Wann nach Impfung frühestens kastrieren? Ovariohysterektomie?

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oneironautin93

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Hi Leute,

beim letzten Tierarztbesuch (Impfung) hab ich schon mal versucht auszuloten, was denn die Meinung der Ärztin zum Thema Frühkastration ist - natürlich ist sie dagegen, sie möchte meine Katzen mit 6 Monaten (aber schon noch vor der ersten Rolligkeit...) kastrieren. Sie erklärte mir auch, dass in der Praxis bei Weibchen normalerweise die Gebärmutter nicht mit entfernt wird, nur bei Katzen, die schon mal rollig waren oder geworfen haben. Rein vom Bauchgefühl gefällt mir das nicht so ganz (Gebärmutterentzündung? Krebs?). Habt ihr eine Idee, was denn nun besser ist? Total-OP oder nur das Minimum? Und wie lange muss man zwischen Impfung und Kastration mindestens warten?

Wenn ihr Studien etc. zu den Fragen habt, bitte her damit, die nehme ich dann mit in die Praxis!
 
A

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Abstand Impfung/Kastration wird je nach Quelle mit 2-3 Wo. angegeben
 
Mit 6 Monaten könnte sei bereits gerollt haben, ohne dass du es mitbekommen hast. Ich persönlich bin ein Vertreter von Frühkastrationen, das stecken die Kleinen auch viel besser weg. Wenn die Impfung also mit 12 Wochen erfolgt ist, dann lass mit 15 Wochen kastrieren udn alles ist schick =)
 
Mit 6 Monaten könnte sei bereits gerollt haben, ohne dass du es mitbekommen hast. Ich persönlich bin ein Vertreter von Frühkastrationen

Ja, das weiß ich. Ich wollte eigentlich auch eine Frühkastration, allerdings waren beide krank und sind auch erst jetzt geimpft worden (mit 16 Wochen). Ich möchte sie nun so schnell es geht kastrieren lassen, brauche aber Studienergebnisse etc., um sie davon zu überzeugen dass es nicht schlimm ist/Vorteile hat, auch vor 6 Monaten zu kastrieren.
 
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Schau mal hier:

Frühkastration der Katze

Ich hab in Amerika ja eine Zeit lang in einem Auffangheim geholfen und einmal jeden Monat fand eine Kastra-Aktion mit um die 300 Katzen statt. Da wurde gleichzeitig geimpft und kastriert. Nicht optimal, aber bei Streunern geht das nicht anders. Auch haben wir Katzen ab 10 Wochen oder 950 g Gewicht kastriert, das war Routine.
Als Frühkastration bezeichnet man übrigens eine Kastra bis zur 12. Lebenswoche.

Ich fände es optimal, mit 10 Wochen zu impfen, mit 12 Wochen Kastra, mit 14 Wochen 2. Impfung.
Zu dem 2-Wochen-Intervall habe ich jetzt keine Studie, wir haben es halt mit den "Heiminsassen" so gehalten.

Ach so, den 2. Teil Deiner Frage hab ich vergessen.
Bei Frühkastra würde ich die Gebärmutter nicht entfernen lassen, bei einer Kastra mit 6 Monaten, oder wenn die Katze schon noch vor einem Alter von 6 Monaten rollig war, aber sehr wohl. Manche sind ja tatsächlich schon mit 4 einhalb bis 5 Monaten trächtig unters Messer gekommen, und eine Rolligkeit muß man ja auch nicht immer mitbekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei unseren Streunern und meinen eigenen Katzen wurde die Gebärmutter nicht entfernt, nur die Eierstöcke. Scheint auch bei Kastrationen nicht üblich zu sein, nur bei Komplikationen.

Ein Auszug:
Kastration der Katze – Infos und Wissenswertes - Tierarzt Dissen

Unter einer Kastration wird üblicherweise die operative Entfernung der Keimdrüsen (Gonaden) zum Zweck der dauerhaften Verhinderung der Fortpflanzung verstanden.

In der Regel werden hierbei durch einen kleinen Bauchschnitt die Eierstöcke entfernt (Ovariektomie), in einigen Fällen, z.B. bei krankhaften Veränderungen, auch die Gebärmutter (Ovariohysterektomie). Werden nur die Eierstöcke entfernt, bildet sich die Gebärmutter durch den nun fehlenden hormonellen Einfluss der Eierstöcke von selbst zurück.
 
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Scheint auch bei Kastrationen nicht üblich zu sein, nur bei Komplikationen.

Außerhalb Deutschlands ist in vielen Ländern eine Ovariohysterektomie üblich, als Standard. Mich hat interessiert was besser ist.

Die Studien die ich gefunden habe kamen zu dem Schluss, dass es keine wirklichen Unterschiede gibt. Die Gefahr der Gebärmuttervereiterung (Pylometra) und sonstigen hormonbedingten Erkrankungen besteht nur, wenn der Arzt geschlampt hat und sich noch hormonaktives Gewebe im Körper befindet. Desweiteren ist die Ovariektomie etwas weniger belastend und es kommt zu kürzeren Heilungszeiten (aber auch nicht signifikant).
 
Eben, warum dann die Gebärmutter entfernen? Auch die Wunde ist dann viel kleiner.
 
Danke, Mascha, für den Link. 🙂 Mir ist ein wenig der Mund aufgeklappt, daß Katzen, die im Winter geboren sind, schon mit 3 oder 4 Monaten in die Pubertät kommen können. Mit 4 Monaten in wärmeren Gefilden, ja, aber die 3 Monate in Mitteleuropa haben mich doch erstaunt.

Bei Streunern sehe ich, wenn sie gesund sind, keinen Grund für eine Gebärmutterentfernung, zumal man sie ja auch nicht unnötig lange einsperren möchte, gerade, wenn es richtige Wildlinge sind. Eine größere Zahl an ungedeckten Rolligkeiten sehe ich da auch nicht gegeben.

Aus meiner heutigen Sicht jedoch würde ich eine Katze mit richtigem Zuhause, die eben schon rollig war, noch dazu evtl. einige Male, würde ich einer Komplett-OP unterziehen. Oneironautin, ich finde es interessant, daß Du erwähnst, daß das in anderen Ländern der Standard ist, denn genau so hab ich mein Handwerk im Ausland gelernt.
Das Problem ist aber eben, daß manche potenten Katzen schon mit 6 Monaten Gebärmutterauffälligkeiten aufweisen, und dann hilft nur noch eine Total-OP.

Gerade bei Kastra sehe ich es aber genauso wie beim Impfen; 3 Leute, 4 Meinungen. 🙂
 
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Eben, warum dann die Gebärmutter entfernen? Auch die Wunde ist dann viel kleiner.

Ja das wusste ich alles ja noch nicht, als ich den Thread erstellt habe 🙄 Ich dachte Gebärmuttervereiterungen (und Gebärmutterkrebs) kommen unabhängig vom Hormonhaushalt zustande, scheint aber eben doch nicht der Fall zu sein.
 
Deswegen sterilisiert man Katzen auch nicht sondern kastriert sie. Bei der Sterilisation verändert sich der Hormonhaushalt ja nicht und sie kann trotzdem rollig werden. Das kann zu Krebs führen.
 
Deswegen sterilisiert man Katzen auch nicht sondern kastriert sie.

Das weiß ich, im ganzen Thread ist ja auch von Anfang an von Kastration die Rede. Und da gibt es eben zwei Formen: entweder nur die Eileiter und Eierstöcke entfernen, oder eben die Total-OP. Bei der hier in Deutschland üblichen Kastration gibt es anderswo Überzeugungen (die ich bei Erstellung des Threads auch hatte), dass dadurch vermehrt Gebärmuttervereiterungen usw. entstehen. Deshalb wird die Total-OP dort bevorzugt. Laut den Studien die ich jetzt gelesen habe ist das aber nicht der Fall (so lange nicht gepfuscht wurde), es gibt fast keine Unterschiede zwischen Total-OP und "normaler" Kastration.
 
Das weiß ich, im ganzen Thread ist ja auch von Anfang an von Kastration die Rede. Und da gibt es eben zwei Formen: entweder nur die Eileiter und Eierstöcke entfernen, oder eben die Total-OP. Bei der hier in Deutschland üblichen Kastration gibt es anderswo Überzeugungen (die ich bei Erstellung des Threads auch hatte), dass dadurch vermehrt Gebärmuttervereiterungen usw. entstehen. Deshalb wird die Total-OP dort bevorzugt. Laut den Studien die ich jetzt gelesen habe ist das aber nicht der Fall (so lange nicht gepfuscht wurde), es gibt fast keine Unterschiede zwischen Total-OP und "normaler" Kastration.


Ja, es gibt 2 Formen von Kastra, nur die Eierstöcke, oder total mit Gebärmutter.
Bei jungen Katzen und Streunern werden in der Regel nur die Eierstöcke entfernt, weil da kein Grund vorliegt, einen größeren Eingriff vorzunehmen.
Hat eine Katze bereits Auffälligkeiten in der Gebärmutter (Entzündung, Tumor), was bereits im Alter von 5 bis 6 Monaten vorkommen kann, in der Regel aber später passiert, muß die Gebärmutter zwingend mit entfernt werden.

Liegt verstreutes Eierstockgewebe vor, und das ist eine Veranlagung, die bereits im Fötus gelegt wird, kann die Katze nach Entfernung der Eierstöcke noch rollig werden. Das hat nichts, aber absolut nichts mit Pfusch des Tierarztes zu tun, der kann nicht wissen, ob das bei Katze X, Y oder Z vorliegt. Das Gewebe kann durchaus im Bauchraum versprengt sein und die OP ist schon etwas aufwendiger.

Ich hoffe, daß ich jetzt mal ein wenig mehr Klarheit geschaffen habe.
 
...Das hat nichts, aber absolut nichts mit Pfusch des Tierarztes zu tun, der kann nicht wissen, ob das bei Katze X, Y oder Z vorliegt......

Nach meinem Kenntnisstand gibt es das durchaus......ich würde es vielleicht nicht grad Pfusch nennen. Und es ist nicht sehr häufig.
 
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Liegt verstreutes Eierstockgewebe vor, und das ist eine Veranlagung, die bereits im Fötus gelegt wird, kann die Katze nach Entfernung der Eierstöcke noch rollig werden. Das hat nichts, aber absolut nichts mit Pfusch des Tierarztes zu tun, der kann nicht wissen, ob das bei Katze X, Y oder Z vorliegt. Das Gewebe kann durchaus im Bauchraum versprengt sein und die OP ist schon etwas aufwendiger.

Ich hoffe, daß ich jetzt mal ein wenig mehr Klarheit geschaffen habe.

Hast du zu der Veranlagung, die bereits im Fötus gelegt wird, eine wissenschaftliche Angabe? Ich finde darüber nichts im Netz ausser dass es sehr selten vorkommt.

Ovarian-Remnant-Syndrom – Biologie

Auszug:
Bei Hündinnen und Katzen tritt trotz Kastration erneut eine Läufigkeit bzw. Rolligkeit wie bei intakten Tieren auf. Bei Hündinnen entwickeln sich häufig Scheinträchtigkeiten oder eine Stumpfpyometra. Zudem kann sich bei Hündinnen aus Eierstockresten ein Granulosazelltumor mit Läufigkeitssymptomen, Anbildung der Milchdrüsen, Hautproblemen, Knochenmarksdepression und Endometriumhyperplasie entwickeln. Insgesamt ist das Syndrom bei Katzen häufiger als bei Hunden, und es handelt sich nahezu ausschließlich um Operationsfehler (unvollständige Eierstockentfernung), ektopes Gewebe ist sehr selten.

Rollig trotz Kastration - Haustiger - Katzen

Es ist zusätzliches Eierstockgewebe vorhanden

Nur vereinzelt gibt es Berichte über Eierstockgewebe im breiten Gebärmutterband. Zusätzliches Eierstockgewebe wird als zusätzlicher Eierstock oder ektopisches Eierstockgewebe bezeichnet, das sich in der Nähe der normalen Eierstöcke befindet und mit diesen auch verbunden sein kann. Wichtig zu wissen ist hier, dass zusätzliches Eierstockgewebe aktiviert werden kann, wenn die normalen Eierstöcke entfernt wurden. Diese zusätzlichen Eierstöcke können eine geringe Größe haben.

Das Eierstockgewebe kann weiterhin einem Zyklus nachgehen, auch wenn die Gebärmutter entfernt wurde.
 
Hast du zu der Veranlagung, die bereits im Fötus gelegt wird, eine wissenschaftliche Angabe? Ich finde darüber nichts im Netz ausser dass es sehr selten vorkommt.

Das ist ein wenig zu sehr OT, finde ich, darum Spoiler.

Ich hab nun wierum gelesen, daß OP-Fehler bei Hündinnen öfter passieren als bei Katzen, da dort das Eierstockgewebe mehr im Fettgewebe eingebettet ist. Deshalb dachte ich, wäre es interessant zu wissen, ob solche OP-Fehler bei älteren Katzen, die ja mehr Fett im Innenbauchraum haben als Jungtiere, häufiger vorkommt, das ist aber nicht der Fall.

Ich verlinke mal 2 Artikel.
Im 1. werden unter "causes" 2 Gründe genannt, die Fehlbildungen betreffen (der 2. und 3. Punkt), der 3. ist selten, den 2. hast Du selber mit erwähnt. Beide Veranlagungen sind halt Veranlagungen, bilden sich also nicht erst mit der Pubertät heraus. Explizite Erklärungen, daß diese Veranlagungen bereits im Fötus gelegt werden, habe ich jetzt nicht mehr zur Hand, dazu vermisse ich zu sehr meine bequemen Recherchemöglichkeiten, als ich noch gearbeitet hatte.

https://www.petmd.com/cat/conditions/reproductive/c_ct_ovarian_remnant_syndrome

Hier wird auf den 2. Punkt noch einmal eingegangen.
Es wäre an sich interessant, eine halbwegs gute %-Zahl zu finden, wie viele Katzen davon betroffen sind.

https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/104063879500700432

Interessant an diesem Artikel fand ich die Aussage, daß in keiner Katze, die vor dem 4. Monat kastriert wurde, restliches Eierstockgewebe gefunden wurde, aus welchem der möglichen Gründe auch immer.
Das spricht an sich wiederum für Frühastra.

Was auch interessant wäre, aber dazu gibt es bestimmt keine Angaben, ob es einen Unterschied gibt in der Menge der OP-Fehler in Abhängigkeit der Vet-Ausbildung. Wenn in der Ausbildung mehr Wert auf Eber-Kastra gelegt wird und Katzenkastra halt ein wenig am Rande, ist man evtl. nach der Ausbildung nicht unbedingt so sehr versiert auf Fallstricke bei der Katzenkastra.
Ist die Ausbildung dagegen in Klein- und Großtiere von vornherein getrennt, man noch dazu etliche Hundert Katzenkastras als Student während der OC-Arbeit praktiziert und mit einem soliden Fundament als fertiger Arzt entlassen wird, kann ich mir vorstellen, daß man dann von vornherein weniger "Pfusch" leistet, zumal sowas dann in einigen Ländern auch richtig teuer werden kann für den TA.

Man kann ja durchaus ein wenig mehr recherchieren, aber das gibt meine Freiziet nicht so unbedingt her. 😉
 
Du hast recht, es ist OT und war auch nicht der Inhalt der Frage. Danke für die Links, nur leider ist mein Englisch nicht gut genug um medizinische Abhandlungen lesen und verstehen zu können. Zumindest in meinem zweiten Link bezieht sich die Seitenbetreiberin aber auf die Untersuchungen aus den USA mit Quellenangabe. Das Thema ist leider sehr komplex und schwierig. Ich frage auch nur aus Interesse weil ich selbst mal einen betroffenen Pflegekater hatte.
 

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