Scheue Outdoorkater mit Hautkrusten

[Poldi1965]

Heute möchte ich mal nach eurem Rat fragen, wie ihr bei unserem Problem vorgehen würdet.

Unser scheuer reiner Outdoorkater Schorsch 11J lebt seit 4 Jahren in unserer Scheune. Es hat praktisch 4 Jahre gedauert, bis mein Mann und ich ihn beide anfassen konnten. Mein Mann hat da die Hauptarbeit geleistet, weil er ihn lange jeden Abend alleine gefüttert hat. Sind wir zu zweit aufgetaucht, war Schorsch oft verunsichert und hat sich versteckt. Jetzt können wir auch zu zweit zum Füttern gehen.

Streuner soll einziehen - Was beachten? (hier steht mehr über ihn und wie wir zu ihm gekommen sind)

Vor ein paar Wochen fiel meinem Mann auf, dass Schorsch am Hals und Kopf ein paar Krusten hat. (Nur Krusten, nichts blutig) Am restlichen Körper nicht. Er kratzt sich dort auch öfter. Er scheint keine Flöhe zu haben. Wir werden das aber noch einmal mit einem Flohkamm überprüfen.

Ein Tierarztbesuch scheidet derzeit aus, da wir uns damit vermutlich alles kaputt machen würden, was wir bislang aufgebaut haben. Daher ist unser Plan Proben der Hautkrusten zu nehmen und sie von unserer Tierärztin untersuchen zu lassen.

Die letzte Tierarztpraxis beim Kastrieren, als der TS ihn eingefangen hat, hat er wohl milde gesagt zerlegt, als man ihn etwas unbedacht aus der Falle gelassen hat...

Schorsch bekommt seit Jahren dasselbe Futter. TroFu v. Purina Truthahn sensitive, viele Jahre lang Zoolove Thunfisch, den es aber inzwischen nicht mehr gibt und er GsD eine andere Marke akzeptiert hat. Jahrelang fraß er nur diese beiden Dinge. Seit etwa einem Jahr frisst er auch Nassfutter. Hier füttern wir hauptsächlich Felixtütchen. Aber das heißt ja nicht, dass er nicht eine Futtermittelallergie entwickeln kann. Würde sich eine Futtermittelallergie tatsächlich nur am Kopf/Hals zeigen? Damit haben wir leider keine Erfahrung.

Wir vermuten entweder Parasiten oder eine Futtermittelallergie im Alter.

Wie würdet ihr vorgehen? Könnte es auch noch etwas anderes sein?

 

[CheKaMiLi]

Meine Erfahrung mit Scheuchen: Sie sind sooooooooo glücklich wieder in die gewohnte Umgebung zu kommen, dass das Einfangen und der Tierarztbesuch ganz schnell vergessen ist.

Also einfangen und ab zum TA. Schorsch wird es dir danken, nicht sofort, aber wenn er wieder daheim ist und sein Futter bekommt und seind gewohnten Menschen um ihn sind.

Lucy hat beim ersten TA Besuch gespuckt vor lauter fauchen. Daheim aus dem Box gelassen, umgeschaut, die Steine vom Herz fallen sehen und sie war wieder bei ihren Kleinen zurück. Es war immer ein Akt sie einzufangen, aber sie hat es nie krumm genommen. Das Heimkommen hat immer überwogen.

 

[LeCoFl]

Meine Coco hat einen Sack voll Futtermittelunverträglichkeiten und Umweltallergien. Das zeigt sich bei ihr fast nur im Gesicht und an den Ohren.

Der Juckreiz könnte auch von Milben kommen...
Vielleicht kannst du Schorsch eine Credelio Tablette geben? (Mindestens 2 besser 3 Tabletten im Abstand von 4 Wochen, um sicher alles zu erwischen) Die wirkt gegen Flöhe und Milben... Und wenn es nicht besser wird, dann mit Futter ausprobieren.
Nicht zu viel auf einmal verändern, sonst weißt du nicht was die eventuelle Verbesserung gebracht hat 🍀✊️🍀

 

[Irmi_]

Meine Empfehlung: Eintüten und ab zum Tierarzt.

Erfahrungsgemäß kann ich Dir sagen: Er wird es Dir schneller verzeihen als Du denkst. 🙂

Zum Thema Praxis zerlegen: Ich sag bei meinem immer dazu "Achtung, Katze ist sehr scheu". Dann machen wir alle Türen zu.
Für Katz hab ich immer ein Handtuch dabei. wenn das über der Katze ist ist sie ruhiger und es ist auch OK wenn sie das Handtuch kratzen und beißen. Man kann sie mit etwas Übung auch sehr gut in ein Handtuch wickeln und nur die Körperteile ausgraben die zu untersuchen sind. Das hilft auch sehr.

Obendrein wird es bei scheuen Katzen mit den Tierarztbesuchen besser. Über eine meiner Katzen wurde sogar gesagt sie sei beim ersten Tierarztbesuch die Wände hoch gegangen. Das war bei mir nie der Fall. Nowi lässt sich mittlerweile sogar von der Tierärztin kraulen, das wäre am Anfang undenkbar gewesen.

 

[Black Perser]

Ein Tierarztbesuch scheidet derzeit aus, da wir uns damit vermutlich alles kaputt machen würden, was wir bislang aufgebaut haben

Meine Einstellung dazu: Was sein muss, muss sein. Gesundheit steht über allem.

Es gab hier schon mehr, die Angst hatten, alles kaputt zu machen. Dem war aber nie so. Die meisten haben schnell vergessen, vor allem, weil es ihnen danach ja auch besser ging.

Ihr könntet seinen Ausflug dann ja mit was speziellem belohnen, etwas, was er sehr gerne mag aber selten bekommt. Ein kleines Ritual entwickeln. Schorsch kommt jetzt in ein Alter, da stehen TA Besuche leider an der Tagesordnung.

 

[Poldi1965]

Erstmal Danke für eure Einschätzung.

Ja, ein TA Besuch wird wohl nicht ausbleiben und klar würden wir unsere TÄ vorwarnen. Wir sind froh, dass wir inzwischen soweit sind, dass er abends zu uns in den Hausgang kommt, um ein paar extra Streicheleinheiten abzustauben. Da sind unsere Chancen am größten, ihn einzutüten. GsD hat unsere TÄ auch an manchen Tagen bis 20h Sprechstunde, denn Schorsch lässt sich nur abends von uns anfassen. Es muss jedenfalls gut geplant sein.

Erstmal werden wir sehen, ob in den Krusten irgendwas unter dem Mikroskop zu erkennen ist.

@CheKaMiLi - hoffentlich trifft das auch auf unseren alten Haudegen zu

@Black Perser - leider kann man ihn mit gar nix locken oder belohnen, außer mit abendlichen Streicheleinheiten - wird abzuwarten sein, wie lange es dauert, bis wir wieder an ihn hinkämen. Vielleicht überrascht er uns ja auch

@LeCoFl - OK - dann könnte es vielleicht auch eine Unverträglichkeit sein - früher hat Schorsch Stangerl genommen, die verschmäht er seit Jahren. Da konnte seine frühere Betreuerin jedenfalls immer was drin verstecken. Allerdings haben wir auch in Präparat im Hinterkopf (Name fällt mir grad nicht ein), das gegen Würmer/Milben/Flöhe etc. hilft und von unserem Merlin gut vertragen wurde. Mal sehen.

Wir würden sowieso nicht allzu viel auf einmal ändern oder versuchen, sonst weiß man nicht mehr, was jetzt genau geholfen hat.

Ob er heute noch eine Praxis zerlegen würde, wage ich auch zu bezweifeln. Immerhin ist er schon ein alter Herr. Aber eine Warnung ist immer noch angebracht.

Unser Merlin ist bereits ein solcher Kandidat, den man beim TA nicht festhalten sollte. Dann beißt, kratzt und schlägt er um sich. Allerdings kann man ihn sogar spritzen, wenn man ihn nur krault, oder er auf der Schulter sitzen darf. Hauptsache man hält ihn dabei nicht fest.

Mal sehen, was unserer TÄ einfällt.

 

[Irmi_]

Unser Merlin ist bereits ein solcher Kandidat, den man beim TA nicht festhalten sollte.

Scheumiezen beim Tierarzt sind anders als zahme Katzen beim Tierarzt. Die Scheuen haben nur Angst und wollen weg. D. H. Festhalten können ist das wichtigste, dann kann man sie sehr weit gehend beim TA behandeln. Bei den Zahmen ist wenn es ein Problem ist eher, dass sie aus welchem Grund auch immer gelernt haben dass man sich wehren muss. Die wissen dann auch was sie tun müssen dass es weh tut. Ich find ehrlich gesagt die Zahmen, die sich wehren sehr viel schwieriger als die Ängstlichen scheuen.

Und wenn eintüten so nicht geht, dann stell ruhig eine Falle auf.

 

[CheKaMiLi]

ZahnTA hat mir auch nicht geglaubt, dass Lucy scheu ist. Er durfte sie dann in der Praxis mit dem Kescher fangen.

Ich plädiere dafür mit Falle zu fangen. Den "Aal" bekommt ihr sonst nicht in die Transportbox. In die Ecke treiben und Box davor als sicherer Zufluchtsort ist draussen ja nicht.

 

[Poldi1965]

Ich wollte mal ein kurzes Update geben: Die Krusten sind - warum auch immer - so gut wie weg! Wir werden das also weiter beobachten. Wir haben erstmal nur sein Futter wieder auf 3 Sachen (TroFu, Thunfisch und 1 Sorte NaFu) umgestellt. Wir beobachten es weiter.