Xanthippe
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 12. März 2015
- Beiträge
- 577
Da in diesem Forum einige User unterwegs sind, die mit Katzen aus dem Tierschutz zusammenleben und/oder private PS oder einem Tierschutzverein angeschlossen sind, würde ich gern mal eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema gemischte Gruppen aus FIV positiven und negativen Tieren hören. Dass es diese Gruppen gar nicht mal so selten gibt, weiß ich.
Ich bin seit einer Weile auf der Suche nach einem Kater. Da ich Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen will und das Problem in meiner Dreiergruppe nicht nur aus meiner Person, sondern auch aus der unterschiedlichen Sozialisierung, dem Geschlecht und dem unpassenden Alter der einzelnen Katzen (8, 12 und 17 Jahre) resultiert, suche ich gezielt nach einem Kandidaten zwischen 8 und 12 Jahren.
Die sind im TS nicht soo dicht gesät, logisch, der harte Überlebenskampf auf der Straße lässt die Katzen gar nicht erst so „alt“ werden. Viele Kandidaten scheiden aus, weil sie einen Einzelplatz oder Freigang brauchen. Und so lande ich häufig bei FIVerlingen, die zum Teil schon sehr lange suchen.
Ich reiße mich nicht um einen FIVerling, hab aber auch kein Problem damit, die Ansteckungsgefahr ist im Gegensatz zu FeLV verschwindend gering und an den Gedanken, dass man die Gesundheit eines FIV+ Tieres noch mehr im Auge behalten muss, bei möglichen kleineren Infekten eher zum TA muss, hab ich mich insofern gewöhnt, dass ich keine Angst mehr davor habe, dass ich 24 Stunden 7 Tage die Woche darüber nachdenken würde, dass das Tier krank werden und mir quasi unter den Fingern wegsterben könnte (selbsterfüllende Prophezeiung, negativ denken kann ich sehr gut…).
Es gab bisher nur Absagen, zum Teil, weil die Kater charakterlich nicht wirklich zu uns passten oder der Verein nur innerhalb einer gewissen Distanz vermittelte, aber eben auch wegen der Tatsache, dass meine Alteingesessenen (höchstwahrscheinlich) negativ sind. Ein Verein lehnte die Vermittlung grundsätzlich zwar ab, man hätte aber vielleicht eine Ausnahme gemacht, weil dem Kater bereits alle Zähne gezogen werden mussten, sodass er gar keine Bissverletzungen mehr herbeiführen konnte. Er passte aber letztlich auch nicht.
Im Falle eines Katers wurmt mich die (aus meiner Sicht) Engstirnigkeit mancher TSV sehr. Ich hatte einen spanischen Kater, nennen wir ihn Felix (er heißt nicht so), auf einer Vermittlungsplattform entdeckt und beim zuständigen deutschen Verein angefragt. Absage: Keine Vermittlung eines FIVerlings zu negativen Tieren. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass der Kater auch noch über einen weiteren deutschen TSV zur Vermittlung angeboten wird. Dort ebenfalls Absage aus dem gleichen Grund. Es fiel das Wort „verantwortunglos“, zwar in Bezug darauf, dass eine solche Vermittlung seitens des Vereins verantwortungslos wäre, durch die Blume heißt das für mich aber auch, dass ich in deren Augen verantwortungslos bin, diesen Kater überhaupt anzufragen.
Was mich so sehr ärgert: Felix wurde 2009 geboren, ist also schon lange kein süßes Kitten mehr. Er ist ein „stinknormaler“ Tiger mit weiß. Er hat nur noch ein Auge und er ist FIV+. Seine Vermittlungschancen sind einfach grandios.
Ja, es gibt die „Bekloppten“ (das meine ich positiv und respektvoll!) wie Forennanny Mikesch, Silverado oder Susi Sorglos, die so einen Kater herzlich gern aufnehmen würden. Aber wie viele gibt es von der Sorte, die nicht voll sind?
Vielleicht hätte Felix auch nicht zu uns gepasst, aber so wurde ihm aus meiner Sicht keine Chance gewährt.
Bei solchen Vereinen frage ich mich, ob sie dann wenigstens so konsequent sind und von allen schon in einem Haushalt vorhandenen Katzen die negativen Testergebnisse sehen wollen, ehe sie ein negativ getestetes Tier vermitteln. Gehört habe ich davon allerdings noch nie…
Warum gehe ich nicht einfach in eins der zahlreichen TH in meiner Umgebung? Aus zwei Gründen. Zum einen besteht die Gefahr, dass ich mit einem total unpassenden Kater dort wieder weggehe, weil bei den sehr großen Gruppen und dem Zeitmangel der Mitarbeiter eine charakterliche Einschätzung völlig daneben liegen kann (abgesehen davon, dass man nie 100% Sicherheit hat, weil sich jedes Tier in einer anderen Gruppenkonstellation anders verhalten kann). Ein Tier aus einer kleineren Gruppe (z. B. eine FIVerlinggruppe) oder von einer PS ist zumindest in Grundzügen deutlich besser einschätzbar.
Zum anderen wird hier in den ostdeutschen TH nicht standardmäßig getestet, soweit ich weiß. In der Vergangenheit habe ich oft genug russisches Roulette gespielt, tatsächlich ist nur der zuletzt eingezogene, zweite Kater getestet, aber in diese Gefahr will ich mich bzw. meine Katzen nicht mehr begeben. Meinen inzwischen verstorbenen ersten Kater habe ich nach jahrelangem Zusammenleben in der ursprünglichen Gruppe testen lassen, beides negativ. Damit kann ich zumindest ausschließen, dass hier jemand FeLV+ ist, da die Ansteckungsgefahr doch sehr hoch ist.
Die große Halbschwester des Katers (gleiche Mutter) ist damit höchstwahrscheinlich wie er FIV-, da es meines Wissens eher unwahrscheinlich ist, dass die Kitten einer positiven Mutter negativ sind. Bleibt eine Katze, bei der ich aufgrund der robusten Gesundheit nicht denke, dass sie positiv sein könnte. Dass hier ein FeLV+ Tier einzieht, ist also indiskutabel und bei FIV möchte ich es einfach wissen, damit man eben doch genauer hinschaut, was die Gesundheit des Tieres angeht.
Würde ich einen Kandidaten hier im TH finden, müsste der also erstmal ein paar Wochen in Quarantäne im TH, so die Mitarbeiter da überhaupt mitspielen. Müsste getestet werden (gern auf meine Kosten) und wenn er dann FeLV+ wäre, würde ich ihn nicht adoptieren und hätte womöglich sein Todesurteil unterschrieben (oder das der ganzen Gruppe, in der er war), auch wenn das niemand offiziell zugeben würde. Wäre er FIV+, würde das TH dann am Ende sagen, dass ich ihn so natürlich nicht haben kann und hätte womöglich sein Todesurteil unterschrieben. Dieser Verantwortung will ich mich tatsächlich nicht stellen.
Und so suche ich weiter und denke dabei sehr oft an Felix…
Ich bin seit einer Weile auf der Suche nach einem Kater. Da ich Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen will und das Problem in meiner Dreiergruppe nicht nur aus meiner Person, sondern auch aus der unterschiedlichen Sozialisierung, dem Geschlecht und dem unpassenden Alter der einzelnen Katzen (8, 12 und 17 Jahre) resultiert, suche ich gezielt nach einem Kandidaten zwischen 8 und 12 Jahren.
Die sind im TS nicht soo dicht gesät, logisch, der harte Überlebenskampf auf der Straße lässt die Katzen gar nicht erst so „alt“ werden. Viele Kandidaten scheiden aus, weil sie einen Einzelplatz oder Freigang brauchen. Und so lande ich häufig bei FIVerlingen, die zum Teil schon sehr lange suchen.
Ich reiße mich nicht um einen FIVerling, hab aber auch kein Problem damit, die Ansteckungsgefahr ist im Gegensatz zu FeLV verschwindend gering und an den Gedanken, dass man die Gesundheit eines FIV+ Tieres noch mehr im Auge behalten muss, bei möglichen kleineren Infekten eher zum TA muss, hab ich mich insofern gewöhnt, dass ich keine Angst mehr davor habe, dass ich 24 Stunden 7 Tage die Woche darüber nachdenken würde, dass das Tier krank werden und mir quasi unter den Fingern wegsterben könnte (selbsterfüllende Prophezeiung, negativ denken kann ich sehr gut…).
Es gab bisher nur Absagen, zum Teil, weil die Kater charakterlich nicht wirklich zu uns passten oder der Verein nur innerhalb einer gewissen Distanz vermittelte, aber eben auch wegen der Tatsache, dass meine Alteingesessenen (höchstwahrscheinlich) negativ sind. Ein Verein lehnte die Vermittlung grundsätzlich zwar ab, man hätte aber vielleicht eine Ausnahme gemacht, weil dem Kater bereits alle Zähne gezogen werden mussten, sodass er gar keine Bissverletzungen mehr herbeiführen konnte. Er passte aber letztlich auch nicht.
Im Falle eines Katers wurmt mich die (aus meiner Sicht) Engstirnigkeit mancher TSV sehr. Ich hatte einen spanischen Kater, nennen wir ihn Felix (er heißt nicht so), auf einer Vermittlungsplattform entdeckt und beim zuständigen deutschen Verein angefragt. Absage: Keine Vermittlung eines FIVerlings zu negativen Tieren. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass der Kater auch noch über einen weiteren deutschen TSV zur Vermittlung angeboten wird. Dort ebenfalls Absage aus dem gleichen Grund. Es fiel das Wort „verantwortunglos“, zwar in Bezug darauf, dass eine solche Vermittlung seitens des Vereins verantwortungslos wäre, durch die Blume heißt das für mich aber auch, dass ich in deren Augen verantwortungslos bin, diesen Kater überhaupt anzufragen.
Was mich so sehr ärgert: Felix wurde 2009 geboren, ist also schon lange kein süßes Kitten mehr. Er ist ein „stinknormaler“ Tiger mit weiß. Er hat nur noch ein Auge und er ist FIV+. Seine Vermittlungschancen sind einfach grandios.
Ja, es gibt die „Bekloppten“ (das meine ich positiv und respektvoll!) wie Forennanny Mikesch, Silverado oder Susi Sorglos, die so einen Kater herzlich gern aufnehmen würden. Aber wie viele gibt es von der Sorte, die nicht voll sind?
Vielleicht hätte Felix auch nicht zu uns gepasst, aber so wurde ihm aus meiner Sicht keine Chance gewährt.
Bei solchen Vereinen frage ich mich, ob sie dann wenigstens so konsequent sind und von allen schon in einem Haushalt vorhandenen Katzen die negativen Testergebnisse sehen wollen, ehe sie ein negativ getestetes Tier vermitteln. Gehört habe ich davon allerdings noch nie…
Warum gehe ich nicht einfach in eins der zahlreichen TH in meiner Umgebung? Aus zwei Gründen. Zum einen besteht die Gefahr, dass ich mit einem total unpassenden Kater dort wieder weggehe, weil bei den sehr großen Gruppen und dem Zeitmangel der Mitarbeiter eine charakterliche Einschätzung völlig daneben liegen kann (abgesehen davon, dass man nie 100% Sicherheit hat, weil sich jedes Tier in einer anderen Gruppenkonstellation anders verhalten kann). Ein Tier aus einer kleineren Gruppe (z. B. eine FIVerlinggruppe) oder von einer PS ist zumindest in Grundzügen deutlich besser einschätzbar.
Zum anderen wird hier in den ostdeutschen TH nicht standardmäßig getestet, soweit ich weiß. In der Vergangenheit habe ich oft genug russisches Roulette gespielt, tatsächlich ist nur der zuletzt eingezogene, zweite Kater getestet, aber in diese Gefahr will ich mich bzw. meine Katzen nicht mehr begeben. Meinen inzwischen verstorbenen ersten Kater habe ich nach jahrelangem Zusammenleben in der ursprünglichen Gruppe testen lassen, beides negativ. Damit kann ich zumindest ausschließen, dass hier jemand FeLV+ ist, da die Ansteckungsgefahr doch sehr hoch ist.
Die große Halbschwester des Katers (gleiche Mutter) ist damit höchstwahrscheinlich wie er FIV-, da es meines Wissens eher unwahrscheinlich ist, dass die Kitten einer positiven Mutter negativ sind. Bleibt eine Katze, bei der ich aufgrund der robusten Gesundheit nicht denke, dass sie positiv sein könnte. Dass hier ein FeLV+ Tier einzieht, ist also indiskutabel und bei FIV möchte ich es einfach wissen, damit man eben doch genauer hinschaut, was die Gesundheit des Tieres angeht.
Würde ich einen Kandidaten hier im TH finden, müsste der also erstmal ein paar Wochen in Quarantäne im TH, so die Mitarbeiter da überhaupt mitspielen. Müsste getestet werden (gern auf meine Kosten) und wenn er dann FeLV+ wäre, würde ich ihn nicht adoptieren und hätte womöglich sein Todesurteil unterschrieben (oder das der ganzen Gruppe, in der er war), auch wenn das niemand offiziell zugeben würde. Wäre er FIV+, würde das TH dann am Ende sagen, dass ich ihn so natürlich nicht haben kann und hätte womöglich sein Todesurteil unterschrieben. Dieser Verantwortung will ich mich tatsächlich nicht stellen.
Und so suche ich weiter und denke dabei sehr oft an Felix…