Reisebericht für die Reise nach Moskau, die vom 18.02 bis 20.02.2014 stattgefunden ha
Die Reise und Ankunft
Mit – wie immer - rund 45 Kilo Futter bepackt trat Ludmilla am 18. Februar ihre Reise nach Moskau an. Eine Sache fiel ihr sofort negativ auf: die russische Währung Rubel ist in ihrem Wert gesunken und die Taxi-Preise (wie viele andere Preise auch) gestiegen. Vom Flughafen sind Ludmilla und Liliya mit einem Taxi zu ihr nach Hause gefahren. Es gibt leider keine andere Möglichkeit so viel Gepäck ansonsten zu transportieren.
Die Katzen und Pflegestellenhündin Dina haben Ludmilla bereits an der Tür begrüßt, und die Katzen haben es sich sogleich gemütlich auf Ludmillas Gepäck gemacht, das so schön nach Futter gerochen hat. Es passiert tatsächlich jedes Mal, dass sich Katzen so gern auf Ludmillas Gepäck setzen, dass die beiden darin mittlerweile so etwas wie eine Prophezeiung sehen: diejenigen Katzen, die unbedingt auf Ludmillas Tasche sitzen wollen, wollen unbedingt nach Deutschland und werden wohl beim nächsten Flug dabei sein. Das hat sich schon mehrmals bestätigt
😉.
Die Sorgenkinder
Leider geht es unserem Katerchen
Rochel schon seit einigen Tagen sehr schlecht
und er hat nur noch ganz wenig gegessen - selbst das leckere deutsche Naßfutter hat er verweigert. Liliya hat deshalb die Entscheidung getroffen, dass er im Klinikum besser aufgehoben ist. Rochel wurde dort stationär aufgenommen. So kam es, dass schon kurz nach Ludmillas Ankunft erstmal Rochel in das nahe gelegene Klinikum gebracht werden musste. Ludmilla und Liliya haben ihm noch eine Tüte mit, in Deutschland gespendetem, Futter abgepackt damit er es dort essen kann, falls er Appetit bekommt. Ludmilla musste feststellen, dass Rochel leider extrem abgebaut hat. Er war mal ein fast schon molliger Kater und diesmal hat ihn Ludmilla fast nicht mehr erkannt - so dünn war er inzwischen. Am nächsten Tag bekam Liliya einen Anruf aus dem Tierklinikum, das die Therapiemaßnahmen bei Rochel seinen Appetit geweckt haben und er im Klinikum sogar wieder gegessen hat.
Liliyas derzeitiges zweites Sorgenkind ist
Al, unser Kater mit den Glasknochen. Leider musste Ludmilla auch bei ihm feststellen, dass Al in den letzten Monaten extrem abgebaut hat
. Sie erinnerte sich noch an Zeiten wo Al zusammen mit den anderen Katzen sozusagen im Rudel mit gelaufen ist und sogar auf den Tisch hoch gesprungen ist. Dies ist in seinem momentanen Zustand gar nicht mehr möglich. Alle Knochen sind dermaßen brüchig, dass die Tierärzte ihm absolute Ruhe mit ganz wenig Bewegung verschrieben haben damit er sich nichts bricht. Es wurde also empfohlen Al in einem Käfig unterzubringen. Al hat bei Lilia einen geräumigen Käfig mit einem kuscheligen (in Deutschland gespendetem) Körbchen bekommen - seit Monaten wohnt er dort. Vor ca. 7 Wochen hat sich Al trotzdem einen Beckenbruch zugezogen. Zum Glück merkte Liliya rechtzeitig, dass Al sein großes Geschäft unregelmäßig erledigte und brachte ihn ins Tierklinikum. Es hat sich herausgestellt, dass Als Becken so eng durch mehrmals falsch zusammengewachsene Knochen wurde, dass der Kot einfach nicht herausgedrückt werden konnten. Als die Tierärzte Als Röntgenbild gesehen haben, waren sie total schockiert- jeder Knochen, den dieses arme Katerchen in seinem winzigen Körper hat wurde mehrmals gebrochen, viele Knochen sind falsch zusammengewachsen. Selbst die kleinen Finger an den Pfötchen wurden gebrochen. Es wurde ein Not-OP für Al angesetzt, da der in seinem Körper verbleibende Kot eine große Gefahr für Als Leben darstellten.
Zum Glück hat Al die Not-OP gut überstanden, aber die Lösung für sein Hauptproblem - Glasknochen - wurde immer noch nicht gefunden. Es gibt in Moskau leider keine Spezialisten, die sich gut mit dieser Krankheit auskennen. Liliya hat wegen Al schon einen Kinderarzt, der Spezialist für Endokrinologie (=die „Lehre von den Hormonen“) ist, konsultiert, um Al zu helfen. So wird jede Idee, die Liliya von irgendwoher hat aufgegriffen und ausprobiert, aber es hilft alles nichts - Als Knochen bleiben brüchig, man kann ihn nicht mal in die Hände nehmen um ihm dabei nichts zu brechen. Diese Tatsache macht uns alle besonders traurig. Gerade in den letzten Wochen habe ich jeden Abend im russischen Forum mitgelesen und hatte Angst, dass es neue schlechte Nachrichten gibt. Viele russische Tierärzte sind mittlerweile der Meinung, dass es sich bei Al um einen Gendefekt (da fehlt wohl ein Stück DNA) handelt. Ob das wirklich so ist, kann in Russland nicht untersucht werden. Deswegen wissen wir nicht, ob Al noch zu retten ist. Als Liliya Ludmilla auf dem Weg vom Flughafen über Als leider nicht so erfreuliche Entwicklungen berichtet hat, hat Ludmilla gefragt: "Macht es vielleicht Sinn Al einzuschläfern, er muss doch bei jedem Bruch schlimme Schmerzen haben?". Liliya meinte nur: "Mal schauen, ob Du bei Deiner Meinung bleibst, wenn Du den Kleinen siehst". Und als Ludmilla ihn sah, hat sie verstanden was Liliya damit meinte: wenn man Als Käfig aufmacht, freut sich der kleine Kämpfer so sehr, dass er seine Pfötchen herausstreckt und laut schnurrt. Der Anblick, wie er in seinem Körbchen liegt ist sehr erschreckend, doch er freut sich dass er lebt, er freut sich wenn er die Aufmerksamkeit bekommt, man kann ihn ohne Tränen in den Augen kaum ansehen, so rührend und tapfer ist dieser kleine Kater.
Wir möchten alles versuchen um für Al zumindest eine genaue Diagnose zu bekommen, denn Glasknochenkrankheit ist nur eine Ursache, für deren Grund wir keine Antwort haben. Falls es unter Euch Fories, jemanden gibt, der schon Erfahrung mit den Glasknochen bei Tieren oder Menschen hat, wären wir über Eure Tipps sehr dankbar. Vielleicht kennt jemand von Euch einen guten Spezialisten in Deutschland, der sich mit dieser Krankheit gut auskennt?
Alltag bei Lilliya
Als Liliya am nächsten Tag bei der Arbeit war, hat Ludmilla die Reinigung von Als Käfig übernommen. Sie hat alles sauber gemacht und den Käfigboden mit einer frischen Decke unterpolstert, damit Al, falls er beim Aufstehen fallen soll, sich nichts brechen kann. Außerdem wollte Ludmilla ausprobieren (zumindest für wenige Stunden) Liliyas Leben zu führen und hat alle neun Katzenklos sauber gemacht und desinfiziert. Für Ludmilla war es recht frustrierend und hat mehrere Stunden gedauert bis sie fertig war. Kaum war eine Katzentoilette sauber lag dort zwei Minuten später schon ein Häufchen und musste entsorgt werden. Bei der Desinfizierung ist ihr aufgefallen, dass Gummi-Handschuhe bei Liliya eine echte Mangelware sind, weil sie einfach viel zu schnell kaputt gehen. Ludmillas Fazit: „Also, ich weiß nicht, wie es Liliya schafft so viel Arbeit, die mit der Katzenpflege verbunden ist, permanent zu erledigen, für mich schien es fast unmöglich.“
Nachdem Liliya von der Arbeit zurück kam haben sie gemeinsam Liliyas Sohn Daniel von der Schule abgeholt und sind in die Apotheke gegangen. Dabei hat Ludmilla Liliyas Haus für uns abfotografiert, damit wir einfach ein Gefühl bekommen wie Menschen in Moskau leben. Wie man sieht es ist ein mehrstöckiges (ca. 18 Stockwerke) Haus.
Die letzte Nacht vor Ludmillas Abflug hat sie komplett an Als Käfig verbracht, weil sie das Gefühl nicht loswerden konnte, dass wenn sie das nächste Mal wieder in Moskau ist, Al nicht mehr da sein wird
🙁 „Ich saß dort vor diesem kleinen rührenden, elenden aber trotzdem schnurrenden Wesen und fühlte mich absolut hilflos. Ich würde ja so gerne helfen, ich weiß aber nicht wie, weil die Tierärzte es auch nicht wissen.“
Stjöpa
Nun kommen wir aber zu den besseren Nachrichten. Die Situation bei unserem tapferen Katerchen
Stjöpa, den so viele von Euch ins Herz geschlossen haben, bleibt nach wie vor stabil. Dass er ein Windelträger ist wird sich ja nicht mehr ändern lassen, er hat sich damit abgefunden und ist ein lebensfroher und zärtlicher Kater. Forine Fennja war so lieb und hat Stjöpa drei Packungen von Stjöpas Lieblingsfutter Animonda protect Intestinal gespendet, die Ludmilla auch an Stjöpa persönlich übergeben hat. Die Freude war riesengroß, besonders als die erste Schale aufgemacht wurde. Stjöpa konnte sich vor Ungeduld gar nicht zusammenreißen er ist auf den Tisch hochgesprungen und hat angefangen zu essen. Auch das Spezialtrockenfutter und Nassfutter von Royal Canin, das Ihr liebe Fories alle gespendet habt, wurde an Stjöpa übergeben. Endlich konnte Ludmilla auch den Eimer mit Rinderfett, das von einer Forine bereits im Sommer gespendet wurde, an Liliya übergeben werden, weil sie es auch zu diesem Zeitpunkt dringend gebraucht wurde.
Liliya, Stjöpa und all die anderen Katzen bei Liliya bedanken sich ganz herzlich bei allen für die Unterstützung und Ihr Vertrauen, das uns entgegen gebracht wird!
Wir danken allen Fories vom ganzen Herzen für die großartige Unterstützung unserer Tiere und Vertrauen! Ohne Euch all wäre so vieles nicht möglich!
Danke für die Futterspenden
Freudiges Schnuppern an den Spenden
Lieben Dank an alle Spender
Stjöpa bedankt sich bei Fennja für das Animonda Protect Nassfutter
Stjöpa wartet erwartungsvoll
Stjopa, Marjana, Amalia, Dzhina und Arina warten aufs Auspacken
Liliyas Haus