Hallo Vanessa!
Erst ein Wort zu Tierheimkatzen: Die kannst du nicht mit Tierheimhunden vergleichen. Katzen können euch nicht gefährlich verletzen, Katzen treffen bei Spaziergängen keine anderen Katzen, denen gegenüber sie sich bei entsprechender Vorprägung meschugge verhalten könnten... Sie sind nicht unsensibler als Hunde, aber belastbarer und viele Katzen verzeihen Haltungsfehler eher als Hunde. Ich habe noch keine Katze kennengelernt, die vom Vorbesitzer oder durch Tierheimhaltung völlig asozial geworden wäre.
Wenn das der einzige Grund ist, aus dem eine (Haus-)Katze aus dem Tierschutz nicht in Frage kommt, solltet ihr den nochmal überdenken und euch vielleicht einfach mal live vom Gegenteil überzeugen lassen.
Wenn ihr Rassekatzen einfach schöner findet oder aus anderen Gründen keine Hauskatzen wollt - nur zu, dann seid ihr bei einem guten Züchter richtig aufgehoben.
(Ich habe übrigens auch zwei Rassekatzen - aus dem Tierschutz. Und das sind die liebsten, sozialsten und menschenbezogensten Katzen weit und breit. Meine Knulla ist aber mindestens genauso lieb, nur etwas... speziell, aber das ist eine Charaktersache.
😀)
Das ist doch schon mal ein guter Ansatz - in welchem Alter sind denn Katzen „aus dem Gröbsten raus“?
Ab zwei Jahren etwa, obwohl es natürlich auf die Katze ankommt, wie aktiv sie sich verhält. Bengalen, OKHs und Siamesen z.B. sind verspielt und bekloppt bis ins hohe Alter.
😉 Da passen andere Rassen (inkl. der Hauskatze) wahrscheinlich besser zu euch.
Katzen unter einem Jahr sind Kitten und Kitten werfen alles um, fressen wie Staubsauger und sind meistens dreist, frech und fordernd. Katzen ab einem Jahr sind im Rüpelalter und testen Grenzen aus. Erst dann werden sie allmählich ruhiger, richtig erwachsen und charakterlich gefestigt sind Katzen meiner Erfahrung nach mit etwa vier Jahren.
Zum Wesen: Sie sollten schmusig sein und sich zum Spielen animieren lassen, dabei aber nicht zu wild werden. Dass sich Verletzungen nicht vermeiden lassen, weiß jeder Tierbesitzer und Katzenbesitzer sicher am besten, aber ich möchte nicht, dass meine Liebsten oder ich beim Spielen „zerfleddert“ werden.
Eine an Menschen gewöhnte Katze wird - ganz gleich, welcher Rasse sie angehört - den Menschen beim Spielen nicht 'zerfleddern', keine Sorge.
😀 Allzu rüpelig und grob spielen Katzen hauptsächlich, wenn sie zu jung von der Mutter getrennt wurden und ihre Sozialisierung nicht abgeschlossen werden konnte.
Sie sollten sich gut allein und/oder miteinander beschäftigen können und sich nicht zu sehr auf ihren Menschen fixieren, weil wir viel außer Haus sind und ich keine Lust habe nach einem langen Bürotag noch das gesamte Mobiliar auf den Sperrmüll zu fahren. 😀
Auch hier passt so jede Rasse.
😉 Allerdings ist es ein Irrglauben, dass Katzen revier- und nicht personenbezogen seien. Katzen brauchen ihre Menschen! Sie wollen beschäftigt werden, wollen Ansprache und Streicheleinheiten. Auch, wenn zwei Katzen sich viel miteinander beschäftigen: Eine halbe Stunde Spielzeit am Tag solltest du mindestens einplanen. In eurer Abwesenheit solltet ihr Beschäftigungsspielzeug bereitstellen - Spielschienen, Fummelbretter, Raschelkartons usw.
Laut dürfen sie sein – wir sind es auch! und wohnen in einem Einfamilienhaus mit großem Grundstück. Da haben wir nicht das Problem, dass sich Nachbarn gestört fühlen könnten.
Sollen die Katzen Freigänger oder Wohnungskatzen (evtl. mit gesichertem Freigang) sein? Denn eins müsst ihr euch bewusst machen: Kein Züchter vermittelt Katzen in Freigangshaltung.
Mir ist bewusst, dass es keine Wesensstandards bei Tieren gibt, sie haben alle ihr eigene Persönlichkeit und das Vorgenannte liest sich wie eine Bestellung, aber ihr habt gefragt und das wäre so unsere erste Vorstellung – sie sollten einfach zu uns passen!
Ihr habt gar keine hohen Ansprüche. Es passt wirklich beinahe jede Rasse zu euch, nur Orientalen wären vielleicht nicht so perfekt, weil sie wirklich vieeeel bespaßt werden wollen.
Also schaut doch einfach mal im Tierheim Hannover, erkundigt euch über Pflegestellen in eurer Nähe oder erforscht das Internet, wenn ihr euch ganz sicher seid, dass es eine Rassekatze sein soll.
Liebe Grüße in die alte, graue Heimat!