Genau, lass ihr Zeit 🙂
Die Dame faucht bereits viel seltener, also sie taut ja auf und zeigt nach wie vor, trotz Grummeln immer mehr Interesse und Neugier.
Also die Kommunikation unreinander läuft sehr gut. Die Dame kann kätzisch. Fauchen/grummeln etc ist nichts Schlimmes, es sind einfach nur Teil der Katzensprache, so sagt sie deinen "Alteingesessenen", wo ihre Grenze ist. Und diese reagieren ja entspannt darauf.
Dieses sich-ducken: Sie bleibt, wo sie ist und kommuniziert. Das ist sehr gut und ist keine Angst, sie ist nur noch recht unsicher. Wenn sie wirklich Angst hätte, würde sie wegflitzen. Aber je öfter sie unmittelbar erlebt, dass auf ihr Grummeln/fauchen auch gehört wird, desto eher kann sie ein Sicherheitsgefühl entwickeln.
Sie signalisieren sich durch etwas langsamere Bewegungen, gerade wenn sie sich etwas näher kommen, dass sie friedlich unterwegs sind. Wenn Du nun versuchst, die beiden Parteien zusammenzubringen, sabotierst du (natürlich ungewollt) das, was sie sich gerade mühsam aufbauen, nämlich eine gewisse Grenze zueinander, die die Basis für eine spätere Annäherung ist. Wenn du zB eine Angel ins Spiel bringst und Spiellust weckst, mischst du sie quasi auf, provozierst unkontrollierte Bewegungen und verhinderst, dass sie weiterhin diese beschwichtigenden Signale senden. Du bemerkst ja, dass dann die Begegnung etwas unglücklich verlaufen (Szene im Flur) also verzichte lieber erstmal darauf 🙂
Katzen, die sich im Grunde gut verstehen und Katzensprache können, so wie deine, führen sich selbst zusammen, es ist besser, wenn der Mensch sich dann zurückhält und sie tatsächlich in ihrem eigenen Tempo annähern lässt. Ja, es dauert manchmal aber eben je mehr man sich einmischt, desto länger zögert es sich heraus. Du wirst merken, je öfter sie faucht und diese beschwichtigenden Gesten der anderen quasi als "Antwort" bekommt, desto eher wird sie sich beruhigen und sie werden zu gegebener Zeit immer entspannter miteinander umgehen.
Miteinander spielen/hektische Bewegungen ist etwas, das viel Gelassenheit benötigt, so weit sind deine noch nicht, das zeigen sie sich deutlich und es wäre auch verwunderlich, wenn es so schnell der Fall wäre - wie gesagt, das ist normal bei erwachsenen Katzen, auch wenn du es anders gewohnt bist.
Verschieb es von daher auf später, sie zum Spielen zu animieren. Vor allem, wenn sie aufeinander treffen. Halte dich dann am besten ganz zurück und beobachte sie wenn, dann wirklich unauffällig. Vor allem wenn sie faucht/grummelt etc kommentiere ihr Verhalten gar nicht. Es besteht die Gefahr, dass du Unsicherheit/Abwehrreaktion ungewollt verstärkst, wenn sie mitbekommt, sie "sollte" nicht fauchen/grummeln - doch, sie soll 🙂 Es zeugt von einem gewissen Selbstbewusstsein und von gesunder Katzenkommunikation, wenn sie derart ihre Grenzen aufzeigt, anstatt sich zurückzuziehen oder gar anzugreifen.
Aber selbst ein "angreifen" wäre normal. Eine zwar etwas verunsicherte, aber im Grunde selbstbewusste Katze semmelt lieber mal eine, anstatt sich zurückzuziehen, damit werden viele kätzische Diskussionen einfach abgekürzt und der andere weiß gleich, wo der Hammer hängt 😉 Sie kommunizieren nunmal nicht wie gesittete Menschen.
Es läuft bei euch wirklich alles viel besser ab als du denks (selbst wenn sie bald anfangen sollte Watschn zu verteilen 😎 )
Versuch mal, dich ganz rauszuhalten und Begegnungen nicht zu forcieren. Später, wenn sie wirklich deutlich mutiger geworden ist, kannst du aktiver werden.
ZB wenn sie sich im Flur oder im Zimmer begegnen, lass sie ganz allein bestimmen, wie und wie lange die Begegnung ablaufen. Versuch nicht, sie durch Spielen, gute Worte oder gar Leckerli etc "zusammenzubringen", das geht eher nach hinten los, denn damit riskierst du, dass eine Nähe hergestellt wird, zu der sie noch nicht bereit sind und sie diese Begegnung wieder negativ abbricht.
Sie suchen ja Nähe zuerinander und starren sich nicht mehr so drohend an - vielleicht wollen sie sich da im Flur auch einfach nur stumpf angucken, jeder in "seiner" Ecke. Soetwas zB birgt mehr Kommunikation als man denkt... Vieles sagen sie sich ohne Worte... allein durch die Sitzpositionen, durch die Drehung des Halses, oder Augenschließen senden sie sich feine Signale, und wenn du dann mit viel gutem Willen mit ner Angel umme Egge kommst, werden sie verunsichert und sie müssen in der nächsten Situation neu anfangen... Sehr positiv wäre in dieser Phase, wenn sich eine der beiden Parteien nach einer Weile einfach abwendet. Dieses plötzliche Abwenden ist auf menschisch sehr unhöflich, aber auf kätzisch ist es eine deutliche Beschwichtigungsgeste und ein neutraler bis positiver Abschluss einer Begegnung.
Ich würde auch keine Begegnungen in "ihrem" Zimmer mehr initiieren. Im Gegenteil - richte ihr in ihrem Zimmer viele schöne Verstecke ein, Kuschelhöhen am Boden, aber auch erhöhte Plätze, auf die sie sich zurückziehen kann und den Raum gut überblicken kann. Gut wäre mindestens ein Versteckplatz, an dem sie von niemandem behelligt wird, ohne dass sie sich verkriechen muss. Es ist gut, dass sie da "ihre" Burg hat. Du brauchst keine Angst zu haben, dass sie sich dann wieder vermehrt zurückzieht - im Gegenteil - je deutlicher sie gewahr wird, dass sie sich jederzeit zurückziehen kann, desto mehr Sicherheit wird ihr das vermitteln. Sieh "Rückzug" nicht als Rückschritt. Katzenannäherung verläuft nicht geradlinig. Gerade wenn sie einige Tage lang mutiger war, wird sie sich wahrscheinlich im Anschluss wieder tendenziell zurückziehen wollen. Es ist nur gut, wenn sie immer wieder erfährt, wo sie sich jederzeit zurückziehen kann.
Die Tür würde ich aber weiterhin offen lassen (außer nachts, wenn du meinst, sie hat dann lieber ihre Ruhe). Wenn die "Alteingesessen" ins Zimmer wollen, dann sollense gucken kommen und werden dann schon sehen, ob sie es toleriert oder nicht. Aber versuch dann nicht, sie zusammenzubringen, das Zimmer soll ihre Ruhezone sein, sie wird dann schon deutlich machen, dass sie sich wieder trollen sollen oder irgendwann von selbst entspannter mit diesen Besuchen umgehen.
Auch dass sie nicht spielt ist normal. Selbst spielwütige Katzen brauchen eine Weile, bis sie nach einem Umzug in neue Umgebung, neue Katzen, neue Dosi etc, damit anfangen... Außerdem ist deine Dame bereits 7 und hat in dem Alter evtl ohnehin andere Interessen.
Wenn du Spiele austesten möchtest, dann lass erstmal Angeln, Bällchen, etc, außen vor. Vermeide alles, was laute Geräusche macht, sich unkontrolliert bewegt, sie verunsichern könnte. Lass sie erstmal lieber Dinge beobachten oder klickere mit ihr oder zeig ihr, in Abwesenheit der anderen, wie ein einfaches Fummelbrett funktioniert. Lass sie an interessanten Dingen schnuppern, an ungewöhnlichen Materialien pföteln, wecke ihre Sinne aber beschäftige dich "leise" und ruhig mit ihr.
Der Rest kommt von allein, vertrau darauf 🙂