Warum sollte ein TA dafür zuständig sein mögliche Halterdaten zu überprüfen?
Also in der Praxis kommt es doch durchaus vor das man mal den Tierarzt wechselt, z.B. aus Unzufriedenheit, Umzug etc..
Jetzt komme ich neu zu einem Tierarzt..., dann soll dieser mich erstmal ausfragen woher ich das Tier habe und ob ich einen Tassoausweis vorweisen kann? Mit welchem Recht?
Nun, warum nicht? Wenn du zum Arzt gehst, werden deine Daten ja auch überprüft, bei den meisten Menschen über die Krankenkassenkarte. Aber auch als Privatpatient kann es sein, dass ich - wenn ich zum Arzt gehe - nach meinem Personalausweis gefragt werde und einen Fragebogen ausfüllen müssen. Egal wie oft ich den Arzt wechsle. Und ich finde das auch richtig. Sonst kämen die Ärzte ja unter Umständen gar nicht zu ihrem Geld oder würden Menschen behandeln, die gar nicht versichert sind. Und beim Tierarzt musst du ja auch bestimmte Angaben machen, damit dein Tier behandelt wird. Soviel mehr Aufwand wäre das Ganze nicht, schließlich haben die Tierärzte in der Regel auch eine Sprechstundenhilfe, die eine Akte anlegt.
Warum überhaupt das Tierheim? Die haben damit erstmal gar nichts zu tun.
Dazu habe ich hier im Forum Folgendes gefunden:
„Auszug aus dem Tierschutzbericht der Bundesregierung 1997, Seite 47, Spalte 1, 4. Absatz:
Eine klare Abgrenzung von Fundtieren zu herrenlosen Tieren ist in der Praxis sehr schwierig und kaum nachweisbar. Es ist naturgemäß zunächst nicht erkennbar, ob der bisherige Eigentümer das Eigentum an dem Tier aufgegeben hat oder nicht. In der Praxis wird deshalb zunächst davon auszugehen sein, dass es sich um ein Fundtier handelt bis gegenteiliges nachgewiesen ist, welches von dem Finder oder von der zuständigen Behörde zu verwahren und zu versorgen ist.“
Diese gefundenen oder zugelaufenen Katzen müssen nach den
Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (§ 965 BGB ff.), unverzüglich dem zuständigen Fundbüro gemeldet werden. Es erfolgt eine Aufnahme im Fundregister. Für jede aufgefundene Katze muss eine Fundmeldung beim Fundbüro gemacht werden. Es besteht die Möglichkeit, dass das Tier von
seinem Halter gesucht wird. Sollte keine Vermisstenanzeige beim Fundbüro vorliegen, muss das Fundbüro die Fundanzeige annehmen (§ 965 BGB) und die Katze artgerecht unterbringen. Diese Unterbringung kann in einem Tierheim
erfolgen oder der Finder kann sich bereit erklären, die Katze einstweilig oder auf Dauer artgerecht unterzubringen und zu versorgen. Der Finder hat Anspruch auf Erstattung der Fütterungs- und Tierarztkosten durch die Gemeinde, für die Zeit von sechs Monaten.
Demzufolge ist jegliches Szenario, in dem ein Tierarzt einen Chip bei einem Tier findet, das noch von seinen Ursprungsbesitzern gesucht wird, ein solches, in dem der Finder illegal handelt, da er den Fund nicht angezeigt hat. Anders ausgedrückt:
Entweder du hast ein Tier rechtmäßig erworben. Dann ist dieses Tier entweder schon gechipt und auf dich gemeldet, oder noch nicht gechipt. Du kannst es chippen lassen und auf dich anmelden oder auch nicht. Wie auch immer, ein Tierarzt wird nichts finden können, das gegen dich als Halter spricht.
Oder du hast ein Tier gefunden, das nicht gechipt und nicht tätowiert ist. In diesem Fall ist es zwar illegal, das Tier einfach zu behalten, aber der Vorbesitzer hat fahrlässigerweise sein Tier nicht auf sich angemeldet, somit kann dir niemand etwas nachweisen.
Oder aber das Tier ist gechipt, du behältst es trotzdem und riskierst damit, dass man dir den "Diebstahl" nachweisen kann. Denn es ist ja nichts anderes als Diebstahl. Wenn du ein Tier findest, musst du das rechtlich gesehen melden - alles andere wäre illegal. Nun ist aber der Tierarzt der einzige, der sowas überhaupt aufdecken kann! Und das Tierheim zu benachrichtigen wäre er schnellste Weg, dass das Tier zu seinem Besitzer zurückfindet, denn auch das Fundbüro kontaktiert ja letztenendes ein Tierheim in der Nähe.
Ich würde sogar sagen, ein Tierarzt könnte die Polizei informieren, schließlich geht es um das Aufdecken einer Straftat.
Wieso sollte derjenige das nicht wollen? Es soll immer noch genügend Menschen geben, die sich nicht über die Möglichkeit das eine Katze gechipt sein kannt bewusst sind.
Daneben gibt es auch noch andere Möglichkeiten, die aber rein gar nichts damit zu tun haben das diejenigen nicht das Beste für das Tier wollen ( sonst würden sie wohl kaum zum Tierarzt gehen).
Ob man weiß, dass das Tier gechipt ist, hat doch nichts mit dem Sachverhalt an sich zu tun. Man weiß, dass man da ein Tier behält, das möglicherweise noch von jemandem vermisst wird - gechipt oder nicht. Man weiß ganz genau, dass man den Fund nirgendwo bekannt gemacht hat. Da kann sich niemand rausreden, außer er kennt die geltenden Gesetze nicht - aber wie man weiß: Unwissen schützt vor Strafe nicht.
Dazu kommt, dass viele Leute vielleicht nur deshalb mit dem Tier zum Arzt gehen, weil sie wissen, dass ihnen nichts passieren kann. Wenn Tierärzte sich nicht dafür interessieren, wem das Tier jeweils gehört, ist es so, als gäbe es Geschwindigkeitsbeschränkungen aber keine Blitzer oder Kontrollen. Das heißt noch lange nicht, dass sie das Beste für das Tier wollen.