Update - hat sich wirklich schon was verändert?
Da bin ich mal wieder. Zu Hause hat sich leider nicht soviel verändert, und ich befürchte, dass sich da Dinge etablieren, die auf Dauer nicht so gut sind. Meine neue Pelzfee hat beschlossen, dass ihr Zimmer IHR Zimmer ist. Soweit, so gut, jedoch hat sie die Rechnung ohne die Ureinwohner gemacht. Der Raum gehörte seit einigen Jahren nicht (mehr) zum allseits begehbaren Raum, weil dort Fahrrad, Wäscheständer, Werkzeug und Altpapier gelagert werden (habe keinen Keller). Ergo mussten Fellinis draußen bleiben, war mir zu gefährlich. Jetzt steht er offen zugehbar herum, sozusagen, so dass das stete Interesse von Paul und der Gretemurmel geweckt ist. Sie schauen von Zeit zu Zeit mal herein, und ich muss sagen, mir erscheint es ein friedlicher Besuch zu sein. Die Lady ist jedoch alles andere als tolerant, und quittiert jede Pfote, die nicht an ihr selbst angewachsen ist, als feindlich, und brummt sofort los. Grete gibt sofort Fersengeld, und Paul zieht sich dann sehr langsam, würdevoll und häuptlingsartig zurück. Sie hockt meist entweder in ihrer Kuschelhöhle, oder auf dem Kratzbaum, und beobachtet mit sehr misstrauischen Augen die Tür, ob da nicht gerade wer reinspaziert mit mehr als zwei Beinen. Mich toleriert sie, umschmust und umgurrt mich, lässt sich weiterhin komplett anfassen, krabbelt mir auf den Schoß, wenn ich mich zu ihr setze, und lässt sich auch durch Kraulen vom Brummen abhalten... bis zu einem gewissen Punkt.
Leider ist, nach Angaben der Vorbesitzer, das Mäusel immer dann eingesperrt gewesen, wenn der große, tollpatschige und plumpe Hund da herum sprang, und (angeblich) umgekehrt, wenn sie Freigang im Haus hatte, musste der Hund in einem Zimmer bleiben. Ich kann mir das nicht vorstellen, denn so, wie sie das jetzige Zimmer okkupiert und für sich reklamiert, vermute ich mal, dass sie höchst selten im Haus herumlaufen durfte.
Meine Befürchtung ist jetzt, dass sie sich auf Dauer da eingräbt und nicht mehr rauskommt. Auch wenn sie mal wagte, in die Küche, das Bad oder das Wohnzimmer zu kommen, hat sie die Stammbelegschaft angeknurrt, aber sie verlässt das Zimmer nicht mehr so oft wie in den ersten paar Tagen.
Mein Eindruck ist, sie kann kein kätzisch. Oder nur rudimentär, ich glaub schon, dass sie in ihren gesamten sieben Lebensjahren allein gehalten wurde. Für sie sind andere Katzen vielleicht nur sowas wie kleinere, ruhigere Hunde, und im Grunde Fremde, mit denen sie nicht umgehen kann.
Leider habe ich keine Ahnung, bei wem sie vor den unmittelbaren Vorbesitzern gewohnt hat. Die Angaben im Impfpass sind gründlich geschwärzt. Die Ärztin rät zu Tryptophan, also Zylkene (bzw. ihre Ersatzempfehlung, weil Paul nix nimmt, was Medikament genannt werden kann) Royal Canin Calm, auch wenn sie TroFu nicht empfiehlt.
Im Scheue-Miezchen-Thread hab ich gelesen, dass Bachblüten da helfen können.
Ich könnte heulen, wenn ich meine Bande sehe, wie sie durch den Palazzo di Pappo (Kistenburg, Anm.d.Red.) toben, Federangeln niedermachen und Bällchen apportieren- und sie reagiert auf nix. Nicht mal auf Baldrian oder Katzenminze, auch nicht, wenn sie mit mir allein hinter geschlossener Tür sitzt. Kein Laserpointer, kein Raschelspielzeug, kein Bällchen. Das ist kein Sinnesproblem, sie hört und sie sieht. Sie lässt sich auf dem Arm mit in die anderen Zimmer nehmen, aber gibt sofort Fersengeld wenn die anderen zwei irgendwo zu sehen sind.
Letztens saß sie wohl in der Wanne und trank vom fließenden Wasser, nachts um drei- da ist dann Paul wohl in die Wanne gesprungen, weil er das auch liebt. Und die Post ging ab. Die beiden haben sich wohl mehr erschreckt als alles andere, und als dann Duschgel- und Shampooflaschen vom Wannenrand rutschten, wurde es nicht besser. Ich hab die beiden dann zur Beruhigung auseinandergesperrt, den neuen Trinkbrunnen mit dem Wasserstrahl hat sie seither in ihrem Zimmer. Mit dem Erfolg, dass zwar nicht mehr Begegnungen der dritten Art in der Wanne stattfinden, aber dass sie auch überhaupt keinen wirklichen Grund mehr hat, das Zimmer zu verlassen.
Seufz.
Es fühlt sich nicht so an, als wären wir auf einem guten Wege. Außerdem mag ich nicht, dass sich jetzt Sachen verfestigen, die zu tiefen Gräben in der Gruppe führen. Im Moment wäre sie sicherlich eine sehr glückliche Einzelkatze.