TV, Montag, 1.8. - Du armes Pferd, geliebt, gequält, gedemütigt

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Meine Haflingerin ist seit 18 Jahren bei mir und ich habe bestimmt viele Fehler gemacht... sowohl bei der Haltung wie auch beim Reiten, immer in dem Glauben, richtig beraten von wirklichen Pferdeleuten und Ausbildern zu sein 😳 ich nahm regelmäßig Unterricht, dann wurde sie (zu ihrem Glück?) krank, nach einer Resquinimpfung hattten wir eine Horrorzeit mit Husten bis hin zur Lungenspülung und in der Folge eine massive Darmentzündung. Danach wieder geritten war sie mit 6 Jahren leider komplett platt, der Stoffwechsel streikte, das Griffelbein war kaputt, es bildete sich ein Überbein, aber alles war professionell und keineswegs billig beraten worden🙄

Nach noch weiteren unschönen Kapriolen (immer von "Experten" begleitet...) halte ich sie und mein Shetty (das nicht ich sondern andere gutmeinende Menschen rückenmäßig ruiniert haben und das mit 12 Jahren zu mir kam...inzwischen ist er 22... mit einem Versprechen von meiner Seite, es nie wieder reiten zu lassen🙂) zusammen mit zwei Pferden einer Freundin im Offenstall, sommers wie winters draußen mit Bewegungsmöglichkeiten... reiten, na ja, kann aber muss nicht sein für die Madame (habe inzwischen eine wirklich gute Ausbilderin gefunden und außerdem einen tatsächlich passenden Sattel, was meiner Meinung nach auch eine Rarität ist und zu vielen Problemen führt) und wir leben insgesamt
viel entspannter.

Unsere Ostheopathin meinte mal auf meine etwas zaghafte Anmerkung, ich käme gar nicht so dazu, meine Pferde zu arbeiten, sie habe so die Erfahrung gemacht, dass die meisten Probleme erst durch "Arbeit" (es gibt da natürlich gewaltige Unterschiede... und ein pferdegerechtes Reiten ist natürlich möglich🙂 entstünden. Ich bin nahezu jeden Tag da, kümmere mich natürlich
schon, reiten tu ich zur Zeit nicht, aber dennoch glaube ich, dass meine Ponys ein zufriedenes Leben führen (wenngleich meine Haflingerin auch immer der Meinung ist, dass sie eines Tages verhungern wird...🙄)

Aber das hocherfreute Wiehern, wenn ich komme, werde ich wohl nicht mehr hören... das hatte die arme Maus drauf, als ich sie vor Jahren in einer Außenbox hielt mit nur wenig Abwechslung, aber täglich in einer wunderbaren Halle gearbeitet... und ich möchte es auch nie wieder hören!!!

Ohweiah, das war lang! Sorry!!!!😳

Liebe Grüße
Gerlinde
 
A

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Ich glaube Lehrgeld haben die meisten Pferdebesitzer zahlen müssen. Und dass viele Probleme erst vom Reiten kommen - da geb ich Dir Recht. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass Unterricht unerlässlich ist und jemand, der sich dagegen sperrt auch in gewisser Form ein Tierquäler ist.
 
Ich glaube Lehrgeld haben die meisten Pferdebesitzer zahlen müssen. Und dass viele Probleme erst vom Reiten kommen - da geb ich Dir Recht. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass Unterricht unerlässlich ist und jemand, der sich dagegen sperrt auch in gewisser Form ein Tierquäler ist.

Naja da muss ich ein Veto einlegen... Denn wer sich ein wenig im Reitsportgeschäft auskennt, weiß, was bzw. wer sich alles als Reitlehrer oder Trainer "schimpft".... Ich reite auch seit 20 Jahren - würde aber niemals behaupten ich könnte Unterricht geben.
Training bzw. Unterricht ist wichtig - aber Augen auf bei der Trainerwahl (und auch bei den Trainer C und B und A und was weiß ich!!!)
 
Und wieso ist das jetzt ein Veto? Ich geb Dir da völlig Recht, man muss eben den Trainer finden, den man für am Besten hält. Das kann ein Reiterkollege oder ein ausgebildeter Reitlehrer sein. Nur sollte man sich nicht vom einäugigen unter den Blinden unterrichten lassen, das führt zu nichts. Aber wie soll man das beurteilen?
 
Wie man es doch dreht und wendet, für die MEISTEN ist das Pferd doch irgendwo eher ein Sportgerät als ein Haustier

Für viele, aber nicht für die meisten. Die Pferdehalter, die ich kenne, haben alle einen sehr "kätzischen" Bezug zu ihren Pferden 😉

Denn ein Haustier ist für mich ein Tier, mit dem ich zusammen lebe, Haus und Hof teile (daher wohl auch der Name HAUStier). Stattdessen stehen die Pferde der meisten Pferdebesitzer in irgendwelchen Mietboxen, die dies gut meinen, geben ihr Pferd in Gruppenhaltung in den Offenstall. 1 x am Tag (manchmal auch 2 x, wenn die Zeit es zulässt) wird das Pferd "aus der Garage geholt" (ich schreib das hier mal bewusst provokant, irgendwie vergleichbar mit einem Fahrrad), man "bewegt" es (könnte es das in vernünftiger Haltung nicht selber?), dabei sitzt man drauf oder das Pferd rennt an einer Longe im Kreis rum. Oft reicht die Zeit eben doch nicht und man hat eine "Reitbeteiligung". Den Großteil des Tages ist das Pferd sich selbst überlassen oder es kümmert sich der Stallbesitzer drum. Über Nacht wird das Pferd dann wieder in der Garage/Box/Laufstall geparkt.
Naja, leider haben wir halt nicht alle das Glück auf einem Bauernhof am Land zu leben. Lieber wäre es mir schon, wenn ich gleich neben dem Stall schlafen könnte (hab mal im Urlaub neben dem Pferdestall geschlafen und die Geräusche der Pferde während der Nacht sehr genossen), aber das geht eben nicht. Deswegen ist das Pferd aber nicht in einer Garage geparkt.
Natürlich könnte und kann sich ein Pferd selbst bewegen und natürlich hab ich mir das Pferd zum Reiten gekauft - aber wieviele Leute kaufen einen Hund zum Spazierengehen? Der Zweck ist doch eigentlich egal, wenn er nicht gerade eine Mißhandlung darstellt 😕


jemand, der meint das Pferd könne nicht ohne ihn, zuviel Wendy gelesen hat. Einem Pferd, das artgerecht in einer Gruppe mit ordentlich Auslauf gehalten wird, ist es schnurzpiepegal oder der Mensch 1x 5x oder 20x in der Woche kommt.


Da muss ich dir widersprechen. Ein Pferd ist genauso ein Gewohnheitstier wie wir Menschen, und wenn es die "gewöhnliche Haltung" und Arbeit kennt, macht man ihm mit der "großen Freiheit" keine Freude - zumindest nicht jedem Pferd. Ich hab es ausprobiert und mein Pferd auf eine tolle Weide gebracht, es waren 60 ha Steppe mit Grasland und Seezugang, insgesamt ca 35 Pferde.
Sie fand es gar nicht toll und war wirklich unglücklich da. Nach einem halben Jahr hab ich sie wieder heimgeholt und in die "Garage geparkt"
 
Du hast dann mit deinem eigenen Pferd keinen Unterricht mehr gehabt?

Tut mir leid, nimm´s nicht persönlich, aber das ist genauso schlimm wie mit Sporen und scharfen Gebissen reiten und diese deutlich zu benutzen.


Wie gesagt, ich finde das schon verwerflich. Es ist kein Problem, mal ein-/zwei Monate keinen Unterricht zu haben, kann ja vorkommen. Aber 3 Jahre lang? Das würde bedeuten, dass Dein Pferd 3 Jahre z.B. mit weggedrücktem Rücken, auf der Vorhand durch den Wald gelatscht ist. Nicht weil Du´s böse meinst, sondern weil Dir manche Dinge einfach nicht auffallen und Du zu geizig/arrogant/faul warst Unterricht zu nehmen. Das ist fahrlässig und das finde ich keinen Deut besser als die anderen Greueltaten, die Pferde von Menschen so erdulden müssen.

Ich hab seit ca 18 Jahren keinen Unterricht auf meinem Pferd genommen. Sie hat es mir gedankt, indem sie mit noch fast 30 wie ein Jungpferd gelaufen ist. Einmal ist meine ehemalige Reitlehrerin auf ihr geritten und hat festgestellt "endlich mal ein Pferd, das nicht komplett verritten ist" - also fahrlässig find ich das nicht.
Ich war weder zu geizig noch zu faul oder zu arrogant, um Unterricht zu nehmen, ich seh nur keinen Sinn darin, wenn ich nur durch den Wald reite - wenn ich schief gesessen bin, hat mir das mein Pferd sehr deutlich gezeigt. Reinhorchen lernt man nämlich nicht im Unterricht, das muss man sich selbst aneignen.

Aber das hocherfreute Wiehern, wenn ich komme, werde ich wohl nicht mehr hören... das hatte die arme Maus drauf, als ich sie vor Jahren in einer Außenbox hielt mit nur wenig Abwechslung, aber täglich in einer wunderbaren Halle gearbeitet... und ich möchte es auch nie wieder hören!!!

Meine Stute lebt im Sommer Tag und Nacht auf der Weide und ich freu mich immer, wenn sie mir entgegenwiehert 😉
 
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Es mag ja sein, dass das bei Dir funktioniert hat. Die große Mehrheit derer, die keinen Unterricht nehmen kann aber nicht behaupten "reinhören" zu können oder ein Pferd zu haben, das Zeichen gibt. Und wenn ich solche dann durch den Wald eiern sehe, wie sie ihre Pferde krumm und schief auf der Vorhand dahindackeln lassen, dann kommt mir das Kotzen. Sicher, jeder darf sein Pferd mal dahindackeln lassen, das muss auch sein. Jedoch muss er auch in der Lage sein, sein Pferd rund und rückenschonend zu reiten. Die Leute, die ich aus dem Stall meiner letzten RB kenne, sind alle Freizeitreiter. Die wenigsten nehmen Unterricht und alle juckeln ungeahnt dessen, was sie ihren Pferden antun durch die Gegend.
Da wird getüddelt, gefüttert, gedoktort, geduscht und gemistet. Aber darüber, dass es ihrem Pferd vermutlich mehr wert wär, wenn ihm nicht dauernd das Kreuz wehtun würde beim reiten, machen sie sich keine Gedanken.

Ich danke dir, dass dann und wann,

mich jemand reitet, der es kann.

Und dass du mir dann gönnst im Trabe,

zu zeigen was ich in mir habe.

Aus dem Abendgebet eines Schulpferdes und stellvertretend für alle Pferde, die einen Reiter haben, der´s nicht kann oder können will.
 
Muß ein Pferd am Zügel gehen?
 
Um den Rücken aufwölben, und den Reiter vernünftig tragen zu können, muss es am Zügel gehen, ja. Auch ohne Dressurreiter-Ergeiz.
 
Um den Rücken aufwölben, und den Reiter vernünftig tragen zu können, muss es am Zügel gehen, ja.

Es gab mal in der Cavallo eine Gegenüberstellung. Ist da so eine Rubrik. Der Eine war Befürworter, der Andere, ich glaube, es war ein Franzose, meinte, es sei wohl nicht nötig.

Bekomme jetzt aber nicht mehr zusammen, wie begründet wurde. Könnte aber sein, daß der runde Rücken eher für den Reiter vorteilhaft ist
 
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Cavallo ist für mich die Wendy für Große... 😉 Aber ja, es stehen schon mal gute Artikel drin...

Für mich ist es ganz logisch, dass ein runder Rücken besser für´s Pferd (und für den Reiter) ist. Stell Dich mal gebückt hin und drück den Rücken durch, und lass jemanden mit der Hand auf Deinen Rücken drücken. Und dann das Ganze nochmal mit rundem Rücken. Was fühlt sich besser an?
 
Bekomme jetzt aber nicht mehr zusammen, wie begründet wurde. Könnte aber sein, daß der runde Rücken eher für den Reiter vorteilhaft ist

Wenn man sich das Pferd anatomisch anschaut, latscht es von Natur aus auf der Vorhand - das hat sich die Natur eben so ausgedacht. Um ein zusätzliches Gewicht (des Reiters) zu tragen, versucht man, den Schwerpunkt nach hinten zu verlagern, das Pferd also zum Untertreten und zum Versammeln zu bringen.

Wenn ich einen Rucksack tragen muss, verlager ich da das Gewicht nach vorne oder nach hinten, wenn er mir zu schwer wird?
 
Nach vorne, weil Du ein Mensch bist und auf 2 Beinen gehst. Würdest Du das Gewicht nach hinten verlagern, würdest Du umfallen.
Pferde gehen aber auf 4 Beinen, wobei sie in den Hinterbeinen deutlich mehr Kraft haben.
 
Pferde gehen aber auf 4 Beinen, wobei sie in den Hinterbeinen deutlich mehr Kraft haben.

Ja, haben sie. Aber warum hat es die Natur dann so eingerichtet, dass der Großteil des Gewichts auf der Vorhand liegt und die Hinterhand mehr oder weniger "nur" den Antrieb darstellt?
Wenn ein Reiter so schwer ist, dass ihn das Pferd ohne zu leiden nicht zu tragen vermag, wäre es da nicht besser, der Reiter speckt ab oder wechselt auf ein kräftigeres Pferd? (das soll nicht provokant klingen!)
 
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Die Natur hat aber vermutlich auch nicht vorgesehen, dass da mal jemand drauf reiten soll.
In Anbetracht der Regel, dass ein Pferd nur 10% seines eigenen Gewichts tragen soll, müssten die meisten Leute Kaltblüter reiten. Da sie das aber nicht tun, muss eine Möglichkeit her, das Pferd so schonend wie möglich zu reiten.

@Fluppes: Die Wendy-Schreiber sind auch keine Nixblicker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Natur hat aber vermutlich auch nicht vorgesehen, dass da mal jemand drauf reiten soll.
Nein, vermutlich nicht 🙂 Aber wenn eine Stute zB tragend ist - verändert sie dann ihren Schwerpunkt?

In Anbetracht der Regel, dass ein Pferd nur 10% seines eigenen Gewichts tragen soll, müssten die meisten Leute Kaltblüter reiten. Da sie das aber nicht tun, muss eine Möglichkeit her, das Pferd so schonend wie möglich zu reiten.

Diese 10% hab ich nie erreicht 😉

Ich hab mal vor einiger Zeit eine Untersuchung gelesen, ich glaub, sie war sogar von der Vet-Med in Wien (kann mich aber auch täuschen), da gings darum, wie das Reitergewicht optimal verteilt werden soll. Und da fand man keinen Unterschied in der Belastung heraus. Nur find ich diesen Artikel nicht mehr....egal, ich geh jetzt schlafen 😉
Gute Nacht!
 
Meine Haflingerin ist seit 18 Jahren bei mir und ich habe bestimmt viele Fehler gemacht... sowohl bei der Haltung wie auch beim Reiten, immer in dem Glauben, richtig beraten von wirklichen Pferdeleuten und Ausbildern zu sein 😳 ich nahm regelmäßig Unterricht, dann wurde sie (zu ihrem Glück?) krank, nach einer Resquinimpfung hattten wir eine Horrorzeit mit Husten bis hin zur Lungenspülung und in der Folge eine massive Darmentzündung. Danach wieder geritten war sie mit 6 Jahren leider komplett platt, der Stoffwechsel streikte, das Griffelbein war kaputt, es bildete sich ein Überbein, aber alles war professionell und keineswegs billig beraten worden🙄

Nach noch weiteren unschönen Kapriolen (immer von "Experten" begleitet...) halte ich sie und mein Shetty (das nicht ich sondern andere gutmeinende Menschen rückenmäßig ruiniert haben und das mit 12 Jahren zu mir kam...inzwischen ist er 22... mit einem Versprechen von meiner Seite, es nie wieder reiten zu lassen🙂) zusammen mit zwei Pferden einer Freundin im Offenstall, sommers wie winters draußen mit Bewegungsmöglichkeiten... reiten, na ja, kann aber muss nicht sein für die Madame (habe inzwischen eine wirklich gute Ausbilderin gefunden und außerdem einen tatsächlich passenden Sattel, was meiner Meinung nach auch eine Rarität ist und zu vielen Problemen führt) und wir leben insgesamt
viel entspannter.

Unsere Ostheopathin meinte mal auf meine etwas zaghafte Anmerkung, ich käme gar nicht so dazu, meine Pferde zu arbeiten, sie habe so die Erfahrung gemacht, dass die meisten Probleme erst durch "Arbeit" (es gibt da natürlich gewaltige Unterschiede... und ein pferdegerechtes Reiten ist natürlich möglich🙂 entstünden. Ich bin nahezu jeden Tag da, kümmere mich natürlich
schon, reiten tu ich zur Zeit nicht, aber dennoch glaube ich, dass meine Ponys ein zufriedenes Leben führen (wenngleich meine Haflingerin auch immer der Meinung ist, dass sie eines Tages verhungern wird...🙄)

Aber das hocherfreute Wiehern, wenn ich komme, werde ich wohl nicht mehr hören... das hatte die arme Maus drauf, als ich sie vor Jahren in einer Außenbox hielt mit nur wenig Abwechslung, aber täglich in einer wunderbaren Halle gearbeitet... und ich möchte es auch nie wieder hören!!!

Ohweiah, das war lang! Sorry!!!!😳

Liebe Grüße
Gerlinde

Wunderbar, genau das ist meine Erfahrung auch. Und auf das Wiehern zu verzichten ist mir das ganze Wert 🙂
 

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