Oskar - vom Oberschmuser zum Hasenfuß

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Philan

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Guten Morgen 🙂

vor drei Tagen, am 09.07.2014, ist Oskar bei uns eingezogen und irgendwie läuft die Eingewöhnung etwas anders als ich es mir erhofft hatte.

Oskar ist knapp 2 Jahre alt, stammt von einem Bauernhof und lebte seit 1,5 Jahren in der Tierhilfe, in der ich seit über einem Jahr ehrenamtlich arbeite. Ich kenne ihn also recht gut und habe bewusst diesen Kater ausgesucht, da er vom Charakter wunderbar zu Frida passt und sie nach Lillys Tod nicht lange alleine bleiben muss.

Oskar war in der Tierhilfe anfangs sehr schüchtern und ängstlich, die ersten Monate konnte man ihn überhaupt nicht anfassen und streicheln, er ist immer geflüchtet, wenn jemand ins Zimmer kam. Aber seit gut einem halben Jahr hat er sich zum Oberschmuser entwickelt, er konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen, ist einem immer gleich um die Beine geschlichen, wenn man rein kam und wollte beim Klo sauber machen, beim Näpfefüllen, beim Fegen und Wischen immer ganz nah dabei sein. Er hat ganz bewusst die Nähe zu Menschen gesucht und gewollt und sie sichtlich genossen. Mit den anderen Katzen und Katern im Zimmer ist er immer gut ausgekommen, er hat etliche Gefährten kommen und gehen sehen und es gab nie nennenswerte Probleme untereinander. Er ist also Katzengesellschaft gewöhnt. Und er kennt mich auch recht gut, da ich mindestens 3mal die Woche dort war.

Nun ist er also seit ein paar Tagen hier bei uns zuhause, separiert in einem nicht mehr bewohnten Kinderzimmer. Und er ist wieder zu dem schüchternen, ängstlichen Kater geworden, der er anfangs war :sad:. Wann immer ich in sein Zimmer komme, hockt er unterm Bett in der hintersten Ecke und traut sich nicht raus. Es dauert oft eine halbe Stunde, bis ich ihn durch Animieren mit einer Spielangel und durch gutes Zureden dazu überreden kann, hervorzukommen. Wenn er das aber mal geschafft hat, dann spielt er gerne und lässt sich auch ausgiebig Streicheln. Sobald man aber eine unerwartete Bewegung oder Geräusch macht, ist er wieder unterm Bett.

Ich verbringe viel Zeit in seinem Zimmer, sitze dort am Laptop oder lese, spreche viel mit ihm, einfach damit er sich an meine Anwesenheit gewöhnt. Und meine Tochter (die er auch schon aus der Tierhilfe kennt) und ich haben jetzt abwechselnd bei ihm übernachtet. Nachts kommt er aus seinem Versteck raus, erkundet das Zimmer, geht aufs Klo, frisst, schnuppert an uns. Da ist er also etwas mutiger 🙂

Frida und er sind sich noch nicht begegnet. Wir wollten damit noch warten, bis er sich in seinem Zimmer sicher fühlt und nicht mehr verschreckt unters Bett flüchtet. Aber ich hätte mir das nicht so langwierig vorgestellt. Ich dachte, er kommt hier an, erobert sein Zimmer innerhalb von ein paar Stunden und will nach spätestens zwei Tagen wissen, was denn hinter dieser Tür für eine Welt auf ihn wartet 🙄

Ich bin wohl zu ungeduldig ...

Aber der Kerl tut mir halt auch leid, er ist es nicht gewohnt, völlig allein ohne andere Katzen zu leben. Ohne Menschen ja - in der Tierhilfe ist nur zwei- bis dreimal täglich jemand, um die Katzen zu versorgen. Aber ohne Katzengesellschaft war er nie, und ich möchte ihm das so bald wie möglich wieder ermöglichen.

Was meint ihr, wäre es eine blöde Idee, jetzt schon die Gittertür einzubauen, damit er mitbekommt, was im Haus vor sich geht? Würde ihn das noch mehr irritieren und erschrecken? Oder könnte es ihm helfen, sich schneller an uns und sein neues Zuhause zu gewöhnen? In den nächsten Tagen ist immer jemand zuhause und könnte die Lage beobachten und bei Bedarf reagieren.

Sorry für den langen Text und danke schon mal für jegliche Tipps und Hilfestellungen 🙂
 
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Hmm... mehr als 60 Hits und noch keine Antwort. Ihr seid wohl genauso ratlos wie ich? Aber das kann ich absolut nachvollziehen, ich wüsste ja auch nicht, was ich in so einem Fall empfehlen würde. Es könnte genau das richtige sein, aber auch absolut verkehrt. Und dann rät man einfach besser gar nichts.

Kleines update aber von mir zur heutigen Entwicklung:
nach meinem ersten Post heute morgen hab ich mich zu Oskar ins Zimmer gesetzt und ihn mit der Spielangel gelockt. Er kam tatsächlich nach weniger als 1 Minute unterm Bett hervor und hat gespielt und sich ausgiebig streicheln und knuddeln lassen.
Nach ner Stunde hab ich ihn wieder alleine gelassen, Einkaufen und andere Haushaltsarbeiten waren angesagt.
Später bin ich nochmal zu ihm und wieder konnte ich ihn mit der Spielangel unterm Bett vorlocken. Wieder Spielen, Streicheln, Kämmen, er hat es sehr genossen.
Dann war wieder Oskar-Pause. Ich musste Kochen, Essen, mich auch mal um Frida kümmern - irgendwie muss ja alles unter einen Hut gebracht werden.

Jetzt pennt Frida seit zwei Stunden und ich sitze seitdem bei Oskar im Zimmer. Hab ihn aber nicht extra angesprochen und gelockt, nur einfach ein bisschen mit ihm geredet als ich reingekommen bin. Ich sitze am Schreibtisch am Laptop und er unterm Bett.
Er macht also von sich aus keine Anstalten einer Annäherung/Interaktion, er reagiert nur auf eine solche.
 
In anbetracht das Frida eine Freigängerin ist und somit viel draussen, würde ICH das mal mit der Gittertür versuchen. Mal sehen wie Oskar dann ist wenn er einiges mehr vom Haus mitbekommt. Kann man trotz dem Gitter die Tür ganz zu machen oder ersetzt die eine Tür die andere komplett? Falls es dann nicht klappt kann man ja wieder zumachen..
Emma und Alondra pennen den ganzen Tag, teilweise auch unterm Bett, einfach weil es ihr da gefällt


Und vielleicht doch ne Felliway Dröhnung ins Zimmer hängen
 
Oskar war in der Tierhilfe anfangs sehr schüchtern und ängstlich, die ersten Monate konnte man ihn überhaupt nicht anfassen und streicheln, er ist immer geflüchtet, wenn jemand ins .............

Ich bin wohl zu ungeduldig ...

Aber der Kerl tut mir halt auch leid, er ist es nicht gewohnt, völlig allein ohne andere Katzen zu leben. Ohne Menschen ja -

Also .......................Geduld.............

Ich würde denken, er würde vielleicht eher mit deiner Katze klarkommen und sich an ihr orientieren.

Mein Mori ist ja ein Oberschmuser, aber wenn es für ihn ungewohnt und neu ist, orientiert er sich nur an den anderen Katzen. Da geht er mir lieber aus dem Weg und versteckt sich und muss erst beobachten, oder rennt den anderen dann hinterher.
 
Ich würde das auch mit der Gittertür machen. Ein Versuch ist es wert. Er braucht aber sicherlich auch viel Zeit. Viel Glück
 
Türgitter drin?
 
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Noch nicht, aber werde ich jetzt wohl mal machen 😉
 
Ich sitze jetzt also mit Oskar hinter Gittern, Frida in 2 m Entfernung davor 😀

Oskar war nach 5 Minuten mutig, hat unterm Bett vorgelinst und war erstaunt, da auf einmal ne andere Katze zu sehen 😱 Erschreckt war er nicht, nur völlig verdattert. Frida hat etwas wehgeklagt, aber nicht gefaucht oder geknurrt. Sie will rein, ich lass sie aber nicht.
 
Na das klingt ja gar nicht mal schlecht!
 
Ja, aber puh ist das aufregend :wow:

Blöd ist auch, dass ich das Gitter nur im Ganzen rausnehmen kann, es ist halt keine Tür, die man einen Spalt aufmachen kann um raus- oder reinzuschlüpfen. Fehlkonstruktion 🙄 Und mit Frida davor konnte ich nicht raus, sie wäre sonst rein ins Zimmer 😱
Also nach ner Weile Männe um Hilfe gerufen, er hat Frida ins Wohnzimmer gesperrt, ich hab meine Siebensachen aus Oskars Zimmer geschafft, Licht aus und Gitter wieder von außen dran. Heute nacht muss er alleine schlafen, aber er hat ja jetzt die Aussicht in den Flur und kann uns hören.

Ich hab dann noch ne Weile mit Frida und einer neuen Angel vor Oskars Zimmer gespielt. Diesmal war sie richtig spielfreudig, hat ihr sichtlich Spaß gemacht. Ab und zu hat sie am Gitter geschnüffelt, Oskar haben wir nicht gesehen.
Jetzt ist Frida draußen, sie wird wohl die Nacht im Freien verbringen und ihre Aufregung an ein paar Mäusen auslassen 😉
 
Die geht jetzt der nachbarschaft erzählen das da nun so'n kerl bei Ihr wohnt und wie sie denn das jetzt bitte finden soll ... Und dann wird ganz weiber like gelästert was das Zeug hält!
 
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😀

Na hoffentlich erzählen ihr die Mädels draußen, dass Kerle gar nicht so übel sind 😀
 
So... Nacht ist um... Wie gehts mit Oskar?

Ich sag dir..Emma ist ganz schön anstrengend :grin:
 
Michi, ihr braucht noch so'n Kleinteil um Emma auszulasten und dich zu entlasten :aetschbaetsch1:

Oskar hat ein neues Versteck gefunden: auf dem Bett unter ner Wolldecke. Da liegt er seit gestern am liebsten, komplett zugedeckt, ich musste ihn erstmal suchen :wow: Er hat wohl gemerkt, dass es unterm Bett auf Dauer zu unbequem ist :aetschbaetsch1:

Die Nacht war ruhig, ich hab ihn nicht gehört. Frida war ja draußen, sie kam eben erst hungrig heim und schläft jetzt im Wohnzimmer auf dem Kratzbaum. Ich überlege, ob ich Oskars Tür vielleicht ganz aufmachen sollte und alle anderen Türen zu (einschließlich Wohnzimmer). Dann könnte er sich mal im Treppenhaus umsehen und seinen Duft hinterlassen. Wird er aber wohl nicht tun, der alte Schisser 🙄

Ja, ich mach das jetzt einfach. Ich bleib solange im Wohnzimmer bei Frida und erledige meinen Berg Bügelwäsche 🙂
 
Das kleinteil pennt den ganzen Tag und das am liebsten auf mir ^^. Die nuckelt mir mittlerweile zum einschlafen am t shirt rum :grin:


Na da bin ich mal gespannt ob der junge Mann sich aus dem Zimmer traut und dir die Hütte zerlegt
 
Er hat sich getraut 😀

Ich musste eben raus in den Flur etwas holen, da sitzt er tatsächlich keine 2 Meter entfernt und schnüffelt. Er war genauso überrascht mich zu sehen wie ich ihn 😱 :yeah:

Er kam dann aber gleich zu mir, hat gemaunzt und sich streicheln lassen :pink-heart: Ein Stockwerk hat er also schon erobert, gut gemacht Oskar 😎

Ich wollte ihm dann das Klo im Keller zeigen, aber das war ihm dann wohl doch zuviel Neues auf einmal und er ist wieder abgehauen. Aber ich bin sicher, dass er inzwischen wieder auf Streifzug ist.

Ich bügel jetzt weiter 😉
 
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Karin, Schlaues kann ich nicht dazu beitragen, aber ich sitze hier interessiert auf meinem Bänkchen und "schaue" euch zu.😉 Und vorallem bin ich richtig gespannt wie es weitergeht und in welche Richtung Oskar euch noch bringen wird, denn das scheint er zu tun und du reagierst gut darauf.
 
Danke Martina 🙂

Oskar wohnt jetzt im Schirmständer :oha: Der ist quadratisch, ca. 15 cm Seiteninnenlänge und hat oben und vorne eine Öffnung, so kann ich ihn von zwei Seiten streicheln 😉

Falls Frida heute nacht wieder draußen bleibt, lassen wir seine Tür und unsere Schlafzimmertür offen, vielleicht kommt er uns ja besuchen. Die Zimmer liegen schräg gegenüber, er hätte es also nicht weit.
 
Gröööööhllll... schirmständer :grin:

Emma könnt ihm mal was von ihrem Mut abgeben... Als ich grad am saugen war hat sie wieder die Düse verkloppt ...
 
Hmmm, Schlafzimmertür auf in der Nacht des WM-Titelgewinns war keine gute Idee :grr:
Ich bin um 1.30 ins Bett, musste um spätestens 6 Uhr wieder aufstehen. Und wer stand die halbe Nacht vor bzw. im Schlafzimmer und hat Laute von sich gegeben, die ich noch nie zuvor gehört hatte? Oskar!
Ich weiß nicht was er uns sagen wollte, aber er war LAUT 😱
War er verwirrt? Den Weg ins eigene Zimmer nicht gefunden? Hurra-Schrei, dass er sich wieder ein Zimmer weiter vorgewagt hat? Keine Ahnung.

Mittlerweile befinden wir uns in Phase 2 der Eingewöhnung:
Wenn Frida außer Haus ist, darf Oskar im Treppenhaus stromern, außerdem sind dann inzwischen 2 Zimmer offen für ihn, Wohn-Eßzimmer (1 Raum) und unser Schlafzimmer. Das nutzt er auch gerne aus, vorzugsweise in der Nacht oder wenn gar niemand im Haus ist. So lernt er nach und nach ungestört seine neue Umgebung kennen.
Wenn Frida drinnen ist, muss er leider wieder in sein eigenes Separee und Tür bleibt zu. Für eine direkte Begegnung, auch mit Gittertür, war die letzten Tage einfach nicht genügend Zeit und Ruhe.

Gestern abend aber war ne blöde Situation, die zum Glück gut ausging:
Familie war auswärts essen, Frida war draußen, also durfte Oskar sich frei im Haus bewegen. Als wir wieder nach Hause kamen, waren Tochter und Mann leider etwas laut und Oskar, der grad im Wohnzimmer war, fand den Fluchtweg nach oben in sein Separee nicht mehr. Also hat er sich im Eßzimmer unter der Eckbank verkrochen und kam nicht mehr hervor. Alles Locken und gut Zureden war vergeblich, ihn gewaltsam dort hervorziehen wollte ich nicht.
Und Frida saß draußen an der Terrassentür vor dem Wohnzimmer und wollte dringend rein. Sie hatte Hunger und brauchte menschliche Ansprache.

Was tun?

Wenn wir sie reinlassen, befindet sie sich in einem Raum mit Oskar. Wie werden beide reagieren? Hören, riechen, sehen sie sich? Gehen sie aufeinander los? Schwere Entscheidung. Aber irgendwann musste ich Frida rein lassen und hab es auch getan.

Oskar hat sich absolut still und unsichtbar gehalten und Frida hat überhaupt nicht gemerkt, dass er da ist. Sie hat in Ruhe gefressen, sich ne Stunde im Wohnzimmer ausgeruht und ist dann wieder nach draußen für den Rest der Nacht. Oskar blieb wo er war, bis wir alle im Bett waren und hat sich dann wohl irgendwann seinen Schlafplatz gesucht. Am Morgen war er wieder auf seinem Bett unter der Wolldecke 🙂

Morgen nachmittag will ich es endlich mal wieder versuchen, die beiden über die Gittertür einander näher zu bringen. Ich werde weiter berichten 🙂
 

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