Ja, es sind Persönlichkeiten, denen wir keinen Stempel aufdrücken können, egal ob Rassekatze oder Wildling. Wahrscheinlich können nur echte Streuner ein liebevolles, sicheres Zuhause als ein solches empfinden, wenn sie erstmal aufgetaut sind. Aber das „Auftauen“ scheint für viele Halter das Problem zu sein.
Da sagst du etwas wahres.
Das "Auftauen" ist oft das Problem und das fängt schon bei den Pflegestellen an...viele Pflegestellen haben nicht mal die Geduld für eine Katze, die von draußen kommt und sich direkt versteckt.
Wie sollen da erst Adoptanten die Geduld haben?
Zuletzt fing ich eine Katze ein, die am Fundort bei den Leuten schon rein ging und sich streicheln ließ.
Für mich ist das eine (halb)zahme Katze, wo nur noch ein ganz kleines Bisschen fehlt, ehe sie sich ganz dem Menschen anschließt.
Für mich..damit stehe ich aber alleine da.
Drinnen verhalten sich diese (ehemals draußen) schon zugänglichen Katzen wie die klassischen Scheumiezen:
Sie verkriechen sich, gehen ggf. die Wände hoch.
Mit Müh und Not habe ich eine PS für die Maus gefunden und hoffe, dass die PS die nötige Geduld haben wird.
Bis jetzt sieht es gut aus..die Kitten der Mama sind sogar zahm..bei einer echten "Wilden" wäre das nicht so.
Raus würde ich sie nur sehr ungerne wieder setzen, weil sie an der Stelle, wo sie her kommt, nicht gefüttert wurde und auch nicht wird, total abgemagert ist und ich dort nicht mal eben selber füttern könnte wg einfacher Streckenentfernung:30km.
Die PS kann sie aber nur 4 Wochen da halten, eine bessere Alternative gab es nicht. Danach muss ich sie zurück nehmen und weiter schauen, hoffe aber, dass sie evtl bis dahin doch ein Zuhause findet.
Du siehst:
Selbst bei Katzen, die draußen schon zugänglich waren und sogar bei den Findern rein gehen und sich anfassen lassen, selbst für die ist es unheimlich schwierig.
Es gibt einfach keine Stellen und dieses Jahr muss ich Not gedrungen viele Katzen wieder raus setzen, weil es dieses Jahr mit der Katzenschwemme schlimmer ist als zuvor.
Ich habe jetzt eine Anfrage für eine Mutter mit 7 Kitten aus 2 Würfen.
3 Kitten sind schon gute 4-5 Monate alt und sehr scheu, die werde ich nicht mehr unter bekommen, die werden frühkastriert wieder raus müssen, eine Chance hat nur der 2. Wurf.
So siehts leider mittlerweile aus.
Der Finder hat die Kitten zu spät gemeldet.
2 Monate früher und es hätte nicht zu einem 2. Wurf kommen müssen und zu einem Verwildern des 1. Wurfs, der nur bis auf 3 Meter ran kommt und auch die Mutter lässt sich nur von weitem blicken.
Was ich damit im Grunde sagen will: Die Masse an wild geborenen und verwilderten Katzen nimmt drastisch zu und selbst Kitten haben kaum noch eine Chance, weil der Großteil der Menschen nun mal zahme Katzen möchte, was ich ja auch niemandem verübeln will. Daher ist es für erwachsene Scheumiezen umso schwerer..
So jetzt bin ich etwas vom Thema ab, sorry fürs OT.