Guten Morgen,
mensch, was war denn hier los?!
Als ich den ersten Post der TE auf Gwions Antwort las, musste ich zwei Mal hingucken... *rätsel*
Liebe TE, Gwion hat kätzische Gedanken in der Ich-Erzähler-Variante vorgetragen. Sie ist zwar von falschen Voraussetzungen ausgegangen was die Situation betraf, denn sie hatte es -auch wenn es inzwischen schon oft gesagt wurde- so verstanden, dass die Aggression erst gezeigt wurde, als Du unter das Bett gegriffen hast um den Kater nachträglich (!!) zu besänftigen.
Aber ich muss ehrlich sagen, dass Deine Antwort auf ihren Post auf mich ziemlich respektlos gewirkt hat. Sorry.
Auch wenn Du Smileys gesetzt hast und ihr beide offensichtlich aneinander vorbei geredet habt, war das eine unangebrachte Antwort.
Dass Du Deinen Kater liebst stellt hier ganz sicher niemand in Frage!
Auch ich nicht!
Sein Tier zu lieben ist aber leider nie eine Voraussetzung, dessen Verhaltensweise auch richtig deuten zu können.
Mir scheint, dass Du bisher nicht besonders vertraut mit der Deutung von Katzenverhalten bist.
Fass das bitte nicht als Angriff auf! So ist es nämlich nicht gemeint!
Wenn Du aber etwas Ahnung gehabt hättest, hättest Du Gwions Ich-Erzählung sofort erkannt. Sie hat nämlich wirklich sehr richtig wiedergegeben was in eurer Katze vorgegangen sein muss (wenn man berücksichtigt, wie sie die Situation verstanden hat).
Aufgestelltes Nacken-/Rückenfell in Verbindung mit geduckter Haltung, anschließender Flucht und stundenlangem Verstecken ist ein eindeutiges Zeichen, dass der Kater in dieser Situation Angst hatte und angstmotiviert angegriffen hat, weil er sich massiv in die Enge gedrändt fühlte.
Dass er "den Chef markieren wollte" ist meiner Ansicht nach ausgeschlossen.
Ebenso die These, dass er Deinen Sohn verteidigen wollte.
Zu beiden Ideen passen die Signale des Katers in keinster Weise.
Ich hatte ja nach noch anderen körperlichen und akustischen Signalen gefragt, aber das Fell in Verbindung mit der Haltung lässt schon genug Rückschluss zu.
Da Du schreibst, dass er sich nach drei Stunden in seinem Versteck noch immer nicht von selbst heraus getraut hat, kannst man sich ausrechnen wie sehr ihm die Angstsituation zugesetzt hat. Drei Stunden ist sehr lang!
Niemand wirft Dir vor, Du hättest das Tier mit Absicht verängstigt!
Ich auch nicht!
Aufgrund von Missdeutungen und / oder Missverständnissen aufgrund von Unwissen zwischen Mensch und Katze sind solche und ähnliche Momente nicht selten.
Es freut mich, dass Du von selbst schreibst, dass Du zukünftig darauf achten wirst den Kater nicht wieder in so eine Situation zu bringen!
Wenn Du Deinen Sohn das nächste Mal ausschimpfen musst, schau, dass der Kater nicht in der Nähe ist oder schimpf leiser. Das ist für alle sicherlich die freundlichste Lösung, damit Du oder ein anderes Mitglied Deiner Familie nicht nochmal angegriffen wird.
Der Angriff erfolgte, um es nochmal zu erwähnen, aus Angst.
Das Verhalten des Katers war völlig angebracht!
Es war eine arttypische und ganz normale kätzische Reaktion auf diese Situation.
Das bedeutet, dass ihr nun nicht in permanenter Furcht leben müsst, weil der "böse Kater" ja wieder gefährlich werden könnte (das nur nochmal ganz deutlich für eventuelle stille Mitleser!)
Sofern ihr nicht wieder eine für den Kater Angst einflößende Situation entstehen lasst, also Rücksicht auf seine Empfindsamkeit diesbezüglich nehmt, droht euch meiner Ansicht nach keine weitere Attacke.
Eine Schlussanmerkung noch:
Katzen verändern sich im Laufe ihres Lebens ganz genauso wie Menschen.
Dass dem Kater als er kleiner war Lautstärke vielleicht nicht so viel ausgemacht hat, ist kein Grund, dass es ihm jetzt nicht doch was ausmacht. Gefühle, Empfindsamkeit, Gedanken, Meinungen oder Antriebe der Katze können sich zu ganz vielen Themen immer wieder ändern.
Wenn man sich als Halter dessen bewusst und bereit ist darauf Rücksicht zu nehmen, ist ein schönes gemeinsames Leben ein katzenleben lang sehr gut umsetzbar.