Was mach ich denn, wenn das Doxy zwar half, die Probleme aber dann wieder auftraten? Doxy nochmal und länger geben?
Und was mach ich, wenn eine Katze auf das Doxy mit Bauchweh und Unwohlsein reagiert, einen TA suchen, der Azi... aufschreibt? Wenn ja, fängt man dann mit dem Azi vom Neuen an oder zählen die Doxygabetage mit?
Dummerweise waren die Abstriche nur auf Mykoplasmen. Wenn das Doxy beim ersten Mal aber half, ist doch bestimmt damit alles abgegriffen oder hätte man anders behandelt?
bei einem rezidiv, d.h. einem wiederaufkeimen der erkrankung nach erfolgter antibiotischer behandlung, liegt ein "fehler" vor: ENTWEDER - der falsche wirkstoff. ODER - behandlungsfehler (unzureichende dosierung, unzureichende anwendungszeit, eingabefehler oder ausspucken oder ...).
normalerweise sollte dann nicht nur der wirkstoff, sondern gleich die wirkstoffgruppe (!) gewechselt werden.
ABER: mykoplasmen sind sehr träge - sie weisen so gut wie keine resistenzen auf und bilden auch selten (oder nie? konnte ich noch nicht herausfinden) welche. insofern könnte man schon nochmal mit doxy dran.
die gastrointestinalen nebenwirkungen von doxy lassen sich zum teil mit anderen doxy-präparaten umgehen. dazu gab es hier auch mal einen thread. doxyval, das von mir bevorzugte präparat aus dem ausland (= keine gastrointestinalen probleme), scheint es wohl nicht mehr oder nicht mehr einfach zu geben.
jede neue antibiotikagabe ist ein "neues spiel" und muss erneut VOLLSTÄNDIG gegeben werden.
wenn doxy das erste mal "half", heißt das nicht, dass jetzt alles "abgegriffen ist" - so einfach ist das leider nicht. doxy scheint ja eben nicht optimal geholfen zu haben. das kann an vielem liegen - zuallererst: siehe oben. es könnten noch rest-mykoplasmen da sein. es könnte ein zweiter erreger da sein, der dazugekommen ist und/oder schon von vorneherein da war. einer, gegen den doxy nicht wirkt. oder eben einer, der zwar in vitro auf doxy sensibel ist, aber in vivo dann doch nicht in eurem fall - kein antibiotikum hilft in 100% der fälle in vivo, selbst wenn in vitro (= perfekte laborbedingungen) alles tutti war.
zwei möglichkeiten sehe ich:
1.) azithromycin oder veraflox versuchen über einen adäquaten zeitrahmen. die reihenfolge ist bewusst gewählt. beide sollten mykoplasmen sowie den großteil aller anderen bei einer felinen atemwegserkrankung in frage kommenden primärerreger abdecken - im idealfall.
2.) abstrich machen - kostet halt geld, aber liefert exakte ergebnisse (viren und ALLE bakterien, nicht nur kleines atemwegsprofil). ist in den meisten fällen eben überflüssig, weil meist bei der behandlung mit den antibiotika der wahl (wenn der arzt sie kennt ...) die erkrankung nach der ersten, spätestens nach der zweiten blinden (=evidenzbasierten) antibiose geschichte sein sollte.