und telefoniert sich die Finger wund.
Sie hat mir gerade wieder etwas gezeigt, wo ihr dringend geraten wird, Merle einschläfern zu lassen.
Die Pflegestelle möchte, dass Denise wieder die Lebendfalle besorgt, aber angeblich gibt sie ihr bis zum WE noch Zeit.
Ich wollte heute abend noch mal mit Antonia vom Tier Refugium reden. Vorher hätte ich gerne eure Einschätzung. Denn Merle muss wirklich irgendwo mal ankommen.
Bei mir sind meine Kinder und zur Zeit 13 Katzen. Und ich habe deutlich weniger Erfahrung mit so etwas als ihr oder auch als Antonia. Außerdem habe ich alle Katzen hier im Haus.
Bei Antonia wäre Merle in einem Katzenhaus im Innenhof mit Freigang in den Hof, wo Hundehütten stehen, viele Kuschelkörbchen, usw, von wo sie jederzeit in das Katzenhaus rein und wieder raus kann, also Platz genug, um sich aus dem Weg zu gehen. Und nicht viel Menschenkontakt. Vielleicht wäre das für Merle ja auch ganz gut, wenn sie erst mal Abstand von den Menschen haben kann?
Wir haben sonst auch keine andere Lösung. Es ist das Einzige, was ich anbieten kann. Wobei ich aber heute abend auch noch mal mit Antonia sprechen muss, denn wir haben täglich Neuaufnahmen, und das sind auch ganz wilde Streuner, die Menschen nicht gewohnt sind. Da weiß ich nicht, ob das, was Antonia mir am Freitag sagte, heute noch gilt.
Wenn ihr aber sagt, dass das eine ganz schlechte Idee ist, dann brauche ich sie auch gar nicht erst zu fragen.
Heike
pflegekatzen-erkelenz.de