Organisation "Tiere aus Russland" - Wer wir sind, was wir tun & allgem. Informationen

  • Themenstarter Themenstarter Taca
  • Beginndatum Beginndatum
  • Stichworte Stichworte
    russland strassenhunde strassenkatze tiere aus russland tierschutzorganisation
Aaaahhh!!! Wie toll!!!! :pink-heart::pink-heart::pink-heart:
 
A

Werbung

Wirklich sehr sehr süß!
Ob da wohl was drin ist im Pokal?
 
Reisebericht für Ludmillas Moskau-Reise vom 22.05. bis 24.05.2014

DSC_0174-e1411305477175.jpg


Schon lange konnte ich keine Neuigkeiten hier posten. Ludmilla hatte wichtige Uni-Prüfungen zu schreiben und musste sich aufs Lernen konzentrieren. Und auch zurzeit steht viel an: Telefonate mit Interessenten, Vor-Kontrollen, Besuch der auf Probe lebenden Pfleglingen bei den neuen Familien…umso mehr habe ich mich diese Woche über meinen Posteingang mit ganz vielen Neuigkeiten aus Russland gefreut. Als ich die Uhrzeit gesehen habe zu der Ludmilla mir die E-Mails geschickt hat war ich gerührt, fast beschämt. Das erste Mail (der 14 Mails) das ich bekommen habe, hat Ludmilla um 21:16 versandt. Das letzte morgens um 5:46 Uhr. Arme Ludmilla.

Auf dieser Reise wurde Ludmilla enttäuscht, weil sie diesmal weniger Futter als sonst mitnehmen konnte. Leider wurden die riesigen 800g Nassfutter Dosen im Handgepäck bei der Sicherheitskontrolle beanstandet (sah wohl doch wie Sprengstoff aus 😉), obwohl es schon einige Male zuvor immer super geklappt hat. Nun musste Ludmilla mehrere 800g Dosen mit Nassfutter aus dem Handgepäck entfernen, aber bitte habt keine Sorge, sie hat die Dosen natürlich nicht weggeworfen, sondern ihrem Freund übergeben, der für solche Fälle immer solange am Flughafen bleibt, bis Ludmilla alle Sicherheitskontrollen passiert hat. Er hat das beanstandete Nassfutter dann wieder mit nach Hause genommen.

Ein wenig enttäuscht kam Ludmilla in Moskau an. Diesmal holte sie Lilia höchstpersönlich vom Flughafen mit ihrem Auto ab. Leider musste Ludmilla feststellen, dass Lilia das Autofahren – vorsichtig ausgedrückt – ein wenig verlernt hatte. Das Auto weist inzwischen auch schon ein paar kleinere Beulen auf. Völlig entnervt und entsetzt von Lilias Fahrstil (Ludmilla hatte unterwegs teilweise wirklich große Angst um ihr Leben) ist sie dann aber unversehrt auf der Pflegestelle angekommen und Lilias Tiere haben sie auch diesmal sehr herzlich aufgenommen. Die Freude über das Futter war wie immer sehr, sehr groß.

Lilias Tiere und auch Lilia bedanken sich ganz herzlich bei allen Fories, die diese Bescherung möglich gemacht haben! Siehe bitte auch hier.

Am nächsten Tag ging Lilia zur Arbeit und Ludmilla durfte auf die Katzenbande aufpassen und versuchte mit dem „Katzenklo-sauber-machen“ zumindest einigermaßen hinterher zu kommen. Doch kaum war ein Katzenklo sauber, war schon das nächste wieder an der Reihe. Wie schafft Lilia das alles bloß?

Gegen Abend mussten die Beiden eine Pflegekatze in ihr neues Zuhause bringen. Diese Katze hat es gut erwischt, sie kam in eine gut situierte Familie, die ein eigenes Haus hatte. Dazu muss man aber auch sagen: es war nicht irgendeine Katze, sondern eine wunderschöne blauäugige Thai-Schönheit. Zwei weitere Katzen und zwei Hunde, die die Familie schon vorher hatte, waren auch Rassetiere und nur eine Katze war eine bescheidene, ältere EKH. Im Grunde genommen haben sich alle Klischees wieder bestätigt - gut betuchte Russen favorisieren lieber Rassetiere, behinderte Tiere hätten bei solchen Menschen leider gar keine Chance. Eine Schutzgebühr ist in Russland leider nicht üblich, so war es auch diesmal. Man befand es nicht für nötig zumindest die Kosten für die Kastration der aufgenommenen Katze zu erstatten. Eigentlich ist dies ganz besonders traurig. Wo kommen wir hin, wenn Reiche die Armen nur ärmer machen? Aber Lilia war zufrieden, dass die Katze ein neues Zuhause gefunden hat, denn eins ist klar, hungern muss das Kätzchen in dieser Familie nicht.

Bei der Rückreise konnte Ludmilla folgende Katzen mit nach Deutschland bringen: Taja, Sjoma, Alisa, Dusja und Chappy. Sjoma und Alisa wurden von ihrem Frauchen auf Probe gleich vom Flughafen abgeholt und haben ihr neues Zuhause bezogen (die neue Pflegemama hält uns hier im Forum mit ihrem Beitrag zum Einzug der Beiden ja auf dem Laufenden und wir lesen immer gerne mit). Chappy ist nur wenige Tage später ausgezogen. Auch Dusja hatte Glück und ist bereits vermittelt. Taja befindet sich immer noch auf den Pflegestelle in Hamburg, da die Süße momentan leider Zahnprobleme hat und erstmal behandelt wird.

In-freudiger-Erwartung-e1411305256706.jpg

Alle freuen sich!

Chloja-bewacht-das-Futter-e1411305448181.jpg

Chloja bewacht das Futter

Malta-und-Taja-freuen-sich-schon-e1411305330911.jpg

Malta und Taja freuen sich schon

Dzhina-Beljasch-Filja-Taja-freuen-sich-e1411305514331.jpg

Dzhina, Beljasch, Filja und Taja freuen sich
 
Vielen Dank für die Fotos!

Da freuen sich aber wirklich welche:pink-heart:

Klischees entstehen ja nicht aus dem Nichts: ich finds unsäglich, dass die Leute nicht mal für die Kosten der Kastra etc. aufgekommen sind. Wollen wir hoffen, dass die Katze, wenn sie mal älter ist und nicht mehr ganz so schön und gesund, nicht einfach entsorgt wird.:reallysad:

Trotzdem, ich versuch jetzt einfach das Positive zu sehen: Lilja hat ein paar Vorräte, die Katzen freuen sich und etliche Reservieren sind zu vermerken.

Lg

Birgit
 
Supi, wieder Fotos und Neuigkeiten von Ludmilla's Reise nach Moskau. Jede Reise ist immer ein kleines Abenteuer.

Es geht wirklich zu Herzen, wie sehr sich die Katzis freuen:pink-heart:.

Wie schafft Liliya das nur alles? Arbeiten, Familie, Futterstellen und noch alle Tiere so toll versorgen? Und auch Ludmilla?

Ihr macht wirklich tolle Tierschutzarbeit.

Einfach sehr traurig, dass Liliya nicht einmal ein paar Rubel von den neuen Besitzern für diese wunderschöne Katze bekommen hat.:reallysad:

Lieber Gruß nach Moskau in July's und Snoopy's Heimatstadt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab den Eindruck, dass die Privatleute oftmals effektiver arbeiten als die Orgas.

Lilja hat meinen ganzen Respekt.

ich hab für jede Katze, für die ich mich finanziell eingesetzt habe, ein Feedback bekommen. Ich hab mich als Patin immer informiert gefühlt, konnte teilhaben.

Hab euch lieb:pink-heart:
 
Werbung:
Danke liebe Birgit, danke liebe Angelika :pink-heart:

Das hat mich echt gerührt!
 
Reisebericht für Ludmillas Moskau-Reise vom 11.08. bis 12.08.2014

Aufgrund des Urlaubssaisons und des dadurch verteuerten Flugtickets musste diese Reise auf dem Hinflug mit einer Zwischenlandung in Köln stattfinden. Ludmillas Plan war sehr gewagt, denn sie landete in Moskau um 3 Uhr nachts und musste schon um 10 Uhr morgens von einem anderen Moskauer Flughafen in Richtung Deutschland starten. Es war klar, dass in dieser Nacht keine Zeit zum Schlafen sein würde.

Lilia holte Ludmilla vom Flughafen ab und beide kamen um 4 Uhr morgens auf der Pflegestelle an. Schon unterwegs berichtete Lilia, dass im Hof vor Ihrem Haus schon wieder mehrere obdachlose Katzen wohnen. Als sie das Gepäck aus dem Auto ausgeladen haben und Lilia zum Parken weg fuhr konnte Ludmilla sich von den Zuständen überzeugen: eine zierliche weiße Katze mit dunklen Flecken saß im Gras und schaute sie mit großen Augen an. Ludmilla war ja voll mit Futter aus Deutschland bepackt und versuchte die Teenager-Katze mit Trockenfutter zu locken - doch das Tier hatte sehr viel Angst und bewegte sich nur sehr langsam zu ihr. Als aber ein kleines Döschen Nassfutter aufgemacht wurde, hat der Hunger gewonnen und die Katze hat bettelnd gemauzt. Sie konnte nichts anderes tun, als die kleine Futterdose stehen zu lassen. Ludmilla wusste, dass Lilia im Moment keine jungen, ungeimpften Katzen wegen Ansteckungsgefahr aufnehmen darf.

Lilias Tiere waren zwar ein wenig verschlafen, freuten sich dennoch unheimlich als Ludmilla ankam und das gespendete Futter mitbrachte. Ganz schnell wurde das Futter ausgepackt, die beiden unterhielten sich kurz und aßen ein wenig und dann mussten sie schon wieder los. Diesmal sollten drei sehr scheue Katzen mitfliegen und sie haben aus Angst natürlich gejammert. Als Lilia das Auto holte, musste Ludmilla wieder im Hof warten und diesmal lief eine ganz andere schwarz-weiße Katze in Richtung der Katzenschreie auf uns zu. Sie kam ganz nah und stellte ihre Vorderpfötchen auf Ludmillas Koffer, der offensichtlich immer noch nach Futter roch, doch diesmal hatte sie nichts mehr zum Füttern dabei, da sie ja alles bei Lilia ausgeladen hatte. In diesem Moment konnte sie nur Fotos schießen, damit Ihr, liebe Fories seht, dass die Situation in Russland immer noch nicht besonders gut ist was Tierschutz anbelangt.

Da Lilia länger als 5 Minuten weg war und es inzwischen schon hell war, konnte sie sich umschauen und dann bemerkte sie, dass sie von einem Kater, der aus dem Fenster eines Hochhauses auf sie guckte, beobachtet wurde. Das Fenster war offen und natürlich nicht eingenetzt, offensichtlich spielte die Sicherheit des Katers für seine Familie keine Rolle. Mit ihrem Handy hat Ludmilla mehrere Fotos geschossen und hofft, dass Ihr, liebe Fories, den Kater auf den Fotos finden könnt.

Als sie zum Flughafen fuhren, hat sie Lilia zuerst auf die obdachlose schwarz-weiße Katze, die sie eben gesehen hatte, angesprochen. Lilia wusste, dass das Tier auf dem Hof lebt, konnte es aber nicht aufnehmen.
Dann hat sie Lilia berichtet, dass sie es entsetzlich findet, dass sich das Katerchen an einem unvernetzten Fester aufhalten darf und sagte, dass dies unverantwortlich seitens der Tierbesitzer wäre. Darauf hat Lilia eine grausame Geschichte erzählt. Sie berichtete, dass sie mit ihrer Hündin Dina und einer Nachbarin mit ihrem Hund vor ein paar Tagen spät abends Gassi gehen war und an der Außenseite ihres Hauses plötzlich ganz viel Polizei und Menschen waren. Sie dachte, dass jemand wohl im Rausch vom Balkon gestürzt ist. Am nächsten Morgen hat sie erfahren, dass vom 9. Stock ihres 16-stockigen Hauses ein 1,5 Jahre altes Kind tödlich gestürzt ist. Eltern haben nicht mal für ihr eigenes Kind die Fenster gesichert. Darauf sagte Lilia: "Was willst Du von einem Land, wo Eltern sich nicht mal um die Sicherheit ihrer Kleinkinder Gedanken machen? Ist doch klar, dass fast niemand sein Fenster für seine Katze einnetzt". Sehr traurig das Ganze, Ludmilla denkt noch ab und zu an diese Geschichte.

Auf dem Rückflug kamen folgende Glückspilze mit: Katzen Gulja, Dzhina und Kater Adamant, Kirjuscha und Romi. Der scheue Romi wurde von seiner Familie Kerstin und Jörg gleich vom Flughafen abgeholt. Wenige Tage später zog die scheue Gulja nach Bayern und Ludmilla brachte unseren scheuen Kirjuscha nach Essen. Nach einem Monat Aufenthalt auf unserer Pflegestelle brachten wir auch unseren Adamant an seinen neuen Wohnort Stendal, wo er sein Probefrauchen verzaubert. Die junge und aktive Katze Dzhina wohnt jetzt auf der Pflegestelle in Hamburg und wünscht sich ein Zuhause, wo sie mit ihren Artgenossen viel spielen kann.

Übrigens: Vor ein paar Tagen hat Lilia mitgeteilt, dass sie die weiße Katze (die Ludmilla bei ihrer Ankunft in Moskau gefüttert hat) eingefangen und auf ihrer PS aufgenommen hat. Das Schwarz-weiße Kätzchen auf dem Foto ist leider verschwunden.
19669291os.jpg


19669292yf.jpg


Schwarz-weißes Kätzchen bei Lilia im Hof
19669293en.jpg


19669294we.jpg


Lina freut sch riesig:
19669295zg.jpg


19669296ua.jpg


19669297zo.jpg


Lina, Beljasch, Alevtina, Adamant:
19669298cg.jpg


19669299kn.jpg


Süße Alevtina:
19669300mj.jpg


Und schon Mitte/Ende Oktober fliegt Ludmilla wieder nach Moskau....
 
Ich hab mich so über das Foto von Lina gefreut:pink-heart:

Davon abgesehen, ist der Reisebericht eher düster. Wenn man mit nur so wenigen Stunden Aufenthalt soviel schreckliches zu sehen und zu hören bekommt, dann braucht es wirklich stahlharte Nerven. Es tut mir sehr leid, ich fühle mit.

Für die Migranten-Katzen freu ich mich ebenso wie über das Foto.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: es ist unglaublich, was Ludmilla und Lilja leisten.

Alles Gute weiterhin.

B.
 
Ich kann mich dem nur anschließen. Was für eine unglaubliche Leistung, Ludmilla und Lilja müssen übermenschliche Kräfte haben.

Wir "anderen" müssen sie so gut unterstützen, wie wir nur können. Jede gerettete Katze ist es wert.

:pink-heart:
 
Liebe Purslane, vielen lieben Dank und ganz viele Grüße, Tanja
 
Werbung:
Reisebericht: Moskau-Reise vom 17. - 19. Oktober 2014

Die Erwartungen an die diese Reise waren bei Ludmilla groß. Sie freute sich sehr, denn diesmal würde sie von einer weiteren Person begleitet werden. Schon lange hatte sich Ludmilla eine Reisebegleitung gewünscht. Alex war eine Interessentin für unsere behinderte Lapulja. Als Ludmilla bei Alex die Vorkontrolle durchgeführt hatte erzählte ihr Alex, dass sie sich durchaus vorstellen könne einen Freund für Lapulja aufzunehmen. Ludmilla schlug unseren blinden Slepisch vor, obwohl er noch nicht einmal bei uns auf der Homepage vorgestellt war. Aber von Ludmilla aufgenommene Fotos und Videos von Slepisch haben Alex mehr als überzeugt und sie war vom kleinen Kerlchen hin und weg (so viel sei schon vorweg genommen: Slepisch wurde später von Alex in Jake umbenannt).

Alex hat früher in Russland gearbeitet und schlug vor, dass sie ihre beiden Katzen Lapulja und Slepisch selbst abholt. Ludmilla habe sich sehr gefreut - endlich ein Interessent, der auch zu Lilia nach Hause kommt und die Situation vor Ort sehen kann.

Am meisten hat Ludmilla aber gefallen, dass sie mit Alex zusammen fliegen konnte und dadurch natürlich die doppelte Menge an Gepäck mitnehmen konnte. Zwar musste sie dafür die ganze Nacht vor der Reise packen, aber dafür landeten sie in Moskau mit mind. 85 kg Futter im Gepäck. Dadurch konnten wir diesmal wirklich eine große Menge Nassfutter für Lilias Katzen mitbringen. Die schlaflose Nacht wegen dem Packen hat zwar ziemlich geschlaucht aber die Vorfreude war bei Ludmilla riesig.

Alex ist mit dem Zug pünktlich aus NRW angereist und sie konnten glücklicherweise problemlos einchecken und sind gut in Moskau angekommen. Lilia konnte uns leider, wie schon bei vielen zurückliegenden Reisen, nicht pünktlich vom Flughafen abholen, da sie mit ihrem Auto in einem Super-Stau festsaß und nichts mehr ging. In Moskau muss man wirklich Geduld mitbringen - von 16 bis 21 Uhr gibt es in Moskau fast überall nur Stau und ein Durchkommen ist unmöglich. Ludmilla konnte deshalb mit Alex noch zwei Stunden am Flughafen plaudern. Als Lilia die beiden abholte kam es wie es kommen musste. Auch auf dem Rückweg blieben sie im Stau stecken. Erst gegen 22.00 Uhr kamen sie bei Lilia zu Hause an und Alex konnte Lapulja und Slepisch endlich kennen lernen.

Lilia hat wenige Tage zuvor von einer anderen Tierschützerin aus Lipezk einige behinderte Katzen aufgenommen, unter ihnen war auch ein schwarzes dreibeiniges Katerchen, in das sich Alex sofort verliebt hat. Nach dem Abendessen haben sie aber mit Lilia gemeinsam erstmal die zahlreichen Spenden ausgepackt. Daniel, Lilias Sohn, schlief zu diesem Zeitpunkt schon fest, und so konnte er erst am nächsten Abend seine tollen, schönen (und warmen) Geschenke sehen und darin fotografiert werden. Daniels Freude war grenzenlos – Ludmilla empfand die Situation so, als fühlte sich Daniel so, als ob er in einem Bekleidungsgeschäft wäre, wo er sich einfach alles was ihm gefiel leisten und einfach kaufen konnte. Man merkte sofort, dass er es nicht gewöhnt ist, so viele tolle Sachen auf einmal zu bekommen.

Auch Lilias Katzen haben sich über die zahlreichen Futtergeschenke riesig gefreut, diesmal ist ja die doppelte Menge an Futter mitgekommen.

Was Ludmilla und uns alle an dieser Reise nachträglich traurig stimmt ist, dass unser Rochel und unsere Schuscha zum letzten Mal vor ihrem Tod gesehen und fotografiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt hat noch niemand etwas Böses geahnt. Rochel ging es soweit gut und Ludmilla hat ihn extra noch fotografiert. Auch Schuscha war noch gesund. Ludmilla kommen auch heute noch die Tränen, wenn sie sich die Fotos der beiden ansieht. Es macht uns alle sehr traurig, dass Rochel und Schuscha nie ein eigenes Zuhause hatten. Auch wenn Rochel als unser Sorgenkind von Lilia abgöttisch geliebt wurde kann man das Leben auf einer Pflegestelle doch nie mit einer eigenen Familie vergleichen…Rochel starb innerhalb von wenigen Tagen an Leberversagen – seine durch die hepatitische Lipidose geschwächte Leber konnte nicht mehr arbeiten nachdem ihm vom Tierarzt wegen einer Blasenentzündung ein Antibiotikum angeordnet wurde. Schuscha hatte bereits eine liebe Interessentin in Hamburg, doch die Krankheit hat Schuscha schneller getötet als wir sie ausfliegen konnten. Verzeiht uns Schuscha und Rochel, trotz aller unserer Mühe, haben wir es nicht geschafft Euch zu retten!

Zu den positiveren Momenten dieser Reise gehört der Augenblick, in dem Ludmilla unsere Tessa in Lilias Hof eingefangen habe. Es war schon nach 22 Uhr am 18. Oktober als Ludmilla und Lilia mit der Hündin Dina vom Spaziergang zu Lilias Haus zurückkehrten. Ludmilla ist eine Bewegung aufgefallen, doch dadurch, dass es schon ziemlich dunkel war, konnte sie nichts erkennen. Als sie etwas näher kam und ein weißes Lätzchen sah, war klar, dass es sich um eine junge schwarz-weiße Katze handelt. Ludmilla sah Lilia an und fragte sie, ob sie diese Katze aufnehmen kann. Sie wusste, dass Lilia in den letzten Monaten keine neuen jungen Katzen wegen der notwendigen Quarantäne aufnehmen konnte. Doch diesmal hat Lilia zu ihrer großen Freude „Ja“ gesagt. Ludmilla ging ganz vorsichtig zur Katze, damit sie keine Angst vor ihr bekommt und weg läuft - das Kätzchen blieb aber sitzen. Selbst als sie es auf Arm nahm und unter ihre Jacke steckte, gab es keinerlei Befreiungsversuche. Offensichtlich war diese junge Katze sehr froh, dass sie endlich von einem Menschen wahr- und aufgenommen wurde (oder sie war einfach zu entkräftet um überhaupt Widerstand zu leisten). Bei besserem Licht im Fahrstuhl konnten Lilia und Ludmilla die Katze besser sehen. Beide haben darüber gesprochen, dass diese Katze wahrscheinlich dieselbe Katze ist, die sie bei der August-Reise gesehen und fotografiert hatte. Zuhause angekommen hat Tessa ein warmes Plätzchen im Quarantäne-Käfig bekommen und bekam auch sofort ein wenig Nassfutter. Sie aß sehr gierig und zitterte vor Ungeduld oder weil es ihr immer noch kalt war. Als sie endlich satt war, hat Lilia diese Katze begutachtet und anhand des sehr schmutzigen Fells festgestellt, dass Tessa wohl schon eine längere Zeit auf der Straße verbracht hat. Tessas, am Ansatz falsch zusammengewachsener, Schwanz deutete darauf hin, dass Tessa es in ihrem bisherigen Zuhause nicht besonders gut gehabt hat, womöglich wurde sie geschlagen wodurch es zu dieser Verletzung gekommen ist. Kastriert war Tessa selbstverständlich auch nicht - in Russland wäre es fast ein Wunder bei einer ausgesetzten Katze. Im Grunde genommen können wir nur mutmaßen was diese Katze in ihrem kurzen Leben durchlebt hat und trotzdem hat sie die Hoffnung in die Menschen nicht verloren. Als Lilia sie untersuchte hat sie aus Dankbarkeit laut geschnurrt, genau in diesem Moment kam Ludmilla der Rufname Tessa in den Kopf (als Abkürzung von Teresa. Irgendwie musste sie beim Anblick dieser Katze an Mutter Teresa denken, denn trotz allem Bösen, das diese Katze durch Menschen erfahren musste, hat sie uns Menschen verziehen und brachte uns Vertrauen entgegen).

Da Ludmilla diesmal Alex als Reisebegleitung dabei hatte, konnten auf dieser Reise 10 statt der üblichen fünf Katzen ausgeflogen werden. Alex brachte Kerry, Juli, die behinderte Lina, Lapulja und Slepisch/Jake nach Deutschland. Mit Ludmilla flogen Schapa, Kitti, Beljasch und unsere behinderte Sajka (die wirklich sehr lange bis zu ihrer Vermittlung warten musste - lieben Dank an Elke an dieser Stelle dafür, dass sie Sajka eine Chance gegeben hat und ihr ein schönes Zuhause bietet) und Krabbi (Krabbi hatte durch ihre positive Ausstrahlung mehr Glück als Sajka und hatte relativ schnell eine ernsthafte Interessentin). Wir flogen mit Alex faktisch zwar mit 10 Katzen aus Moskau los, aber Alex hatte schon Moses in ihr Herz geschlossen und dachte über seine Aufnahme bei ihr nach und Ludmilla hatte natürlich Tessa in ihr Herz geschlossen. Tessa ist nun ihre Patenkatze, sie fühlt sich für sie verantwortlich - hoffentlich wird Tessa schon bald ein schönes Zuhause finden. So kam es, dass 10 Katzen im Flieger nach Deutschland saßen aber in den Herzen der Beiden kamen noch einmal mindestens zwei weitere Katzen mit.

An dieser Stelle, möchte Ludmilla und wir alle der Organisation „Tiere aus Russland“ uns bei allen Fories, die uns so großartig unterstützt haben ganz herzlich für Euer Vertrauen bedanken. Bitte besucht deshalb auch unseren Beitrag: Organisation "Tiere aus Russland" - Wir möchten Danke sagen und News!

Ein Reisebericht aus Sicht von Alex wird in Kürze folgen – ebenso wie der Reisebericht für November. Danke für Eure Geduld!

Und hier die Fotos:
 
Reisebericht: Moskau-Reise vom 17. - 19. Oktober 2014 - Fotos

Alisa & Rochel:
20274521mc.jpg


Auch für Krabbi kann es schon losgehen, Katze Tosja schläft schon in der Box (darf aber leider diesmal noch nicht mit):
20274522ra.jpg


Beljasch freut sich, dass Futter für Al reichlich angekommen ist:
20274523nb.jpg


Beljasch, Malta, Schuscha, Korzhik freuen sich auf das Trockenfutter:
20274524xd.jpg


Dreibeinchen Moses:
20274525qk.jpg


Die große Auswahl an Nassfutter ist bei den Katzen gut angekommen:
20274526rd.jpg


20274527ao.jpg


Kleine Krabbi und ein Berg aus Nassfutter:
20274528rs.jpg


Korzhik wartet wann es endlich mit dem Essen losgeht:
20274529yn.jpg


20274530zs.jpg


Lina will sofort nach Deutschland abreisen:
20274554bz.jpg


Neuankömmling Tessa:
20274555fe.jpg
 
Reisebericht: Moskau-Reise vom 17. - 19. Oktober 2014 - Fotos

Schapa wollte gleich anfangen das neue Futter zu testen:
20274556oa.jpg


Ungeduldige Schapa:
20274558vx.jpg


Unser Ljolik:
20274559hx.jpg


Die letzten Fotos von unserer Schuscha und unserem Rochel :reallysad::
20274557ym.jpg


20274560rd.jpg
 
Was für ein toller Bericht :muhaha:

85 kg Nassfutter, das ist ja fast unglaublich. Wie schön, dass Ludmilla nicht alleine fliegen musste.
 
Ist das auf dem 2. Foto wirklich Tosja? Sie sieht auf ihrer Website ganz anders aus.
Aber egal. Heute war VK und sie kann nach Bayern auswandern. Ich freu mich schon ganz toll.
 
Werbung:
Ist das auf dem 2. Foto wirklich Tosja? Sie sieht auf ihrer Website ganz anders aus.
Aber egal. Heute war VK und sie kann nach Bayern auswandern. Ich freu mich schon ganz toll.

Wie schön, ich freu mich für Tosja :zufrieden:
 
Da wir unsere Lina am Hamburger Flughafen abgeholt haben, konnten wir die Ankunft überwachen. Leider war ich danach so dolle damit beschäftigt, das Ausladen zu beobachten, dass ich nur die Ankunft fotografiert habe.🙁

20334921sd.jpg


20334856du.jpg


Danach konnten Göga und ich zuschauen, wie vorsichtig Kennel für Kennel ausgeladen wurde, sie wurden auf einen extra Wagen gestellt und vor den Koffercontainern weggefahren. Während der Standzeit auf dem Rollfeld, wurden die Kennel mehrmals kontrolliert, immer stand jemand in direkter Nähe, alleine hat man die Kennels nicht auf dem Wagen gelassen.
Wir fanden, dass das alles sehr ruhig und wirklich stressfrei (wenn man das nach dem Flug sagen kann) für die Katzen ablief.

Liebe Grüße Kerstin
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wir unsere Lina am Hamburger Flughafen abgeholt haben, konnten wir die Ankunft überwachen. Leider war ich danach so dolle damit beschäftigt, das Ausladen zu beobachten, dass ich nur die Ankunft fotografiert habe.🙁

20334921sd.jpg


20334856du.jpg


Danach konnten Göga und ich zuschauen, wie vorsichtig Kennel für Kennel ausgeladen wurde, sie wurden auf einen extra Wagen gestellt und vor den Koffercontainern weggefahren. Während der Standzeit auf dem Rollfeld, wurden die Kennel mehrmals kontrolliert, immer stand jemand in direkter Nähe, alleine hat man die Kennels nicht auf dem Wagen gelassen.
Wir fanden, dass das alles sehr ruhig und wirklich stressfrei (wenn man das nach dem Flug sagen kann) für die Katzen ablief.

Liebe Grüße Kerstin

Ich wäre vor Aufregung wahrscheinlich geplatzt :grin: wie schön für Lina, dass sie ein zu Hause hat :muhaha:
 
Danke Kerstin 🙂
Tolle Fotos!
 

Ähnliche Themen

Taca
Antworten
8
Aufrufe
3K
Taca
Taca
Taca
Antworten
9
Aufrufe
2K
Susi Sorglos
Susi Sorglos
Taca
Antworten
2
Aufrufe
988
Taca
Taca
Taca
Antworten
21
Aufrufe
3K
Taca
Taca
Taca
Antworten
2
Aufrufe
1K
Taca
Taca

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben