Vielen Dank für den Trost.
Auffällig wurde Lilly erstmalig im Februar, als sie nachts plötzlich laut miaute. Kurzgefasst: nachdem sie sich den ganzen Tag nicht rührte, bin ich zu Tierärztin. Angeblich wäre das Kreuzbein ausgerenkt. Die letzten Monate wurde mit Traumeel Tabletten, in Leberwurst verpackt, und Metacam Tropfen versucht, sie zu heilen. Leider erfolglos. Am Dienstag habe ich sie röntgen lassen und erhielt diese niederschmetternde Diagnose. Es gab noch Cortison- und Schmerztabletten. Die Eingabe war aber unmöglich. Weder mit ihrer leckeren Leberwurst noch mit Käse war sie zu überlisten. Nachdem sie die erste Tablette aus dem Mäulchen fallen ließ wusste ich, Leberwurst ist Geschichte. Man hätte ihr die Medikamente vermutlich durch Fixieren mit Gewalt eingeben können aber das hätten wir einmal gemacht. Ich will sie nicht zu ihren Schmerzen auch noch quälen. Die letzten drei Wochen pendelte sie nur noch zwischen ihrem Schlafkennel und meinem Bett. Sie tat nichts mehr, was sie sonst so liebte. So blieb mir am Donnerstag nur der Anruf. Als ich den Termin absprach und mich von meinem Schatz verabschiedete, stand ich völlig neben mir. Mein Mann fuhr mit ihr zur Praxis, ich hätte das nicht überstanden. Ich nahm mir ihr Bilderrähmchen, zündete eine Kerze an und betete für sie und weinte. So traurig und verzweifelt war ich nicht mehr, seit meine Oma starb. Ich habe mein geliebtes Tier absichtlich in den Tod geschickt. Sie hat mich geliebt und mir vertraut und ich bringe sie um. Als mein Mann heimkam, brach er in Tränen aus. Seit wir zusammen sind habe ich ihn nie so weinen sehen.
Wir haben den "Rosengarten" beauftragt. Lilly wird eingeäschert. Da wir keinen eigenen Garten besitzen, können wir die Asche hinter unserem Wohnhaus in die Hecke geben. Es ist wunderschön grün mit Bäumen und Wiesen. Sie wird dort sein, wo sie früher vom Fenster aus die Vögelchen beobachtete. Sie ist dann wieder Daheim.--