Öffentliche Verfolgung von Tierquälern dank Facebook, Twitter & Co.

  • Themenstarter Themenstarter chrissie
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sehr interessanter Link!
 
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In der zivilisierten Gesellschaft ist die Jagt gesellschaftsfähig, allein in Deutschland gibt es 361.557 Jagdscheinbesitzer:

http://www.faz.net/aktuell/stil/lei...ibt-es-mehr-jaeger-als-je-zuvor-13078494.html

Wäre es nicht eine sinnvollere "Aufgabe" für die sozialen Netzwerke daran etwas zu ändern, durch allgemeine Nichtachtung und Empörung statt sich mit ebenso grauenhaften Hetzjagden auf ein Opfer einzuschießen?

Wäre es nicht gerade jetzt, wo das Thema "Großwildjagd" so präsent ist, eine weit bessere Alternative, die gewonnene Öffentlichkeit dafür einzusetzen, dass solche Großwildjagden generell verboten, geächtet werden?

Natürlich ist es furchtbar, dass dieser Löwe, der den Menschen sogar scheinbar halbwegs vertraut hat, auf so schreckliche Weise sterben mußte.
Aber genauso schlimm ist das legale Abschlachten namenloser Tiere nur aus Prestigegründen, das ständig irgendwo auf dieser Welt stattfindet.
Ohne dass die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen würden.

Ich fände es begrüßenswert, wenn die Hetzjagd gegen diese eine Person umgemünzt würde in eine generelle Ablehnung dieser Jagden, auch und besonders der legalen Jagden. Der Zeitpunkt jetzt, wo so viele sich dafür interessieren, wäre günstig.

Ich verstehe nämlich nicht, wieso sich jetzt auf diese eine Person eingeschossen wird, während Tausende Andere, die dasselbe tun unbehelligt bleiben und ihr Tun weiter bewundern lassen können.
Was ist an dem Leid dieses einen Tieres so anders als an dem Leid der vielen namenlosen Tiere? Nur weil er bekannt war?
Eigentlich müssten sich all diejenigen, die sich jetzt so aufregen, sich über die anderen Jagdopfer genauso aufregen und die sozialen Netzwerke mit dieser Verachtung allen Großwild-Hobbyjägern gegenüber durchziehen.
Damit es eben nicht mehr gesellschaftsfähig ist und damit sich am sinnlosen Leid der abgeschlachteten Tiere endlich mal nachhaltig etwas ändert.
 
So, dann habe ich mich hier mal durchgewälzt und senfe auch dazu:
Ich finde es generell verwerflich, unreflektiert irgendetwas in den sozialen Netzwerken zu teilen oder zu posten. Egal um was es dabei geht.
Ich habe mir dabei angewöhnt mich erst mal auf mimikama.at zu informieren welchen Wahrheitsgehalt es hat.
Und solch einen shitstorm mag ich generell auch nicht. egal was derjenige gemacht hat, das hat was von Lynchjustiz. Und wie oft das in die Hose gehen kann wurde schon oft genug gezeigt
 
Ich habe mir dabei angewöhnt mich erst mal auf mimikama.at zu informieren welchen Wahrheitsgehalt es hat.
Sehr guter Punkt! 🙂

https://de.wikipedia.org/wiki/Mimikama

Es ist leider erschreckend, welche Internet-Hoaxes und Falschmeldungen sich immer wieder jahrelang verbreiten und geliked werden, ohne dass man sich mal informiert, was es damit auf sich hat. Oft werden damit Ängste geschürt, die menschliche emotionale Impulse triggern, und eine Gefährdung suggerieren, die keine rationale Grundlage hat.
 
Ich komme mir manchmal vor wie 1415 statt 2015.

Alles was wir -dank Aufklärung- für überholt hielten ist plötzlich wieder da:

- Pranger (Danke Facebook! )
- Lynchmob (Danke Facebook!)


Dank Hetzaufrufe werden wieder Leute gejagt, müssen Praxen dichtmachen, mit Familie umziehen, untertauchen, Meinung der "Mehrheit" "geschieht ihnen Recht".

Warum gab es den langen Weg zur Rechtsstaatlichkeit ? Warum lassen wir Verdächtige durch Profi Richter verurteilen- mit Staatsanwalt und Verteidiger - statt einfach wie früher mit Pranger, Kerker, Verbannung und ähnlichem "kurzen Prozess" zu machen ?

Das war ein Riesenfortschritt. Bedauerlich dass das im Internetzeitalter vergessen wird und der alte Lynchmob wieder eingeführt wird. Lynchmobs dienten (aus Sicht der Beteiligten) immer und überall einem guten Zweck!

Mal ein Beispiel das hier weniger Emotionen wecken dürfte als dieser Fall von Wilderei- vielleicht wird da klarer was ich meine:

http://www.br.de/puls/themen/anita-saskeesian-kritisiert-video-spiele-shitstorm-open-letter-100.html


Warum können wir das Internet nicht einfach als Informationsaustausch nutzen ? Gerne auch um zu warnen wenn wieder ein Depp Giftköder auslegt oder in einem Ort wieder ein Tierquäler unerkannt unterwegs ist- aber die Strafverfolgung sollten wir wirklich in jeder Form dem Staat überlassen. Jedenfalls hier wo es einen funktionierenden Staat gibt.
 
Da braucht man nicht Facebook danken, sondern den Menschen, die es tun.
Da hat Facebook nichts mit zu tun. Wie man etwas nutzt, ist immernoch jedem selbst sein Ding.
 
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Sehr guter Punkt! 🙂

https://de.wikipedia.org/wiki/Mimikama

Es ist leider erschreckend, welche Internet-Hoaxes und Falschmeldungen sich immer wieder jahrelang verbreiten und geliked werden, ohne dass man sich mal informiert, was es damit auf sich hat. Oft werden damit Ängste geschürt, die menschliche emotionale Impulse triggern, und eine Gefährdung suggerieren, die keine rationale Grundlage hat.

Und genau das ist das Problem. Dieses Teilen auf Teufel komm raus. Da wird nicht mal eine Sekunde nachgedacht. Bei so vielen Sachen, könnte einem schon der gesunde Menschenverstand sagen: Halt, Stopp da ist was komisch.
Wäre aber dann ja doch zu kompliziert, denn nur ein Mausklick auf die schnelle ist doch viel einfacher 😉
 
Facebook steht für mich als Platzhalter für Foren in denen man ohne groß nachzudenken "shared", "postet" oder eben auch "Fahndungsfotos" reinstellt. Und die Aus Gewinnerwartung solche Dinge nicht ausreichend bekämpfen.

Beispiel: http://www.spiegel.de/panorama/just...ger-wegen-lynchaufruf-angeklagt-a-853046.html


"Social Media" ist eben wie wenn man Stammtischparolen mit dem Megafon über den Marktplatz verbreiten könnte.
 
Ich bin auch gegen böse Sprüche im Internet.

Effektiver wären einfache Verbreitung der Tat mit Fotos, komplette gesellschaftliche Ächtung sowie - in diesem Fall - Ausbleiben der Kunden und wirtschaftlicher Ruin.
Aber das wird leider nicht eintreffen. Dazu gibt es zuviele Ignoranten und Großwildjagdbefürworter.
 
Das ist immer noch Lynchjustiz.

In dem Falle den ich verlinkt hatte in dem ein Jugendlicher in den Verdacht geriet ein Mörder zu sein konnte man nicht einfach die Kunden aufrufen wegzubleiben- also wurde zu Lynchmord aufgerufen.

Mein Gegenvorschlag: im Netz aufklären, darauf hinarbeiten dass diese Art von Jagden nicht mehr akzeptiert werden. Im gegenwärtig diskutierten Fall war es wohl ohnehin Wilderei, d.h. der Täter der dachte er könne sich "halblegal" eine Trophäe sichern könnte auch ohne Facebooklynchmob ganz normal über Gerichtsverfahren zur Verantwortung gezogen werden.

Beispiel: http://www.spiegel.de/panorama/leut...felipe-soll-neuer-koenig-werden-a-972937.html

Bei der Abdankung von Juan Carlos hat seine Elefantenjagd mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt.


Nur zur Info: ich hege keinerlei Sympathie für den Zahnarzt der jetzt wegen Wilderei angeklagt wird, im Gegenteil, selbst wenn eine Raubkatze aus "echten" Gründen erlegt werden muss gibt es keinerlei Grund sie mit Pfeil und Bogen zu quälen- dann kann man ein großkalibriges Gewehr nehmen und das Tier schmerzlos erlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Gegenvorschlag: im Netz aufklären, darauf hinarbeiten dass diese Art von Jagden nicht mehr akzeptiert werden.

Schön, und wie?
Piep, piep, piep wir haben uns lieb und was Du machst, finden wir nicht schön und Du tust den Tieren weh.
Und dann hört er auf zu schießen?
Nein, er hört erst auf, wenn ihm die finanzielle Grundlage entzogen wurde.
 
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Ich bin auch gegen böse Sprüche im Internet.

Effektiver wären einfache Verbreitung der Tat mit Fotos, komplette gesellschaftliche Ächtung sowie - in diesem Fall - Ausbleiben der Kunden und wirtschaftlicher Ruin.

Das ist doch genau das, was gemacht wird: geteilt und weiter verbreitet ohne eine Sekunde drüber nachzudenken. Ob man da jetzt noch einen bösen Spruch dazuschreibt oder nicht, ist dann auch schon egal.
 
Schön, und wie?
Piep, piep, piep wir haben uns lieb und was Du machst, finden wir nicht schön und Du tust den Tieren weh.
Und dann hört er auf zu schießen?
Nein, er hört erst auf, wenn ihm die finanzielle Grundlage entzogen wurde.

Aber DU hast ihn nicht zu richten. Es gibt Gesetze, die Wilderei verbieten. Es gibt Behörden, die untersuchen, ob Vorwürfe auch wirklich zutreffen. Und es gibt Richter, die Urteile fällen und nach einem festgelegten Strafrahmen strafen.
Alles andere ist Lynchjustiz - Hängt den Pferdedieb!
 
Alles andere ist Lynchjustiz - Hängt den Pferdedieb!

Wenn die Kunden ihn aufgrund seines Verhaltens passiv in den finanziellen Ruin treiben, ist das Lynchjustiz?
Ich denke, DAS ist die Freiheit jedes einzelnen.
Aber auch die mediale Verbreitung seiner Taten fällt für mich nicht unter Lynchjustiz...
 
Also ich bin gegen "Aufruf zu ...", egal um was es geht.
Jeder sollte selbst genug Hirn besitzen, um solche Personen zu meiden oder nicht mehr hinzugehen (falls es der eigene Arzt ist ect).
Aufklären ist auch eine gute Sache, aber im generellen und nicht auf bestimmte Personen/Ereignisse bezogen.


Im übrigen ist der zweite Löwe des Rudels, Jericho, auch den Jägern (welchen ist noch unbekannt) zum Opfer gefallen.
 
Also ich bin gegen "Aufruf zu ...", egal um was es geht.
Jeder sollte selbst genug Hirn besitzen, um solche Personen zu meiden oder nicht mehr hinzugehen (falls es der eigene Arzt ist ect).
Aufklären ist auch eine gute Sache, aber im generellen und nicht auf bestimmte Personen/Ereignisse bezogen.


Im übrigen ist der zweite Löwe des Rudels, Jericho, auch den Jägern (welchen ist noch unbekannt) zum Opfer gefallen.

das kannst du aber nur wissen (eventuell) wenn du es eben auf fb gesehen hast 😉

ich halte nicht viel von diesem shit storm, sehe aber das als logische konsequenz, weil der typ das eben selbst ins netz gestellt hat.

tja, die geister, die ich rief

ich hoffe schlicht, der park kann regressansprüche durchsetzen. und natürlich auch, dass es ein juristisches nachspiel hat.

und vielleicht wird es durch die breite öffentlichkeit und da große interesse ein "trittbrett" für orgas, die gegen diese elendige jagerei vorgehen können.

das problem ist aber hier auch, dass es genug firmen gibt, die das kommerziell machen (und auch die länder partizipieren, da bin ich sicher)

da gab es doch vor gar nicht langer zeit eine doku (mit hannes jaenicke) über das blutige geschäft.

btw. der hängt sich jetzt wohl scheinbar in diesen fall medial auch rein
 
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Versteh das grad nicht.
Was kann ich nur wissen, wenn ich bei FB bin?
Edit: Jetzt hab ichs verstanden. Ich kann nur von seinen JÄger-Ambitionen wissen, wenn ich ihn auf FB geliked habe/er öffentlich teilte.
Ja, in der heutigen Zeit "ersetzt" FB da aber wohl die Mundpropaganda von früher. Deswegen ist sie wohl breiter gefächert..
Da heissts dann nicht "hast du gehört?" sondern "guck mal auf FB, wart ich shares dir"...

Und klar, den Shitstorm hat er verdient. Gegen den hab ich auch nichts.
Wenn jmd in meinem Bekanntenkreis etwas postet, was ich bescheuert finde, sag ich ihm das auch.
Ich rufe allerdings nicht x Leute dazu auf, denjenigen aus der Friendlist zu löschen, ihm Morddrohungen zu schicken oder sowas. Dagegen bin ich. Falls das anders rüber kam, nur zur Verdeutlichung.
 
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@coinean : ich bin auch nicht der Meinung dass man Tierquäler im Netz verbal streicheln sollte 😉 aber letztendlich bewirkst du nur nachhaltig etwas wenn die Mehrheit der Wähler so weit überzeugt wird dass derartige sogenannte "Safaris" (Großwild wird gefesselt oder per Köder direkt vor das Schießgerät des sogenannten "Jägers" gelockt dass er fast nicht mehr daneben schießen kann) verboten oder mindestens so weit verpönt sind dass keiner mehr damit angeben kann.

Ein paar Spinner werden dann noch heimlich losziehen, aber zumindest die Leute die so etwas aus "Prestige" anfangen werden sich dann harmlosere "Vergnügen" suchen.

Und nicht vergessen: auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit- den Verdacht habe ich bei dieser osteuropäischen "Barbie-Jägerin" die ständig mit totgeschossenen Großtieren posiert.


Wenn Jagd Sport ist, dann eher so https://www.youtube.com/watch?v=y-9M9_hY6hs (ab 6:49)


Was mich an dem Bericht über Cecil schockt ist dass der "Jäger" das Tier nicht nur aus dem Reservat gelockt hat, sondern ihn auch erschossen hat obwohl Junge da waren. Jeder der in Brehms Tierleben nachlesen kann weiß dass Löwenjunge in der Regel vom nächsten Rudelführer getötet werden. Eine Mähne als Trophäe zu "erjagen" tötet also einige der Tiere.
 
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