S
She-ra
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 19. September 2017
- Beiträge
- 7
Nach langer Google Suche habe ich mich dazu entschlossen, in einem Forum nach Rat zu Fragen.
Ich halte seit über 10 Jahren Perser, maximal zwei gleichzeitig, alle "second hand" oder aus dem Tierschutz.
Aktuell halte ich eine Katze (9 Jahre, seit 2012 bei mir) und einen Kater (7 Jahre, seit etwa 14 Monaten bei mir).
Mein Kater ist wild. Er wurde auf der Straße aufgelesen, in desolatem Zustand, und ins Tierheim gebracht. Dort wurde er geschoren und gegen großflächigen Pilz und Ekzeme behandelt (aufgrund des Filzes). Wie lange er draußen war, weiß keiner. Er wurde an einer Futterstelle aufgelesen. Ich wusste von Anfang an, dass er wild ist, was aber für mich persönlich kein Problem ist (er muss sich nicht streicheln lassen, wenn er das nicht will). Er versteht sich mit meiner Katze super und das war die Intention als ich ihn holte.
Zu Beginn lebte er in einem Katzeniglu in der Küche. Er war steif "eingefroren" wenn ich in einem Raum mit ihm war, bewegte sich keinen Zentimeter. Ich habe ihm täglich mehrere Male vorgelesen, mich einfach dazu gesetzt, was man eben so macht.
Das Iglu war etwa 6 Monate sein "Lebensraum", heißt ich habe ihn nie außerhalb gesehen. Ich musste in der Zeit mit ihm mehrmals zum Tierarzt, da er sich schwer am Auge verletzt hatte. Und ich ließ ihn noch einmal scheren als er wieder verfilzt war.
Ich konnte ihn für die Tierarzt Besuche aus dem Iglu in die Box "schütten".
Beim Tierarzt macht er jedes Mal unter sich (Pipi und Haufen), entwischt sehr schnell vom Tisch, muss dann mit dem Netz gefangen und mit Lederhandschuhen gehändelt werden. Beim letzten Tierarzt Besuch verkeilte er sich mit dem Kopf hinter einem Heizungsrohr, weil die Helferin ihn, trotz meines eindringlichen Hinweises, losließ.
Nun übe ich, seit er nicht mehr jedes Mal panisch vor mir wegläuft, wenn er mich sieht, mit ihm mehrmals täglich anfassen. Wenn er gute Laune hat, klappt das gut, dann schmust er auch für ein paar Minuten, ich darf mich in der Zeit allerdings nicht gruselig bewegen. Hochheben übe ich seit einigen Monaten mit ihm, das klappt in der Regel für ein paar Sekunden, wenn er gute Laune hat. Es gibt allerdings auch noch viele Momente, in denen er panisch vor mir weg rennt, ohne dass ich auch nur die Intention habe, mit ihm zu interagieren. In der Regel wenn ich mich etwas zu schnell bewege, oder einfach "gruselig" bin.
Nun stand vor ein paar Wochen das Impfen an. Ich habe zwei Monate im Voraus mit ihm angefangen Boxentraining zu üben. Dazu muss man sagen die Transportboxen stehen bei mir Tag und Nacht offen und zur freien Verfügung in der Wohnung auf dem Fußboden. Meine Kätzin schläft auch ab und an dort drin. Leckerchen werden in die Box gelegt. Im Raum ist nonstop Feliway in der Steckdose. Die Box ist mit einer weichen sauberen Decke ausgelegt, frisch gewaschen nach jedem Tierarzt Besuch. Ich habe auch schon Baldrian und Katzenminze dort drin verrieben, das hatte allerdings keinen Erfolg. Mein Kater kann an den Boxen auch vorbei gehen ohne Angst.
Beim ersten Tierarzttermin den ich hatte, hatte ich meinen Kater überraschen können, konnte ihn hochheben und in die Box setzten. Das hatten wir wie gesagt zu dem Zeitpunkt seit etwa zwei Monaten geübt. Ich verhalte mich davor immer ganz unauffällig, sonst könnte ich ihn garnicht überraschen. Ich wollte dann den Deckel schließen und dabei rastete er aus und kratzte mir in meinen rechten Arm. Ich musste chirurgisch behandelt werden und war für zwei Wochen arbeitsunfähig.
Als der Arm dann wieder abgeheilt war, machte ich weiter mit dem Training. Und etwa 4 Wochen danach machte ich einen weiteren Tierarzt Termin. Ich schaffte es an diesem Tag wieder ihn zu überraschen und konnte ihn in die Küche tragen, konnte ihn auch in die Box setzen und mit Nackengriff den Deckel schließen. Ich ließ die Box dann in der verschlossenen Küche und wollte dass er sich etwas abregt. Als ich Poltern in der Küche hörte ging ich dort hin, öffnete die Tür und mein Kater kam mir entgegen. Er hatte den Deckel der Box abgebrochen. In meiner Panik habe ich nach ihm gegriffen, blöder Fehler meinerseits, er verbiss sich in meinem linken Arm, hing mit seinem ganzen Gewicht mit den Zähnen an meinem Arm, schüttelte dabei den Kopf (wie wenn er Beute im Mund hätte), machte Pipi und Haufen und war weg. Ich musste am nächsten Tag operiert werden, da das komplette Handgelenk und auch die Sehnenscheiden unter Eiter standen (und das obwohl ich sofort ein Antibiotikum vom Arzt bekam). Die Sehne am Handgelenk war durch einen Zahn verletzt. Meine Hand war dick wie eine Orange und knallrot und kochend heiß. Die OP ist jetzt 4 Wochen her. Ich habe dreimal die Woche Krankengymnastik und bin immer noch arbeitsunfähig. Es gibt mittlerweile auch Probleme mit verwachsenen Sehnen und es ist die Rede von einer zweiten OP. Also alles generell so, dass man es nicht nochmal wiederholen will.
Nun habe ich mit der Tierärztin gesprochen und sie sagte, das Impfen wäre nicht so wichtig. Er geht, bis auf einen Balkon, eh nicht raus.
Nun ist aber mein Problem dass er extrem verfilzt ist. Perser müssen jeden Tag gekämmt werden. Ich habe schon ein paar mal versucht, wenn er gute Laune hat, mit einem Kamm da dran zu gehen. Das Streicheln und Kämmen toleriert er allerdings immer nur für kurze Zeit und auch nur am Rücken. An Stellen wie Beine, Bauch, Po oder Brust lässt er mich gar nicht. Jeder der schonmal Perser hatte, weiß, dass man Verfilzungen nur mit gründlichem(!), in der Regel täglichem, Kämmen der Unterwolle verhindern kann.
Ein Hausbesuch der Tierärztin kommt nicht in Frage, da er, sobald Besuch kommt, "unsichtbar" ist, bzw in der Kratzbaum Höhle liegt. Wenn der Besuch versucht mit der Hand dort ranzugehen, schlägt und beißt er aus der Höhle. Wenn ich die Höhle vorher blockiere, sitzt er hinter der Couch, hinter der Waschmaschine, unterm Bett, oder verkriecht sich woanders. Einmal klemmte er in einem Spalt zwischen Kühlschrank und Wand, der etwa 10 cm breit ist. Er war dort die Tapete hochgeklettert und hing dann da an der Wand.
Die letzte Narkose hat er sehr schlecht vertragen, er brauchte sehr lange (etwa 12 Stunden) bis er halbwegs ansprechbar war. Aus dem Grund möchte meine Tierärztin mir keine Beruhigungstabletten mitgeben. Sie sagte auch die Beruhigungstabletten wären bei so scheuen Tieren extrem kritisch, da die Tiere dann immer noch Angst haben, sich aber nicht mehr schnell bewegen oder flüchten können. Sie müssten dann komplett stressfrei behandelt werden, damit sie keinen Herzinfarkt kriegen. Und stressfrei händeln kann ich meinen Kater zu 99,5% des Tages nicht.
Nun zu meiner Frage: hat jemand von euch Erfahrung mit scheuen oder wilden Katzen und kann mir Tipps geben wie ich ihn zeitnah zum Tierarzt bekomme, ohne dabei erneut meine Gesundheit zu riskieren? Hektische Fangaktionen, z.B. ihn mit der Box in die Ecke zu treiben, funktionieren nicht, da er dann wortwörtlich die Wände hoch geht, er extrem gut springt und sehr schnell ist.
Ich habe auch schon Royal Canin Calm Futter versucht, ohne nennenswerten Erfolg. Ich habe schon Stunden Berichte über scheue Katzen gelesen. Aber oft geht es da darum, dass die Tiere beim Tierarzt wild sind. Das ist aber nicht das Problem. Ich müsste ihn erstmal dort hin bekommen.
Ich hoffe ich bin hier richtig und ihr könnt mir helfen. Ich war lange nicht mehr aktiv in einem Forum, daher habe ich mich auch lange gescheut, mich anzumelden. Aber ich weiß echt nicht mehr weiter.
LG
Ich halte seit über 10 Jahren Perser, maximal zwei gleichzeitig, alle "second hand" oder aus dem Tierschutz.
Aktuell halte ich eine Katze (9 Jahre, seit 2012 bei mir) und einen Kater (7 Jahre, seit etwa 14 Monaten bei mir).
Mein Kater ist wild. Er wurde auf der Straße aufgelesen, in desolatem Zustand, und ins Tierheim gebracht. Dort wurde er geschoren und gegen großflächigen Pilz und Ekzeme behandelt (aufgrund des Filzes). Wie lange er draußen war, weiß keiner. Er wurde an einer Futterstelle aufgelesen. Ich wusste von Anfang an, dass er wild ist, was aber für mich persönlich kein Problem ist (er muss sich nicht streicheln lassen, wenn er das nicht will). Er versteht sich mit meiner Katze super und das war die Intention als ich ihn holte.
Zu Beginn lebte er in einem Katzeniglu in der Küche. Er war steif "eingefroren" wenn ich in einem Raum mit ihm war, bewegte sich keinen Zentimeter. Ich habe ihm täglich mehrere Male vorgelesen, mich einfach dazu gesetzt, was man eben so macht.
Das Iglu war etwa 6 Monate sein "Lebensraum", heißt ich habe ihn nie außerhalb gesehen. Ich musste in der Zeit mit ihm mehrmals zum Tierarzt, da er sich schwer am Auge verletzt hatte. Und ich ließ ihn noch einmal scheren als er wieder verfilzt war.
Ich konnte ihn für die Tierarzt Besuche aus dem Iglu in die Box "schütten".
Beim Tierarzt macht er jedes Mal unter sich (Pipi und Haufen), entwischt sehr schnell vom Tisch, muss dann mit dem Netz gefangen und mit Lederhandschuhen gehändelt werden. Beim letzten Tierarzt Besuch verkeilte er sich mit dem Kopf hinter einem Heizungsrohr, weil die Helferin ihn, trotz meines eindringlichen Hinweises, losließ.
Nun übe ich, seit er nicht mehr jedes Mal panisch vor mir wegläuft, wenn er mich sieht, mit ihm mehrmals täglich anfassen. Wenn er gute Laune hat, klappt das gut, dann schmust er auch für ein paar Minuten, ich darf mich in der Zeit allerdings nicht gruselig bewegen. Hochheben übe ich seit einigen Monaten mit ihm, das klappt in der Regel für ein paar Sekunden, wenn er gute Laune hat. Es gibt allerdings auch noch viele Momente, in denen er panisch vor mir weg rennt, ohne dass ich auch nur die Intention habe, mit ihm zu interagieren. In der Regel wenn ich mich etwas zu schnell bewege, oder einfach "gruselig" bin.
Nun stand vor ein paar Wochen das Impfen an. Ich habe zwei Monate im Voraus mit ihm angefangen Boxentraining zu üben. Dazu muss man sagen die Transportboxen stehen bei mir Tag und Nacht offen und zur freien Verfügung in der Wohnung auf dem Fußboden. Meine Kätzin schläft auch ab und an dort drin. Leckerchen werden in die Box gelegt. Im Raum ist nonstop Feliway in der Steckdose. Die Box ist mit einer weichen sauberen Decke ausgelegt, frisch gewaschen nach jedem Tierarzt Besuch. Ich habe auch schon Baldrian und Katzenminze dort drin verrieben, das hatte allerdings keinen Erfolg. Mein Kater kann an den Boxen auch vorbei gehen ohne Angst.
Beim ersten Tierarzttermin den ich hatte, hatte ich meinen Kater überraschen können, konnte ihn hochheben und in die Box setzten. Das hatten wir wie gesagt zu dem Zeitpunkt seit etwa zwei Monaten geübt. Ich verhalte mich davor immer ganz unauffällig, sonst könnte ich ihn garnicht überraschen. Ich wollte dann den Deckel schließen und dabei rastete er aus und kratzte mir in meinen rechten Arm. Ich musste chirurgisch behandelt werden und war für zwei Wochen arbeitsunfähig.
Als der Arm dann wieder abgeheilt war, machte ich weiter mit dem Training. Und etwa 4 Wochen danach machte ich einen weiteren Tierarzt Termin. Ich schaffte es an diesem Tag wieder ihn zu überraschen und konnte ihn in die Küche tragen, konnte ihn auch in die Box setzen und mit Nackengriff den Deckel schließen. Ich ließ die Box dann in der verschlossenen Küche und wollte dass er sich etwas abregt. Als ich Poltern in der Küche hörte ging ich dort hin, öffnete die Tür und mein Kater kam mir entgegen. Er hatte den Deckel der Box abgebrochen. In meiner Panik habe ich nach ihm gegriffen, blöder Fehler meinerseits, er verbiss sich in meinem linken Arm, hing mit seinem ganzen Gewicht mit den Zähnen an meinem Arm, schüttelte dabei den Kopf (wie wenn er Beute im Mund hätte), machte Pipi und Haufen und war weg. Ich musste am nächsten Tag operiert werden, da das komplette Handgelenk und auch die Sehnenscheiden unter Eiter standen (und das obwohl ich sofort ein Antibiotikum vom Arzt bekam). Die Sehne am Handgelenk war durch einen Zahn verletzt. Meine Hand war dick wie eine Orange und knallrot und kochend heiß. Die OP ist jetzt 4 Wochen her. Ich habe dreimal die Woche Krankengymnastik und bin immer noch arbeitsunfähig. Es gibt mittlerweile auch Probleme mit verwachsenen Sehnen und es ist die Rede von einer zweiten OP. Also alles generell so, dass man es nicht nochmal wiederholen will.
Nun habe ich mit der Tierärztin gesprochen und sie sagte, das Impfen wäre nicht so wichtig. Er geht, bis auf einen Balkon, eh nicht raus.
Nun ist aber mein Problem dass er extrem verfilzt ist. Perser müssen jeden Tag gekämmt werden. Ich habe schon ein paar mal versucht, wenn er gute Laune hat, mit einem Kamm da dran zu gehen. Das Streicheln und Kämmen toleriert er allerdings immer nur für kurze Zeit und auch nur am Rücken. An Stellen wie Beine, Bauch, Po oder Brust lässt er mich gar nicht. Jeder der schonmal Perser hatte, weiß, dass man Verfilzungen nur mit gründlichem(!), in der Regel täglichem, Kämmen der Unterwolle verhindern kann.
Ein Hausbesuch der Tierärztin kommt nicht in Frage, da er, sobald Besuch kommt, "unsichtbar" ist, bzw in der Kratzbaum Höhle liegt. Wenn der Besuch versucht mit der Hand dort ranzugehen, schlägt und beißt er aus der Höhle. Wenn ich die Höhle vorher blockiere, sitzt er hinter der Couch, hinter der Waschmaschine, unterm Bett, oder verkriecht sich woanders. Einmal klemmte er in einem Spalt zwischen Kühlschrank und Wand, der etwa 10 cm breit ist. Er war dort die Tapete hochgeklettert und hing dann da an der Wand.
Die letzte Narkose hat er sehr schlecht vertragen, er brauchte sehr lange (etwa 12 Stunden) bis er halbwegs ansprechbar war. Aus dem Grund möchte meine Tierärztin mir keine Beruhigungstabletten mitgeben. Sie sagte auch die Beruhigungstabletten wären bei so scheuen Tieren extrem kritisch, da die Tiere dann immer noch Angst haben, sich aber nicht mehr schnell bewegen oder flüchten können. Sie müssten dann komplett stressfrei behandelt werden, damit sie keinen Herzinfarkt kriegen. Und stressfrei händeln kann ich meinen Kater zu 99,5% des Tages nicht.
Nun zu meiner Frage: hat jemand von euch Erfahrung mit scheuen oder wilden Katzen und kann mir Tipps geben wie ich ihn zeitnah zum Tierarzt bekomme, ohne dabei erneut meine Gesundheit zu riskieren? Hektische Fangaktionen, z.B. ihn mit der Box in die Ecke zu treiben, funktionieren nicht, da er dann wortwörtlich die Wände hoch geht, er extrem gut springt und sehr schnell ist.
Ich habe auch schon Royal Canin Calm Futter versucht, ohne nennenswerten Erfolg. Ich habe schon Stunden Berichte über scheue Katzen gelesen. Aber oft geht es da darum, dass die Tiere beim Tierarzt wild sind. Das ist aber nicht das Problem. Ich müsste ihn erstmal dort hin bekommen.
Ich hoffe ich bin hier richtig und ihr könnt mir helfen. Ich war lange nicht mehr aktiv in einem Forum, daher habe ich mich auch lange gescheut, mich anzumelden. Aber ich weiß echt nicht mehr weiter.
LG