Pflegis by Taskali

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Charakterlich würde Anda so toll zu Gini passen - aber nutzt halt nix, wenn alles andere nicht passt. Und da sich Demian ja jetzt hier auch wieder angemeldet hat, kann ich ja auch offen darüber reden, warum ich mir sicher bin, dass Nyla einen neuen perfekten Kumpel bekommt: sie geht nämlich zu ihrem vermutlichen Bruder Dylan dazu

Ja, leider...

Hach toll, der Dylan! Wegen dem hatte ich dich ja damals überhaupt erst angeschrieben 😀 Die ganze Familie scheint immer wieder meine Aufmerksamkeit zu erregen 😉
 
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Das Problem ist aber, wenn man keine weitere Katze hat und man nur 2 möchte. Der Gedanke dann für lange Zeit und eventuell für immer zwar Katzen zu haben, von denen man selbst aber nichts wirklich egoistisch gesehen hat ist für die meisten halt nichts (ich gehe zwar davon aus, dass zumindest Nyla noch kuschlig werden wird, aber das kann leider sehr lange dauern und Garantien gibt es da ja nicht). Ich kann es irgendwo verstehen, ich liebe Sceumietzen und bin ihnen voll verfallen, aber wenn man nur 2 hat, dann zu nicht zu wissen, ob man jemals wieder eine Katze kraulen darf, das ist schwer sich dafür bewußt zu entscheiden. Und wer schon eine Kuschelkatze hat, der nimmt ungern 2 dazu, der möchte meist nur eine. Anfangs hast du ja ähnlich gedacht Kittieeee - dass ihr dann umgeschwenkt seid und dann sogar das Glück hattet, dass beide kuschlig geworden sind, solche Menschen und Glückszufälle sind selten...

Ah okay, dann habe ich das "too much" in den falschen Kontext gesetzt.

Ich hatte von Anfang an nichts gegen eine dritte, mein Männe war es, der erst dagegen war 😀
Ich hatte ja eher im umgekehrten Sinne Bedenken - dass wir den ganzen Kuschelmonstern dann nicht mehr gerecht werden können und so ist es ja nun auch fast - mehr dürften es halt echt nicht sein. Gibt ja jetzt schon manchmal Eifersuchtsrangeleien 🙄
Ich war ja sofort überzeugt als ich las Mitläuferkatze.
 
Ich bin ja mittlerweile auch ein Scheumiezenfan..ich habe eine ehemalige Scheumiez,die kuschlig geworden ist und eine,die auf dem besten Weg dorthin ist (letztere sollte damals eigtl. zu Taskali, aber dank der Überzeugungsarbeit von Taskali ist diese wunderbare Katze bei mir geblieben für Elli als Kumpeline und ist die sozialste Miez,die ich je erlebt hab.
Und dank Taskalis Zähmungstipps ist sie wirklich toll geworden).
Als Katzenneuling würde ich auch nicht direkt 2 Scheue nehmen und kann die Leute verstehen,die sich das nicht zutrauen und auch was kuschliges wollen.
Dann kommt noch hinzu:
Viele Menschen verstehen unter Scheumiez nicht das,was wir Tierschützer unter scheu verstehen.
Für den Laien wäre daher wohl besser zu sagen, dass es wild geborene Katzen sind,die ganz anders geprägt sind als zahme Katzen.
Und derjenige,der noch nie mit Wildlingen in Kontakt kam,versteht unter scheu doch eher eine zahme und schüchterne Katze und dementsprechend sind dann auch meist die Erwartungen..eben dass die Miez doch irgendwann auch mal ankommen muss etc.
Das kann durchaus passieren, ja.
Aber eben auch nicht,das muss einem bewusst sein und dazu gehört Größe.
Wenn ich bedenke wie ich vor 5 Jahren,am Anfang meiner Katzenhaltung war,ich wäre mit einer wild geborenen Katze wie meiner hoffnungslos überfordert gewesen 😳.
Ich kam nur durch Zufall mit Streunern in Kontakt und lernte nebenher wie man mit ihnen umgeht und lese ja viel bei Tasksli mit und hole mir immer wieder Tipps.
Das Ganze ist ein Prozess und jeder,der einen ehemaligen Wildling adoptiert und diesen Tieren die Chance gibt,wird nicht enttäuscht werden, aber:
Es ist immer gut, ein zahmes Miez dabei zu haben,das erleichtert den ganzen Zähmungsprozess.
2 scheue Miezen direkt zu adoptieren ist ne Hausnummer als Neuling bzw ohne bereits ne zahme Miez zu haben und diese Menschen sind der sogenannte 6er im Lotto für diese Katzen 😉.
Scheumiezen eignen sich wirklich wunderbar als Ergänzung einer bestehenden Klein- oder Großgruppe.
Ich habe noch keine Miez erlebt, die auch nur annähernd so sozial war wie meine kleine Wildlingskatze,das kenne ich nur von scheuen/wild geborenen Katzen.
Allerdings hab ich auch zahme Kuschelkatzen und nicht nur die beiden Ex-Wildlinge.Könnte mir aber mittlerweile! auch vorstellen nur Scheumiezen zu haben wobei ich zugeben! muss,dass eine zahme Katze auch was ganz tolles ist 😉 und ich es nicht missen möchte momentan 🙂.
 
Ob Scheu oder das krasse Gegenteil von, beides hat seine Vorzüge. Auch sind nicht alle Zahmen dem Kuscheln zugeneigt, es ist auch von der Katzenpersönlichkeit abhängig. Streicheln dürfen muss nicht sein, es gibt so viele andere Formen von kuscheln. Wohlfühlen sollen sie sich, ganz gleich was sie mögen und was nicht. 🙂

Hm, nun ist der Marek zum Katzenpapa eines Katzenkindes geworden. Da hat er jetzt aber Arbeit bekommen mit der kleinen frechen Mini. :grin:
Nun muss Marek nur noch verstehen das er die Süße nicht mehr hergeben muss, das sie Lebenspartner sind. :pink-heart:
Er mag doch Kinder so gerne. 🙂 Ich freu mich einfach für beide.

Was weniger schön ist, das Mini fast am Hungertod gestorben ist bevor sie Hilfe fand. Hoffentlich kann sie das vergessen.
 
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... Viele Menschen verstehen unter Scheumiez nicht das,was wir Tierschützer unter scheu verstehen.
Für den Laien wäre daher wohl besser zu sagen, dass es wild geborene Katzen sind,die ganz anders geprägt sind als zahme Katzen.
Und derjenige,der noch nie mit Wildlingen in Kontakt kam,versteht unter scheu doch eher eine zahme und schüchterne Katze und dementsprechend sind dann auch meist die Erwartungen..eben dass die Miez doch irgendwann auch mal ankommen muss etc. ...
Ob Scheu oder das krasse Gegenteil von, beides hat seine Vorzüge. Auch sind nicht alle Zahmen dem Kuscheln zugeneigt, es ist auch von der Katzenpersönlichkeit abhängig. Streicheln dürfen muss nicht sein, es gibt so viele andere Formen von kuscheln.
Das möchte ich gern dick und fett und doppelt unterstreichen. Was bei uns zuhause herumläuft, hat einen wohlbehüteten und beurkundeten Stammbaum bis zu den Urgroßeltern und vermutlich darüber hinaus. Aber es sind - trotzdem es sich um als gemütlich geltende BKH handelt - keine Kuschelkatzen, wie man denken könnte. Hochheben ist nicht. Jederzeit anfassen und kuscheln ist nicht. Nur, wenn sie es wollen, darf man ihnen Zuwendung geben (dann aber richtig). Wer „Kuschelkatzen“ wie in der Fernsehwerbung möchte, wäre von unseren total enttäuscht, obwohl sie doch alle Voraussetzungen dafür erfüllen: kein Kampf ums Futter, kein Streunerleben, keine Rivalen, keine Krankheiten, eine als ruhige „Dekokatzen“ verschrieene Rasse. Das ist denen sch...egal, was wir von ihnen erwarten. Ja, es sind Persönlichkeiten, denen wir keinen Stempel aufdrücken können, egal ob Rassekatze oder Wildling. Wahrscheinlich können nur echte Streuner ein liebevolles, sicheres Zuhause als ein solches empfinden, wenn sie erstmal aufgetaut sind. Aber das „Auftauen“ scheint für viele Halter das Problem zu sein.
 
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Und da sich Demian ja jetzt hier auch wieder angemeldet hat, kann ich ja auch offen darüber reden, warum ich mir sicher bin, dass Nyla einen neuen perfekten Kumpel bekommt: sie geht nämlich zu ihrem vermutlichen Bruder Dylan dazu :yeah:

Demian und Miri, das freut mich und ich wünsche der süßen Maus eine schnelle eingewöhnung. 🙂
 
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Ja, es sind Persönlichkeiten, denen wir keinen Stempel aufdrücken können, egal ob Rassekatze oder Wildling. Wahrscheinlich können nur echte Streuner ein liebevolles, sicheres Zuhause als ein solches empfinden, wenn sie erstmal aufgetaut sind. Aber das „Auftauen“ scheint für viele Halter das Problem zu sein.

Da sagst du etwas wahres.
Das "Auftauen" ist oft das Problem und das fängt schon bei den Pflegestellen an...viele Pflegestellen haben nicht mal die Geduld für eine Katze, die von draußen kommt und sich direkt versteckt.
Wie sollen da erst Adoptanten die Geduld haben?
Zuletzt fing ich eine Katze ein, die am Fundort bei den Leuten schon rein ging und sich streicheln ließ.
Für mich ist das eine (halb)zahme Katze, wo nur noch ein ganz kleines Bisschen fehlt, ehe sie sich ganz dem Menschen anschließt.
Für mich..damit stehe ich aber alleine da.
Drinnen verhalten sich diese (ehemals draußen) schon zugänglichen Katzen wie die klassischen Scheumiezen:
Sie verkriechen sich, gehen ggf. die Wände hoch.
Mit Müh und Not habe ich eine PS für die Maus gefunden und hoffe, dass die PS die nötige Geduld haben wird.
Bis jetzt sieht es gut aus..die Kitten der Mama sind sogar zahm..bei einer echten "Wilden" wäre das nicht so.
Raus würde ich sie nur sehr ungerne wieder setzen, weil sie an der Stelle, wo sie her kommt, nicht gefüttert wurde und auch nicht wird, total abgemagert ist und ich dort nicht mal eben selber füttern könnte wg einfacher Streckenentfernung:30km.
Die PS kann sie aber nur 4 Wochen da halten, eine bessere Alternative gab es nicht. Danach muss ich sie zurück nehmen und weiter schauen, hoffe aber, dass sie evtl bis dahin doch ein Zuhause findet.
Du siehst:
Selbst bei Katzen, die draußen schon zugänglich waren und sogar bei den Findern rein gehen und sich anfassen lassen, selbst für die ist es unheimlich schwierig.
Es gibt einfach keine Stellen und dieses Jahr muss ich Not gedrungen viele Katzen wieder raus setzen, weil es dieses Jahr mit der Katzenschwemme schlimmer ist als zuvor.
Ich habe jetzt eine Anfrage für eine Mutter mit 7 Kitten aus 2 Würfen.
3 Kitten sind schon gute 4-5 Monate alt und sehr scheu, die werde ich nicht mehr unter bekommen, die werden frühkastriert wieder raus müssen, eine Chance hat nur der 2. Wurf.
So siehts leider mittlerweile aus.
Der Finder hat die Kitten zu spät gemeldet.
2 Monate früher und es hätte nicht zu einem 2. Wurf kommen müssen und zu einem Verwildern des 1. Wurfs, der nur bis auf 3 Meter ran kommt und auch die Mutter lässt sich nur von weitem blicken.
Was ich damit im Grunde sagen will: Die Masse an wild geborenen und verwilderten Katzen nimmt drastisch zu und selbst Kitten haben kaum noch eine Chance, weil der Großteil der Menschen nun mal zahme Katzen möchte, was ich ja auch niemandem verübeln will. Daher ist es für erwachsene Scheumiezen umso schwerer..
So jetzt bin ich etwas vom Thema ab, sorry fürs OT.
 
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Ja, da sagt ihr wahre Worte.
Gerade bin ich in einem anderen Forum gefragt worden, ob Marek den Sockenwechsel jetzt besser mitmacht - da konnte ich innerlich nur lachen. Marek ist ein Charakterkater, Angst hat er nicht mehr vor mir - aber eben: Charaktertiere lassen sich ungern Dinge antun, zu denen sie keine Lust haben. Das wird sich nie ändern, Marek ist nicht mehr scheu - aber deshalb noch lange kein Kuscheltier.
Ich hab in meiner eigenen Truppe mit meiner Lina ja auch nen BKH-Mix - beim Menschen aufgewachsen, super zahm - und an sich kuschlig - aber nur wenn sie will. Lina ist auch eine Charakterkatze und absolut stur, verbietet sich jede Einmischung. Es ist bei ihr fast unmöglich sie festzuhalten, Blut abnehmen? Lieber gehe ich mit x-wievielen Wildchen mit dem Deckentrick zum Blut abnehmen als mit Lina. Die hängt bereits auf dem Weg zum TA kopfüber schreiend in der Box und zerschreddert mit Pfoten und Zähnen das Plastik. Läßt man sie aus der Box raus und sie kann selbst bestimmen wo sie sich im Auto hinlegt ist sie die friedlichste Katze der Welt. Festhalten zum Blut abnehmen? Keine Chance - bei ihr hilft auch keine Decke. Sie hat plötzlich 20 Pfoten und hakt eine einzelne Kralle ganz tief in die Haut der Menschen - ganz bewußt dort, wo man keine Handschuhe und nix hat - und zerrt dann mit aller Kraft die Kralle immer tiefer, das tut derart weh - und sie weiß das. Sie weiß ganz genau was sie tun muß damit man sie losläßt. Dann schüttelt sie sich und ist das friedlichste Tier auf der Welt. Hätte sie eine Wunde die ich täglich behandeln müßte, würde ich mir die Karten legen - dagegen ist Marek einfach zu händeln, da er zwar Terz macht, sich aber schlußendlich fügt sobald er in der Decke ist. Lina dagegen ist mit nichts dazu zu bringen sich zu fügen...

Das hat nix mit scheu oder zahm zu tun, sondern ist eben rein Charaktersache.
Trotzdem - wie CP auch sagt - ist eine Scheumietz, die Zähmung und das händling - eine Sache, zu der man bewußt bereit sein muß, sonst hat das keinen Sinn. Und ich verstehe jeden, der sagt, er traut sich das nicht zu bzw. es ist ihm Zuviel. Ich verurteile niemanden dafür - meine Erfahrung ist: man wächst an seinen Aufgaben - aber nicht jeder hat die Kraft dazu. Dann finde ich es eine Größe das auch einzugestehen - ebenso wenn man sich eingesteht, dass man eben rein egoistisch eine Kuschelkatze möchte. Es wird niemand glücklich, wenn er etwas tut wider besseren Wissens, das funktioniert nicht. Dann lieber ehrlich sich und der Katze gegenüber sein.

Die Folge davon ist aber halt, dass ich Scheumietzpärchen meist trennen muß. Als Patricia auszog hat Lysander doll ihr nachgeweint - jetzt freundet er sich gerade mit seinen neuen Kumpels an und sie hat es bereits. Aktuell sitzt Reno einzeln und weint - aber sein neuer ebenfalls verwaister Kumpel wartet schon auf ihn. Ich habe so oft hier Pärchenbildungen, die ich dann wieder auseinanderreißen muß. Das ist fies in diesem Moment. Aber wenn man das neue Zuhause und die neuen Partner gut und passend auswählt, dann ist hinterher schlußendlich alles gut - für alle - Mensch wie Tier - und nicht nur für einen Part der Seite. Das ist mein Ziel.
 
Dabei ist das Auftauen doch das schönste an der ganzen Sache. Zu sehen, wie die Miez immer mehr Vertrauen fasst und dass sich Zeit und Geduld, die man investiert, lohnen. ich sehe bei unseren beiden selbst heute, nach über 2 Jahren, noch Fortschritte. Faye ist auch erst im Dezember letzten Jahres zur Schoßkatze mutiert - hätten wir nie erwartet.

Wenn ich das von dir, CutePoison, lese tut mir das im Herzen weh 🙁
ich würde auch so gern mehr tun, aber Pflegestelle ist aktuell aufgrund von Mietwohnung und ungenügend Platz nicht machbar. Ich hoffe ich kann das im Eigenheim dann realisieren.
 
Ich hab auch die Erfahrung gemacht, wer sich einmal an das "Abenteuer" Wildchenzähmung gewagt hat ist danach infiziert und würde es immer wieder tun. Aber den Mut muß man eben erstmal haben...
 
Ja, Mut gehört definitiv dazu. Vor allem der Mut sich das fauchspuckende Miez im Zweifel schnell zu packen und die Tabletten in die Schnute zu geben um ein unnötiges langes und stressiges hin und her für beide zu vermeiden. Und sich das zu trauen auch mit der Risiko, dass sich das Miez freimachen und zubeißen oder kratzen könnte.

Und das Händchen dazu hat auch nicht jeder. Man muss ja schon schauen, dass man sich die Katzensprache zu Nutze macht etc. und das können viele nicht. Oder diese Entscheidung zu treffen welche Einfangmethode ist für dieses Miez in dieser Situation die beste - auch das erfordert einfach ein gewisses Händchen für die Materie "Wildchen".
 
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Ja, Mut gehört definitiv dazu. Vor allem der Mut sich das fauchspuckende Miez im Zweifel schnell zu packen und die Tabletten in die Schnute zu geben um ein unnötiges langes und stressiges hin und her für beide zu vermeiden. Und sich das zu trauen auch mit der Risiko, dass sich das Miez freimachen und zubeißen oder kratzen könnte.

Und das Händchen dazu hat auch nicht jeder. Man muss ja schon schauen, dass man sich die Katzensprache zu Nutze macht etc. und das können viele nicht. Oder diese Entscheidung zu treffen welche Einfangmethode ist für dieses Miez in dieser Situation die beste - auch das erfordert einfach ein gewisses Händchen für die Materie "Wildchen".

Das stimmt, aber das merkt man ja erst, wenn man es probiert hat. Uns hat ja z.B. Emilia gezeigt, dass eine kranke und trotzdem extrem wehrhafte Katze eine Nummer zu groß für uns ist. Als wir sie endlich in der Transportbox hatten, saßen wir heulend daneben. Das hätte ich echt nicht alle paar Wochen machen mögen.

Im Grunde ist jedes Wildchen / Scheuchen eine Wundertüte, das sehen wir ja auch an Nelly (aka Jule). Einerseits ist sie neugierig und verspielt, dann aber wieder mega ängstlich bei jeder klitzekleinen Veränderung. Gerade macht sie wieder ganz tolle Fortschritte, so dass wir weiterhin optimistisch sind, dass es noch klappt mit der VG. Aber eine weitere Scheumietz würde uns derzeit echt überfordern.

Aber wie schon geschrieben wurde, auch bei besten Voraussetzungen kann man nicht davon ausgehen, eine Schmusekatze zu bekommen. Jede Katze hat nunmal ihren eigenen Kopf, und das ist es doch, was wir so lieben an ihnen, oder? Bonnie und Lucy sind Wurfgeschwister, waren nie getrennt, im Tierheim geboren und von dort nach 9 Monaten direkt zu uns. Trotzdem sind sie vom Charakter total unterschiedlich. Lucy ist ein Schmusemonster, und Bonnie streicht ab und zu um die Beine und will kurz mal gekrault werden (meistens, wenn ich zur Arbeit muss), aber das war es dann auch...
 
Gut, ich kenne jetzt eure räumliche Situation und auch die Situation an sich nicht, wie es war als ihr sie einfangen wolltet.
Ich denke das wichtigste ist immer, dass man selbst möglichst ruhig bleibt und auf keinen Fall hektisch wird und ich weiß natürlich aus eigener Erfahrung, dass das leichter gesagt als getan ist. Ich habe immer mega Herzklopfen, wenn ich Zori in den Kennel locke und den Moment abwarte bis sie weit genug drin ist m die Tür schnell zuzumachen. Aber ich weiß auch, dass ich keine Chance habe sie auch nur in die Nähe zu kriegen, wenn ich auch nur den hauch des Anschein erwecke, dass irgendwas faul ist.

Wir haben halt auch das Glück, dass wir einen Raum komplett ohne Versteckmöglichkeiten haben - das Schlafzimmer - da stehen nur das große Bett, unter das sie nicht mehr können, da dicht gemacht, und zwei Nachttische, das wars. Da steht sowieso immer ein Kennel drin als Liegeplatz und wenn wir wen eintüten müssen legen wir vorher noch ein großes Handtuch aufs Bett, locken sie mit der Spielangel rein, schließen die Tür, stellen den Kennel aufs Bett und "treiben" sie mit dem Handtuch vor uns her bis sie dann schließlich selbst in den Kennel gehen - die haben inzwischen kapiert, das sie da dann in Ruhe gelassen werden und gehen daher ziemlich direkt in den Kennel. Aber klar, das Angstjaulen der beiden ist dann schon herzzerreißend und lässt uns auch nicht kalt, auch wenn wir wissen, dass es für beide Parteien die stressfreiste Lösung ist.

Aber ich glaube wir sprengen hier gerade etwas den Thread 😛
 
Emilia war ja nur 8 Wochen bei uns und hatte plötzlich starke neurologische Ausfälle. Wir waren somit absolut unvorbereitet, wussten aber, dass es ihr sehr schlecht geht und wir sie unbedingt zum TA bringen mussten. Obwohl sie kaum noch laufen konnte, ist sie geflüchtet und hat sich in der Kratztonne versteckt und sich dort festgekrallt. Wie wir es nachher geschafft haben, weiß ich gar nicht mehr. Aber es musste leider sein, und wir konnten sie dann ja nur noch erlösen lassen.
 
Ich möchte mich gerne nochmal auf den Satz beziehen von Miriquidius, dass nur Streuner ein richtiges Zuhause schätzen können. Mein Joschi hat ja auch mit zwei Kumpels auf der Straße gelebt, aufmerksame Menschen haben das längere Zeit beobachtet und dann das Tierheim informiert. Scheu war er nicht (das TH vermutete, dass er mal ein Zuhause hatte und ausgesetzt wurde), aber hatte vor so vielen Dingen Angst. Und zu sehen, wie er immer mehr auftaute, die Ängste weniger wurden, wie er es genossen hat, sich auf der Couch so richtig auszustrecken, einen immer vollen Napf zu haben, Spielzeug, das war soooo schön. Als Vergleich dazu haben wir Willi, den wir von Freunden übernommen haben und nie was Schlechtes erlebt hat, immer bemuttert und betüddelt wurde und genug Futter hatte. Man merkt ihm an, dass das alles eine Selbstverständlichkeit ist, er hat auch keine Angst vor irgendwas.
Ich kann mir anhand meiner Geschichte im Kleinen vorstellen, wie es ist, wenn eine richtige Scheumiez dann anfängt aufzutauen - schön 🙂.
 
die haben inzwischen kapiert, das sie da dann in Ruhe gelassen werden und gehen daher ziemlich direkt in den Kennel. Aber klar, das Angstjaulen der beiden ist dann schon herzzerreißend und lässt uns auch nicht kalt, auch wenn wir wissen, dass es für beide Parteien die stressfreiste Lösung ist.

Genau DAS ist der Punkt beim händling von Scheumietzen. Man muß sich da für den Moment emotionell rausziehen und es einfach durchziehen. Die Katzen spüren, dass man es ernst meint und geben dann nach. Sie wissen ganz genau, was man von ihnen will - und machen es dann. Und je öfter man es auf die Art tut, desto schneller machen sie, was man von ihnen will. Ich hab ja gerade wieder Raumtausch gemacht - das hieß 6 Scheumietzen in die Box um sie jeweils in einen anderen Raum zu setzen. Ich hab pro Katze keine 5 Minuten gebraucht. Das ist reine Übungssache - aber widerspricht halt allem, was man selbst tun möchte mit der Katze. Scheumietzen sind für einen selbst oftmals eine Lektion in Sachen eigener Emotionen - und das macht es für viele so schwer.
 
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Ich habe jetzt gelesen, was ihr erfahrenen Katzenhalter so zu Scheumietzen geschrieben habt, und ein wenig über meine Erfahrungen nachgedacht.

Kalt erwischt hat mich Kimba vor einem Jahr. Alt, groß etwas ungepflegt, kratzig und bissig vor Angst, immer allein gewesen, aus Messi/Alk Haushalt. Der taute plötzlich auf, lies sich in stundenlangen Streichelsitzungen die Angst wegstreicheln und mutierte innerhalb von 8 Tagen zum Kuschel-Teddy (BKH) Aber nur bei mir! Andere werden weggefaucht.

Seitdem habe ich immer einen Teddy im Bett. :zufrieden:

Dylan war dann eine ganz andere Hausnummer an Scheuchen. Er kam letzten Oktober. Ein Paket Angst auf 4 Pfoten, sehr krank dazu. Da waren die ersten Wochen und Monate recht hart, mit vielen schlaflosen Nächten. Dann kaum merklich dreht sich das. Er verlor viele Ängste und nach ca. 6 Monaten war er symptomfrei.

Niemand, der ihn hier so übern Tag wuseln, pennen und spielen sähe, würde ihn für problematisch halten. Er wirkt wie eine normale Katze. Allerdings mit einer Einschränkung: Niemand kann das sehen, denn beim Nahen eines anderen Menschen verschwindet er auf dem Küchenschrank und ist unsichtbar, bis der Mensch wieder geht. Streicheln kann ich ihn auch nicht. Und als Scheuchen empfinde ich ihn auch nicht. Jetzt hat er die Fenster entdeckt, klettert in Flur und Waschraum herum - und ich beginne mich darauf zu freuen, wenn er raus kann.

Wenn ich die Zeit Revue passieren lasse, dann kann ich nicht sagen, dass es mir besonders schwer fiel. Ich vermisse es auch nicht, dass ich Dylan nicht streicheln kann. Ich liebe ihn trotzdem, genauso wie Kimba. Und ich liebe es, ihn hier so angstfrei und immer gut gelaunt zu erleben.

Das nächste "Scheuchen" naht, und ich wünsche mir sehr, dass sie das Leben bei mir genießen kann, wie Kimba und Dylan das tun. :zufrieden:
 
Demian und Miri, das freut mich und ich wünsche der süßen Maus eine schnelle eingewöhnung. 🙂

Jetzt hätte ich dich beinahe überlesen. Du spieltest bei Dylan ja eine wichtige Rolle! Shame on me!

Vielen Dank!
 
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Demian: Und diese Einstellung braucht man, um sich auf ein Scheumietz einzulassen - alles kann, aber nichts muß und man selbst ist nur Beobachter, der (bezüglich der Katze) nur reagiert, aber nicht selbst agiert bzw. nur, wenn es nötig ist.
Ich habe in meiner eigenen Truppe einige ehemalige Scheumietzen, die jetzt aber keine mehr sind - und aber auch ein halbwildchen, die ist sogar zahm - in ihrem Sinne: Tara - die schwarze Kleine aus meinem Avatar. Ich kann sie streicheln, sie schnurrt und tretelt dann auch - aber sie ist wie Marek ein eigenständiges Wesen, dass den Menschen als sinnvoll und nützlich ansieht und eben zu mir Vertrauen hat - ihn aber nicht braucht. Sie liebt ihr halbwildes Leben und im Sommer kostet es mich teilweise viel Kraft zu akzeptieren, dass sie sich teilweise tagelang nicht blicken läßt. Sie hört auf kein Rufen, akzeptiert keine Forderung an sie, würde niemals in Bett oder auf die Couch zum kuscheln kommen. Sie lebt ihr Leben komplett eigenständig - und ich kann nichts weiter tun als es zu akzeptieren und auf unsere Bindung zu vertrauen. Ich liebe es sie zu beobachten - sie zu sehen, wie sie hier drinnen dann zum kleinen Kätzchen mutiert - weil sie mir vertraut, ausgelassen mit der Spielangel rumhüpft und sich albern rumrollt - und dann aufsteht, raus geht und in einem stolzen Trab den Weg entlang nach hinten ins Feld läuft - wie ein Panther - geschmeidig und kraftvoll und unbeugsam. Einfach nur wunderschön. Aber diese Wesen kann man nicht besitzen - man kann sie lieben, aber mehr auch nicht. Tara ist aber da noch ein anderes Kaliber als die "normale" Scheumietz, da sie eben unabhängig sein will. Die meisten Scheumietzen wollen gar nicht unabhängig sein, sie brauchen aber den Freiraum um sich entfalten zu können und ihre Angst verlieren zu können. Katzen wie Tara haben keine Angst - sie wollen nur nichts anderes. Und da sind wie wieder bei Marek - Tara und Marek sind charakterlich wie tatsächlich verwandt - es sind beides Hennigsdorfer Stahlwerkskatzen, nur dass Tara schon ein paar Jahre älter ist (sie ist jetzt 8). Aber vom Charakter her sind sie beide gleich - stolze eigenständige Wesen, die zwar bereit sind sich auf den Menschen einzulassen und zu vertrauen, aber deshalb trotzdem diesem nicht gehören - sie gehören nur sich selbst. Aber da schweife ich jetzt ab...
 
Genau DAS ist der Punkt beim händling von Scheumietzen. Man muß sich da für den Moment emotionell rausziehen und es einfach durchziehen. Die Katzen spüren, dass man es ernst meint und geben dann nach. Sie wissen ganz genau, was man von ihnen will - und machen es dann. Und je öfter man es auf die Art tut, desto schneller machen sie, was man von ihnen will. Ich hab ja gerade wieder Raumtausch gemacht - das hieß 6 Scheumietzen in die Box um sie jeweils in einen anderen Raum zu setzen. Ich hab pro Katze keine 5 Minuten gebraucht. Das ist reine Übungssache - aber widerspricht halt allem, was man selbst tun möchte mit der Katze. Scheumietzen sind für einen selbst oftmals eine Lektion in Sachen eigener Emotionen - und das macht es für viele so schwer.

Da sagst du was wahres..
Mir tut es inmer leid die Katzen in die Box zu treiben und wenn sie die Wände hoch gehen,bin da aber mittlerweile emotionsloser geworden,was auch sehr wichtig ist,da die Miezen es merken, wenn man unruhig ist.
Mir fällt es mit zunehmender Routine auch leichter Scheumiezen mit der Taskali Methode "einzufangen",ich muss nie meine Hände benutzen.
Herausforderung war da letztens die Miez,die wirklich nach vorne ging.
Da habe ich locker 15 Minuten fürs Einfangen gebraucht und sehr geschwitzt,die wäre mir am liebsten ins Gesicht und als dann endlich die Decke über ihr war musste ich sie sogar rein schieben in die Box.
Mittlerweile fahre ich schon zu Pflegestellen um beim Eintüten "schwieriger"Katzen behilflich zu sein,wo andere hin gehen und nen Kecher nehmen.
Ich hab noch nie nen Kecher gebraucht,wüsste auch nicht wie man den nutzt und ich denke,das löst ähnlich viel Panik aus wie das unprofessionelle Greifen der Scheumiezen mittels dicken Handschuhen.
Man bekommt mit der Zeit Routine.
Was bei mir noch fehlt:
Scheumiezen à la Dairo auch mal nen Spoton zu geben oder Augentropfen.
Da passe ich noch (du musst mir irgendwann mal schreiben wie du Dairo und Marek händelst 😉).
Getraut hatte ich mich das nur bei Zassi,weil er die Art Scheumiez ist, die nicht so einfach in Panik zubeißen würde,sondern einfach nur Angststarr ist.
Hab einfach die Box von oben geöffnet und ihm das Spoton drauf gemacht,dabei hatte er auch ordentlich gezittert vor Angst 😳.
Eine Sache interessiert mich noch:
Miriam du sagtest du hättest eine zahme Katze, bei der die Blutabnahme auch mit dem Deckentrick nicht klappt.
Wie nehmt ihr der Miez dann Blut ab?
Mein Kater ist ja genauso und bei ihm funktioniert der Handtuchtrick fürs Blut abnehmen (bin mit ihm bei der Ärztin wo ich mit Zassi war, sie konnte ihn ja mittels Tricks auch händeln)..wobei er sich auch da sehr wehrt und schon zubeißt, wenn er nur abgehört wird 🙄.
 
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