Die erstere Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, da jede Mietz anders ist und somit jede Mietz auch ein anderes Vorgehen braucht. Aber es gibt einen roten Faden der da ist:
- kleine Räume mit Gittertür und ohne Vollverstecke, aber dafür mit schönen Halbverstecken und hohen Plätzen. So fühlt Mietz sich wohl, kann sich aber nicht entziehen und/oder verschanzen in seiner Angst
- Anfangs viel ignorieren, nur Versorgung, Vorlesen, Leckerlies hinlegen wieder gehen
- Erste Streichelversuche nur mit einem Federwedel statt mit der Hand
- Später dann Streicheln in Spielrunden usw. einbauen
- Berechenbar werden - alles was man tut mit Signalwörtern/Geräuschen vorher ankündigen, so dass Mietz immer weiß, was passiert
- Das Mietz die Schnelligkeit der Schritte bestimmen lassen, da ein Gefühl für entwickeln, wann man den nächsten Schritt machen kann bzw. manchmal sogar muß um etwas zu forcieren
- Viel Geduld, keine Erwartung, alles kann, nichts muß
Zum Einfangen und händling hatte ich mal in einem anderen Forum was dazu geschrieben, das kopier ich mal schnell her um Zeit zu sparen:
Entweder Katz gar nicht anfassen und in die Box "schicken" - dazu braucht es einen kleinen Raum mit möglichst wenig Versteckmöglichkeiten. Dann die Box vor das Katz stellen und von hinten mit einem Tuch "wedeln" - dabei mögliche Wegflitzstrecken durch sich selbst oder auch mit dem Tuch optisch zu machen. Katz wird dann bei ihrem Wunsch ein Versteck zu suchen irgendwann in die Box gehen - ganz von allein ohne anfassen. Man braucht dafür mehrere Versuche und eben die Nervenstärke das durchzuziehen, aber sie gehen dann wirklich rein. Vorteil: Katz bekommt die Hände nicht negativ verknüpft, Katz wird nicht gegriffen und ist dem hilflos ausgeliefert, sondern das gejagt werden von einem Gegner und aufsuchen eines sicheren Platzes ist eine ganz normale Erfahrung, die sie von draußen kennen - keine Schöne, aber eine, die in ihrem normalen Leben vorkommt und die sie deshalb verdauen können und nicht als traumatisch (da nicht artgerecht) empfinden. Wenn man das öfter machen muß, dann ritualisiert sich das sogar und die Mietz geht sehr schnell und sehr stresslos von allein in die Box bzw. bei Medigaben setzt sie sich an einen Platz und läßt einen dann machen.
Weiterer Trick ist das Thema Tuch übers Gesicht/Oberkörper. Eine Scheumietz die nichts mehr sieht hält still und verfällt in eine Art Starre in der man sie gut händeln kann. Also wenn man die Möglichkeit hat kann man der Mietz ein Tuch überlegen (legen - nicht werfen, dann reagieren sie mit Spurt und sind schneller weg als das Tuch fällt) und dann darin einwickeln und festhalten - so kann man sie dann in die Box schieben oder beim TA aus der Box rausholen und dann die Bereiche freibuddeln, die man benötigt. So kriegen wir selbst bei den ganzen scheuen riesigen Hardcorstreunerkatern Blut ohne Sedierung abgenommen, selbst Öhrchen oder auch vorsichtig Zähne untersucht. Wenn sie dann wieder in der Box sind und ich ihnen das Tuch runterziehe, dann kommt immer dieser fragende verwunderte Blick - nicht ängstlich, nicht traumatisiert, nix, sondern so en "Häh?? Was war das jetzt??".
Das ist schonendes Scheumietzhändling mit dem geringsten Streßfaktor fürs Tier. Man selbst muß nur ruhig und ausdauernd bleiben, ohne eben mitzuleiden.