Da habe ich gleich noch eine Frage an diejenigen von Euch, die ihre Katzen aus dem Tierheim haben: Bislang war das bei mir so, dass ich ungefähr zwei Minuten zu den Katzen durfte. Ich kann aber anhand von zwei Minuten nicht entscheiden, ob das die passenden Mitbewohner für mich sind. Beim letzten Besuch saßen beide Katzen auch noch in ihren Kratzbaum-Höhlen, so dass ich sie nicht mal richtig sehen konnte. Ist das normal? Ich dachte irgendwie, wenn man echtes Interesse zeigt darf man auch mal eine halbe Stunde dableiben und mit denen spielen und so. Oder hätte ich das extra einfordern müssen? Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich richtig verhalte.
Ich hatte zwei Katzen aus ein und demselben Tierheim.Das erste Mal(vor ca. so 27 Jahren),da hatten sie eine kranke ältere Katze in der Quarantäne und ich durfte dort sogar hinein.Nummer 35 linste schüchtern aus Kratzbaum und nach einem Zögern gab sie vorsichtig Köpfchen.
Das hat mir gereicht, sie zu wählen.
Diesen ängstlichen, prüfenden Blick werde ich nie vergessen.
Aber ich bin ein bedächtiger Mensch und wollte eine Nacht drüber schlafen.
Auf der Heimfahrt hats dann BÄNG gemacht und da das Tierheim inzwischen geschlossen hatte, habe ich von Zuhause aus angerufen und gesagt, dass ich sie nehme.
Puh hatte ich Angst, dass sie meine Allegra inzwischen vermitteln würden.
Ca. ein Jahrzehnt später,nach dem Tod von Allegra:
In die Zimmer des TH durfte man nicht, damit keine Krankheitserreger übertragen werden. Man konnte die Katzen nur durch eine Glasscheibe beobachten oder ( wenn man Glück hatte) draußen im angrenzenden Außengehege erleben.
Es waren 4 schwarze Katzen im Zimmer, was mir die Auswahl ziemlich erschwerte.Ich hatte keine Auswahlkriterien außer schwarz+ erwachsen+ Freigänger.
Ich nahm nicht die imposanteste Katze mit den riesigen Kulleraugen. Ich brachte es auch nicht über mich, dass die Tierheimmitarbeiterin eine ängstliche Katze aus ihrem Versteck holte,um sie mir zu zeigen(geht gar nicht!Dann lieber bei der Aufnahme ins TH ein Foto von ihr machen zum Vorzeigen).
Auch der unkomplizierte Charmeur, der sich an die THmitarbeiterin ranschmuste wurde es nicht.
Es war eine pummelige, schwarze Katze, die draußen im Gehege saß und in die Ferne starrte. Den Besuchern+Mitkatzen gegenüber war sie desinteressiert.
Bienchen, so hieß sie, brachte die TH-Mitarbeiterin zur Theke ins Büro und frage dann:" und was ist, nehmen Sie sie?"
Wieder war ich unsicher, sagte aber ja.
Mittlerweile( wieder ca. 10 Jahre später) hat das Tierheim einen schönen Kennenlernraum, wo der oder die neuen Besitzer ganz in Ruhe ihr Tier/Tiere kennen lernen können.
Aber: Viele Katzen sind im Tierheim anders als in einem Zuhause.
Ganz besonders die schüchternen oder ängstlichen oder kratzbürstigen kannst du so nicht kennenlernen.
Die würden nicht aus ihrem Versteck kommen.
Viele Menschen suchen den berühmten magischen Augenblick und wünschen sich, dass die Katze sie aussucht. Doch die Charmeure, die sofort zu dir Kontakt aufnehmen, tun das eben bei den meisten Menschen. Sie suchen nicht aus, sie sind generell offen und zugänglich. Das kann Anfängern entgegenkommen, da die sichere Katze sie quasi so an die Pfote nimmt.
😉
Deshalb würde ich schon im Tierheim sagen, dass du ein wenig mehr Zeit mit den Katzen brauchst.