Ich werfe jetzt einfach mal etwas unsortiert meine Gedanken dazu in den Raum:
Ich trenne sie tagsüber (gab letzte Woche aber auch 2 Tage wo alles komplett i.O. war und ich sie weder am Tag, noch in der Nacht trennen musste), aber sobald ich nach Hause komme geht das Miauz Konzert aus dem Schlafzimmer los. Und sie merken auch, wenn sie getrennt sind und wollen dann direkt wieder zum jeweils anderen. (Streiten aber dann doch zum anderen wollen - komische Katzenlogik).
Mir kam spontan auch umgeleitete Aggression in den Sinn. Als Standardempfehlung dazu liest man häufig: komplett trennen und dann langsam wieder zusammenführen.
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es bei euch aber längere Phasen, wo die beiden problemlos miteinander können. Ich weiß nicht, ob da eine längerfristige Trennung, die die beiden ja offenbar auch stressen würde, so sinnvoll ist.
Trennst du bei Abwesenheit komplett, also ohne Sichtkontakt? Falls ja, wäre es evtl. eine Idee, diese Trennung mit Gittertür zu machen. Auf die Weise hättest du die Sicherheit, dass in deiner Abwesenheit nichts passieren kann. Aber die beiden hätten den Vorteil, dass sie trotzdem mehr miteinander agieren könnten.
Bekam Zylkene verschrieben....keine Besserung.
Es gibt noch ein paar ähnliche Sachen, die man versuchen könnte (z. B. Telizen oder Purapep). Generell habe ich den Eindruck, dass diese ganzen Mittelchen von Katze zu Katze unterschiedlich wirken - man müsste sich also durchprobieren. Telizen hat hier bei einem meiner Kater relativ gut gewirkt, Zylkene hat dagegen in meinen bisherigen Zusammenführungen genau Null gebracht.
Habe dann eine Verhaltenstherapeutin hinzugezogen und sie meinte, es wäre noch einen Versuch wert, das bei Lilo ein Suprelorin-Chip gesetzt wird
Wenn es eskaliert, geht es dann immer von Lilo aus, kannst du das einschätzen? Oder wie kam die Verhaltenstherapeutin auf die Idee, dass er ein Aggressions-/Dominanzproblem hat?
Ich habe hier einen Kater, der vor einigen Monaten einen Suprelorin-Chip gesetzt bekommen hat. Aus meiner Erfahrung: Ja, der Chip bewirkt gewisse Verhaltensänderungen. Aber nein: ein Allheilmittel bei Aggressionen ist er sicher nicht. Will sagen: wenn die Probleme dadurch (mit) ausgelöst werden, dass Lilo aufgrund hormoneller Einflüsse ein zu stark "kateriges" Verhalten zeigt, kann der Chip das bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Allerdings kann langjähriges Verhalten auch mit heruntergeregelten Hormonen (denn das tut der Chip ja letztlich) aus reiner Gewohnheit weiter bestehen bleiben.
Wenn du über einen Chip nachdenkst, würde ich vorher auf jeden Fall klären lassen, ob bei Lilo (oder generell bei beiden Katern) noch Hormone aktiv sind, die bei kastrierten Tieren eigentlich nicht mehr vorhanden sein sollten. Nur dann würde ein Chip in meinen Augen überhaupt Sinn machen (wobei es auch dann eine Abwägung wäre, ob wirklich Chip oder besser versuchen, nochmal nachzukastrieren). Testen kann ein Tierarzt das über einen Bluttest, den sogenannten Anti-Müller-Hormon-Test.