also such Dir was anderes. Gibt es nicht die Möglichkeit einer tollen Haus-WG, Altbau-WG oder so? Oder denke ich da immer noch an alte Berliner Verhältnisse?
Wenn du ans Mauerberlin zurück denkst (Hausbesetzerszene usw.), ist das schon lange ausgestorben, soweit ich das beurteilen kann. (Ich muss zeitlich so weit zurück gehen, weil wir nur zu der damaligen Zeit, also Studentenzeiten, in einem Mietshaus einer Wohnungsbaugesellschaft gewohnt hatten; das war damals die Gewobag.)
In der Ehewohnung (diie ich über den Dienst bekommen hatte) war deutlich mehr Fluktuation im Haus. Das waren ja alles "Kollegen"
😉, und die wurden eben oft nach woandershin versetzt.
Außerdem wurde ja bald nach der Wiedervereinigung der Preisstop und die Wohnraumbewirtschaftung gekillt, so dass für den überwiegenden Teil der Berliner Mietwohnungen die freie Marktwirtschaft galt. Damit starb auch - jedenfalls für eine Zeit; heute geht das ja wieder los *seufz* - das Unwesen des "Abstands" für den Nachmieter aus: es gab ja immer weniger preisgebundene Mietwohnungen, es wurde gerade im Ostteil viel gebaut (und Platte abgeholzt oder saniert), und die wilden Ecken wie Prenzelberg und F-hain sind heute sowas von "schwäbisch"
😉 und Muddi-lastig, da will kein Instandbesetzer oder Hipster etc. hin! ^^
Auf jeden Fall aber sind in den letzten drei Jahren die Mieten tüchtig hochgegangen (Münchner und Hamburger lachen zwar immer noch über die Berliner Mietenjammerei, aber Berlin hatte da schon eine heftige Steigerun); Berlin hatte da viel nachzuholen. Die Angebotsmieten liegen - Mietspiegel hin oder her - um 8 Euro netto kalt, also als Durchschnitt, und die Leerstandsquote ist stadtweit auf ca. 2% gesunken. Von ehemals mehr als 7%!
Von daher kann man mit gutem Recht von einer Wohnungsknappheit sprechen (obwohl es durchaus Wohnraum am Markt gibt, aber wenn alle Welt nach Mitte will, sollte klar sein, dass innerhalb des S-Bahn-Ringes die Mieten schießen wie der Spargel
😉).
Für eine durchschnittliche Etagenwohnung ohne besonderen Schnickschnack oder tolle Lage kann man so um 10-12 Euro brutto warm je qm Wohnfläche rechnen; das ist realistisch. In Marzahn-Hellersdorf und in Teilen Spandaus gibt es noch Warmmieten um 8-9 Euro, weil dort teilweise die Nettokaltmieten noch um 6 Euro liegen. Aber das ist eben wirklich auch absoluter Stadtrand und teilweise auch nicht soooo gut an die Öffis angebunden.
Nadine-S, das mit der Zugverbindung in die Innenstadt hatte ich schon betreffend Spandau geschrieben. Mit der U7 beispielsweise (die damalige Studentenbude war dort, also Spandau Altstadt, aber bevor der Regionalbahnhof gebaut wurde) gurkst du endlos von Spandau rein die Stadt, aber die Fernbahn bringt einen in sehr kurzer Zeit nach Hauptbahnhof. Für Potsdam gilt das entsprechend.
🙂
Ebenso beispielsweise aus Falkensee oder Strausberg.
Eine Kollegin von mir pendelt beispielsweise täglich von hinter Beelitz rein nach Moabit (sie ist im BMI). Das geht ruckzuck, außer wenn Streik ist oder die Bahn aus anderen Gründen nicht fährt. Und da bin ich dann auch echt froh, dass ich mit dem Auto nicht noch stundenlang durch die Pampa fahren muss, bevor ich dann im Stadtverkehr stecke. Bzw. abends und am Wochenende, wo beispielsweise in unserem Nachbarkaff, Kleinmachnow, der Bus nur stündlich fährt (am WE) und der letzte Bus gegen 22 Uhr.
😱
Mich bringt auf meiner Seite des Mauerstreifens
😉 der Nachtbus die ganze Nacht über halbstündig bis vor die Haustür, wir haben vier Buslinien in Laufweite, und ich kann auch zu Fuß an die S-Bahn-Station laufen.
(Dafür müsste ich aber auch zum nächsten Supermarkt einen guten halben km laufen, dito zum Bäcker und zur Apotheke - man kann eben nicht alles haben.
😉)
Aber zurück zum Thema:
Innerhalb Berlins sollte man sich - wegen der reinen Größe der Stadt - schon darauf einstellen, das man mindestens eine halbe Stunde mit den Öffis unterwegs ist in die Innenstadtbereiche.
Und wenn lechat aus Wien kommt, kennt sie die entsprechenden Verhältnisse und auch das Thema hohe Mieten.
LG