Mücke "schnorchelt"?!

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Kobi12

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25. Juli 2012
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Guten Morgen ihr Lieben,

bei unserem Mücke ist uns jetzt aufgefallen, dass er beim futtern "schnorchelt". Hört sich an als hätte er "Schnodder" in der Nase (wie bei einem kleinen Kind)😕. Das ganze ist allerdings nur, wenn er frisst, ansonsten atmet er normal, tobt, schmust, döst etc. Habt ihr eine Idee was das sein könnte? Wir sind heute Abend zwar beim TA (allerdings mit Kobi. Die Arme hat am Wochenende ganz plötzlich Fieber bekommen, sind dann sofort zum TA und promt: saftige Halsentzündung und Fieber. Sie hat dann zwei Spritzen bekommen und heute Abend müssen wir wieder hin), würden den dann natürlich auch mal zu Mücke befragen, aber wäre ja nicht schlecht, wenn man vorab vielleicht schonmal was weiß?! Vielen lieben Dank im voraus :smile:
 
A

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hört sich alles nach erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex an - bitte googel mal danach oder bemühe hier die suche (oder schau gleich in meinen letzten postings, ich schreibe fast täglich was dazu).

wichtig wäre: was für ein ab hat die andere katze bekommen?
und wie entwickelt sich deren krankheit?
bitte kein cortison (prednisolon) spritzen lassen, bei beiden katzen nicht.

und das schnorcheln - betrifft es bei mücke nur die nase, oder auch den hals bzw. die kompletten oberen atemwege?
wie lange geht es schon so?

wenn es schlimmer wird ist das auch ein fall für eine antibiose. im besten falle macht man vorher einen abstrich inklusive antibiogramm. wenn nicht sollte man wenigstens ein sinnvoll ausgewähltes antibiotikum geben - bei atemwegserkrankungen jeglicher art wäre das dann doxycyclin oder, 2. wahl, azithromycin.

lg, fraufreitag.
 
Das Schnorcheln bei Caesar (Calici-Kater) habe ich mit B-Vetsan wegbekommen. Er schnochelt gar nicht mehr..

Natürlich sollte er erst untersucht werden, das er wirklich Träger des Katzenschnupfens ist.
 
Hallo ihr zwei 🙂

Danke für die Antworten :zufrieden: Wir hatten das Ganze weiter beobachtet und das schnorcheln ist wieder weg. Weder beim fressen noch sonst wobei gibt Mücke "merkwürdige Geräusche" - außer das unglaublich laute schmatzen 😀 - von sich (vielleicht hat sich nur ein Haar quergesetzt?!) 🙂 Kobi geht es auch wieder gut (wie das Medikament hieß muss ich nochmal nachschauen, dann schiebe ich es hier nach). Muss am Donnerstag nochmal mit ihr hin zum TA, aber Fieber ist komplett weg und auch sonst ist sie wieder wie vorher putzmunter :yeah: Nochmal zurück zu Mücke: Seit vorgestern Abend hat er etwas breiigen-stinkigen Kot (erst dachten wir an Durchfall, aber dafür war es noch zu "fest"). Da gibt es erstmal Schonkost (meine TÄ meinte, man müsse Tiere ja nicht immer sofort unter Medis setzen, manchmal ist einfach nur ein bisschen der Magen verstimmt ... wie bei Menschen). Sollte das aber innerhalb der nächsten 24 Stunden nicht besser sein, werde ich eine Kotprobe an das Barutzki-Labor in Freiburg schicken (habe gelesen, die sollen sehr kompetent und schnell in der Auswertung sein 😕). Hoffen wir erstmal, dass es einfach nur die Umstellung ist - Umzug vom TH zu uns, anderes Futter, vorhandende "fremde" Katze, neue Menschen und Gerüche etc. (er ist ja erst seit rund 2 1/2 Wochen bei uns und das TH übergab ihn uns kurz nach der TA-Untersuchung gesund). :smile: Ich werde jedenfalls weiter berichten 🙂
 
wichtig wäre: was für ein ab hat die andere katze bekommen? und wie entwickelt sich deren krankheit?
bitte kein cortison (prednisolon) spritzen lassen, bei beiden katzen nicht.

und das schnorcheln - betrifft es bei mücke nur die nase, oder auch den hals bzw. die kompletten oberen atemwege?
wie lange geht es schon so?


Ganz vergessen darauf zu antworten :verstummt: Also das schnorcheln hat nur die Nase betroffen und kam, wie gesagt, nur während des futterns. Das hielt vielleicht zwei, drei Tage und jetzt ist es wieder weg :verschmitzt: Aber rein interessehalber würde mich interessieren, warum bei beiden kein Cortison gespritzt werden soll :smile: Ich bin ja nicht unbedingt eine Medikamenten-Spezialistin 😳
 
weil cortison als immunsuppressivum die körpereigene abwehr unterdrückt und somit bei infekten jeglicher art in den allermeisten fällen nicht nur hinderlich, sondern auch schädlich ist.

hier in dem thread kannst du etwas dazu nachlesen - siehe mein posting nr. 22.
 
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Habe ich gelesen 🙂 Herzlichen Dank. Dann sollte man also sofort Alarm schlagen, wenn der TA Cortison verschreiben möchte. Wieder was dazu gelernt :smile:
 
Habe ich gelesen 🙂 Herzlichen Dank. Dann sollte man also sofort Alarm schlagen, wenn der TA Cortison verschreiben möchte. Wieder was dazu gelernt :smile:

nun ja, ich würde die diagnostik eben sehr genau hinterfragen. viele tierärzte geben gerne ab-cortison-gemische oder versuchen es "halt mal" mit cortison. eine scheinbare besserung wird natürlich immer eintreten - weil sich der körper in dem zustand ja auch nicht wehren kann...

cortison ist im regelfall so gut wie ausschließlich für allergien- und/oder autoimmunerkrankungen vorgesehen. es gibt noch eine reihe anderer (einzelfall)einsatzgebiete, bei so gut wie allen davon ist die cortisongabe - wenn auch zum teil sehr sinnvoll - eben auch risikobehaftet. ABER: der tierarzt sollte da eben schon genau begründen können, warum er cortison geben mag. z.b. gibt man es z.t. bei ganz schweren, also lebensgefährlichen lungenentzündungen ZUSÄTZLICH zu einem auf den erreger abgestimmten (!) antibiotikum, um die sekretbildung zu stoppen und somit dem ab eine bessere "angriffsposition" zu bieten - nicht aber ohne gefahr zu laufen, damit die bakterielle besiedlung zu verschlimmern.

will sagen: wenn cortison muss eine GENAUE DIAGNOSE da sein und der tierarzt muss schon sehr genau wissen, was er da tut.
 
Ich meine ich habe ihr im Forum schon einige Threads gelesen, in den AB-Cortison-Kombis verwendet werden, weil der TA diese Kombi "am Besten" fand. Wenn ich das hier so lese - was auch durchaus einleuchtend ist - frage ich mich warum das noch so scheinbar viele TA geben. Das müsste doch eigentlich überall angekommen sein, dass eben diese Kombi nicht wirklich fördernd ist in den meißten Fällen! ... oder es ist eine "Allzweck-Waffe" wie AB und Ibuprophen bei Menschen ... wird auch viel zu oft verschrieben!
 
Also mein TA hat mir mal so erklärt: Das Cortison legt erstmal das Immunsystem lahm, ao dass das Antibiotikum schneller greifen kann.

Insofern macht er es auch gerne zu Beginn, also einmalige Cortisongabe. Dann geht es mit AB alleine weiter.
 
Also mein TA hat mir mal so erklärt: Das Cortison legt erstmal das Immunsystem lahm, ao dass das Antibiotikum schneller greifen kann.

ich sehe nicht, wozu man das braucht.

so einen fall mag es geben, wie erwähnt, bei einer lebensgefährlichen pneumonie, wo die körperliche abwehr (schleimbildung in diesem fall) die aufnahme des abs verzögert bzw. erschwert. es gibt auch noch einige andere solche sonderfälle.

im regelfall behindert aber das immunsystem ein ab nicht. und insofern ist cortison absolut nicht notwendig bzw. sehr oft auch grundlegend falsch bei einer undiagnostizierten erkrankung. bei infekten so gut wie jeder art ist es fatal. ich hatte das mal recherchiert gerade zum thema infektionen, atemwegserkrankungen - hier ein paar quellen:

Katzenkrankheiten von Kraft, Dürr, Hartmann, Seite 218:
"Glukokortikoide sind beim akuten Katzenschnupfen kontrainduziert."
http://books.google.de/books?id=RzU...de +kontrainduziert +veterinärmedizin&f=false

Dasselbe Buch Seite 674:
"Kortikosteroide verbieten sich bei akuten infektiösen Bronchitiden."
http://books.google.de/books?id=RzU...age&q=Kortikosteroide pneumonie katze&f=false

Im alten "Katzenkrankheiten" ohne Hartmann steht auf Seite 678:
"Kortikosteroide sind mit Ausnahme von eosinophilen Pneumonien kontraindiziert. Ihre Anwendung bei viralen,bakteriellen,mykotischen oder parasitären Pneumonien ist als"Kunstfehler"anzusehen."

Atlas der klinischen Immunologie bei Hund und Katze von Michael Hay:
"Kortikosteroide - Kontraindikationen: Virus-/Pilz-/Bakterielle Infektionen, Fehlende Indikation (!)"
http://books.google.de/books?id=rbY...=onepage&q=Kortikosteroide cave katze&f=false

Praktikum der Hundeklinik von Kohn/Schwarz, Seite 18:
"Die Hemmung dieses pulmonären Abwehrmechanismus begünstigt bakterielle Sekundärinfektionen weshalb Glukokortikoide bei infektiösen bronchopulmonären Erkrankungen kontraindiziert sind."
http://books.google.de/books?id=H0m...ge&q=glukokortikoide +kontraindiziert&f=false

Deutsche tierärztliche Wochenschrift, Band 99 von 1992:
"Bakterielle Infektionen stellen eine relative Kontraindikation für die Anwendung von Glukokortikoiden dar (JENKINS. ... Bei Vorliegen viraler Infektionen sind Glukokortikoide absolut kontraindiziert (UNGEMACH, 1991)."
http://books.google.de/books?id=6Zk...X&ei=lusOUJfQFoTysgb-u4DICw&ved=0CGEQ6AEwCTgK

Und, ganz wichtig:

Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren von Löscher, Ungemach und Kroker, siehe Seite 421ff - über Glukokortikoide (man mag ruhig mal den ganzen Text lesen!):
"Anwendung bei Infektionskrankheiten ist zu vermeiden. Bakterielle Infektionen sind, außer in lebensbedrohlichen Situationen, keine Indikation für Glukokortikoide. virale Infektionen stellen eine absolute Kontrainduktion dar."
Und weiter:
"Die in der Veterinärmedizin früher häufig eingesetzten fixen Glukokortikoid-Antibiotika-Kombinationen sind aus verschiedenen Gründen abzulehnen. [...] Der Einsatz [derselben] zur Krankheitsvorbeuge ist therapeutisch sinnlos und mit erheblichen Risiken behaftet."
http://books.google.de/books?id=W7z...AA#v=onepage&q=glukokortikoide +viral&f=false

Und dann natürlich Vetpharm, das Kompendium der Schweizer Tierärzte, zum Thema Glukokortikoide:
"Infektionskrankheiten mit immunsuppressiven GK zu therapieren, erscheint paradox. Es gibt wenige Fälle, in welchen GK indiziert sind, z.B. (McGowan 1992):
- interstitielle Pneumonie: GK verbessern die Oxygenierung und reduzieren die Inzidenz von Lungenversagen (McGowan 1992)
- Hepatitis B (chronisch aktive Hepatitis) (Frey 1992)
- zerebrale Malaria (Humanmedizin) (Coyle 1999)
- Haemophilus influenzae meningitis bei Kindern (Coyle 1999; Schimmer 2001)
- Pneumocystis carinii Pneumonie (AIDS Patienten) (Frey 1992)
GK sind insbesondere dann indiziert, wenn die Infektionskrankheit lebensbedrohlich ist. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlösen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Im Fall von bakteriellen Infektionen, sollten bakterizide Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992)."

Und natürlich sind Infektionen auch bei den Kontraindikationen zum Thema Glukokortikoide gelistet:
"Glukokortikoide und Infektionen
GK sollten insbesondere bei septischen Prozessen nur in lebensbedrohlichen Situationen (vitale Indikationen; siehe Indikationen: Infektionskrankheiten) angewandt werden. Die Kombination mit einer erregerspezifischen und lückenlosen chemotherapeutischen Behandlung wird empfohlen. Es sollten bakterizide antimikrobielle Wirkstoffe eingesetzt werden (Ungemach 1992).
Es wurde beschrieben, dass es bei Rindern unter GK-Therapie und einer folglich erhöhten Infektionsanfälligkeit (Immunsuppression) zum Ausbruch von Babesiosen und Kokzidiosen (Roth 1982) und zu Sekundärinfektionen mit Pasteurellen nach Virusinfektionen der Atemwege kam (Roth 1982; Jenkins 1984). Klinisch und serologisch inapparente IBR-Infektionen wurden reaktiviert und führten zur Virusausscheidung und folglich zu Krankheitsausbrüchen in Rinderställen (Ungemach 2003a). Gutartig verlaufende bovine Virusdiarrhoen können sich bei Kälbern zu unstillbaren Durchfällen bis hin zu tödlich verlaufenden Virämien entwickeln (Roth 1982; Ungemach 2003a).
Beim Hund kann sich unter der GK-Therapie eine relativ harmlose lokalisierte Demodikose zu einer komplizierten generalisierten Demodikose entwickeln. Die Anwendung von GK bei Demodikose sollte somit als Kunstfehler betrachtet werden (Bigler 2001).
Allgemein gilt, dass das Risiko einer Infektion mit der Therapiedauer steigt. Nutzen und Risiko der GK-Therapie ist vor jeder Anwendung und während der Therapie für jeden Patienten individuell zu beurteilen."
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm
 
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