PaddyLynn
es freut mich das du und auch ein paar Andere sehen das es nicht nur dieses Endstadium gibt und es eine Krankheit ist.
Ich habe mich auch erst jetzt damit beschäftigt um nichts falsches zu machen und Schaden anzurichten und erkannt das man sehr sehr viel falsch verstehen kann und ich auch noch umdenken muss. Dann kann man vielleicht auch solche Fälle in denen auch Tiere zu Schaden kommen verhindern. Die Ämter greifen ja meistens erst ein wenn es zu spät ist, da sie vorher keine Kenntnis davon haben, was ja klar ist da viele Bürger die Anzeichen nicht erkennen können oder wollen.
In diesem Fall bin ich persönlich sogar froh das der Vermieter das Amt eingeschaltet hat um es für seine Zwecke zu nutzen, da er ein ganz anderes Ziel hatte und gar nicht wegen der unaufgeräumten Wohnung das Amt eingeschaltet hat, sondern in der Hoffnung das wenn das Amt ihr auf die Pelle rückt das sie schnell wegzieht. Jetzt kann ihr evtl geholfen werden, ganz sicher bin ich mir da auch nicht, aber ohne diese Hilfe würde es für sie selbst nicht gut aussehen, um die Tiere mache ich mir da weniger Sorgen, für sie geht sie sogar an spezielle Stammtische und tut und macht und bringt Energie auf die sie für sich selber nicht aufbringt.
@Softy
der Sohn geht mit dem Hund raus.
Ich weiß das, wenn ich ihr sagen würde, du wir gehen jetzt jeden Abend um xxUhr zusammen spazieren, dann wäre das eine Belastung für sie und für mich.
Ich kann das nicht erklären, aber ich weiß es weil ich selber zwei Jahre an Agoraphobie gelitten habe und eine Art Burnout hatte. Jeder Termin, egal für was auch für Positives, hat mich komplett für andere Dinge blockiert und ich habe es als absolute Belastung angesehen, wenn ich wusste das noch etwas ansteht. Also in dem Fall wäre es die Ankündigung zu täglichen Terminen und dann würde sie es als eine Art Zwang ansehen oder es würde sie (und evtl mich selbst) für andere Dinge blockieren.
Es ist wie gesagt sehr sehr schwer zu erklären und man kann es nur ansatzweise nachvollziehen wenn man schon etwas ähnliches erlebt hat.
Bei mir war es z.B. so das wenn jemand mich besuchen wollte und ich habe mich noch duschen müssen, was ja nur 10 Minuten dauert ich aus Panik es nicht zu schaffen, immer 2 Stunden mindestens Zeitraum für den Besuch genannt habe. Dann konnte ich mich duschen ohne Panik und sass dann nach einer viertel Stunde fix und fertig angezogen da und dachte mir wie blöd ich bin das ich jetzt noch eindreiviertel Stunden warten muss. Hätte ich die Zeit für den Besuch kürzer angesetzt hätte es mich so blockiert das ich nicht auf die Reihe bekommen hätte.
Einen Brief schreiben, der vielleicht eine halbe Stunde gedauert hätte, war nicht möglich wenn ich für 6 Stunden später einen Termin hatte.
Ich konnte das bewältigen, da ich mir selbst Tagesabläufe geschrieben habe und mich daran gehalten habe und Hilfe durch meinen Freund bekommen habe, der sich ganz gut mit Psychologie auskennt und den Auslöser herausgefunden hat durch zu hören und Verständnis und er hat mich z.B. mit Gutscheinen für Kleidung in die Stadt geschickt damit ich nach zwei Jahren wieder rausgehe und sehe das es gut ist und er hat mir danach Zeit gelassen bis ich dann von selbst wieder in die Stadt bin und jetzt ist es kann ich weiter als nur zwei Straßen um meine Wohnung gehen, wenn auch nicht jeden Tag aber es geht.
Aber auch erst nachdem ich meinen Hund weggegeben habe, aufs Land wo er freier leben kann und ich damit eine Blockade die er bei mir ausgelöst hat, ohne das es mir bewusst war, gelöst habe. Ich bin auch täglich raus und viel und lang, wenn ich nicht konnte habe ich jemanden fürs Gassi gehen bezahlt, aber es hat mir selbst nicht gut getan, damals, das weiß ich jetzt.
Würde ich mich jetzt auf so etwas einlassen wie tgl Gassie gehen, dann würde es mich evtl wieder zurück hauen und die Agoraphobie wieder durchkommen. Ich kann geregelt Leben und raus gehen, solang nicht täglich Termine nicht für außerhalb der Wohnung anstehen, das macht mir immer noch Druck und geht einfach noch nicht und deshalb mache ich es schon mal wegen mir selber nicht. Zudem möchte ich es nicht, ich bin immer noch am Liebsten zu Hause und deshalb habe ich auch Katzen und keine Hunde, da habe ich keine Problem mich an feste Fütterzeiten oder sonstiges zu halten, ich muss dafür ja die Wohnung nicht verlassen.
Bei ihr kenne ich zwar den bzw die Auslöser für ihre Erkrankung, aber ich da nicht dran gehen, da ich mich nicht genug auskenne. Ich weiß aber sicher das jeder Termin, jedes Wort zuviel, Schaden anrichtet und deshalb mache ich da nichts oder nur sehr sehr wenig. Da sollen Profis dran die das Krankheitsbild kennen und richtige Hilfe leisten können.
Wenn man jemanden neben sich hat, dem man vertraut, ist manches einfacher.
Lieb gemeint aber falsch. Sie kann nicht täglich mit jemandem zu tun haben, außer mit ihrem Sohn. Sie war mal 4 Abende am Stück bei mir und hat dann am letzen Abend gesagt, dass ihr das zuviel wird.
ich kann das verstehen. Hätte mich mein Freund, weil er es gut gemeint hätte, jeden Tag in die Stadt geschleift (so hätte ich es empfunden), wäre ich ausgeflippt, weil mir das so einen Druck gemacht hätte und ich es als MÜSSEN empfunden hätte.
Wie gesagt, da sollen Profis dran. Wenn sie mich von selbst um etwas bittet, habe ich ein Problem etwas zu tun, habe ich ja schon, aber es muss von ihr selbst kommen.
Ich hoffe ich konnte es durch die eigenen Erfahrungen die ich hier beschrieben habe, etwas näher bringen wie sich jemand fühlt der an einer psychischen Erkrankung leidet. Mir tut jeder leid der am Messi-Syndrom leidet, ich gehe ja zum glück nur nicht gerne raus, wenn ich das auch noch hätte weiß ich nicht was wäre. Kann mir schon vorstellen das es echt schlimm ist, wenn man anfängt etwas anzusammeln, sei es nun Gegenstände oder Dreck und irgendwann der Lage nicht mehr Herr wird und sich schämt irgendjemanden zu fragen ob er hilft das Zeug aus der Wohnung zu schaffen.