Nonsequitur
Forenprofi
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Das mit den Ernährungsstudien ist immer so ne Sache - wenn man's methodisch wirklich richtig machen will, egal ob bei Hausmannskost oder bei Fertigfutter, müsste man einen irrsinnigen Aufwand treiben.Was mich persönlich auch mal interessieren würde ist,wie sieht es mit Langzeitstudien aus beim Barfen?
Also beim Barfen wie es heute von den Leuten praktiziert wird,mit der genauen Berechnung der Suppis?Mit den Suppis die im Moment hauptsächlich benutzt werden.
Wie lange wird das praktiziert und wie sieht es mit der Studie aus,die mir wirklich beweist,das dies eigentlich wirklich die einzig richtige Fütterung ist?
Für kürzere Studien, wie's die Fertigfutterhersteller machen, fehlt bei den Barfern die geschlossene, finanzkräftige Organisation dahinter.
Im übrigen behaupten die "Rechenbarfer" auch nicht, dass Barfen mit genauestens berechneten und dosierten Supplementen "die einzig richtige Fütterung" wär. Um Himmels willen. Wenn man sich mit den Hintergründen auch nur ein bisschen auskennt - also sich einmal angeschaut hat, wie die Bedarfs- und Nährwerte zustande kommen, die der Berechnung zu Grunde liegen, und sich überlegt hat, was ein Bedarfswert überhaupt ist - kann man das gar nicht mehr behaupten, ohne sich lächerlich zu machen.
Jeder, den du danach fragst, wird dir sagen, dass man nun mal nix Genaues weiß und deshalb möglichst viel Abwechslung ins Futter bringen sollte, um Fehlernährung zu vermeiden. Das heißt nicht "alles quer beet füttern", sondern "verschiedene Methoden anwenden, die jede für sich ausgewogen sein wollen, um sich dem Ideal von verschiedenen Seiten anzunähern".
Warum dann die genaue Rechnerei? Um überhaupt ein Gefühl für die Zahlen und Mengen zu bekommen, die da rauskommen. Also um was zu haben, woran man sich festhalten kann, wenn man das "sichere" Gelände von "die Fertigfutterhersteller wissen schon, was gut für meine Katze ist" verlässt.
Die wenigsten Leute, die schon seit Jahren barfen, rechnen alles noch aufs Milligramm genau aus.
Außerdem gibt's ja immer noch die Leute, die sich nicht von der Bedarfswert-, sondern von der Beutetierseite aus annähern. In einer idealen Welt würde das keinen Unterschied machen, aber die Bedarfswerte aus der Literatur sehen halt doch etwas anders aus als das, was man in "echten" Beutetieren so findet. Zum Beispiel geht die Literatur von einem Kalium-Natrium-Verhältnis (wichtig für den Wasserhaushalt in den Körperzellen) von 1:1 oder 1,2:1 aus, in Beutetieren hat man eher sowas wie 2,1:1 gefunden. Was ist jetzt richtig? Keiner weiß es.
Deshalb berechne ich auch nur etwa die Hälfte meiner Rezepte mit dem Kalkulator. Die anderen mische ich nach Grundrezept, verwende ein Fertigsupplement, oder werfe auch mal Beutetiere mit Innereien dazwischen. Dazu kann sich Grisu draußen auch noch selber was fangen.