Laange Geschichte wegen Einzelkatze
So, hab meinen Beitrag jetzt mal hierher verschoben, war an der vorigen Stelle fehl am Platze, dort sollte nichts privates stehen, also:
Hallo,
bitte tut mir einen Gefallen und geht jetzt nicht gleich rudelweise auf mich los... ich habe momentan nur eine Katze.
Achtung, wer wenig Zeit hat, bitte „weiterziehen“……. laaaange Geschichte!
Ich dachte immer ich wäre kein Anfänger nach 23 Jahren mit Katzen zusammen... aber auf irgendeine Art bleibt man glaube ich immer mit irgendwas "Anfänger" im Sinne von "Unwissender"...
Hier mein Verteidigungsplädoyer:
Kurze Herleitung:
Wir hatten ganz zu Anfang eine junge Katze aus dem Tierheim geholt, die "seelisch vorgeschädigt" und extrem verhaltensauffällig war. Sie hatte ein geschädigtes Auge, dass vorübergehend sogar zugenäht wurde und war über-über-angstlich. Dann haben wir ihr nach 3 Wochen einen jungen, kastrierten Kater als Spielgefährten dazugeholt. Dieser pinkelte alles voll, wirklich extrem... das war damals in einer Mietwohnung nicht aushaltbar, überall Teppich usw… und wir mussten ihn nach ein paar Wochen zurückbringen, er brauchte mit Sicherheit Freilauf... Dann erfuhren wir von einer Katze aus dem Bekanntenkreis meiner Schwester, die als Gespielin einer "Rassekatze" dort gehalten wurde, aber sehr schlecht behandelt wurde, sie war in dem Haushalt der Fußabtreter und meine Schwester nahm sie zu sich. Der Mann meiner Schwester bekam (bzw. bemerkte da erst) eine ganz starke asthmatische Katzenallergie.. und so kam die Katze zu uns. Soweit alles 2 Jahre paletti, außer, dass die beiden Katzen sich pupsegal waren und sich nicht umeinander scherten. Dann nach einem Umzug entwischte die ängstliche Erstkatze und war 5 Wochen lang unauffindbar verschollen... Die zurückgebliebene Katze trauerte plötzlich wie verrückt... und wir holten erneut ein Katerchen aus dem Tierheim, gerade an dem Tag eingeliefert worden und gerade von der Mama weg... Und 14 Tage später hatten unsere Suchaktionen mit Zetteln an den Bäumen, Zeitungsannoncen usw. uns glücklich unsere verlorene Katze zurückgebracht. Dann hatten wir lange Jahre drei Katzen, von denen sich zwei wurschtegal waren und eine sich mit den anderen ausschließlich herumzankte, das Katerchen war jung und am rumdüsen, die Damen schon gesetzter und ruhiger…. Die wollten jede einzelne eigentlich nur ihr eigenes Ding durchziehen, bzw. die eine sich am liebsten immer nur verkriechen. Jahre später lief uns dann noch eine Katze zu, die rein und raus durfte (weil sie von draussen kam), mit ihr freundete sich aber niemand der anderen jemals an…. Na ja und wir mussten dann unsere Wohnung aufgeben, wg. Firmenaufgabe und brauchten Hals übe Kopf eine Wohnung und durften in die neue Wohnung nur 3 Katzen vom Vermieter aus mitbringen. Die Streunerkatze wurde zu einem Bauernhof vermittelt, wir zogen kurz in die neue Wohnung, hatten dort schnell Stress wegen der vielen Katzen und kauften uns schließlich ein Häusschen im Ländlichen. Dort lief es wieder jahrelang so weiter, jede Katze lebte jeder für sich mit uns zusammen, nie lagen sie auch nur nebeneindander oder so, keiner mochte offenbar den anderen wirklich. Bis plötzlich von einem Tag auf den anderen das (kastrierte) Katerchen verhaltensauffällig wurde, ohne dass wir herausfanden warum. Er machte protestpinkeln und wir wussten nicht wogegen er protestierte, er kratzte und jammerte unnormal viel. Da beschlossen wir zu versuchen, ihn mit über 10 Jahren als Wohnungskatze zum Freigänger zu machen (wir wohnten ursprünglich mitten in der Stadt, da ging das nicht, daher wollten wir denen das auf die alten Tage eigentlich nicht zumuten… aber dennoch…). Dann beging er also seinen Lebensabend als tagsüber Freigänger und im ersten Monat nachts Waschküchenbewohner… und dann konnte er nachts ins Haus und tagsüber raus oder in die Waschküche…mit Katzenklappe. Alles wurde wieder ruhig, aber es kümmerte sich nach wie vor niemand der Katzen um die jeweils andere… Dann verstarben unsere süßen nach und nach und wir wollten eigentlich erstmal keine Katzen mehr, erstmal in den Urlaub fahren etc… Tja, und dann beschloss ein altes Kätzchen, das eigentlich dem Nachbarn zuglaufen war, dass unser Revier ja frei geworden ist und dass sie überhaupt jetzt bei uns leben wollte (weil ja Katzen sich ihre Menschen aussuchen), wir nahmen sie auch mal mit rein, einigten uns mit dem Nachbarn, der noch andere Katzen hat, und so hatten wir doch wieder eine Katze, die aber jedem anderen Lebewesen außer den Menschen auswich und die Katzen vom Nachbarn nicht ausstehen konnte. Dann wurde sie blind und war eh nur noch vor, neben unserem Haus oder in unserem Haus . Diese verstarb nun letzten Herbst und mich überkam eine ganz furchtbare Leere (zu allem Überfluss dachte ich zuerst ich sei schuld an ihrem Tod, aber das passt hier jetzt echt nicht mehr hin... war ich dann auch nicht!). Ich hatte ganz doll schlimm getrauert… und die Tierärztin hatte mir als die Katze tot war gesagt, wenn es mir besser ginge und ich mich dazu entschließen könnte ein Kätzchen „das versehentlich bei jemandem geboren wurde und das sie am liebsten selber nehmen würde (sieh hat aber schon 5), ganz puschelig… und niemand will es…“ (auf dem Land halt…) zu nehmen, wenn ich wieder eins wollte… Das kam bei mir dann nach ein paar Tagen im leeren Haus ständig wieder in den Kopf… ich redete und redete bis mein Mann schließlich einwilligte unter der Bedingung : Nur eine Katze und die darf dann später auch nach draußen, damit man die Haustür beruhigt auch mal offen lassen kann beim Ein- und Ausladen etc..
So kam es dann…. Wir haben unsere kleine Diva jetzt hier, sie macht einen sehr glücklichen Eindruck…. Ich tue wirklich mein Bestes für sie, kaufe hochwertiges Futter aus dem Internet, lese in Katzenforen und ….. bums…. Bekommt man auch wieder ein schlechtes Gewissen… Aber mein Mann gibt nicht nach, er will partout nur die eine Katze, weil er in Urlaub fahren will und unsere „Katzen-Nanny nur eine Pflegekatze“ aufnehmen kann, sie hat einen gigantisch großen Riesenkater und eine extrem kleine Wohnung. Er bringt mir 1000 Gegenargumente (wg.unserer Erfahrungen s.o.) und ich hab echt bislang keine Chance ihn zu überzeugen…
Warum ist es immer so schwer, das richtige zu tun? Da hab ich die kleinen von einem Haus mit Jagdhunden, wo sie keiner wollte, mit einem bissigen wütenden Hund auf dem Nachbargrundstück, der schon Katzen gefressen hat… weggeholt, hab sie gepeppelt und gehegt... und nun mach ich es auch nicht richtig, *schnief* Ich wollte sie bis Mai oder so im Haus lassen, damit sie sich eingewöhnt und immer wieder zurückkommt. Und mit kleinem Stimmchen:“ich kenne Einzelkatzen, die auch raus dürfen, die einen glücklichen Eindruck machen…. „
Danke fürs Zuhören, ich mach mich jetzt auf Gruppenschelte gefasst…
Also bisher ist sie topfit und hat hier das Zepter im Haus, "Alles für die Katz"
sozusagen…
Aber wie gesagt…. Die Argumente leuchten mir ein… aber ich kann momentan nicht das durchschlagende Argument finden, dass meinen Mann umstimmt…