Schon vor Jahren habe ich kranke Katzen aufgenommen (mit Diabetes und andere), deren Halter/in aus vielen Gründen nicht für die Tiere einstehen konnten....auch finanziell nicht....
Eine Katze ist mir da im Gedächtnis: sie bekam hier bei mir eine Ketoazidose und wurde in der Tierklinik intensiv behandelt. Sie überstand diese Stoffwechselentgleisung und kam wieder hierher zurück. Nach einer Weile machte sie sich jedoch aus Altersgründen auf den Weg ins Regenbogenland. Irgendwann machte ich ein Foto von ihr (ergab sich einfach) und ihre vorherige Halterin war entsetzt, wie die Katze sich verändert hatte. Die Katze hatte ein graues Bärtchen bekommen und abgenommen.
O-Ton: Wenn ich gewusst hätte, wie sie jetzt aussieht, hätte ich bei dir Druck gemacht, dass du sie einschläfern lässt.
Das hat mich wirklich getroffen, denn ich habe lange Zeit um diese Katze gekämpft ...sie wurde wieder so gesund, wie es eben möglich ist, wenn man schon alt ist....und dann bekomme ich unterschwellig gesagt, dass ich die Katze quäle, weil ich sie nicht sofort einschläfern lassen konnte, nur weil sie sich altersgerecht verändert hatte.
Ich habe mich nicht mit der vorherigen Halterin gestritten....das war mir zu aufreibend. Und ich habe beschlossen, dass ich das beibehalten werde....ich werde immer das tun, was mir möglich ist...und ich gebe nicht auf, bevor es offensichtlich ist, dass es für die Katze keinen Sinn mehr macht. Wer mir seine Katze anvertraut weiß, dass ich immer im Sinne der Katze handele und mich kaum oder wenig um die Befindlichkeiten des Halters kümmern werde.
Dazu gehört für mich auch, dass ich nur der Katze, dem Halter (ein wenig) und mir Rechenschaft schuldig bin. Alle anderen müssen sich hinten anstellen.
Der Vorteil für mich war, dass ich finanziell alles selbst gestemmt habe. Hätte ich Spenden angenommen, hätte man von mir erwartet, dass ich Rechenschaft ablege (zu Recht...sag ich mal) und auf alle Spender hören muss. Und das ist die Krux....versetzt euch doch mal in die Lage vom Frollein_S ...die mit den Spenden sicher keine großen Sprünge machen konnte und doch alles für Felilou getan hat, was in ihrer Macht stand.
Wie stellen sich Spender das vor? Soll die Entscheidung, wofür Geld ausgegeben wird per Umfrage gefällt werden? Unter solchen Umständen würde ich auch keine Katze mehr aufnehmen. Das degradiert einen ja zu einer Befehlsempfängerin, die zwar besser weiß, was getan werden kann/muss/soll, weil man die Katze vor sich hat, sich aber an die Umfrage halten muss, die die Spender gemacht haben.
Ich bin der Meinung, dass man als Spender Vertrauen in die Pflegestelle haben sollte...und wenn es einem schwer fällt zu vertrauen, dann lasst das Spenden lieber.
Man kann ja Anregungen einbringen, wenn darum gebeten wird, aber wenn die Diagnostik und Behandlung läuft ist es halt auch mal zu spät zum Diskutieren.