Provokativ oder einfach nur realistisch?

  • Themenstarter Themenstarter eliza
  • Beginndatum Beginndatum
eliza

eliza

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
27. Juni 2010
Beiträge
150
Ort
Stolberg
Hallo Zusammen,

wie Ihr wißt habe ich Emilios Geschichte in ganz vielen Foren veröffentlicht, um möglichst viele Tierliebhaber zu erreichen und eine Hilfestellung zu geben.

Die Resonanz war überwältigend und vor allem sehr unterschiedlich in den Meinungsäußerungen. Eine Forendiskussion in der letzten Woche fand ich besonders interessant.

Kosten für eine erfolgte Behandlung werden oft als erstes angesprochen und als möglicher Hinderungsgrund für die Bereitschaft, den Weg mit seinem Lebewesen zu gehen, angesprochen.

In der letzten Woche habe ich die Geschichte wieder eingestellt und fand mich schnell in einer intensiven Diskussion wieder. Die Kosten wurden als heikel empfunden und als Argument für eine Nichtbehandlung angeführt.

Ich weiß, manchmal bin ich schon sehr direkt, aber ich sehe Foren als sinnvolle Option, Meinungen auszutauschen und Sichtweisen aufzuzeigen.

Bei Familienmitgliedern und so sehe ich meine Pelzgesichter, sind für mich persönlich die Kosten für eine Behandlung nicht ausschlaggebend. Wie gesagt, für mich persönlich. Das erwarte und verlange ich keineswegs von anderen Menschen.

Bevor wir uns für 8 Katzen entschieden haben (Sorgenkinder, Tierschutzkatzen und Katzen aus normalem Umfeld), sind wir gemeinsam durchgegangen, ob wir uns das finanziell leisten können und mögliche Kosten, der Zukunft zu stemmen vermögen. Da spreche ich jetzt auch das Sparbuch für unsere Pelzgesichter ganz konkret an. Nachdem wir unsere Rechnung aufgemacht haben, war die Entscheidung auch klar, vor allem bei der Höchstzahl der Vierbeiner.

Meine Meinung ist, dass ich persönlich nur die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen kann, wenn ich dazu wirtschaftlich in der Lage bin und das die Tierarztkosten für mich persönlich nie ein Argument für eine Einschläferung wäre. Diese beiden Askpekte wurden mir vorgeworfen.

Wie handhabt Ihr das denn? Sehe ich das zu versnobt oder einfach nur realistisch.

LG
Eliza
 
A

Werbung

Ich finde, das ist pauschal nicht zu beantworten. Irgendwo hat jeder seine persönliche Grenze, ab der einfach kein Geld mehr zum Ausgeben da ist, die wirst auch du irgendwo haben. Wo will man die Grenze ziehen, ab der man Katzen halten "darf"? Solange die Katze eine realistische Genesungschance hat, bleibt da aber immer noch die Option der Abgabe.

Dann kommt es noch darauf an, was man der Katze überhaupt zumuten kann und will.

Und schlussendlich auf die eigene Situation, die eigenen ethischen Maßstäbe und die persönliche Beziehung zur Katze. Im Tierschutz wird da vermutlich ganz anders gehandelt als beim Privatmann mit Kleingruppe, im Dritte-Welt-Land anders als im verwöhnten Mitteleuropa und so weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mir ist bei Emilios Berichten, die ja sehr lang sind, aufgefallen, dass nicht in einem Satz auch nur ansatzweise irgendwie von Kosten die Rede war, und die Wörter Geld, Kosten, teuer etc. nirgends aufgetaucht sind. Das fand ich sehr bemerkenswert. Weil ihr Euch eurem Emilio zu 100% annehmt. Und nicht nur, was füttern und beherbergen angeht. Und das ist Verantwortung und Liebe zum Tier zeigen. Die Snobs sind doch die, die an dieser Stelle, wo Emilio seinen Unfall hatte, ihr Tier sich ihm selbst überlassen und ihr Vermögen lieber egoistisch in unnütz Zeug investieren.
 
Es ist, meiner Meinung nach, wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, dass massive Kosten im Krankheitsfall eines tierischen Familienmitglieds auf einen zu kommen können.
Man darf nicht so blauäugig sein und immer davon ausgehen, dass niemals etwas passiert.
Etwas Luft nach oben, was die Finanzen anbelangt, sollte schon sein.

Es gibt die Möglichkeit der Tierkrankenversicherung oder des Tiersparbuches.

Dann kommt es noch darauf an, was man der Katze überhaupt zumuten kann und will.
Diesen Punkt finde ich viel wichtiger, als die materielle Diskussion.
Nicht alle therapeutischen Möglichkeiten müssen zwangsläufig sinnvoll sein.

Da kann sich jeder glücklich schätzen, der einen guten, zuverlässigen, einfühlsamen und verständnisvollen Tierarzt hat.
 
Meine Meinung ist, dass ich persönlich nur die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen kann, wenn ich dazu wirtschaftlich in der Lage bin und das die Tierarztkosten für mich persönlich nie ein Argument für eine Einschläferung wäre. Diese beiden Askpekte wurden mir vorgeworfen.

Wie handhabt Ihr das denn? Sehe ich das zu versnobt oder einfach nur realistisch.

LG
Eliza

Ich stimme Dir in diesem Punkt uneingeschränkt zu. Es scheint fast ein Tabu zu sein, dass Tierhaltung Geld kostet und dass wer das Geld nicht hat, von Tierhaltung eben ausgeschlossen ist.

Ich kann mir kein Pferd leisten und daher habe ich auch keines. Da geht kein Aufschrei durchs Forum aber bei Katzen oder Hunden soll das anders sein?

Viele rechnen nicht die wirklichen Kosten der Tierhaltung, aber die Vorsorge für den tierärztlichen Supergau gehört genauso kalkuliert wie die Kosten für Futter und Streu. Diese "Schön Wetter-Tierhalter" sind dann aber ganz schnell überfordert wenn eine grössere Summe ansteht und das bedeutet manchmal "nur" 1000 Euro.

Statt der hier im Forum so oft und gern zitierten "Liebe" halte ich mich lieber an Empathie, Fachwissen und Verantwortungsgefühl und eine Vorsorge für die Absicherung der TA Kosten gehört in die letztere Kategorie. Wie man das Geld beschafft (Katzenkonto, Versicherung, Familie Kredit etc.) ist zweitrangig aber im Notfall muss es schnell und zuverlässig verfügbar sein.
 
Und das ist Verantwortung und Liebe zum Tier zeigen. Die Snobs sind doch die, die an dieser Stelle, wo Emilio seinen Unfall hatte, ihr Tier sich ihm selbst überlassen und ihr Vermögen lieber egoistisch in unnütz Zeug investieren.
Fiktives, überspitztes Beispiel: Tierschutzverein. Eine alte Katze mit Tumorerkrankung, OP bringt Heilung. Vier Kitten mit Schnupfen, Behandlung bringt Heilung. Geld ist nur für eins von beiden da.
Was ist jetzt "Verantwortung und Liebe zum Tier zeigen"?

Das meine ich mit "eigene ethische Maßstäbe".

Tierkrankenversicherung: Mir ist mittlerweile mehr als ein Fall bekannt, in dem den Versicherungsnehmern bei einer hohen Rechnung gekündigt wurde. Darauf würde ich mich also auch nicht ausschließlich verlassen...
 
Werbung:
Eliza ist aber Privatperson. Tierschutz ist was anderes. Soll man denen diktieren, dass sie für alle Fälle, wo es sich von denen ja so selten um kranke Tiere handelt, ausreichend Geld zu Verfügung haben sollen? 😕
 
Fiktives, überspitztes Beispiel: Tierschutzverein. Eine alte Katze mit Tumorerkrankung, OP bringt Heilung. Vier Kitten mit Schnupfen, Behandlung bringt Heilung. Geld ist nur für eins von beiden da.
Was ist jetzt "Verantwortung und Liebe zum Tier zeigen"?

Das meine ich mit "eigene ethische Maßstäbe".

Tierkrankenversicherung: Mir ist mittlerweile mehr als ein Fall bekannt, in dem den Versicherungsnehmern bei einer hohen Rechnung gekündigt wurde. Darauf würde ich mich also auch nicht ausschließlich verlassen...

Hier geht es aber um private Halter, die sich bewusst für Tierhaltung entscheiden und nicht um den TS an den man völlig andere Mass-stäbe anlegen muss.

Und selbstverständlich bestimmen die eigenen ethischen Mas-stäbe wie viel man bereit ist an Kosten zu übernehmen. Wenn es wirklich ein "Familienmitglied" ist, dann werden die Kosten kein KO-Kriterium sein können.
 
Eliza ist aber Privatperson. Tierschutz ist was anderes. Soll man denen diktieren, dass sie für alle Fälle, wo es sich von denen ja so selten um kranke Tiere handelt, ausreichend Geld zu Verfügung haben sollen? 😕
Ich hab meinen ersten Post auch nicht nur auf Privatpersonen bezogen.

Andererseits, was ist mit einer tierschutzbetreibenden Privatperson etc. oder einfach nur einer Privatperson, die für diese eine Katze drei andere aufnehmen/retten könnte? Alles rein spekulativ und sehr theoretisch, aber ich finde es schwierig, da Grenzen zu ziehen.
Ich würde im Fall der Fälle auch nicht rational abwägen, aber ob es verwerflich ist, das zu tun - hm.
 
Meine Meinung ist, dass ich persönlich nur die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen kann, wenn ich dazu wirtschaftlich in der Lage bin und das die Tierarztkosten für mich persönlich nie ein Argument für eine Einschläferung wäre. Diese beiden Askpekte wurden mir vorgeworfen.
Ist nicht so einfach.

Prinzipiell stimme ich dir voll zu.
In beiden Punkten.

Aber .. es gibt sicher viele Situationen, die unvorhergesehen sind, wo man aber klar sagen muß, daß die TA-Kosten nicht (mehr) zu tragen sind. Ich will niemanden verurteilen, der wirklich möchte und nicht kann.

Es sit auch nicht so einfach zu sagen, dann gib das Tier ab.
Wo zaubert man einen Platz für ein 14jähriges CNIchen her, das vielleicht auch nicht sonderlich kuschleig und "freundlich" ist?

Was ich aber schwer abkann, sind Leute, die es theoretisch finanziell stemmen könnten, aber nicht für wichtig halten. Da wird dann nicht "das Sparbuch für das neue Wohnzimmer" angetastet und auf den Urlaub verzichtet man auch nicht.
Da gibt man für div. Klimbim Kleinsummen aus, die sich aber rasch auf Höhe der TA-Rechnung summieren würden.
Das tut mir weh.

Und ich bin der Ansicht, wenn man sich neu ein Tier holt, sollte man finanziell so "betucht" sein, daß man ein gewisses Polster hat und auch etwas ansparen kann.
Passieren kann immer was. Wenn aber schon vor der Anschaffung ersichtlich ist, daß kein Geld da ist, würde ich die Anschaffung eines Tieres nie empfehlen.
Auch nicht, wenn jemand mit "Hauptsache vermittelt" argumentiert.
 
Hallo,

Ich selbst bin Kleinverdienerin + Nebenjob am Wochenende.
Dennoch habe ich ein Sparbuch auf das Monatlich 50 Euro gehen,
damit ich für den Notfall an Kosten gerüstet bin.

Und ich möchte meinen Hund jetzt auch zusätzlich "Krankenversichern".
Bei 2 größeren Tierversicherern(möchte ja keine Werbung machen)
bin ich noch am abwägen weil dann komplett samt Haftpflicht überwechseln
möchte.

Ich bin auch der Meinung, man sollte nie mehr Tiere halten als man
versorgen kann. Und ja, zur Versorgung gehört leider nicht nur
Liebe, Futter und Zeit. Und wie schnell einen auf einen Schlag die Kosten
erschlagen können habe ich in diesem Jahr besonders gemerkt.

Mag sein das ich da ne zu extreme Bindung oder Auffassung für manche
Leute habe, doch meine Tiere (besonders Hunde) sind Familie und ein Teil
von mir. Und wie könnte ich diese Haltung vertreten wenn ich nicht
in der Lage bin diesem Mitglied mit allem Mitteln für ein würdiges und
gesundes Leben zu sorgen?

April wurde mein alter Hund Sam krank - Die ersten Kosten
Am 4. Mai dann ein Notdienst meiner TA, doch leider MUSSTE ich da den
schwersten Schritt entscheiden um ihm Leid zu ersparen.
Auch das ist nicht umsonst 🙁
Keine 3 Wochen später Hat sich meine Akira in einem Bachlauf die Pfote
so schlimm aufgeschnitten das sie in Narkose musste um das zu
säubern und zu nähen. - die nächsten Kosten + Nachuntersuchungen.

Sie war gerade 1 Woche gesund,
Dann kam ich selbst für ne Woche ins Krankenhaus, was auch 10 euro
pro Tag kostet.

Hätte ich mein Sparbuch nicht als Polster gehabt, das im übrigen bis auf 150
Euro ausgeschöpft wurde - hätte ich jetzt nen riesen Schuldenberg.

Manchmal gibt es Ereignisse/Schicksalsschläge die sind nicht zu Planen.

Aber deswegen sollen meine Tiere nicht Leiden und/oder
unterversorgt werden.

Klar es wird immer Menschen geben die nicht bereit sind alles
zu geben vorallem wenns ums liebe Geld geht.
Doch da ist es mir wirklich lieber, dass die ihr Tier "abschieben"
(nicht aussetzen!), damit hat es vllt die Chance in eine Verantwortungsvolle
Hand zu gelangen.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Was ich aber schwer abkann, sind Leute, die es theoretisch finanziell stemmen könnten, aber nicht für wichtig halten. Da wird dann nicht "das Sparbuch für das neue Wohnzimmer" angetastet und auf den Urlaub verzichtet man auch nicht.
Da gibt man für div. Klimbim Kleinsummen aus, die sich aber rasch auf Höhe der TA-Rechnung summieren würden.
Das tut mir weh.

Und ich bin der Ansicht, wenn man sich neu ein Tier holt, sollte man finanziell so "betucht" sein, daß man ein gewisses Polster hat und auch etwas ansparen kann.
Passieren kann immer was. Wenn aber schon vor der Anschaffung ersichtlich ist, daß kein Geld da ist, würde ich die Anschaffung eines Tieres nie empfehlen.
Auch nicht, wenn jemand mit "Hauptsache vermittelt" argumentiert.

Da stimme ich 100% zu. Ich könnte ausrasten, wenn ich mitbekomme, mit welcher Blauäugigkeit und völliger Unvernunft oft Tiere "angeschafft" werden, wo eigentlich von vorneherein klar ist, dass das ganze finanziell selbst im besten aller Fälle (Katze frisst anstandslos das billigste aller Futter, nutzt das billigste aller Streu und wird NIE krank) nur mit Ach und Krach zu stemmen ist. Aber wehe dieser Punkt wird angesprochen, dann ist man sofort ein elitärer Snob, der sich erdreistet, finanziell schlechter gestellten Mitmenschen das Recht auf Tierhaltung abzusprechen.

Zugegeben, ich habe - obwohl ich mir das ganze im Vorfeld überlegt habe - selbst auch noch unterschätzt wie schnell das richtig ins Geld gehen kann, bis bei meinem Sternchen 5 Monate nach ihrem Einzug hier eine chronische Erkrankung festgestellt wurde, wegen der ich monatelang regelmäßig beim TA auf der Matte stehen musste, Untersuchungen, Medikamente, das ganze Programm. Aber dann habe ich mich eben eingeschränkt.
Ich habe es damals schon gesagt und sehe es heute noch so: Wenn einer meiner Katzen etwas fehlt, das durch entsprechende Behandlung gelindert / geheilt werden kann, dann ist es meine gottverdammte Pflicht als Halter, alles in meiner Macht stehende zu tun, damit mein Tier die richtige Behandlung bekommt. Auch wenn es dann die nächsten Jahre keinen Urlaub gibt oder andere "Unannehmlichkeiten" / Verzicht auf Dinge. Wer dazu nicht bereit ist, sollte Tierhaltung ganz grundsätzlich nochmal überdenken.

Es kann immer passieren, dass man an den Punkt kommt wo es einfach nichtmehr geht - wenn kein Geld mehr da ist, ist keines mehr da, selbst drucken geht nunmal leider nicht.
Wenn es aber "nichtmehr geht", weil man ja sonst den Urlaub / neuen Fernseher / wöchentlichen Restaurantbesuch streichen müsste... da habe ich Null Verständnis für.

Mindestens ebenso wichtig finde ich allerdings - auch wenn es hier im Thread ja primär um die finanzielle Seite geht - wie andere auch schon geschrieben haben, wieviel Behandlung dem Tier überhaupt guttut. Nur weil man alles bezahlen kann und es auch bereitwillig tut, muss das auch nicht zwangsläufig das beste sein, man kann ein Tier auch zu Tode therapieren. Eben das andere Extrem von "nee, investieren will ich nicht unbedingt viel". Das ist oft eine ganz schwierige Gratwanderung, wo richtig und falsch nicht eindeutig voneinander abzugrenzen sind.
 
Das ist halt immer wieder die Frage nach der "Wertigkeit". Die beantwortet halt jeder anders. Für mich ist das keine grosse Frage, gemacht wird, was medizinisch sinnvoll ist.

Andere haben da eher ne Kosten/Nutzen Rechnung im Sinn. Nach dem Motto, alles was den "Neuwert" übersteigt ist fragwürdig. Da haben Haustiere aber dann auch eher den Stellenwer von dekoration...

Ich hab mich ja damals schon schwer gewundert als ich mit Lucky und ihrem verletztem Ohr beim TA auftauchte. keine grosse Sache und auch bei weitem nicht teuer. Aber der TA fragte mich, wann ich denn das nächste mal in der Gegend sei (wohne 20km weit weg). Ich war völlig verdutzt. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, daß ich selbstverständlich warte, bis die paar Stiche gesetzt sind. Und das war wirklich nur ne Stunde im ganzen... Aber offenbar gibt es Menschen denen das schon zuviel ist.
 
Eine Frage wäre immer: Wie groß ist der Nutzen im Verhältnis zum Leiden für das Tier. Bei der Katze... mehrere Knochenbrüche, monatelanges Ruhigstellen. Für mich wäre da das Einschläfern eine Option. Katzen ruhig zu stellen? Über längere Zeiträume? Katzen sind Tiere, die sich schnell bewegen.
Ich rede nicht von einem gebrochenen Bein. Ich meine damit zum Beispiel Autounfallopfer.
Hier würde ich darüber nachdenken. Gibt sicher noch andere Dinge. Zum Beispiel Tumore? Wenn es mit der OP vorbei ist, ist es gut. Wenn aber immer wieder etwas auftritt und die ganze Sache das Tier dauerhaft leiden läßt - würde ich auch darüber nachdenken, es einzuschläfern. Mag für eine herzlos klingen. Für mich nicht.
Man muß ein Tier nicht um jeden Preis am Leben halten.

Im Bezug auf die Kosten. Alles, was sinnvoll ist, würde ich tun. Irgendwie bekommt man das Geld zusammen. Aber es muß eben "sinnvoll" sein. Eine Katze, die nach einem Autounfall viele gebrochene Knochen und innere Verletzungen hat? Wo die Heilungschancen minimal sind? Da spielen sowohl oben erwähntes als auch finanzielles eine Rolle.
Kosten für chronische Erkrankungen - dumm gelaufen. Dafür würde ich aufkommen. Vorausgesetzt, das Tier kann damit schmerzfrei und relativ normal leben.

Ich denke, daß ich persönlich dazu keine absolute, immer zutreffende Aussage geben kann.
 
Emilio wurde überfahren. Und lange gepflegt und gefördert, der weg war für ihn und seine Besitzerin zwar mit Sicherheit nervenzermürbend, aber der Kater ist sicher froh dass er Leben darf. Wenn ein Tier so stark verletzt ist, da kommt natürlich vielen Leuten der Gedanke, dass nun wohl oder übel ihr geliebtes Haustier eingeschläfert werden muss...weil es leidet und "nicht hinzubekommen ist" .... Aber wie man sieht es geht auch anders.
 
Das ist halt immer wieder die Frage nach der "Wertigkeit". Die beantwortet halt jeder anders. Für mich ist das keine grosse Frage, gemacht wird, was medizinisch sinnvoll ist.

Andere haben da eher ne Kosten/Nutzen Rechnung im Sinn. Nach dem Motto, alles was den "Neuwert" übersteigt ist fragwürdig. Da haben Haustiere aber dann auch eher den Stellenwer von dekoration...

Mit der Wertigkeit habe ich auch ein tolles Beispiel, was bei vielen hier
sicher auch auslösen wird mir nen Vogel zu zeigen, weil sie es nie
Nachvollziehen könnten.

Früher hatte ich Ratten. Kaufwert liegt zwischen 7- 12 Euro.
Einen Bock zu kastrieren liegt bei 50 euro.
Tumor Op bei 60-80 Euro.

Tumore sind das häufigste Todesurteil der Ratten, weil
die Haus/Farbratten das von den Laborratten mitbringen.

Gesunde Tiere werden zwischen 3 - 3 1/2 Jahre alt.

Zudem eine Narkose auch nochmal sehr kritisch bei so kleinen
Nagern ist.

Ich hab sehr an den kleinen gehangen, so sehr das ich auch 2 mal ne Op
hab machen lassen. Das war ganz zu Anfang.Und die beiden waren
gerade ein Jahr.

Danach nie wieder. Ich habe der "natur" ihren lauf gelassen
solange wie sie mit den Tumoren leben konnten.
Bei 3 Rudeln war es min die Hälfte die Tumoren bekamen.

So da sind jetzt die Jenigen die sagen :"Die spinnt doch, sind ja nur
Ratten. Dafür kann man 5 neue kaufen"

und vielleicht andere die sagen ich hätte die anderen nicht
behandeln lassen um was zu sparen.
Und ja das habe ich!
Ich habe den Tieren eine menge Stress erspart, bei einer
Sache die nicht zu ändern, sondern nur eine Herrauszögerung mit
weniger schönen Tagen und Wochen ist.
 
Werbung:
Eine pauschale Antwort zu diesem Thema wird man, für jeden individuellen Fall, auch kaum finden.

Meistens, oder Gott sei Dank, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen, die einen hohen finanziellen Aufwand erfordern, nicht an der Tagesordnung. Ich persönlich finde es super schwierig, Emotionen an Kosten fest zu machen. Mir hat sich bei Emilio die Frage nach den Kosten nicht gestellt.

Nicht, weil zu Hause auf mich ein prall gefüllter Geldtopf wartet, sondern, weil ich darüber definitiv nicht nachgedacht habe. Das Wohl und die Behandlung meines Schatzes haben wohl jeden anderen Gedanken verdrängt. Erst als er über den Berg war, ist mir eingefallen, dass ich auch einmal nach der Höhe der Rechnung fragen sollte.

Zur Wertigkeit darf ich auch noch eine kleine Geschichte erzählen. Mein jüngster Sohn hatte einen Hamster, der mehr als nur zutraulich war. Der Hamster entwickelte Tumore am Unterbauch. Wohl eher nicht selten. Sohnemann ist mit Hamster und mir zum Tierarzt. Alexander hat sich damals mit 12 Jahren die Diagnosen der Tierärztin angehört und war völlig entsetzt, als die Dame meinte, dass die OP-Kosten ja wohl unverhältnismäßig seien und sie das Tierchen lieber einschläfern würde. Die Entscheidung lag bei meinem Sohn und er hat sich für die OP entschieden. Gegen Gefühle kann man nichts machen und das ist gut so, wie sähe es sonst wohl in unserer Welt aus?

Wenn unser Mitgefühl an der Kante der Geldbörse stecken bleibt.

Nachvollziehen kann ich das Argument der ungewissen Diagnose. Es ist nie einfach, eine Entscheidung zu treffen, wenn man nicht genau weiß, wohin einen das führt. Es kann auch ein furchtbares Ende sein, dass dann wohl auch in der Euthanesie endet. Wie gesagt, es kann! An Emilios Geschichte kann man ganz klar erkennen, dass es auch anders geht. Ich persönlich hätte mir bei einer anderen Entscheidung den Vorwurf gemacht, nicht alles probiert zu haben. Denn durch Emilio habe ich eines gelernt, nur derjenige, der den Kampf um ein Leben aufnimmt, weiß, ob er ihn gewinnt oder verliert. Nimmt man einen Kampf nicht an, weiß man nie, ob man ihn vielleicht doch gewonnen hätte.

LG
Eliza

Ich habe gestern ein wunderbares Video von Emilio aufgenommen, kann es bei Youtube aber nicht hochladen, weil ein Fehler beim Lesen auftaucht. Hat einer eine Idee?
 
Am Geld würde eine Genesung meines geliebten Mausepos hoffentlich niemals scheitern. Solange ich auch nur annähernd die Möglichkeit habe, jede erdenkliche Summe irgendwie (seis durch Kredit oder Verkauf meiner Wohnungseinrichtung) aufzubringen, käme ein Einschläfern im Falle eines Falles nicht in Betracht.
Aber ... Da ich mein Geld mit Arbeit verdiene, bliebe mir nicht die Zeit, mich so intensiv über den ganzen Tag um das erkrankte/verunfallte Tier zu kümmern, wie es zur Genesung benötigen würde. Da läge mein Problem. Katz wäre die meiste Zeit des Tages allein.
 

Ähnliche Themen

M
Antworten
4
Aufrufe
3K
Mike78
M
S
Antworten
25
Aufrufe
17K
Catamaran
Catamaran
S
Antworten
26
Aufrufe
3K
Sella
S
Inai
Antworten
823
Aufrufe
51K
Felidae_1
F
G
Antworten
5
Aufrufe
1K
Nicht registriert
N

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben