Ich wollte ja auch immer Katzen haben, habe mir das aber zuerst nicht zugetraut. Die Verantwortung, die Kosten, die lange Lebenszeit, erste eigene Wohnung, allein, gerade mal 18, etc.. und bin deswegen noch etwa 8 Jahre lang bei Ratten geblieben. Erst mit 26 hatte ich das Gefühl, dass ich die Verantwortung tragen kann, habe zwei erwachsene Tiere adoptiert und war die erste Zeit trotzdem überfordert und zwischenzeitlich am Verzweifeln. Zum einen, weil das halt was ganz anderes ist, als die Kindheitskatze daheim bei den Eltern und zum anderen, weil wir nicht die gleiche Sprache gesprochen haben. Sie wussten nicht, was ich wollte und ich wusste nicht, was sie wollten.. aber mit der Zeit hat man voneinander gelernt, wie man miteinander "reden" kann.
Im Nachhinein war ich auch ganz froh, dass sie bereits erwachsen waren (eigentlich wollte ich mir ein Kuhkitten-Katerpärchen anschauen, aber die waren dann schon weg - zum Glück waren sie weg, sonst hätt ich meine zwei tollen Kater nie kennengelernt). Das Anhängliche hat mich gar nicht gestört, das fand ich immer schön. Boomer hat praktisch auf meinem Schoß gelebt. Kaum hab ich mich hingesetzt, war er da. Und ich freue mich auch immer, wenn Sunny mal auf den Schoß zum Schmusen kommt, weil sie das nicht so oft macht. Und ich muss immer grinsen, wenn ich aufwache und das erste, was ich sehe, sind zwei bunte Käsefüße, die mir in Rückenlagen ins Gesicht gestreckt werden 🥰 Und ja, auch bei denen, die letztes Jahr eingezogen sind, hat mich der Katzenblues erwischt - zum Glück nicht lange - und Situationen, die einen überfordern, können immer mal wieder kommen.
Wenn mal nicht alle drei angelatscht kommen, wenn ich von der Arbeit komme, mache ich mir sofort Sorgen, ob irgendwas ist. Ein schlechtes Gewissen, weil ich arbeiten muss, habe ich nicht mehr. Sie sind trotzdem nicht allein, haben Fressen und Spielzeug und verschlafen sowieso fast den ganzen Tag, bis ich wieder da bin. Ich fahre auch nicht weg, also machen sie mir bei der Urlaubsplanung auch keine Probleme (und eignen sich auch immer mal wieder gut als Ausrede, warum man jetzt nicht noch länger bei irgendwelchen Verwandten bleiben kann).
Und für mich, was mich selbst überrascht hat, sind die Katzen weniger anstrengend und sehr viel pflegeleichter, als es die Ratten waren.
Das schreibe ich aber einfach nur so, einfach nur um zu erzählen. Das soll kein Versuch sein, dich zu überreden, die Kitten auf Teufel komm raus zu behalten - auch wenn wir uns hier vermutlich alle wünschen, dass du eines schönes Tages aufwachst, in die kleinen Pelzgesichter schaust und plötzlich in Liebe zu den beiden ertrinkst.
Und weil hier irgendwo mal Kinder angesprochen wurden: Ich hab keine Kinder und auch nicht vor, welche zu produzieren.. ich persönlich kann Menschenkindern überhaupt gar nichts abgewinnen. Das sagt bei der Thematik jetzt gar nichts aus, finde ich. 🤷♀️