Jeanni mal ne Frage: Ist Deutsch deine Muttersprache? Du schreibst ja auch hier recht kurz und abgehackt.
Ich bin jetzt mal im Zweifel für die Angeklagte 😉 und unterstelle dir Liebe für deine Tiere.
Ich versuche mal ein bisschen aus meiner Situation zu erzählen.
Bei uns zogen Ende November (sprich kurz vor meinem Geburtstermin) 3 Kitten ein. Sie sollten nur zur Pflege bleiben. Da ich im Mutteschutz war und ja Zeit hatte (habe die körperliche Anstrengung arg unterschätzt), fand ich das sei eine gute Idee. 1 Kitten wurde sehr schnell vermittelt. Die anderen beiden blieben noch recht lange bei uns. Schon während der Schwangerschaft merkte ich, dass ich an meine Grenzen geriet - körperlich und nervlich. Nach der Geburt meines Sohnes hatte ich nur Augen und Ohren für ihn. Mir fiel es wahnsinnig schwer, mich für meine Katzen zu erwärmen. Die Kitten waren anfangs sehr scheu und brauchten viel Zuwendung, damit sie vermittlungsfähig wurden.
Sprich ich spielte auch mit dem Gedanken, zumindest die Kitten an eine andere Pflegestelle zu geben. Es wurde mir einfach zu viel. Insofern kann ich dich gut verstehen.
Allerdings habe ich mir dann irgendwann mal in den A**** getreten. Es kann doch nicht sein, dass ich meinen Lieblingen so wenig Liebe geben konnte. Also einfach mal zusammen reißen und wieder auf die Katzen zugehen.
Zum Glück haben die beiden Kitten dann auch einen neuen Dosi gefunden, sodass insgesamt wieder mehr Ruhe einkehrte. Dann wurde der Kleine auch etwas selbstständiger, sodass ich ihn auch mal für ne halbe Stunde ablegen konnte. Ich begann mir einmal die Woche eine Auszeit zu nehmen, in der Papa sich um den Bengel zu kümmern hat.
Dann habe ich liebgewonnene Rituale wieder eingeführt, die ich durch Umzug, Schwangerschaft und Baby nicht mehr gemacht hatte. Zum Beispiel dicke Tagesdecke über das Bett gelegt und darauf mit den Katzen getobt. Das haben meine beiden Großen geliebt, Alissa kannte das noch gar nicht. Zudem powert das toben auf dem weichen Untergrund richtig aus. Nach 3 Minuten japsen sie richtig.
Sprich ich habe dafür gearbeitet, dass sich alle wieder etwas näher kommen.
Mein Rat an dich: Reduziere deine Katzengruppe auf 2 oder 4 Katzen. Die, die die besten Vermittlungschancen haben kannst du ja abgeben. Eventuell mag jemand aus deinem Freundeskreis ein Pärchen aufnehmen? So hast du noch weiterhin Kontakt zu deinen Tieren.
Dann wie schon emfohlen, nehme dir bewusst Zeit für deine Miezen. Und seien es nur 10 Minuten. Sie werden es merken und ausgeglichener werden.
Dann nimm die Katzen mit zur Babykuschelzeit. Flätze dich mit Baby auf die Couch, mach nen schönen Film an und rufe deine Katzen zu dir. Eventuell auch Leckerlis springen lassen. Wenn sie in der Nähe des Babys unruhig werden fliegen sie von der Couch. Nur wer sich ruhig benimmt bekommt die "Belohnung."
Dann kannst du auch ein kleines Spannbetttuch über dem Babybett spannen (falls du ein Nestchen benutzt, dann dieses weg lassen), dann ist es etwas mehr geschützt und du hast Reaktionszeit, sollte eine Katze sich als Bergsteiger betätigen wollen.
Trainiere mit deinen Tieren, dass Bett und Laufstall komplett tabu sind. Musste ich auch.
Zu guter Letzt spanne deinen Freund ein. Entweder nimmt er dir Baby oder Katzen etwas ab.