Psychisch labile Katze

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
In den letzten zwei Tagen ist Silver wieder total verändert. Aus der Hyperschnurrerin ist eine Hyperfucherin geworden. MAn geht an ihr vorbei, sie faucht, man kommt in denselben Raum wie sie, sie faucht. Ich kann so schwer erkennen, ob es jetzt Aggression oder Angst ist. Vor allem, weil ich immer so erschrecke, wenn sie faucht. Aber wenn sie es tut, liegt sie immer seitlich auf dem Boden, Kopf nach oben und den Schwanz angelegt.
Ich muss echt sagen, dass ich langsam überfordert bin mit der Situation. Ich will, dass es ihr gut geht, aber es wird nicht. Wenn sie so ist wie eben, wünsche ich mir so, dass ich sie fragen könnte, was los ist und sie mir das erklären könnte. Dass ich sie nicht immer falsch verstehe, falls ich das falsch deute, wie sie ihre Körper-, Schwanz- und Ohrenhaltung hat. Ich hab viel darüber gelesen und theoretisch kann ich alles widergeben, aber wenn es dann ans Praktische geht, versage ich.
Ich bin langsam am Verzweifeln...ich will nur dass es ihr gut geht. Ich bin schon davor, sie an jemanden zu vermitteln, der mit Katzzen wie ihr (das klingt so grausam...) besser umgehen kann. Sie hat so viel durch...und wird hier trotz aller Bemühungen nicht glücklich, hab ich den Eindruck.
Ich bin schon seit Tagen nur am heulen, weil ich denke, sie leidet... :'(
Nicht verzweifeln.
Klar möchtest du, dass es ihr gut geht, aber nach dem, was sie erlebt hat, dauert es einfach eine ganze Weile, bis sie ihre gröbste Angst/Unsicherheit abgelegt hat. Wenn sie so faucht, dann versuche das zu ignorieren. Wenn sie faucht, ist das ein Abwehr-Versuch, sie möchte nicht, dass man ihr zu nah kommt. Akzeptiere das, aber versuch ihr zu zeigen, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt - indem du dich so verhältst wie sonst auch. Also dass du eben, wenn du den Raum betrittst, nicht direkt auf sie zugehst, Blickkontakt vermeidest (oder ihr kurz zublinzelst), dich aber ansonsten von dem, was du vorhast, nicht abbringen lässt. Nicht beruhigend auf sie einredest etc, denn damit bestätigst du ihr ungewollt, dass etwas bedrohliches in der Luft hängt.

Du schreibst, sie wurde vorher immer gelöster - orientiere dich daran und sieh das, wenn sie dann doch wieder faucht/ängstlicher als sonst ist, nicht als Rückschritt (!), sondern als "Phase" an, die dazugehört. Danach wird wieder eine entspanntere Phase kommen.
Manche traumatisierte Katzen brauchen lange, bis sie wirklich begriffen haben, dass sie sich entspannen können. Und zumindest hier war die Entwicklung nicht stetig, sondern wechselte sich phasenweise ab.

Orlando ist jeden Tag etwas aufgeblüht, aber zwischendurch gab (gibt es noch) Phasen, da ist er wieder ängstlicher, faucht die anderen Kater schnell weg, versteckt sich etc. Anfangs tat mir das immer total leid für ihn, ich dachte "was soll ich denn noch machen, damit er es versteht" und fand dieses hin und her einfach zermürbend. Mir hat der Gedanke geholfen, zu akzeptieren, dass er immer ein ängstlicher Kater sein wird (nach der Vorgeschichte auch kein Wunder) und die ganze Sache langfristig zu betrachten.
Orlando hat anfangs tolle Fortschritte gemacht - ich dachte, wenn das so weitergeht, ist er bald immer ein entspannter Kater 🙂...
...aber dann wieder hatte er seine Phasen... immer wieder, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass die Zeitspanne, in der es ihm recht gut geht, immer länger wird und dieses schreckhafte etc immer kürzer 🙂

Chico kommt ja aus dem gleichen Haushalt wie Orlando, aber er hat das anders weggesteckt. Er war anfangs auch superverhaltensauffällig, seine Entwicklung war jetzt nicht rasant, aber doch stetig aufwärts.
Bei Orlando ist es phasenweise, ein Trauma wird anders verdaut... solange, bis sie sich sicher fühlen, das dauert eine Weile...

Bachblüten haben hier das Ganze toll unterstützt, aber auch eine zeitlang Zylkene, Feliway, und regelmäßige Spiel- und Schmusestunden, Rituale etc, mit der Zeit wird das schon 🙂
 
A

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