CatzWhisper
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- Berlin
Ich bitte euch, vergeßt was ihr mit "aggressiven" Katzen erlebt habt, wenn ihr noch keine territorial aggressive Katze, die das auch gegen Menschen auslebt, in natura im Alltag hattet, das ist absolut kein Vergleich und folgt auch nicht den gleichen Regeln!
Natürlich hofft man immer es geht aufwärts, man kann der Katze einen halbwegs normalen Alltag ermöglichen ohne daß jemand zu Schaden kommt oder man stets auf der Hut sein muß.
Natürlich möchte man der Katze einen für sie schönes Leben ermöglichen, schließlich ist ihre Situation meist menschengemacht und man würde viel geben, das wieder auszubügeln, denn die Katze kann ja nicht dafür.
Am Ende ist man aber oft zu einem Kompromiß gezwungen, der der Katze das unter den Umständen beste Leben ermöglicht, was machbar ist, und gleichzeitig Mensch und andere Tiere "sicher" sind.
Mir tut es unendlich leid Nadine, daß ihr diese entmutigende Erfahrung machen mußtet, ich habe gehofft der Kelch zieht an euch vorüber!
Laß dich bitte von manchen Foris hier nicht fertig machen, keiner der solch Katze täglich erlebt hat, kann hier wirklich mitreden - und ich versteh diejenigen, die das trotzdem versuchen.
Es wäre mir vor ein paar Jahren wohl auch so ergangen, denn Katzen wie Merle sind jenseits der Vorstellungen und den Erfahrungen, die man sonst macht.
Ich mußte es am eigenen Leib lernen und meine "Naivität" ist verflogen. Weil sich ein fremder Kater bei mir ungefragt ansiedelte und mir beibrachte, was territoriale Aggressivität ist. Ich war wohl seine letzte Rettung, aus vielen Vorjahren kannte ich ihn vom sehen, er hat definitv bis dahin irgendwo in meinem Umfeld gelebt und ich bin sicher er hatte mal ein Zuhause - doch keiner gab es zu, auch kein Nachbar der Ex-Halter, denn keiner wollte mit ihm zu tun haben, ich habe rumgefragt. Man (irgendwer muß Bescheid gewußt haben) ließ mich ahnungslos was des Katers Vorleben anging und wo er hingehörte bzw. von wo er vertrieben worden war, mitten im Winter ohne Schutz.
Doch der arme Kater konnte genau wie Merle nicht so mitlaufen wie alle anderen Streuner zuvor, die sich bei mir anfanden, das begriff ich, als er sich nach einger Zeit auf meinem Grundstück heimisch fühlte - mehr als ihn in meinem Kellerfensterschacht wohnen lassen/dulden und Zeit vergehen lassen mußte ich dafür nicht tun. Er war als Fundkatze gemeldet und blieb es. Er war nicht mein Kater, er war völlig frei und wurde dennoch mein Problem, weil er ja auf meinem Grundstück lebte. Er war eine im Grunde ganz arme Socke - den Weg finden zwischen Mitgefühl, ihm ein annehmbares Leben ermöglichen und Sicherheit für die eigenen Katzen, sich selbst und die Tiere und Menschen im Umfeld zu haben ist unmöglich gewesen, es ging immer zu Lasten von irgendwem. Doch um "meinen" Kater geht es hier nicht.
@ Mika2017: nein, solche Katzen suchen sich nicht die unbedeckten Stellen, sie greifen das an, was ihr Ziel ist, auch wenn man extra Gummistiefel mit hohem Schaft anzieht oder mit einem Besen Grenzen setzt (dies weil man muß, weil man sonst nicht an den eigenen verletzten Kater rankommt oder anderes)
und nein, berechenbar sind Situationen nicht im üblichen Sinne, die Überforderung tritt plötzlich durch ein Geräusch auf, durch einen Schreck der Katze, durch ein Quentchen zuviel an Reiz und die Katze startet quasi durch, um die vermeintliche Kontrolle über ihre Welt zurückzuerlangen.
Aus der Sicht der Katze verständlich und schlimm genug - nur wie soll man mit diesen Auswirkungen leben?
Normal geht das nicht und auch die Katze leidet unter der Überforderung, es ist Streß.
Also geht nur, wenn man kann, Katzen wie Merle ihre eigene kleine Welt geben, in der sie die absolute Kontrolle haben und in der der Mensch nur berechenbar "stört" oder in Beziehung zu ihnen tritt.
Denn dann kann solche Katze auch entspannen, fühlt sich also unter den Umständen eben auch am besten und ist dann für ihr Umfeld sozusagen "harmlos".
Das ist ein unüblicher Kompromiß wenn man sich eigentlich artgerechte Haltung als Maß nimmt, aber unter den Umständen die beste Wahl finde ich.
Ich hatte auch gehofft bei Merle falsch zu liegen (schließlich ist jede Katze individuell) und denke nun, der Keller ist Merles Safe-Lebensraum und das Beste was man ihr geben kann, ein kleines Freigehege/Freisitz wäre toll, aber wenns nicht geht, dann ist es besser als kein Leben.
Und großes Revier ist eben auch schnell Überforderung, Überforderung von "alles im Griff haben wollen".
Vermutlich ging das mit Merle draußen so lange gut, bis sie es als ihr Revier angesehen hat, bis es nicht mehr "fremd/neu" war.
Liebe Nadine, ich hoffe ihr habt den Schock so gut verdaut wie möglich. Zieh dir die Schuhe nicht an, die dir jetzt hier hingestellt werden. Es war eine Chance und leider gehts eben nicht wie man sich das gewünscht hat.
Ich wünsche euch das Beste,
liebe Grüße
Karen
Natürlich hofft man immer es geht aufwärts, man kann der Katze einen halbwegs normalen Alltag ermöglichen ohne daß jemand zu Schaden kommt oder man stets auf der Hut sein muß.
Natürlich möchte man der Katze einen für sie schönes Leben ermöglichen, schließlich ist ihre Situation meist menschengemacht und man würde viel geben, das wieder auszubügeln, denn die Katze kann ja nicht dafür.
Am Ende ist man aber oft zu einem Kompromiß gezwungen, der der Katze das unter den Umständen beste Leben ermöglicht, was machbar ist, und gleichzeitig Mensch und andere Tiere "sicher" sind.
Mir tut es unendlich leid Nadine, daß ihr diese entmutigende Erfahrung machen mußtet, ich habe gehofft der Kelch zieht an euch vorüber!
Laß dich bitte von manchen Foris hier nicht fertig machen, keiner der solch Katze täglich erlebt hat, kann hier wirklich mitreden - und ich versteh diejenigen, die das trotzdem versuchen.
Es wäre mir vor ein paar Jahren wohl auch so ergangen, denn Katzen wie Merle sind jenseits der Vorstellungen und den Erfahrungen, die man sonst macht.
Ich mußte es am eigenen Leib lernen und meine "Naivität" ist verflogen. Weil sich ein fremder Kater bei mir ungefragt ansiedelte und mir beibrachte, was territoriale Aggressivität ist. Ich war wohl seine letzte Rettung, aus vielen Vorjahren kannte ich ihn vom sehen, er hat definitv bis dahin irgendwo in meinem Umfeld gelebt und ich bin sicher er hatte mal ein Zuhause - doch keiner gab es zu, auch kein Nachbar der Ex-Halter, denn keiner wollte mit ihm zu tun haben, ich habe rumgefragt. Man (irgendwer muß Bescheid gewußt haben) ließ mich ahnungslos was des Katers Vorleben anging und wo er hingehörte bzw. von wo er vertrieben worden war, mitten im Winter ohne Schutz.
Doch der arme Kater konnte genau wie Merle nicht so mitlaufen wie alle anderen Streuner zuvor, die sich bei mir anfanden, das begriff ich, als er sich nach einger Zeit auf meinem Grundstück heimisch fühlte - mehr als ihn in meinem Kellerfensterschacht wohnen lassen/dulden und Zeit vergehen lassen mußte ich dafür nicht tun. Er war als Fundkatze gemeldet und blieb es. Er war nicht mein Kater, er war völlig frei und wurde dennoch mein Problem, weil er ja auf meinem Grundstück lebte. Er war eine im Grunde ganz arme Socke - den Weg finden zwischen Mitgefühl, ihm ein annehmbares Leben ermöglichen und Sicherheit für die eigenen Katzen, sich selbst und die Tiere und Menschen im Umfeld zu haben ist unmöglich gewesen, es ging immer zu Lasten von irgendwem. Doch um "meinen" Kater geht es hier nicht.
@ Mika2017: nein, solche Katzen suchen sich nicht die unbedeckten Stellen, sie greifen das an, was ihr Ziel ist, auch wenn man extra Gummistiefel mit hohem Schaft anzieht oder mit einem Besen Grenzen setzt (dies weil man muß, weil man sonst nicht an den eigenen verletzten Kater rankommt oder anderes)
und nein, berechenbar sind Situationen nicht im üblichen Sinne, die Überforderung tritt plötzlich durch ein Geräusch auf, durch einen Schreck der Katze, durch ein Quentchen zuviel an Reiz und die Katze startet quasi durch, um die vermeintliche Kontrolle über ihre Welt zurückzuerlangen.
Aus der Sicht der Katze verständlich und schlimm genug - nur wie soll man mit diesen Auswirkungen leben?
Normal geht das nicht und auch die Katze leidet unter der Überforderung, es ist Streß.
Also geht nur, wenn man kann, Katzen wie Merle ihre eigene kleine Welt geben, in der sie die absolute Kontrolle haben und in der der Mensch nur berechenbar "stört" oder in Beziehung zu ihnen tritt.
Denn dann kann solche Katze auch entspannen, fühlt sich also unter den Umständen eben auch am besten und ist dann für ihr Umfeld sozusagen "harmlos".
Das ist ein unüblicher Kompromiß wenn man sich eigentlich artgerechte Haltung als Maß nimmt, aber unter den Umständen die beste Wahl finde ich.
Ich hatte auch gehofft bei Merle falsch zu liegen (schließlich ist jede Katze individuell) und denke nun, der Keller ist Merles Safe-Lebensraum und das Beste was man ihr geben kann, ein kleines Freigehege/Freisitz wäre toll, aber wenns nicht geht, dann ist es besser als kein Leben.
Und großes Revier ist eben auch schnell Überforderung, Überforderung von "alles im Griff haben wollen".
Vermutlich ging das mit Merle draußen so lange gut, bis sie es als ihr Revier angesehen hat, bis es nicht mehr "fremd/neu" war.
Liebe Nadine, ich hoffe ihr habt den Schock so gut verdaut wie möglich. Zieh dir die Schuhe nicht an, die dir jetzt hier hingestellt werden. Es war eine Chance und leider gehts eben nicht wie man sich das gewünscht hat.
Ich wünsche euch das Beste,
liebe Grüße
Karen