pünktchen
Forenprofi
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Tiggi, ein Vielfrass vor dem Herrn, futtert seit einigen Wochen schlecht. Sicher denkt man zunächst es könnte am Wetter liegen. Stutzig machte mich allerdings, dass sie ihr heißgeliebtes Rohfleisch nicht mehr nahm, trotz Hunger und Appetit. Wenn sie doch einen Fleischbrocken fressen wollte, verdrehte sie das Köpfchen total, eine Wange lag dann fast auf dem Boden. Auch übers Nassfutter wurde nur kurz drüber geschleckt, danach ging sie wieder.
Aber nicht angewidert wie bei Übelkeit und auch Schmerz konnte man ihr nicht ansehen.
Sie hatte schon vor 3 Jahren, als sie zu uns kam, nur noch wenige Zähne, obwohl sie damals auf erst 3 Jahre geschätzt wurde. Ob die Zähne gezogen wurden oder ob Tiggi sie aus welchen Gründen auch immer verloren hat, wir wissen es nicht.
Beim Anschauen des Mäulchens hier zu Hause konnte ich einen kleinen roten Saum sehen und Zahnstein an einem Backenzahn. Das schien mir aber kein Grund für diese Futterverweigerung sein, von daher waren wir am 30. Juni beim TA.
Ja, das Zahnfleisch ist leicht entzündet, etwas Zahnstein ist vorhanden und eine kleine Rötung einer Stelle am Kiefer, wo aber schon länger kein Zahn mehr gesessen hat. Die Lymphknoten sind nicht geschwollen, der Rachen nicht gerötet. Dem Doc ist es auch unwahrscheinlich, dass Tiggi deshalb nicht ordentlich frisst.
Er hat noch eine Allgemeinuntersuchung gemacht, keine Auffälligkeiten.
Doc W. war ein wenig ratlos. Auf keinen Fall würde er Tiggi wegen dieses Zahnbefundes in Narkose legen wollen, da könnte man zunächst z.B. Convenia verabreichen. Aber als erstes soll abgeklärt werden, ob sie eben doch Schmerzen verspürt, deshalb gab es zunächst 3 Tage Metacam, dann schauen wir mal, wie sich ihr Fressverhalten entwickelt.
Im Auto bzw. im Kennel war Tiggi nur am Jammern und Maunzen, sie wird wohl nie vergessen, dass ich sie mit der Falle eingefangen habe. Aber wieder zu Hause, passierte etwas ganz Ungewöhnliches: sie versuchte zum allerersten Mal Wasser zu trinken! Allerdings suchte sie sich dazu den Brunnen aus und sprang ganz erschrocken zurück, als sie dabei Wasser aus der "Fontäne" ins Gesicht bekam.
Das ist kein Witz, dass sie nie vorher Wasser getrunken hat. Zum Glück frißt sie fast nur Feuchtfutter. Aber heute Abend hat sie aus zwei weiteren Näpfen getrunken...........versteh einer diese Katze.
Am Dienstag telefonierten wir, Metacam hatte keine Veränderung gebracht..
Als nächster Schritt steht eine Entwurmung. Ich hatte Doc W. von Tiggis Problemen bzgl. Erbrechen im letzten Jahr erzählt, auch davon, dass ich sie 2x im Abstand von 3 Wochen entwurmt hätte. Geholfen hat das bestens, seitdem kein Erbrechen mehr. Aber es könnte sein, dass sich durch den langen Abstand zwischen den Entwurmungen (es sollen nur 10 Tage sein!) doch Larven gebildet haben und sie wieder verwurmt ist, deshalb nicht futtern mag.
Wir haben viele Möglichkeiten angesprochen, natürlich auch FORL.
Bisher lernte ich Doc W. als einen extrem kompetenten Veterinär kennen, es besitzt ein Fachwissen, das weit über das Übliche hinausgeht. Er hat auch die Fähigkeit, einem interessierten Laien die teilweise komplexen Zusammenhänge verständlich zu erklären. Doc W. geht Step by Step vor, eines nach dem anderen, Ausschlussverfahren.
Eine wirkliche Besserung trat nicht ein, also am 08. Juli wieder zum Doc.
Alles ganz genau geschildert, was in den letzten Tagen passiert ist, wie Tiggi sich verhalten hat und vor allem, wie gut bzw. schlecht sie gefressen hat. Auch mit diesen vielen Details war eine genauere Diagnose nicht möglich, nun also das etwas größere Besteck.
a) Röntgen
Abdomen, alles wie gemalt und absolut fein.
Da Tiggi sehr ruhig lag, hat Doc W. die Gunst der Stunde genutzt und den Kiefer bzw. Kopf mit geröntgt, auch klasse das Köpfchen etwas gedreht, damit die eine Zahnreihe nicht die andere verdeckt. Eine Wurzel ist auffällig und ein Zahn hat ein Loch, die werden mit Sicherheit entfernt, außerdem natürlich nach weiteren Auffälligkeiten geschaut. Evtl. auch -da Tiggi dann in Narkose liegt- digital geröntgt.
Ach ja, am rechten Kiefergelenk hat Tiggi eine Arthrose, das kann natürlich auch immer mal wieder in Zukunft Probleme bereiten.
b) Blutbild
An bestimmten Werten war ihm der SDMA-Test wichtig, von daher gehen die Proben an Idexx, werden nicht im eigenen Labor ausgewertet.
Montag Abend besprechen wir die Werte und wenn nichts gegen eine Narkose spricht findet die OP nächsten Dienstag statt.
Heute frage ich mich allerdings, ob die Futterverweigerung wirklich "nur" mit den Zähnen zusammenhängt?
Seit ca. 10 Jahren habe ich Katzen mit Zahnproblemen und Zahnfleischentzündungen und FORL. Auch aktuell, ob nun Sunny, Monicò oder Joshi. Wenn sie Schmerzen haben fressen sie schlechter,weniger, machen auffällige Kaubewegungen. Sie sind nölig, schlecht gelaunt, ziehen sich teilweise zurück. Manchmal gibts auch Stress mit den Kumpels.
Aber noch NIE habe ich totale Futterverweigerung erlebt! Da sind wir nämlich inzwischen! Nichts nimmt sie freiwillig, zum Glück ist Reconvales im Haus.
Tiggi ist das reinste Nervenbündel, dreht stundenlang Runden durchs Haus, schaut hier, schnuppert da, kratzt -völlig ungewöhnlich- an Türen. Hyperaktiv. Schaut irgendwie aufgeregt und ängstlich, jedes kleinste Geräusch irritiert sie. Uns quakt sie an, kommt aber nur im Bett zum Schmusen. Im Haus läuft sie vor uns weg, auch wenn wir ihr Futter anbieten.
Ein Krampf und Kampf sie einzufangen, damit wir sie assistenzfüttern können. Das macht die Situation noch schlimmer.
Wenn sie im Haus und Gehege herumtapert. scheint es so, als ob sie etwas sucht. Jeder Fussel wird beschnuppert, auch jede Pflanze. Vorhin versuchte sie im Gehege Bambusgras zu fressen, das kommt immer gut zum Herauswürgen einer Fellwurst. Klappte aber nicht, anderes Gras von ganz weichem Katzengras über Cyperngras bis hin zur Grünlilie, alles hab ich angeboten, sie versucht es überhaupt nicht.
Inzwischen wurden nun am 12. Juli - also vor 5 Tagen- die Zähne saniert.
Aber es klappt nicht mit dem Fressen. Bis vorgestern Abend nahm sie wenigstens noch Rohfleisch aus der Hand, seit gestern totale Verweigerung.
Die gleichen Symptome wie vor der OP, inzwischen kommt vermehrtes Trinken und allgemeine Schwäche hinzu.
Sie steht unter Antibiose (Convenia) und bekommt immer noch Metacam.
Auf jeden Fall bin ich morgen mit Tiggi beim TA, wobei unser Doc im Urlaub ist und ich zu einer seiner Kolleginnen gehen muss.
Bei Tiggi sind die Zähne beim Extrahieren überhaupt nicht zerbröselt, der FORL-Bereich waren die Zahnhälse. Die Wurzeln sahen richtig gut aus und saßen bombenfest.
Sorry für den Roman........
Aber nicht angewidert wie bei Übelkeit und auch Schmerz konnte man ihr nicht ansehen.
Sie hatte schon vor 3 Jahren, als sie zu uns kam, nur noch wenige Zähne, obwohl sie damals auf erst 3 Jahre geschätzt wurde. Ob die Zähne gezogen wurden oder ob Tiggi sie aus welchen Gründen auch immer verloren hat, wir wissen es nicht.
Beim Anschauen des Mäulchens hier zu Hause konnte ich einen kleinen roten Saum sehen und Zahnstein an einem Backenzahn. Das schien mir aber kein Grund für diese Futterverweigerung sein, von daher waren wir am 30. Juni beim TA.
Ja, das Zahnfleisch ist leicht entzündet, etwas Zahnstein ist vorhanden und eine kleine Rötung einer Stelle am Kiefer, wo aber schon länger kein Zahn mehr gesessen hat. Die Lymphknoten sind nicht geschwollen, der Rachen nicht gerötet. Dem Doc ist es auch unwahrscheinlich, dass Tiggi deshalb nicht ordentlich frisst.
Er hat noch eine Allgemeinuntersuchung gemacht, keine Auffälligkeiten.
Doc W. war ein wenig ratlos. Auf keinen Fall würde er Tiggi wegen dieses Zahnbefundes in Narkose legen wollen, da könnte man zunächst z.B. Convenia verabreichen. Aber als erstes soll abgeklärt werden, ob sie eben doch Schmerzen verspürt, deshalb gab es zunächst 3 Tage Metacam, dann schauen wir mal, wie sich ihr Fressverhalten entwickelt.
Im Auto bzw. im Kennel war Tiggi nur am Jammern und Maunzen, sie wird wohl nie vergessen, dass ich sie mit der Falle eingefangen habe. Aber wieder zu Hause, passierte etwas ganz Ungewöhnliches: sie versuchte zum allerersten Mal Wasser zu trinken! Allerdings suchte sie sich dazu den Brunnen aus und sprang ganz erschrocken zurück, als sie dabei Wasser aus der "Fontäne" ins Gesicht bekam.
Das ist kein Witz, dass sie nie vorher Wasser getrunken hat. Zum Glück frißt sie fast nur Feuchtfutter. Aber heute Abend hat sie aus zwei weiteren Näpfen getrunken...........versteh einer diese Katze.
Am Dienstag telefonierten wir, Metacam hatte keine Veränderung gebracht..
Als nächster Schritt steht eine Entwurmung. Ich hatte Doc W. von Tiggis Problemen bzgl. Erbrechen im letzten Jahr erzählt, auch davon, dass ich sie 2x im Abstand von 3 Wochen entwurmt hätte. Geholfen hat das bestens, seitdem kein Erbrechen mehr. Aber es könnte sein, dass sich durch den langen Abstand zwischen den Entwurmungen (es sollen nur 10 Tage sein!) doch Larven gebildet haben und sie wieder verwurmt ist, deshalb nicht futtern mag.
Wir haben viele Möglichkeiten angesprochen, natürlich auch FORL.
Bisher lernte ich Doc W. als einen extrem kompetenten Veterinär kennen, es besitzt ein Fachwissen, das weit über das Übliche hinausgeht. Er hat auch die Fähigkeit, einem interessierten Laien die teilweise komplexen Zusammenhänge verständlich zu erklären. Doc W. geht Step by Step vor, eines nach dem anderen, Ausschlussverfahren.
Eine wirkliche Besserung trat nicht ein, also am 08. Juli wieder zum Doc.
Alles ganz genau geschildert, was in den letzten Tagen passiert ist, wie Tiggi sich verhalten hat und vor allem, wie gut bzw. schlecht sie gefressen hat. Auch mit diesen vielen Details war eine genauere Diagnose nicht möglich, nun also das etwas größere Besteck.
a) Röntgen
Abdomen, alles wie gemalt und absolut fein.
Da Tiggi sehr ruhig lag, hat Doc W. die Gunst der Stunde genutzt und den Kiefer bzw. Kopf mit geröntgt, auch klasse das Köpfchen etwas gedreht, damit die eine Zahnreihe nicht die andere verdeckt. Eine Wurzel ist auffällig und ein Zahn hat ein Loch, die werden mit Sicherheit entfernt, außerdem natürlich nach weiteren Auffälligkeiten geschaut. Evtl. auch -da Tiggi dann in Narkose liegt- digital geröntgt.
Ach ja, am rechten Kiefergelenk hat Tiggi eine Arthrose, das kann natürlich auch immer mal wieder in Zukunft Probleme bereiten.
b) Blutbild
An bestimmten Werten war ihm der SDMA-Test wichtig, von daher gehen die Proben an Idexx, werden nicht im eigenen Labor ausgewertet.
Montag Abend besprechen wir die Werte und wenn nichts gegen eine Narkose spricht findet die OP nächsten Dienstag statt.
Heute frage ich mich allerdings, ob die Futterverweigerung wirklich "nur" mit den Zähnen zusammenhängt?
Seit ca. 10 Jahren habe ich Katzen mit Zahnproblemen und Zahnfleischentzündungen und FORL. Auch aktuell, ob nun Sunny, Monicò oder Joshi. Wenn sie Schmerzen haben fressen sie schlechter,weniger, machen auffällige Kaubewegungen. Sie sind nölig, schlecht gelaunt, ziehen sich teilweise zurück. Manchmal gibts auch Stress mit den Kumpels.
Aber noch NIE habe ich totale Futterverweigerung erlebt! Da sind wir nämlich inzwischen! Nichts nimmt sie freiwillig, zum Glück ist Reconvales im Haus.
Tiggi ist das reinste Nervenbündel, dreht stundenlang Runden durchs Haus, schaut hier, schnuppert da, kratzt -völlig ungewöhnlich- an Türen. Hyperaktiv. Schaut irgendwie aufgeregt und ängstlich, jedes kleinste Geräusch irritiert sie. Uns quakt sie an, kommt aber nur im Bett zum Schmusen. Im Haus läuft sie vor uns weg, auch wenn wir ihr Futter anbieten.
Ein Krampf und Kampf sie einzufangen, damit wir sie assistenzfüttern können. Das macht die Situation noch schlimmer.
Wenn sie im Haus und Gehege herumtapert. scheint es so, als ob sie etwas sucht. Jeder Fussel wird beschnuppert, auch jede Pflanze. Vorhin versuchte sie im Gehege Bambusgras zu fressen, das kommt immer gut zum Herauswürgen einer Fellwurst. Klappte aber nicht, anderes Gras von ganz weichem Katzengras über Cyperngras bis hin zur Grünlilie, alles hab ich angeboten, sie versucht es überhaupt nicht.
Inzwischen wurden nun am 12. Juli - also vor 5 Tagen- die Zähne saniert.
Aber es klappt nicht mit dem Fressen. Bis vorgestern Abend nahm sie wenigstens noch Rohfleisch aus der Hand, seit gestern totale Verweigerung.
Die gleichen Symptome wie vor der OP, inzwischen kommt vermehrtes Trinken und allgemeine Schwäche hinzu.
Sie steht unter Antibiose (Convenia) und bekommt immer noch Metacam.
Auf jeden Fall bin ich morgen mit Tiggi beim TA, wobei unser Doc im Urlaub ist und ich zu einer seiner Kolleginnen gehen muss.
Bei Tiggi sind die Zähne beim Extrahieren überhaupt nicht zerbröselt, der FORL-Bereich waren die Zahnhälse. Die Wurzeln sahen richtig gut aus und saßen bombenfest.
Sorry für den Roman........