Ohje, die arme Maus😢hoffentlich wird sie wieder gesund und hat noch ein paar schöne Jahre bei dir🍀
Schöne Jahre bei mir?
Aktuell schwierig, kann mir gar nicht vorstellen, dass sie bleibt.😞 War ja auch nicht geplant.
Sie ist aber wirklich eine so liebe, zutrauliche und so hübsche Maus. Ich mag mich für den Gedanken auch gerade gar nicht leiden und muss dazu, damit man es evtl. versteht, meine Inneres offenbaren.
Sorry wird lang und beschreibt den Tag, muss aber kurz mit gestern anfangen.
Gestern wollten wir ursprünglich Trudi beerdigen. Sie lag noch bei meinem TA. Aufgrund des Wetterberichtes - es sollte ab 17 Uhr regnen, haben wir es auf heute verschoben. Für meinen TA kein Problem.
Zu heute, nachdem ich das Video gepostet habe und ihr alle sofort TA geschrieen habt:
Ich habe dann noch dem Verein geschrieben, dass ich nun zum TA fahre. Kurz darauf bekam ich aber die Info, dass die Nummer telefonisch erreichbar sei. Sofort angerufen und abgemacht, dass ich zu dem TA des Vereins fahre.
Jetzt hört es sich stark nach Ausrede an, war aber nicht so. Ich fand meinen Autoschlüssel nicht. Die ganze Wohnung abgesucht, in Taschen, Ablagen, Dreckwäsche, Blumentopf und Spielzeugkisten geguckt (1,5Jährige packen Dinge in die absurdesten Verstecke). Nada. Nichts. Direkt angerufen, dass ich diese Problem habe und nicht motorisiert bin. Nachgefragt, ob es im Verein jemanden gebe, der fahren könne - die einzige Person sei verletzt und habe Handwerker da. Tja, mit den Öffis hätte ich es nicht mehr rechtzeitig zu den Öffnungszeiten geschafft. Meine Leute waren alle am Arbeiten. Meinen TA habe ich telefonisch nicht erreicht - wollte ihn bitten etwas länger zu bleiben, dann wäre ich zu Fuß und Katzentransportkorb auf dem Kinderwagen gekommen.
Da stand ich nun. In meiner Verzweiflung habe ich einen guten Freund angerufen, der TA in einer Tierklinik ist, leider nicht hier in Berlin. Nicht erreicht. Er rief mich zeitig zurück und beruhigte mich, wie haben sogar Video-gechattet und er hat Emma begutachtet. Er meinte, wenn ich erst 15 Uhr gehe oder 16 Uhr passe es auch. Wahrscheinlich sagte er es eher, um mich zu beruhigen, weil er mitbekommen hat, dass ich verzweifelt war.
Mein Mann kam gegen 14:15 Uhr nach Hause. Meinen Autoschlüssel hatte er in der Mittelkonsole seines Auto, da er vorgestern da was rausholen musste. Doof gelaufen.
Ein Blick auf den Kalender offenbarte kurze Zeit später eine U-Untersuchung für meinen ältesten Sohn um 15 Uhr, die wir erst für morgen vermutet haben. Mann und ich losgehetzt und die Kinder von der Kita abgeholt. Ich mit dem Großen zum Kinderarzt, er hat derweil den Kleinen beschäftigt. Ca 15:45 Uhr kamen wir raus. Mein schlechtes Gewissen Emma gegenüber ist ins Unermessliche gestiegen und ich sah mich als Tierquäler schon in der Hölle schmoren. Auf dem Weg nach Hause war ich gestresst und unruhig, mein Mann war grantig.
Kaum zu Hause angekommen, rief mich der Katzenschutzverein an. Sie haben geguckt, ob auch ein TA in meiner Nähe sei, der auch Tierschutz-Preise anbietet. Wie das Schicksal es so will, fiel der Name meines TA.
Eigentlich wollten wir Trudi als Familie gemeinsam beerdigen. Nun kam Emma dazwischen. Mein Mann am Grummeln. Wir haben dann abgemacht, dass er Trudi mit einem Freund alleine beerdigt, weil es für uns als Familie nun zu spät wird. Er würde dann Trudi vom TA abholen und losfahren. Wir haben ein Grundstück etwas außerhalb von Berlin, aber es sind ca 40 Minuten Fahrt. Meine Eule ist auch dort beerdigt. Fand er doof, aber Emma lebt und Trudi ist tot. So sehr es mir das Herz gebrochen hat, ich musste Prioritäten setzen. Fand er scheiße. Ich ja auch, aber kann ich doch nichts dafür, dass er meinen Autoschlüssel in seinem Auto deponiert hat. Pfff.
Ich bin also mit Emma zum TA gefahren. Wir mussten etwas warten. Als wir dran waren, hat mein TA sich Zeit genommen und auch gründlich untersucht. Emma lag zwischendurch immer wieder platt auf dem Tisch vor Erschöpfung. Als es zur Infusion ging, lag die Maus zuerst auf der Seite und dann fand sie es doof. Dann wollte sie sich partout nicht mehr auf die Seite legen, was sie vorher immer gemacht hatte. Er hatte aber Angst irgendwo durchzustechen. Er hat abgewartet und ihr Zeit gelassen, bis sie von alleine richtig lag und er erneut zustechen konnte. Zwischenzeitlich hat mein Mann angerufen und sich beschwert, dass es so lange dauert. Ja, tat es auch, aber es war für Emma die angenehmste Behandlung. Kurze Zeit später schrieb er mir, dass ich bitte Trudi mitnehme solle. Na klar.
Bin also aus dem TA raus mit dem Leichtgewicht Emma in meinem Arm und Trudi im anderen Arm. Also ab nach Hause.
Zuhause lief es dann schlecht. Katastrophal. Mein Mann wollte los, aber mein Ältester wollte unbedingt mit. Wir hatten da schon 18:30 Uhr. Wir sind Spießer - die Kinder gehen früh ins Bett, mal etwas länger auf, ok, aber 40 Minuten einfache Fahrt, dann noch buddeln, und wieder zurück, joah, nicht machbar - vor allem nicht für den Kleinen. Mein großer Sohn wütete, schrie, randalierte. So habe ich ihn noch nie erlebt. Um 19:20 Uhr (wir waren ausdauernd) haben wir das Szenario abgebrochen. Er durfte mit, aber Trudi sollte nun woanders beerdigt werden, was nicht so weit weg ist.
Als ich meinen jüngsten Sohn ins Bett brachte, war ich nur am Weinen und ich weine selbst jetzt noch.
Emma kann nichts, rein gar nichts dafür und ich bin froh, dass ihr geholfen wird, aber wäre sie nicht, hätte ich meine Trudi beerdigen können, wäre dabei gewesen und sie würde nun neben Eule liegen und nicht dort, wo sie jetzt liegt. Emma kann nichts dafür, dass mein 5-Jähriger unbedingt bei der Beerdigung dabei sein wollte. Trudi war seine Lieblingskatze und ich finde es theoretisch ja richtig, dass er dabei ist und nochmal Abschied nimmt, aber praktisch hat es heute halt nicht funktioniert. Wenn ein kleines Kind wütet, ist leider kein Rankommen. Er trauert ja auch und die Weitsicht und die Beherrschung von Emotionen kann man ja nicht mit Erwachsenen vergleichen. Heute wäre es toll gewesen, wäre er weitsichtig gewesen und hätte sich wie ein Erwachsener benommen. Damit hätte ich meinen Frieden schließen können. Trudi wäre von meinem Mann auf unserem Grundstück neben Eule beerdigt worden, ohne mich. Man kann ja nicht alles haben.
Ich fühle mich einfach nur schuldig. Habe ich was falsch gemacht, dass ich einfach sagte, klar nehme ich Emma, da sie da schnell raus musste!?
Mir wurde eine solche Emma zugesagt , die in der Not zur Pflege zu mir sollte:
Irgendwie ist alles aus dem Ruder gelaufen und ich bin von den Ereignissen überrollt, wenn ich ehrlich bin. Ich habe kein Problem mit kranken Katzen. Meine Eule hatte CNI, chronischen Katzenschnupfen und RCM. Ich habe sie zum Schluss selbst subkutant infundiert. Da ich gebrandmarkt bin, habe ich, seitdem Trudi und Nera ca 8 waren, immer Reconvales hier - ein paar Monate, bevor es abgelaufen ist, habe ich es gespendet und mir dann neues besorgt. Nera hat FORL und das kam nur raus, weil ich auf ein Dentalröntgen bestanden habe. Beide Katzen wurden regelmäßig auf Herzen und Nieren untersucht.
Aber vielleicht ist so ein krankes Mäuschen gerade etwas viel für mich. Trudi ist erst letzten Freitag gestorben. Ich hatte ja auch erst mit einer neuen Katze im Spätsommer/Herbst gerechnet, da wir im September noch in den Urlaub fahren. Helfen tue ich natürlich gerne, aber der unerwartete schlechte Zustand von Emma und die Ereignisse des heutigen Tages haben doch etwas hinterlassen. Zusätzlich bin ich noch bis einschließlich Mittwoch krankgeschrieben und sollte mich eigentlich auskurieren.
Ich weiß, dass Trudi tot ist und ihre kleine entzückenden Katzenseele nicht mehr in dem Körper steckt, aber trotzdem. Sie liegt jetzt woanders und ich war nicht dabei, weil mein Kleiner dringend ins Bett musste. Emma wird geholfen. Immerhin. Das ist richtig so. Ich werde sie auch hegen und pflegen, aber irgendwas hat sich heute am frühen Abend verändert.
Ich kann das Gefühl nicht los werden, dass alles friedlicher abgelaufen wäre, wäre Emma nicht da. Dass alles so gelaufen wäre, wie wir das ursprünglich geplant haben. Klar, das Leben kann man nicht planen. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass sie hier bei mir ist und nicht woanders, aber glücklich bin ich mit der Situation gerade nicht. Ich denke, dass Emma es merkt, dass ich anders bin, was echt unschön ist. Sie kommt nicht zu mir gelaufen, wenn ich das Zimmer betrete - das hat sie, seitdem sie hier ist, immer gemacht. Vielleicht ist morgen ein bessere Tag und ich muss heute einfach nur trauern und versuchen nicht mit meinen Entscheidungen zu hadern.
Ach so, mein Mann war gerade recht lange Zeit bei Emma im Zimmer. Er merkt, dass ich in meiner Trudi- Trauer nicht mehr so unbedarft zu ihr reinkann und versucht das aufzufangen, so dass die Maus Zuwendung bekommt. Er hat mir ganz schockiert erzählt, dass er nicht gedacht hätte, dass sie so dünn sei - da würde man jeden Knochen fühlen. Das sei fürchterlich. Anfassen und Streicheln tut er sie also. Ein Schritt nach vorne. Ich sagte doch, auch wenn er grummelt, hat er ein gutes Herz.