So, nun hat es leider etwas länger gedauert als gedacht, bis ich euch von den Entwicklungen im Falle der beiden Kitten berichten kann. Unser Anwalt ist leider nur träge in die Pötte gekommen. Hier auf dem Land rangiert Tierschutz wohl in allen Bereichen unter "ferner liefen - nicht vorrangig zu behandeln"
Einen Brief hat er nicht geschrieben, er hat stattdessen Frau A. telefonisch kontaktiert. Was völlig sinnlos war, und wir ihm auch vorher schon gesagt hatten, dass er sich das sparen könne. Frau A. hat ihn 20 Minuten lang zugetextet, ihn nicht zu Wort kommen lassen und dann aufgelegt
😱 Der Frau ist verbal einfach nicht beizukommen.
Unseren Schutzvertrag hat er sich natürlich auch angeguckt, und dieselben Fallstricke wir ihr entdeckt: keine salvatorische Klausel, Recht auf Nachkontrolle nicht durchsetzbar, Vertragsstrafe zu hoch (die würde allerdings, sollte ein Fall vor Gericht gehen, vom Richter auf eine angemessene Höhe festgelegt werden).
Er rät uns davon ab, diesen Fall weiter zu verfolgen, da wir uns daran die Zähne ausbeißen würden angesichts der Uneinsichtigkeit der beiden Damen. Und den Kitten wäre ja nicht geholfen, wenn wir irgendwann mal vor einem Gericht damit landen. Bis dahin sind die Lütten erwachsen. Uns wäre aber wichtig, sie jetzt schnell aus ihrer Einzelhaft zu holen, aber da haben wir null Chancen
Tja, so traurig es ist, und es macht uns wütend und enttäuscht uns sehr: aber diesen beiden Kitten können wir nicht helfen
😳
Wir werden aber alles uns Mögliche tun, um solche Fälle in der Zukunft zu vermeiden. Wir haben inzwischen ein Protokoll für das Erstgespräch erstellt, wo wir zunächst mal alle Angaben erfassen, die ein Interessent beim ersten Telefonat mit uns bzw. bei seinem ersten Besuch bei uns so macht. Einfach ein Gedächtnisprotokoll des Gesprächs.
Vorkontrollen sind die nächste "Hürde" für den Interessenten. Ob wir tatsächlich bei jeder Vermittlung eine VK machen, muss sich in der Praxis ergeben. Vermutlich nicht bei jeder Vermittlung, aber auf jeden Fall da, wo sich aus dem Erstgespräch Fragen oder Zweifel auftun. Das Protokoll des Erstgesprächs ist dann eine gute Grundlage für die VK, und wenn danach alle Fragen und Zweifel ausgeräumt sind, geht die Vermittlung über die Bühne.
Damit hoffen wir, im Vorfeld faule Fälle zu vermeiden, da wir ja gelernt haben, dass hinterher halt nix mehr geht, wenn sich der neue Halter quer stellt.
Achja, unsere Schutzverträge werden wir natürlich auch überarbeiten, was immer das in Streitfällen helfen mag
🙄
Ich danke euch allen für eure Ratschläge und Kritik, für euer Verständnis und fürs Mut machen. Diese Diskussion hier hat mir gezeigt, dass wir zwar einiges falsch gemacht haben, wir damit aber anscheinend nicht alleine sind und viele Vereine einfach nur Glück hatten bisher oder nicht über ihre schief gelaufenen Vermittlungen sprechen.
Vielleicht trägt dieser Thread ja dazu bei, dass der ein oder andere Verein nun weiß, wie er es besser machen kann. Das würde mir sehr gefallen
🙂
Liebe Grüße
Abiba