Psychisch labile Katze

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Winterfell

Winterfell

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3. Februar 2012
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nähe Dresden
Hallo 🙂
wie ja einige schon mitbekommen haben, habe ich ja zwei kleine Notfellchen.
Kurz zu ihrer Vorgeschichte, soweit ich es weiß: Die beiden waren letzten Oktober als es schon so kalt war in einer Gartenlaube eingeschlossen, hatten keine Möglichkeit rauszukommen, geschweige sich darin ein kuschliges Plätzchen zu suchen, noch hatten sie Fressen oder Wasser. Die "Besitzer" waren tagelang nicht da, um nach ihnen zu schauen (ich hatte das beobachtet) und die kleinen haben ganz kläglich gemauzt und an der Türe gekratzt. Ich hab sie dann rausgeholt, um sie erstmal mit nach Hause zu nehmen. Hätte der Besitzer sich gemaldet und mir glaubhaft bestätigen können, weshalb die zwei da so lange alleine waren, hätte er sie zurückbekommen, kam aber nichts... (ICH MÖCHTE AN DIESER STELLE KEINE BELEHRUNGEN HÖREN WAS ICH FALSCH GEMACHT HABE, ICH WOLLTE DEN BEIDEN EINFACH NUR HELFEN).

Seit dem sind die beiden ja bei uns und der Kater hat sch super eingelebt, ist super zugänglich geworden und einfach "perfekt". Das Weibchen hingegen, ich glaube der "BEsitzer" hat ziemlich schlimmes mit ihr angestellt, sie scheint ein Trauma zu haben... Sie hat panische Angst vor Wasser (wenn sie im Bad ist, darf man weder den Wasserhahn aufdrehen noch die Toilettenspülung betätigen (okay, ist auch sehr laut..) bei einem Tropfen Wasser flüchtet sie und kauert sich in der nächsten Ecke zusammen... Sobald es mal ein wenig lauter wird dasselbe. Wenn ich sie bestrafe, wenn sie was falsch gemacht hat (ich puste sie an) dasselbe... Danach liegt sie immer da wie erschossen, schläft so tief, dass sie sich stundenlang nicht bewegt... Wenn sie dann auf den Arm genommen wird drückt sie sich an einen dran und wehe man will sie wegsetzen, dann maunzt sie ganz kläglich und will zurück.
Auf der anderen Seite schnurrt sie für ihr Leben gern (wie ich hier in einem anderen Thread schon geschildert habe) und ist aufgeweckt...

Was mir den Anlass gibt, hier zu schreiben ist eigentlich folgendes:
Heute ist mir ein Teller runtergefallen...hat schön gescherbelt, ich hab geflucht (mein Lieblingsteller 🙁 )...die Kleine halt im Wohnzimmer, sofort weggerannt ins Bad, hat sich dort n die Dusche gesetzt und zusammengekauert. Ich wollte sie kurz lassen, dass sie sich beruhigen kann, als sie dann aber nicht kam, wollte ich sie holen. Sie saß immernoch so zusammengekauert da und als ich sie hochgehoben habe, merkte ich, sie ist ganz nass. Kurz gerochen. Es war Urin...hat sie sich jetzt vor Angst vollgepinkelt?
Und was kann ich machen, um sie wieder aufzubauen? Bachblüten? Oder etwas anders? Hat hier jemand Erfahrung und kann mir helfen?
Ich will ihr ihr Leben so angenehm wie möglich machen...aber so vieles was sie ängstigt kann man nicht verhindern im Alltag...
 
A

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Hallo,

versuche es mal mit Zylexis. Es stärkt das Selbstbewußtsein. Hatte mit Zylexis bei meinem ängstlichen Kater auch gute Erfolge.

Alles Gute

Ulli
 
Hmm...wird das nicht z.B. bei FIV verwendet? Ich dachte, das sei eine Art Antibiotikum...im Internet finde ich da grade auch nichts...kannst du mich mal etwas aufklären? 🙂
 
hi,

ich denke, es ist zylkene gemeint. soll bei katzen ein gefühl wie beim saugen an der mutterbrust bewirken. ich hatte schon gute erfolge bei meiner - ebenfalls traumatisierten - maya.

alles gute!
marion
 
Notfall/Rescuetropfen von Bachblüten schlagen bei traumatisierten Katzen oder in Notfallsituationen auch oft gut an, wie ich schon erstaunt erleben durfte 😉
 
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Sorry, ich meinte Zylkene

habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht
 
vielen Dank 🙂 werd ich mir auf jeden Fall mal zulegen. Ich hoffe so, dass es hilft.

Kann man eigetlich erkennen oder merken, ob eine Katze zu früh von der Mutter weggenommen worden ist?
 
Lol Minni - übrigens in deiner Signatur ist das Bild doppelt!

Ich würde dir auch zu Bachblüten raten - aber das sollte nur jemand machen, der sich damit auskennt, also nicht "irgendetwas" kaufen.

Ansonsten: Spiele viel mit ihr, bau Catwalks an die Wände, die zB zu einem Schrank führen und mach ihr die Höhen "schmackhaft". Oben sitzende Tiere haben alles im Blick - fühlen sich sicherer.

Spielen (wie zB Angelspiele) führen dazu, dass sie Erfolgserlebnisse hat, das stärkt sie auch... Klickern ist dafür auch sehr gut geeignet, falls sie selbst geduldig ist und gerne mal etwas ausprobiert!

Ihr schafft das schon. Ach ja und wenn sie mal wieder Angst hat: Nicht betuddeln! Du sagst ihr sonst damit, ja das ist gerade totaaaaal schlimm, Frauchen muss dich sogar trösten kommen und damit verstärkst du ihre Angst.

Einige Katzen, die zu früh wegkommen, haben Verhaltensauffälligkeiten, wie zB Nuckeln
 
Sorry, ich meinte Zylkene

habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht
Dann sei so nett und benutz die Edit-Funktion.

Sollte irgendjemand das überfliegen und nicht mehr auf die nächsten Beiträge achten, kann es passieren, daß er die Katze damit vollstopft.
Es gibt solche D*****.
 
Hallo,

versuche es mal mit Zylexis. Es stärkt das Selbstbewußtsein. Hatte mit Zylexis bei meinem ängstlichen Kater auch gute Erfolge.

Alles Gute

Ulli

Liebe Minnifand.

Du verwechselst zum x-ten Mal Zylexis mit Zylkene. Ich finde dies nicht mehr lustig, um nicht zu sagen, fahrlässig, dann diese Tips zu verteilen.
Schreib es dir doch bitte einfach auf.
 
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Ihr schafft das schon. Ach ja und wenn sie mal wieder Angst hat: Nicht betuddeln! Du sagst ihr sonst damit, ja das ist gerade totaaaaal schlimm, Frauchen muss dich sogar trösten kommen und damit verstärkst du ihre Angst.

Ich betuddel sie eigentlich nicht in solchen Situationen, ich lasse sie da erstmal lin Ruhe. Nur dass mit dem Pinkeln war zu krass in dem Moment..:/
Bevor ich mit einer Bachblütentherapie anfanfe, informier ich mich erstmal, das ist klar. 🙂 Auch bei den anderen mir vorgeschlagenen Sachen.

Ich danke euch. 🙂
 
Hallo Winterfell
So wie du sie Mietz beschreibst klingt mir das leider wirklich sehr nach einer stark traumatisierten Katze. Bitte vergiß bei dieser Katze alles, was du sonst über Katzenerziehung weißt und versuch sie nicht mit anpusten oder Wasserspritze oder ähnlichem zu erziehen, damit zerstörst du mehr, als du bewirkst. Zylkene und BB sind sicher hilfreich, werden aber allein nicht ausreichen. Hier wirst du denk ich um Tierpsycholiogische Tricks nicht herumkommen. Das beste wäre, wenn du direkt mit einem Tierpsychologen versuchst zusammen zu arbeiten.
Wichtig bei derart ängstlichen Katzen sind Rituale - die geben ihnen Sicherheit. Immer zur selben Zeit bestimmte Spiel und Leckerlierituale abhalten. Dann kann die Katze sich darauf verlassen, daß in dieser Zeit nichts schlimmes passiert und für diesen Moment entspannen. Gut wäre auch clickern - hier sollte dann Ziel nicht irgendein Kunststück sein, sondern eben ihr Vertrauen in ihr Angstmachende Situationen geben.
Ich hab das z.B. bei meiner scheuen Tara benutzt, um ihr ihre Angst vor Menschen zu nehmen. Ich hatte mir ein Schnalzgeräusch (so eine Art zwitschern) ausgesucht und hab für sie dieses Geräusch mit Leckerlies und positiver Zuwendung in Form von spielen gebunden. Sie wußte somit: wenn dieses Geräusch erklingt gibts a) Leckerlies und b) es ist alles ok. Und so konnte ich sie damit rufen und auch beruhigen, wenn sie mal wieder panisch wegrennen wollte. Belohnt wurde sie nach clickerart durch Geräusch + Leckerlie z.B. bei berühren meiner Hand mit der Pfote usw. So konnte sie vertrauen fassen, daß ich ihr nichts tue und das meine Aufmerksamkeit nichts schlimmes ist - und ähnliches müßte ganz individuell für deine Mietz und ihre Ängste sich überlegt werden...
Positive Bestärkung ist bei ängstlichen Katzen das Zauberwort. Belohne das gewünschte gute Verhalten, aber bestrafe bitte auf keinen Fall ungewünschtes Verhalten, sondern ignoriere es einfach.
Damit gibt man ihnen Vertrauen und Selbstbewußtsein und läßt sie das erlebte schlimme vergessen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank Taskali 🙂
Anspritzen hatte ich sowieso nicht vor, wegen ihrer Wasserangst. Aber wie sage ich ihr dann, wenn sie die "Grenzen übersfchritten" hat? Soll ich sie dann einfach von dem Platz wegnehmen und woanders hinsetzen? Wäre kein Problem für mich, ich will nur wissen, was ich machen kann, weil sie soll mir trotz allem nicht auf der Nase rum tanzen, die kleine Maus. 🙄
Ein paar kleine Rituale sind schon eingeführt...zwar unbewusst, aber sie sind da 🙂 Ich werd mir dann mal einen kleinen Katzenplan erstellen, da denk ich mir was Schönes aus für sie. 🙂 Muss der Plan dann für immer eingehalten werden oder solange, bis die Katze sich sicher fühlt?
Das mit dem Clickern ist eine gute Idee. 🙂 Auf so ein "Zwitschergeräusch" hört sie ja schon...manchmal 🙄

Vielen Dank nochmal. 🙂
 
Wenn ihr das mit dem wegtragen keine Angst macht dann ist das ok :smile:

"Für immer" sicher nicht - wenn sie sich sicher fühlt, dann kann man wieder alles lockerer sehen - kann nur passieren daß deine Katzen das anders sehen, weil es ihnen ja auch Spaß macht und sie dich dann an deine "Pflichten" erinnern 😀

Was ich dir empfehlen kann ist dieses Buch hier:
http://www.amazon.de/Katzenhaltung-...-Katzenleben/dp/3844811923/ref=sr_1_1?ie=UTF8

Das beschreibt sehr gut, wie man eben nur durch positive Bestärkung die Katzen "erziehen" kann.

Die ersten Kapitel sind noch allgemeines Blabla aber weiter hinten wird sehr genau beschrieben, wie man gewünschtes Verhalten antrainieren und ungewünschtes Verhalten abtrainieren kann - ohne bestrafen. Für Angstkatzen also optimal.
 
Ich schließe mich Taskalis Post in jedem Punkt an.

Hier hat Spielen total gut geholfen. Orlando war anfangs auch traumatisiert und schreckhaft, wenig Selbstbewusstsein etc, man hat richtig gemerkt, wie er sich an den Tagen, an denen ich mit ihm gespielt habe (nur er und ich, ohne die anderen Kater) aufgeblüht ist, jeden Tag ein bisschen.
Aber nicht drängeln... Wenn sie das gern tut, dann immer wieder anbieten. Lieber öfter am Tag für wenige Minuten als länger am Stück.
Und erstmal "leise" Spiele, in denen es nicht so sehr um jagen, Schnelligkeit etc geht, sondern um Erfolgserlebnisse und Belohnung (Lob mit Worten reicht da schon).
Anspritzen hatte ich sowieso nicht vor, wegen ihrer Wasserangst. Aber wie sage ich ihr dann, wenn sie die "Grenzen übersfchritten" hat? Soll ich sie dann einfach von dem Platz wegnehmen und woanders hinsetzen?
Ja, zum Beispiel so 🙂. Es hilft oft, wenn das unerwünschte Tun schlichtweg von dir unterbrochen wird, dann merkt sie mit der Zeit "das führt zu nichts". Du kannst ihr ohne anpusten etc die Bedeutung des Wortes "Nein" beibringen. "Nein" muss ja nicht drohend ausgesprochen werden, es reicht, wenn du ein ruhiges, leises, aber bestimmtes "Nein" hinlegst.
Ideal wäre es, wenn dann gleich eine positive Alternative nachkäme, zB wenn sie Tapete kratzt "nein" und gleich zur erlaubten Kratzstelle und dann "Ja" hier darfste 😀 So lernt sie, dass es gut ist, auf dich zu hören 😉
 
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Ich danke euch für die Tipps. 🙂 Ich werde auf jeden Fall mal mit meinem Tierarzt reden, was er davon hält und mich noch ein wenig beraten lassen.

Und ich hab schon wieder ein Problem mit meiner Kleinen. :/ Ich will kein neues Thema anfangen, deswegen schreibe ich hier weiter. Passt ja auch dazu.
In den letzten zwei Tagen ist Silver wieder total verändert. Aus der Hyperschnurrerin ist eine Hyperfucherin geworden. MAn geht an ihr vorbei, sie faucht, man kommt in denselben Raum wie sie, sie faucht. Ich kann so schwer erkennen, ob es jetzt Aggression oder Angst ist. Vor allem, weil ich immer so erschrecke, wenn sie faucht. Aber wenn sie es tut, liegt sie immer seitlich auf dem Boden, Kopf nach oben und den Schwanz angelegt.
Ich muss echt sagen, dass ich langsam überfordert bin mit der Situation. Ich will, dass es ihr gut geht, aber es wird nicht. Wenn sie so ist wie eben, wünsche ich mir so, dass ich sie fragen könnte, was los ist und sie mir das erklären könnte. Dass ich sie nicht immer falsch verstehe, falls ich das falsch deute, wie sie ihre Körper-, Schwanz- und Ohrenhaltung hat. Ich hab viel darüber gelesen und theoretisch kann ich alles widergeben, aber wenn es dann ans Praktische geht, versage ich.
Ich bin langsam am Verzweifeln...ich will nur dass es ihr gut geht. Ich bin schon davor, sie an jemanden zu vermitteln, der mit Katzzen wie ihr (das klingt so grausam...) besser umgehen kann. Sie hat so viel durch...und wird hier trotz aller Bemühungen nicht glücklich, hab ich den Eindruck.
Ich bin schon seit Tagen nur am heulen, weil ich denke, sie leidet... :'(
 
Wegen der Bachblüten kannst Du Ina1964 mal ne PN schicken. Uns hat sie sehr geholfen.
 
Fauchen ist defensives Verhalten. Vermutlich hat sie wieder Angst gehabt aber diesmal liegt sie auf der Seite und hat quasi alle Viere zum Verteidigen, falls es nötig sein sollte.
Da sie sich so verändert hat, würde ich trotz allem vorschlagen, dass sie tierärztlich hinsichtlich Schmerzen untersucht wird.
 
Ich bin langsam am Verzweifeln...ich will nur dass es ihr gut geht. Ich bin schon davor, sie an jemanden zu vermitteln, der mit Katzzen wie ihr (das klingt so grausam...) besser umgehen kann. Sie hat so viel durch...und wird hier trotz aller Bemühungen nicht glücklich, hab ich den Eindruck.
Ich bin schon seit Tagen nur am heulen, weil ich denke, sie leidet... :'(

Hallo Winterfell,

wie lange ist sie denn schon bei Euch? Spontan habe ich gedacht: bitte nicht weiter vermitteln, gerade so eine ängstliche Katze braucht Stabilität. Und vermutlich braucht ihr beide einfach auch viel Zeit, euch und eure Reaktionen kennen zu lernen.

Ich habe auch eine sehr ängstliche Katze zu Hause und ihre Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit hat sich in den zwei Jahren, die sie bei uns ist, nicht völlig verloren. Aber es hat sich einiges gebessert und mein Freund und ich haben gelernt, mit ihr umzugehen und sie hat in der Zeit viel Vertrauen zu uns gewonnen.

Einen wirklichen Ratschlag kann ich dir nicht geben. Ich versuche auch oft mit ihr zu spielen und denke, es tut ihr gut. Außerdem wollte ich dich noch auf diesen Thread hinweisen. Da sind vielleicht auch noch ganz gute Hinweise für dich drin. Annki beschreibt dort z.B. wie sie ihrem Panikkater die Angst vor der Türklingel genommen hat:
http://www.katzen-forum.net/verhalten-und-erziehung/126925-brauche-rat-zu-panischem-kater.html

Also bitte nicht verzweifeln!
 

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